TECHNISCHE UNIVERSIT¨ AT M ¨ UNCHEN
Zentrum Mathematik
Prof. Dr. M. Wolf Dr. M. Pr¨ahofer
Mathematik f¨ur Physiker 3 (Analysis 2) MA9203
http://www-m5.ma.tum.de/Allgemeines/MA9203 2018S
Sommersem. 2018 Blatt 12 (02.07.2018)
Zentral¨ubung
Z12.1. Geod¨aten auf der Einheitssph¨are
Zeigen Sie, dass die Geod¨aten der Einheitssph¨are auf Großkreisen liegen. Benutzen Sie dazu die Parametrisierung Φ :R2→S2, Φ(ϑ, ϕ) = (sinϑcosϕ,sinϑsinϕ,cosϑ).
Z12.2. Extrema mit Nebenbedingungen f¨ur eine Kette
Eine diskrete Kettenlinie aus N + 2 Perlen im Abstand ∆l befindet sich im Schwerefeld mit Erdbeschleunigung g. Es gilt (x0, y0) = (0,0) und (xN+1, yN+1) = (1,0). Stellen Sie die Lagrangegleichungen f¨ur die Gleichgewichtslage der Kette auf.
Pr¨asenzaufgaben
Die Hausaufgaben k¨onnen in Pr¨asenz¨ubungen vorgerechnet und besprochen werden.
Hausaufgaben
H12.1. Stetige Urbilder abgeschlossener Mengen sind abgeschlossen SeiX ein metrischer Raum.
(a) Charakterisieren Sie die Eigenschaft, dass A⊆X eine abgeschlossene Menge ist mit Hilfe konvergenter Folgen.
(b) Sei Y ein weiterer metrischer Raum, f :X → Y eine stetige Abbildung und B ⊆Y eine abgeschlossene Menge. Zeigen Sie, dass f−1(B) abgeschlossen ist.
H12.2. Kurvenintegral
SeiF ∈C(R3,R3) ein Kraftfeld undγ ∈C2([t0, t1],R3),t7→γ(t), die Bahn eines Teilchens der Masse m= 1, welches sich gem¨aß des 2. Newtonschen Gesetzes F(γ(t)) =m¨γ(t) im Zeitintervall [t0, t1] von γ(t0) = (0,0,0) nach γ(t1) = (1,1,1) bewege und bei γ(t0) die Geschwindigkeit ˙γ(t0) = 0 und beiγ(t1) den Geschwindigkeitsbetragkγ(t˙ 1)k= 2 besitze.
Berechnen sie die von F geleistete Arbeit, d.h., das Kurvenintegral von F entlang der Teilchenbahnγ.
H12.3. Differenzierbarkeit
Seif :R2 →Rdefiniert durch
f(x, y) =
(xxx22−y+y22 f¨ur (x, y)6= 0, 0 f¨ur (x, y) = 0.
(a) Wie lauten die partiellen Ableitungen∂xf(0,0) und∂yf(0,0)?
(b) Wie lautet die Richtungsableitung ∂vf(0,0) in Richtung v∈R2\ {0} im Ursprung?
(c) Istf differenzierbar im Ursprung? Begr¨unden Sie kurz.
(d) Zeigen Sie, dassf eine stetige Funktion ist.
H12.4. Ableitung einer Matrixfunktion
Zeigen Sie, dass die Ableitung der Funktionf(A) = (1l +A)(1l−A)−1, mitA∈Rn×n und 1l−A invertierbar, gegeben ist durchf0(A)(B) = 2(1l−A)−1B(1l−A)−1.
Hinweis:F¨urg(A) =A−1 istg0(A)(B) =−A−1BA−1, Produktregel, Kettenregel.
H12.5. Taylorentwicklung
Seif ∈C3(R2,R) mit einem station¨aren Punkt bei (0,π2) und∂12f(0,π2) = 1,
∂1∂2f(0,π2) =∂22f(0,π2) =−1.
(a) Der Punkt (0,π2) ist f¨urf ein
lokales Maximum Sattelpunkt lokales Minimum
(b) Sei nunh(φ) = f(φcosφ, φsinφ). Wie lautet die Taylorentwicklung vonh im Punkt φ= π2 bis zur zweiten Ordnung?
h(φ) = +O (φ−π2)3
(c) π2 ist f¨urhein
lokales Maximum Sattelpunkt lokales Minimum.
H12.6. Implizit definierte Funktionen Gegeben sind die Gleichungen
x+y+ sinz = 0, 3 sinx−2 tany−z = 0.
(a) Zeigen Sie, dass man dieses Gleichungssystem im Ursprung lokal gleichzeitig nach y undz aufl¨osen kann und berechnen Sie die erste Ableitung der so implizit definierten Funktion x7→g(x) im Punktx= 0.
(b) Die L¨osungsmenge dieses Gleichungssystems werde im Ursprung lokal als Kurve im R3 durch x parametrisiert. Geben Sie mit Hilfe von (a) den Einheitstangentialvektor an diese Kurve im Ursprung an.
H12.7. Lokale Extrema
Bestimmen und klassifizieren Sie alle station¨aren Punkte vonf(x, y) =x3+y3−3xy.
H12.8. Extrema mit Nebenbedingungen
Bestimmen Sie die maximale Fl¨ache eines rechteckigen Geheges mit den Seitenl¨angen a, b≥0, unter der Nebenbedingung, dass ein Zaun, der drei Seiten des Geheges begrenzt, die feste L¨angeL >0 hat. (Die vierte Seite mit der L¨angeaverl¨auft entlang einer Mauer.) Benutzen Sie die Methode der Lagrange-Multiplikatoren.
Hausaufgabenabgabe:Donnerstag, 12.07.2018, vor Beginn der Vorlesung.
Die Hausaufgaben werden nicht korrigiert, k¨onnen aber gegebenenfalls als sinnvoll bearbeitet bewertet werden.