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Ein Büohsenehronometer Ekegr~n Nr. 6

Im Dokument BIEI'\TEB'\ \ LEPnL\RFn n SCHL\G (Seite 123-130)

An den Leser

2. Ein Büohsenehronometer Ekegr~n Nr. 6

3. " "

Fischer Nr.

44.

4. " " Dent Nr. 1536.

6. " " Fischer Nr. 39.

6. " " Vorauer Nr. 60.

7. Ein Tasehenchronometer Arway NI'. 16.

8. " " Vorauer.

9. Ein Passageinstrument von Pistor& Mamns.

10. Ein Theodolit von Starke & Ksmmerer.

11.

Ein Merz'sches Fernrohr; ferner über einen Prismenkreis, zwei Sextanten, zwei ktlnstliche

Hori-zonte und ein Meteoroskop.

Die sub 1, 2 und8genannten Instrumente waren Eigenthum des Herrn Hofrathes Professor Dr.Oppolzer und waren von selbem der Expedition leihweise überlassen worden, während all' die übrigen Instrumente mit Ausnahme des Passageinstrumentes, in ähnlicher Weise vom bydrographischen Amte der k, k. Kriegsmarine in Pola zur Vertllgnng gestellt wurden. Das letzterwäbnte, der Gradmessungscommission gehörige Instrument war gleichfalls vom Herrn Hofrathe Professor Dr, 0 pp0Ize I' beigestellt worden.

DM

Pendel Daniechewsky war im Wohnzimmer des Stabes untergebracht. Behufs p&88onder Aufhängung desselbenwurde ein hölzerner Pfosten von beiläufig 3m Länge, O'~40 Breite und Ol?18 Dicke derart 3/.mtief in den Erdboden eingemauert, dass derselbe nach allen Riebtungen frei und etwa~16 von der Zimmerwand zu stl\hen

k.am.

Österreic bische Expedition auf lau Kayen. 1

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Frh. v. Basso,

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e Öffnen oder Scbliessen der Zimmertbur ent-Sowohl zum Schutze gcgen den durc1 as JC ,esdma I.g FIAnstossens von Seite Vorübergehender

. I bel ufs Vermeidung Je er III 0 ge

stehenden Luftzug, SOWie auc1 en . . S hirm aus Segelleinwand an der Wand derart h''vorgerufenen wie immer gearteten Erschl1tterung, war em c I

an' ebracht,dass derselbe denPfeilerganz deckte, ohne ihn zu berühren. ' . . . .

g DasPendel welches eine elektrische Contactvorrichtunghesass, war

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fischenObllcrvatoriullI aufgelltcllten elektrIschen IJ r III er in un.g.

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wieder in Folge angestellter Versuche ausgekuppelt, da die polansll'ten Elsen erne einennreI Einfluß8 anf die m'\gnethlchell Variationsapparate übten,

Obwohl der 'Gang des Pendels ein zufriedenstelIender war, so wurde dieses Ins.trume.nt doch nur

zur

Controle bcnUtzt, zumal sich dasselbe gegen Temperaturveränderungen sehr empfindlIch zeigte und anderen äusseren Einflussen mehr ausgesetzt war, als die Chronometer. "

D P deI war nach mittlerer Göttinger Zeit regulirt, nach welch letzterer mit Rücksicht auf den

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unbeträchtlichen Unterschied gegen Ortszeit, sämmtliche Beobachtungstermine und der gesammte DIenst etrie auf der Station geregelt wurden, wodurch die Unbequemlichkeit einer doppelten Zeitrechnung, welche zu Irr-thümern hätte Anlull geben können, ganz entfiel.

Die BUchsenchronomeler, deren eines nach Sternzeit, die anderen vier jedoch sowie die Taschenchrono-meter nach mittlerer Zeit regulirt waren, befanden sich in einem eigenen Kasten untergebracht, welcher im Officiersraume neben dem Pendelpfeiler, ebenfalls frei von der Wand aufgestellt und mit starken eisernen Sehraubeu durch den Zimmerboden hindurch an die Grundbalken des Wolmhauses befestigt war. Derselbe besass gegen vorne eine vertikale DoppelflUgelthllr, die obere Eindeckung hingegen war in Charnieren beweglich

ZUlUÖffnen eingerichtet, Eine horizontale und zwei vertikale Scheidewände theilten den Innenraum in sechs gleich grosseFächer, welche zurAufnahme je einesChronometers dienten, deren Fixirung mittelst entsprechender kleinerRcsehsarpölster, wie selbe allgemein zu diesem Zwecke üblich sind, bewerkstelligt werden konnte.

In der oberen Etage befanden sich drei nach mittlerer Zeit regnlirte Chronometer; das gleichfalls nach mittlerer Zeit gehende Ohronometer Vorauer Nr.50 stand im magnetischen Observatorium in Verwendung, während in der unteren Etage des Kastens die beiden Taschenchronometer untergebracht waren.

Diese Anordnung in Bezug auf die Unterbringung der Chronometer ermöglichte die drei nach mittlerer Zeit gehendem Chronometer sowohl unter einander, als mit dem Pendel leicht zu vergleichen, eine Operation welche wie selbstverständlich, sehr oft durchgeführt werden musste.

Obgleich der in Rede stehende Kasten im Wohnzimmer untergebracht war, so zeigte das in dem-selben angebrachte Thermometer bedeutende 'I'emperatnrsunterschiede. Die daselbst beobachteten Extreme betrugen, wie dies aus der später folgenden Zeitbestimmnngstabelle zu ersehen ist, +20'-'4 C., resp. -1'-'6 C, Es ist jedoch mehr als wahrscheinlich, dass die zwischen Polstern verwahrten Chronometer gar nicht die an dem im Kasten frei hängenden Thermometer beobachteten Extreme angenommen hatten. Nichtsdestoweniger ist aber den Beobachtungen zu entnehmen, dass die Temperatur der Chronometer immerhin starken Schwan-kungen unterworfen gewesen sein

müsse,

die zweifelsohne genügten, um so complicirte und empfindliche Instrumente wie Chronometer, Zl1beelnäussen,

Ungeachtet dieser ungünstigen Temperatursverhältnisse wiesen aber die Chronometer ganz zufrieden-stellende Gänge auf, welchejedoch gegen die an Bord S. M. Schiff "Pola" beobachteten ziemlich abweichend ausfielen. Einige Zeit nach der am 16. August 1882 erfolgten Ausschiffung der Chronometer in

Jan

Kayen machte sich nä.mlich eine bedeutende Änderung des Ganges, und zwar in retardirendem Sinne bemerkbar, welche bei Chronometer Ekegren Nr.

16 0'3,

bei Fischer Nr. 44 (}f> und bei Dent Nl'.1f>3f> 80gar

0'6

bis (}7 Secunden betrug,

Da

e8Dillausgeschlossen erseheiat, dass die Uhren beim Transporte vom Dampfer an das Land irgend-witllacilitbeiligbeeinßum word"n ·w·t·e. . .. a

n,

1Uld elbst'Fall8 1Dl . . e des Zuge$tehens einer solchen nachthelhgen. . .

Einwllk~ng a~ch

nicbt anzunehmen ist, dass bei allen Instrumenten aus diesem Grunde eine Änderung des Ganges UDgleichen Sinne hätte erfolgen können, so muss diese Erscheinung lediglich mit der Aufstellungarn

Astronomie.

3

Landein Zusammenhang gebracht werden. Nachdem nun bei der Installirung mit der

grössten

Vorsicht vor-gegangen

w~rde

und die Ohronometer stets derart behandelt wurden wie es ihr zarter Bau erheischt so scheint es, als ob dIe. oben erwähnte Wirkung nur dem magnetischen Einflusse des sehr eisenhliltigen Geateiues der

~nsel

zugeschneben werden könne. Man muss diese Ansicht umsomehr festhalten, als sich diese Änderung schon

in

d~n ~rsten

4-5 Wochen vollzog, worauf die Gänge sehr gleichmässig blieben und die Chronometer ganz befriedigende Resultate zeigten. Diesem Umstande Rechnung tragend, wurde auch sorgfältig vermieden, die aufgestellten Ohronometer aus ihrer Lage zu bringen. Hiervon musste jedoch bezüglich des Sternseitehrono, meters, welches zu allen Beobachtungen im Freien verwendet wurde, eine Ausnahme gemacht werden.

Am besten von allen Uhren bewährte sich das Chronometer Ekegren Nr. 6, welches, wic den nach-folgenden Zeitbestimmungstabellen zu entnehmen ist, ganz vorzügliche Gänge hatte und deshalb auch als Regelchronometer in Verwendung stand.

Die Resultate, welche dieses Chronometer lieferte, erwiesen sich als so

günstig,

dass nie eine Über.

sehreitung des von der internationalen Polarconferenz als Maximum angenommenen Zeitfehlers VOll

+ 3~0

constatirt wurde. Man befand sich mithin stets in der Lage, die für die Beobachtung der magnetischen Elemente festgesetzten Zeittermine auf das genaueste einzuhalten.

Zur Controle wurde dieses Chronometer täglich, sowohl mit dem Pendel als mit dem Chronometer Fischer Nr, 44 verglichen, dessen Verhalten auch ein ganz gutes genannt zu werden verdient.

Am schlechtesten bewährte sich das Chronometer Dent 1535, welches in Folge dessen auch von jeder Controle ausgeschlossen wurde, sich jedoch immer noch als genügend verlässlich erwies um als Beobachtungs-uhr

benützt

werden zu könnenj als solche kam es auch, als Ende April 1883 das Taschenchronometer Arway Nr, 16 stehen blieb, bei den absoluten magnetischen und astronomischen Beobachtungen in Ver-wendung.

Das ChronometerVorauer Nr. 50 war zu Uhrvergleichen, ähnlich einem Taschenchronometer mitgenommen worden. Zu diesem Zwecke war die Aufhängevorrichtung desselben entfernt, und das mit einerdünnen Filz-schiehre umgebene Gehäuse in einem eigens zu diesem Zwecke aus Zink angefertigten Blechkasten eingesetzt worden, welch' letzterer in das ursprüngliche Chronometerkisteheu sehr gcnau passte. Der genannte Blech.

kasten, welcher mit einer gut verschraubbaren Seitenöffnung versehen war, hatte die Bestimmung, mit warmem Wasser oder Sand gefüllt zu werden, um mit Hilfe dieses schlechten Wärmeleiters das Chronometer bei Beob-achtungen im Freien, für welchen Zweck dasselbe in erster Linie in Betracht gezogen wurde, in einer gleich-mässigen Temperatur zu erhalten.

Da man jedoch, wie bereits erwähnt, von der Verwendung einer elektrischen Uhr im magnetischen Observatorium abstehen musste, so wurde das in Rede stehende Chronometer statt derselben dort derart auf·

gestellt, dass der Beobachter dasselbe immer bequem sehen konnte. Der Stand dieser Uhr wurde täglich wenigstens dreimal nach dem Regelchronometer bestimmt, worauf die Standesbestimmung und gleichzeitig auch die Uhrzeiten, zu welchen die Beobachtungen auszuführen waren, auf einem entsprechenden Täfelchen angemerkt wurden.

Um zum Zwecke dieser Vergleiehe weder die Beobachtungsuhr hin- und hertragen zu müssen, noch die Zeit mitte1st eines Taschenchronometers zu übertragen, wurde eine telephonische Verbindung zwischen dem Wohnzimmer und dem magnetischen Observatorium hergestellt,Bei Benützungdieser wurde stets die Vorsicht gebraucht, das im magnetischen Observatorium in Verwendung gestandene Telephon sofort nach Durchführung des Uhrvergleiches abzunehmen und ins Wohnzimmer zu übertragen, um Beeinflussungen der Variatlons-apparate hintauzuhalten. Die Vergleiche wurden in der Weise ausgeführt, dass an der Normaluhr 30 Seeunden, und zwar von der halben bis zur vollen Minute laut gezählt wurden, welche von dem Beobachter im magnetischen Observatorium mittelst des Telephons abgenommen wurden. Ein solcher 30 Secunden währender Vergleich schloss jede Irrung aus, da man sieh in der Lage befand innerhalb des genannten Zeitintervalles mehrere Ver-gleiche zu notiren,

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BassQ,

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Chronometer Fischer Nr. 39 war nach Sternzeit regalirt, und wurde zu allen ~it ~ aufgestellten Instrumenten vorgenommenen astronomischen Beobachtungen direet verwendet. Wenn man die 10der folgenden Zeitbestimmungstabelle angeführten Stände derselben mit einander verg~ei~ht, ~o er.gibt 8ic~, dass dessen Gang kein besonders gleiehmässiger war. Die zu Tage tretenden Ilnregelmässigkeiten SlD~auf dIebede~ten~en Temperaturunterschiede, welchendieses Chronometer ausgesetzt war,zurückzuftthr~n. Es ]8tselbstver8ta~d~lCh, du. derartige Sprünge im Gange eintreten mussten, wenn man bedenkt, dass dieses Chronometer beispiels-weise bei einer Temperatur von

+

130 C. aus dem Kasten entfernt wurde und nun durch eine oder me?rere Stunden in einer Temperatur von - 200 bis - 250 C. zur Verwendung kam. Diesen vorausgesehenen Ubel-ständen suchte man in der Weise zu begegnen, dass man diese Uhr fttr sehr tiefe Temperaturen regnliren liess, was jedoch wie dies aus den angeführten Resultaten ersichtlich ist, nicht zum gewünschten Ziele führte. Als man dieses Misserfolges gewahr wurde, trachtete man die sich durch die bedeutenden Temperaturdifferenzen ergebenden Ilnregelmässigkeiten dadurch einzuengen, dass man das genannte Chronometer für die Dauer der Beobachtung in einem Wärmekasten unterbrachte. Letzterer, einen Würfel von etwa O~40 Seitenlänge vor-stellend, dessen Innenraum mit einem schlechten Wärmeleiter ausgefüttert war, besass einen in Charnieren bewegliehen Deckel, der sehr gut passte. Dieser Kasten wurde im Wohnzimmer aufbewahrt und nahm mithin die Temperatur dieses Locales an, welche sich auch im Falle der Verwendung desselben im Freien ziemlich lange erhielt. Obwohl eine Abnahme der Temperatur bei länger dauerndem Gebrauche des Chronometers im Freien unvermeidlich war, so vermittelte der Kasten wenigstens einen sueeessivenUbergang von positiven zu negativen Temperaturen, was dem Chronometer zweifelsohne nur zum Vortheile gereicht haben kann. Trotz dieser in Anwendung gebrachten Vorsichtsmassregeln konnte man beträchtliche Änderungen des Ganges wAhrend der Beobachtungsdauer nicht ganz hintanhalten, weshalb man diesem Übelstande wenigstens theil-welse dadurch zu begegnen trachtete, dass man nicht nur vor und nach, sondern auch während der Beob-achtung so oft als möglich, Vergleiche mit dem Regelchronometer vornahm.

Von den zweiTascbenchronometern war Arway Nr.16 das bessere, weshalb dieses auch zu allen absoluten magnetischen Bestimmungen

benützt

wurde, da es sich hiezn auch in Folge eines guten und klaren Halb-secundenschlages besonders eignete. Nach einer am 4. Jänner 1883 im Observatorium bei einer Temperatur von _18

0

C. vorgenommenen IDtensitii.tsbestimmung blieb diese Uhr ohne besondere Ursache aus

unerklär-li~ben

GrUnden

~teben,

und.zeigte wieder in Gang gesetzt ein recht gutes Verhalten, bis sie Ende April neuer-dings stehen blieb. Von dieser Zeit an wurde, wie schon

erwähnt,

statt dieses Taschenchronometers das Bl1cbsenchronometer Dent Nr. 1530 zu allen absoluten magnetischen und zu jenen astronomischen Beobach-tungen verwendet, welche man mit Reflexionsinstrumenten vornahm. Das genannte Taschenchronometer kam auch während der Reise zu den Zeitbestimmungen mit Hilfe correspondil'ender Sonnenhöhen sowie überhaupt zu allen

Beoba~htungen

mit Reflexionsinstrumenten auf offener See in Benützung. '

. Das.

zweite

'I'aschenchronometer bot zum Zwecke astronomischer Beobachtungen keine genügende

Ver-~ä~shchkeit

und

wt1r~~

deshalb nu.r zu den Gezeitenbeouachtungen verwendet. Dieses Instrument stand schon ei mehreren ExpeditIOnen und wIssenschaftlichen Reisen in Verwendung, und zwar:

Porto Rosa 1867. • .

Aden 1868 • . . • . (Oppolzer)

Grönland 1869-1870 (Oppolzer)

Prevesa 1870

. . . . . . .

(Deutsche Polarexpedition)

I.Österr. Polarexpedition 1871 (Oppolzer)

H. ~sterr.

Polarexpedition

aufF~a~z Jo~efs-La~d'H~7~~1~74

. (Weyprecht)

Kanen 1881 (Weyprecht)

all . . . • . . . • . . . (Benndorf) woIesd81ch immer, mit Ausnahme der Expedition 1872-1874 vollständig bewährte

n em nun auf die anderen in Yerwendune t d ' •

Linie das Passageinstrument v P' to

&

u ~ ges an enen Instrumente übergegangen wird, muss in erster on IS r llJartms erwähnt werd I h d

mungen benUtzt wurde. en, we c es zu en Zeit- und

Läagenbestim-Astronomie. 5

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Dass~be ~~~praeb ~lten

Anforderungen vollständig. Als besonders erwähnenswerthe Eigenschaften sind

ie ~rosse ~ablhtät

und einfache

Oonstmction

desselben anzuführen, Eigenschaften welche hervorgehoben zn

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e;. verdienen, das.ie ""

Erleic~terung

der Beobachtungen wesentlich

beitruge~

und es hauptsä.chlich mit .. e leser. gelang, die vielen kleinen Unzukömmlichkeiten und Hindernisse, welche bei Beobachtungen in

höheren

Breiten zu Tage treten leicht und <erfolgreich zu überwinden,

resp,

ZUbeseitigen.

Das Instrument

~esi.tzt,

wie aus nebenstehender Fignr 1 ersichtlich ist, ein gebrochenes Fernrohr; 80 zwar, dass das Oeular m Jeder Lage des Instrumentes die gleiche Stellung behält. Andere VorzUge bestehen

Fig.1.

noch darin, dass die Libelle stets

eingehängt

bleiben kann, daher man in jedem Augenblicke in der Lage ist, sich durch einen Blick auf dieselbe von der unveränderten Stellung der An zu

übersengen,

ferner dass das Umlegen sich durch eine einfache Drehung des Hebelarmes um 1800 bewerkstelligen lä88t.

Die Anwendung leichter Instrumente, oder solcher, welche nicht fix aufgestellt sind, kann fUr Beobach-tungen im hohen Norden nicht empfohlen werden, da ein Verrücken des Instrumentes in Anbetracht der schweren Kleidung des Beobachters, durch welche ein gewisser Grad von Unbeholfenheit hervorgeru{enwird, sowie mit RUcksicht auf die bei tiefen Temperaturen erschwerte Manipulation sehr leicht möglich ist, wahrend ein oftmaliges Orientiren aber bedeutende Schwierigkeiten bereiten W11rde.

Alle metallblaaken Theile des in Rede stehenden Instrumentes waren mit feinem Rehleder über-zogen, um dieselben sowohl vor Rost und dem Ansetzen von Eiskrystallen zn schfttzen, als auch um jede Berührung des kalten Metalles von Seite des Beobachters bei der Handhabung des Instrumentes nnmöglich zn machen.

Zum Schutze des Auges war am Ocular eine kreisrunde durchlochte Scheibe ans hartem Holze derart angeschraubt, dass man durch dieselbe bequem beobachten konnte und jede unwillktlrliche Berühnmg des Auges mit dem kalten Metalle hintangehalten wnrde.

Die Zahl der Beobachtungsfäden betrug neun. Da die Möglichkeit, dass selbe in Folge von Feuchtigkeit leicht edlllaft' werden könnten, inS Auge gefasst worden war, wurde eine der Fädenzahl dutch Rit:&e ent-sprechend getheilte Glasplatte mitgenommen. Leider konnte die Anbrin5ung dieser erst

in

den letzten Tageu

6

Frh.

tJ.

Basso,

Abgang der Expedition erfolgen, weshalb diese Al'beit nicht mit genügender Präcision ansgeführt werden

vor .. h

konnte da keine Zeit mehr zu Gebote stand um Anderungen vorzune men.

, d E' k t

11

einigen wurden kleine hölzerne

Um das Objectiv von den sich sehr rasch ansetzen en IS rys a en zu r :

Spachteln von verschiedener Form mit gutem Erfolge verwendet, während das durchd~e.Annä.~erungdes Auges hervorgerufene Anlaufen des Oculars dadurch verhindert wurde, dass man selbes eimge ZeIt vor der Beob-achtung behnfs Erwärmung in die Tasche steckte.

Die Axen des Instrumentes, welche stets blank erhalten wurden, waren zum Schutze~egen das .Rosten mit Vaselin eingeschmiert. Dieses Schmiermaterial fror selbst bei einer Temperatur von - 3.0'6 C., der tI~fstell, welche überhaupt beobachtet wurde, nicht, und liess sich vor jeder Beobachtung durch einfaches AbWIschen mit einem Leinwandlappen leicht entfernen.

Das fix aufgestellte Instrument, dessen Fussplatten am Beobachtungspfeiler aufgegypst waren, wurde gegenäuasere Einflüsse durch eine leichte Baumwolldecke geschlitzt, über welcheno~h eine Wach~lcinwa~d

gelegt wurde. Ausserdem befestigte man eine starke, getheerte Segelleinwand (Persenning) derart mittelst Vl~r

Leinen an der Decke der Hütte, dass sie sowohl das Instrument als auch einen Theil des Pfeilers glockenartig deckte, ohne mit selbem in Berührung zu kommen.

Der von Starke& Kammerer erzeugte Theodolit wurde zu Breiten- und Azimuthbestimmungen, sowiezu

geodätischen Winkelmessungen benützt. Auch dieser besass ein gebrochenes Fernrohr von3c~5 Öffnung. Die Ablesungen auf der Kreiseintheilung Hessen sich mittelst Luppe auf 10 Secunden genau ausführen.

Zum Zwecke astronomischer Breitenbestimmungen wurde dieses

Instrument

auf dem Pfeiler des Passage-instrumentes neben demselben derart aufgestellt, dass es leicht nach der Mire dieses letzteren orientirt werden konnte, ohne dass die Manipulation mit diesem Instrumente irgendwie behindert gewesen wäre. Für geodätische Winkelmessungen benützte man behufs geeigneter Aufstellung des Theodoliten das Stativ des photographischen

Apparates, das aus diesem Grunde äusserst stark und solid angefertigt worden war.

Die Vonheile dieses Instrumentes bestanden in einer einfachen Construction und einem sehr geringen Gewichte, Eigenschaften, welche die Verwendung desselben ausserhalb der Station im hohen Grade erleich-terten, wenn nicht überhaupt ermöglichten. Obwohl solehe Vortheile nicht zu unterschätzen sind, und trotz der mitteIst des Theodoliten erreichten recht günstigen Resultate, möchte man aber' ein derartiges Instrument bei zukl1nftigen ähnlichen Expeditionen denn doch nicht empfehlen, da dessen geringe Stabilität exacte Messungen ungemein

ersch~erte.

Oft mussten ganze Reihen von Beobachtungen wiederholt werden, weil aus irgend einem

Anlasse, z. B.einem ganz schwachen Windstosse das Instrument verrückt wurde.

Wenn das Im!trument nicht im Gebrauche stand so wurde es in seinem Kasten gut verschlossen und im Wohnzimmer des Stabes untergebracht. '

Das Merz'sche Fernrohr, welches eine Öffnung von

3~n173 besasa,

wurde zur Beobachtung einiger

Jupiter-trab8nten.Vel1in~ter.unge~

benützt, deren Resultate jedoch nicht weiter zur Verwendung gelangten, da die Atmosphäre meist intensiv bewegt und die Luft mit feinen Eiskrystallen erfüllt war so dass die Genauigkeit der Beobachtung kaum als eine angenäherte bezeichnet werden darf, '

1Ii

AnsseI'

d~n

angeftlhrten Instrumenten verftlgte man noch, wie bereits anfangs erwähnt, über einen zehn-zG gen ReflexIonskreis von Pistor & Martins, zwei Sextanten, ein Meteoroskop und zwei künstliche Horizonte.

Der Reflexionl'1kreis kam zu den Oh t t db . .

.. . . ronome ers an estimmungenmittelst correspondirender Sonnenböhen wahrend der ReIse S M Rchiffes P I U Abi'I

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vom Ja

irtsorte

Pola über Bergen und TromS$l nach Jan Mayen

BOWle auf der Insel selbst zum selb Z k '

d S . . ' en wec e vor Aufstellung der fix installirten Instrumente endlich nebst

en

extanten zur Langen- und Breite b ti f '

lnst t b f d " n es immung au offener See in Verwendung. Die genannten Reflexions.

lstellrumben e b

~

an. en SICh III bester Ordnung und entsprachen allen Anforderungen, die man an solche zu en ereetlgt1St.

Das Meteoroskop, der Wiener Sternwarte entlehnt

d A 'es zlmut lS von Polarlichterscheinungen gebraucht.I ' wurde ausschliesslich zur Bestimmung der Höhe und

Astronomie. 7

Die künstlichen Horizonte hatten die allgemein übliche Form und Einrichtung.

. Bevor nun zur Besprechung der ausgeführten Beobachtungen geschritten wird, erübrigt noch einiges über die, zum Zwecke astronomischer Beobachtungen errichtete Hutte (Sternwarte) zu erwähnen.

Dieselbe war am Abhange des Vogelberges in einer Seehöhe von 10';>9 erbaut und bestand aus einfachen Brettern und einer Balkenconstruction, deren Basis die Form eines Rechteckes von 3 ':'0 Länge und 1':'8 Breite besass. Die beiden Langseitwände waren VOll unten gegen oben einfallend. Dieser Bau war mittelst eines Spitzdaches gedeckt, dessen Höhe an den Wänden der Langseite 1 '?80 und in der Mitte2~25 betrug.

Die Längenrichtung der

Hütte

war

0-

Wj dem entsprechend befand sich in dem Dache und Seiten-wänden der Meridianspalt in einer Breite von 0';>25 eingeschnitten. Senkrecht darauf war ein gleich breiter Spalt für den ersten Vertical angebracht, der jedoch nie zur Benützung gelangte, da die Durchführung

Die Längenrichtung der

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Wj dem entsprechend befand sich in dem Dache und Seiten-wänden der Meridianspalt in einer Breite von 0';>25 eingeschnitten. Senkrecht darauf war ein gleich breiter Spalt für den ersten Vertical angebracht, der jedoch nie zur Benützung gelangte, da die Durchführung

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