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Zusammenstellung der hauptsächlichsten Daten aus den stündlichen Beobachtungen auf der arktischen Station Jan Mayen 1882/83

Im Dokument BIEI'\TEB'\ \ LEPnL\RFn n SCHL\G (Seite 65-69)

Min~mum

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Maximum . " 9'0

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Mittel aus den stündlichen Beobachtungen 3'10 1'9° 2'14- 1',)4- ').~j- ]"30- 4'45-10'34- 2 ' 7 2 - 3'90 1'05 3-:,1 Meeresflächen-Temperatur Celsiusgrade 2'8:S1·~I'25 '0'35- 1'30~- 1'55-~il-1'48- I'17o~:z6 2'97

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Erdboden-Temperatur in 1'!'56 Tiefe " __.-.-__

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I

Minimum mm 742'8733'1730'5733'3743'2723'9720'6731'9732'0 737'0 75 1'7755'5

Luftdruck ---Maxilnum ,,---763'6,1768.8 i7.I'I-770'5 772'5 772'9 .7(>4'5 782'0'774'3 773'3 766-:6 767'2-.

1

· Mittel aus den stündlichen Beobachtungen 753'99752'83756'38752'10759 24746'991743'95761'40755'86756'50760'41760'80 -Feuchtigkeitsgehalt

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abSOl~C!

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mtIl 5'384'79,,5'00 -3'62 2'41_.:~9Ir3·24 1'93":L35 3'O~ 4'9 1 5.'44

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derLuft relativer %.. 93'0 .89'7 92'5 85'2 9 1'2 91'8 188'8 82'7 86'0 86'8 92'S 91'4 89'3

:!'( ,,--- 2~ 14'4' ~8 20:-3 35'0- 18--:g-1~ 25'1-~6 25'4 12'6 -i9_'-9_~

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----=--l--=-64 E. v. Wohlgemuth,

dli h Variationsbeobaehtllngen die nachfolgenden Fttr die Örtlicbkeit der Station worden aus den sttln 1C en

Mittelwertbe abgeleitet: 29°

53' w.

Declination . . . , , , . . . ' .

Inclination ' , , . , , , . , . , 79° 42'

CN'G S

I '.nt 0·097 5 . . .

Horizontal- ntenS1LA ' , . ' . . .

, 1I t 'tät 0' 50294 "

Verlica - n enSl . " . , . . .

Ganze Intensität • . . . . , . . . 0'51229" . ' . Die Position des dem Hause für die absoluten Messungen

nahe1iegende~

Sternwartepfel1ers 1st.

Länge

=

8° 28' 7'66West von Greenwich,

Breite

=

70° 59' 48'06 Nord. .

Die Oberfläche der Steinplatte, welche das Passage-Instrument trug, liegt 10'94 Meter über dem mIttleren

Meeresspiegel. . ' b ht K f rplatte

Diese Daten wurden mitWs Meissels auf einer an dem Sternwartepfeiler ange rac en up e

ersichtlich gemacht, . .. 107 Mt· dle in

Die Seehöhe der Cisternen der QuecKsilberbarometer und die der Aneroide betragt " e er,. 1 der Tabelle Seite 61 angefUhrten Barometerangaben wurden nicht auf das mittlere Meeresniveaureducirt,

Aufnahmsarbeiten.

Von der Insel Jan Mayen" wurde eine Specialkarte im Massstabe 1: 100,000 und eine Umgebungskarte der Station im Mass;tabe 1:25.0(0, welch' letztere den ganzen Mitteltheil der Insel umfasst, augefertiget. Der dieabeagügliche Theil der wissenschaftlichen Publikation enthält auch einedetaillitte Inselbeschreibung. Diese soll nicht allein zur besseren Orientirung über den vulkanischen Aufbau der Insel und die nachweisbaren Veränderungen dienen, sondern auch etwaigen Besuchern der Insel die Möglicllkeit bieten, sich in das Labyrinth von Kratern wagen zu dürfen,

Angesichts der täuschenden Ähnlichkeit der Krater und der eigenthUmlichen, aber häufig vorkommenden Lavagebilde kann nicht ernst genug ermahnt werden, bei solch' flüchtigen Exenrsionen keinen Orientirnngs-bebelf ausser Acht zu lassen, umbei plötzlich einfallendem Nebel das Auffinden des Landungsplatzes zu sichern.

Ein Vergleich der Vermessungsresultate mit den nach gewissen Richtungen hin sehr ausführlichen Ufer-besehreibungen, welch' letztere in alten Segelhandbüchern und Aufzeichnungen enthalten sind, sowie sichtbare Merkmale weisen darauf hin, dass stellenweise eine Bodenerhebung stattgefunden und durchwegs in Folge des durch den Ercalousprocees gelieferten Materiales eine Verbreiterung des flachen Strandes, ein Ausffillen von Buchten und Verlanden vonKlippen eingetreten ist. Im Laufe der letztverflossenen Jahre haben sich auch nam-bafte Umgestaltungen durch vulkanische Thätigkeit vollzogen, wie aus dem ungleichen Fortschrittsstadium der Erosion an verschiedenen Kratern, welche aus gleichartigem Materiale aufgebaut sind, somit aus ihrem Alters-unterschiede, ferner aus der Abdämmung eines früheren Gletscherbettes geschlossen werden darf.

Unsere Kenntnis von der Existenz der Insel reicht nicht in das 16.Jahrhundert

zurück;

am häufigsten wird 1611 alsEntdeckung~ahr angegeben. Im Museum zu Bergen fand ich jedoch eine holländische Original-karte aus dem Jahre 1610, auf welcher Jan Mayen schon verzeichnet ist, wenngleich in ganz abweichender Gliederungj diese Karte enthält die Angabe, dass sie von Cornelius D0e ts s corrigirt und verbessert und bei Direk Pet ers in Amstel'dam gedruckt worden sei.

, In der Utrecht'schen Bibliothek hatte ich Gelegenheit, das holländische Werk: "Eerste Book der Nieuve

Lichte~de Zee.Colom~e

oft Zee-Spiegel- (1650?) und in Hamburg die ziemlich gleichlautende Segelanweisung

"De

N~eu,ve

groote lJchtende Zee-Faukel 1782" einzusehen und die auf Jan Mayen bezugnehmenden Stellen abschrifthch zu erhalten.

Da der Walfis.chfang während der ersten Hälfte des17. Jahrhunderts in diesem Theile des Grönland-Meeres von sahlreieben Schiffen betrieben und das Tbransieden auf Ja M d

n ayen vorgenommen wur e, 80

Vorbericht. 65

9

enthalten diese SchitTeranweisungeIl detaillitte Beschreibungen der StrandbeschatTenheit, Angaben über die Abstände hervorragender Landmarken untereinander, Länge der Steilküsten, Ausdehnung jenerUferstreeken, welche sich zum Aufholen der Fangboote und zur Vornahme der auf die 'I'hrangewinnung bezugnehmenden Manipnlatibnen eignen.

Während viele dieser Angaben heute noch eine grosse Übereinstimmung mit dem Leealbefunde zeigen und hiedurch die Verlässlichkeit aller Daten verbürgen, ergeben sieh an mehreren Örtlichkeiten

Unterschiede,

welche sich aus später erfolgten Bodenerhebungen, sedimentären Ablagerungen und Vuleanausbrüehen erklären lassen dürften.

So die Richtungsänderung des in der holländischen Karte als Hey n s te Y s b er g verzeichneten Gletschers, dessen verlassenes Bett und Seitenmoränen heute noch erhalten sind; in der Nähe dieser früheren Abßusstelle reichen heute drei gegen Norden gerichtete Gletscher in die See, welche von der norwegischen Nordmeer Expedition die Benennung Weyprecht-,Kjerulf- und Sven-Foyn-Gletscher erhielten.

Von den in der norwegischen Karte eingezeichneten fünf Gletschern, welche sich zwischen dem Nordost-und Südostcap befinden, kannten die Holländer nur drei; ebenso fehlt in den holländischen Karten, ja selbst noch in der von SMI'e sby entworfenen, der Südgletscher, wiewohl Sc0res b y in dessen Nähe gelandet hat und den Esk-Krater bestieg.

Der Stidgletscher reicht mit seinem Fusse bis an die See; er ist da 800m breit; in der Zwischenzeit vom 29. October 1882 bis Ende Juni 1883 Hessen zwei Steinpyramiden , welche etwa 400m aufwärts vom Gletscher-fusse errichtet und einvisirt wurden, keine Verrückung erkennen; der Fuss des Weyprecht-Gletschers hingegen bewegte sich mit einer im Frühjahre zunehmenden Geschwindigkeit, die vom 8. auf den 9. Juli binnen 23 Stunden 2·84m betrug.

An authentischen Nachrichten über beobachtete vnlcanisehe Thätigkeit liegen drei vor; die des Schiffers Jakob Laab über einen 24 Stunden dauernden Ausbruch aus einem Nebenkrater des Beerenberges am 17. Mai 1732; ferner die Angaben aus dem Jahre 1818 vom englischen Capitän Gilyott des Schiffes "Richard of Run"

und von Scores

by,

welch' letzterer von seinem Schiffe "Farne" Rauchsäulen ans einem Krater in der Nähe der "Jameson-Bncht", vielleicht, wie Scoresby meint, aus dem von ihm im Vorjahre bestiegenen Esk-Krater aufsteigen sah.

Die sieben holländischen Seeleute, welche 1633 auf 1634 den ersten Versuch machten, auf der Insel ZU

überwintern, geben in ihrem Tagebuche an, dass sie am 8. September 1633 durch ein Geräusch erschreckt wurden, als ob etwas Schweres zu Boden gefallen wäre.

Nebst zahlreichen kleinen Erschütterungen und Detonationen, welche häufig durch zu ,ThaI gehende Berg-stürze und Schneelawinen verursacht wurden, nahmen wir im Laufe unseres Aufontbaltes dreimal sehr fühlbare Erdbebenstösse wahr, und zwar am 14. Octo b e r 1882, am 28. Fe b ru a r 1883 und am 20. April 1883. Je zwei Stösl1e, von welchen der nachfolgende weniger heftig war, folgten rasch in der Fortpflanzungsrichtung von SUd-west gegen Nordost, somit in der Heclalinie.

Diese Richtung liess sich aus den Schwingungen der Hängelampen und Betten mit Sicherheit eonstatiren;

die Erdbebenmesser gaben keine Anzeigen, da insolange die Temperatur unter Null blieb, aus Ursache der Luftfeuchtigkeit und der Niederschläge deren Empfindlichkeit abgeschwächt wurde. Diese Instrumente wurden auf einem soliden Pfeiler im Munitionsdepot (AnemometerhausF) installirt; um sie vor andern ErscbOtterungen zu bewahren, war die Aufstellung inheizbaren Räumen nicht ausführbar,

Die 183 Meter hohe Eierinsel, welcher' häufig Exhalationen von Wasserdämpfen entströmten, zeigte kurz nach den verspürten Stössen keine Merkmale besonderer Thätigkeit ; die Bodenwärme der aus Tuffund Asche bestehenden Kuppe blieb stets eine bedeutende, so dass selbst wintersüber der in den Furchen sich ansam-melnde Schnee alsbald abschmolz und die Glasröhre eines Thermometers, wenige Centlmeter tief eingesenkt, in StUcke gieng.

Wie die unmittelbare Nähe des Beerenberges, so zeigte auch die Inselmittte Merkmale jllngstvergangener vhlcanischer Thätigkeit.

Ö.ter,·elehleehe ExpedlUon auf Jan Mayeu.

·

... _-_ ...

66 E. v. Wohlgemuth,

Die NOl'lllngunc (mit wenig Berechtigung auch als Westlagune bezeichnet) bildet heutzutage ein oblonges Becken VOll 1720 Meter Länge und 9f,O Meter Breitej die grösste Tiefe beträgt 36 Meter. Die Seitenwände fallen rasch 1..11der ebenen Bodenfläche ab, welche einen sanften Abfall gegen den Beerenberg hat.

Iki niedrigem Wasserstande, anfangsWinter 1882 und Juli 1883, lag der Lagunenspiegel 0,5 Meter über der Mcercsflächcj der zwischen dem Meere und der See liegende Damm hat eine durchschnittliche Erhebung von [1'0Metcr über der Meeresfläche, eine Breite von 200 Meter und eine Länge von 1042 Meter,

(Ileich jenem der Sudlagune ist das Wasser atmosphärischen Ursprunges; keine Alge, kein Muschel-fragment, nichts, wasauf 'I'hierleben sclrliessenlässt, konnte mit dem Scharrnetze zutage gefördert werden,

Die holländische Chronik erwähnt der Nord-Lagune nicht, sondern nur "eines Sümpfchens, wo es süsses WmolHcl' gibt, wo man wohl Fischefängt; man hat da einen flachen Vorstrand, über welchen man eine Chaloupe

holen kann,1ITTI in obiges Slimpfehen zu gelangen".

Diein der Nähe hefindliche Mary-Muss-Bay hat sich im Laufe der Zeit beträchtlich abgeflacht, wahr-scheinlich durch die marinen Sedimente des dem Vogelbergkrater vorliegenden, in See gestürzten Nordrandes.

llnterdem Sande, der hier sommersüber alles begräbt und im Winter festfriert, ist alle Nachforschung in die Tiefe ungemein erschwert; es fanden sich auf Metcrliefc viele Treibhölzer, sowie die Backsteinplattformen uurl WaltiRchknoehen der ehemaligen 'I'hransiedereien.

\'on der Entstehung einer Lagune an der SIldseite haben wir zuerst durch Professor Karl Vogt, der 18Gl die Insel besuchte, Kenntnis erhalten j die holländische Schifferanweisung beschreibt diese Inselstrecke folgoendermassen:

"DieserStrand wirddie grosse Holzbucht genannt, weil man da viel altes, verfaultes Holz vorfindet; nahe-hei liegen verschiedene flache Berge aus schwarzer Erde und wenig Gestein; dies ist der schmalste Tnahe-heil des

Landes,

von diesen Bergen könnte man den Leuten an beiden Seiten der Insel zurufen,"

Die Basis der genannten flachen Berge, welche einen schmalen Inselrücken bilden misst 900 Meter an

t~eu ,~f'.gen Sll~len,liegendell

Bruchrand schliesst sich eine Lavaterrasse, welcher

heutzut~e

das

Laguuenbe~ken

vorliegt,

t~as

meinerAusdehnung von sechs Meilen durch einen 6-8 Meter hohen Damm von der See ab-getrennt ist. Boote, welchen man vom HÖhenrücken zurufen wollte, können sich heutzntage 11Ul' auf einen gegenseitigen Abstandvon 2870~Ieternähern.

!o'.\

I:ie~e

Yerbroiterungder Inselmitte lässt sieh nicht lediglich auf marine Sedimente und Ablagerungen von . c nue~" a88o,: zurl\ck1l\hren, sondern ist in erster Linie durch eine Bodenerhebung veranlasst worden

weist

l:;:\l1:~:~;~~ut~I:;I:~~~e;ass~

liegdt

Idibcral~'12-3

Meter, stellenweise 10 Meter über dem

Meeresspie~el

und

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lenzuges parallel laufende Spalten auf.

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fülltzum Theile die tieferen Trichter und Kl ff '

hindung zwischen der nunmehrigen 11 lbi 1 E' , a ungen aus und stellt eme bogenförmige Ver-a mse " ierinsel«und de C T' ill l .

rand der S\ltllat>unc bildet Der I d m ap IRI leI', welche sugleleh den

Innen-, . l"l • • ,agunen amm wurde allmählich an einer Stell f: '

hnlllilllhsl'lll'n Karten"

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Allwmtel'hch werden an dieser Stelle durch die

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]l1'l'SSl1llgen snndlllhl'C1Hle Grundeisscholl \

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Stldostwmde, durch die Rollbrandllng und

Eis-t cn autget türmt: diese set, d FI

Jeerwehen wurden, eine Barril\re entg , t ' " zen .em ugsande, den die Nordwinde ins

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egen, ntt nun'Ihauwetter .

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t em )amme aufgestll}l}lClte Eis aber d ~ d ' em, so sc milzt zwar allmählich das auf

, er can wird von de

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znrllekgeha!t.en, das auf dil'se Weise ! I e d m ros wer artig angeschwemmten Treibholze

Im .ante er Jahre A fb '

getragenhat, zum u aue und zur Festigung des Dammes

bei-Im Jahre 1817 sah Seoresby die F'" I . :

I' I " J1ennse noch vom La d b

legellIe Spitze ~Cap Brodrick" und ' ' h . n e a getrennt j er benannte die ihr

gegenüber-I d ZI'Ie nete zwei u t ' ' h

an wärts zieben und

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die Anf'ano'e de "t h , nerseelse e Bodenwellen in die Karte welche sich

1ild e r spaer in uums h '

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betrachten sind. r rase er fortschreitenden Isthmus- und

Lagunen-ludem ICich d'lese VcriinderuoO'cn erwa"h " . . .

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te er Jage und gegenseitigen Anordnun g der zahl leb ez g ie der Gliederung und Höhenverhältniss e reie en Krater und Au rfk '

swu egel auf die Karte; auch die

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