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Allgemeines über die Überwinterungs- Verhältnisse

Im Dokument BIEI'\TEB'\ \ LEPnL\RFn n SCHL\G (Seite 57-64)

Die Verhältnisse, unter welchen die Überwinterung auf Jan Mayen sich vollzog, gestalteten sieh weitaus günstiger, als es sich zu Anbeginn erwarten liess, Während des ganzen auf der Insel zugebrachten Zeitraumes konnten ohne Unterbreehung alle jene Beobachtungen vorgenommen werden,welche im Programme der inter-nationalen Pölareommission als obligatorisch und in den Detailinstructionen für die Station Jan Mayen als facultativ denselben noch anzureihen bezeichnet wurden.

Was zumal die meteorologischen Beobachtungen, die erdmagnetischen Bestimmungen und Variations-beobachtnngen, die Aufzeichnung der häufigen Polarlichterscheiaungen, die Messung der Temperatur, Dichte und des Salzgehaltes des Meerwassers anbetrifft, so wurden dieselben auf breitester Basis begonnen und, inso-weit nicht die Eisverhältnisse oder der Seegang die Ausftlhrung der Meerwasser- und Tiefseebeobachtungen einschränkten, ohne Unterbrechung fortgesetzt.

Die Meerwasseruntersuchungen wurden mit sehr empfindlichen, nach Angabe der k. k. Oentral-Aichungs-commission in Wien construirten und

überprüften

Instrumenten ausgeführt; die erhaltenen Resultate schliessen sich sehr gut an die von der norwegischen Nordmeer-Expedition in diesem Theile der Grönlandsee gemachten Stichproben an und die Ergebnisse sind flir die Ermittlung der Stromrichtungen und Benrtheilung der Eis-verhältnisse von weittragender Bedeutung.

Die Aufstellung der meteorologischen Instrumente erfolgte nach den vom Präsidenten der internationalen Polareommission, Herrn Director Wild, pnblieirten Bestimmungen; um der Erwärmung der Thermometer dnrch die beim Ablesen verwendete Lampe vorzubeugen, wurden die vier, von Stunde zu Stunde abzulesenden Thermometer an einet' senkrechtstehenden, drehbaren Haspel quadrantal vertheilt; von den zwei nassen Thermometern wurde bei Temperaturen unter Null eines nach der Mohn'schen und das andere nach der WiId ' sehen Befeuchtungsweise behandelt.

An astronomischen und absoluten magnetischen Bestimmungen wurden zahlreiche Reihen erhalten; wohl veranschaulichen diese nur einen geringen Theil der aufgewendeten Zeit und Mllhe, da viele der begonnenen Beobachtungen in Folge der dazwischentretenden Wolkenbedeckung oder Sturmzunahme, beziehungsweise wegen zunehmender magnetischer Störungen, als nicht vollwertig ausgeschieden werden mussten; so konnten beispielsweise von den allmonatlich gemeinsam mit der k. k. Sternwarte in Wien anzustellenden Beobachtungen im ganzen nur drei Mondculminationen erhascht werden.

Das Eistreiben und die Pressungen im Winter sowie die häufige Rollbrandung des Sommers Uber bereiteten einige Hindernisse bei Durchführung der Ebbe- und Fluthbeobachtungen; im Herbste 1882 wurden die Flutb-pegel oft ausgeschwemmt und enttragen; im Winter mussten Eisschollen buehtenförmigverankert werden, um die Basis

für

den Krahn und das Schutzbassin für die Messlatte zu bilden; im Frühjahre 1883 liess ich eine 2k m fassende Eisenkiste allmälig mit Steinen flillen und in See versenken, um den Untergrund für den Fluth-messer zu schaffen, an welchem nahezu viel' Lunationen hindurch ohne nennenswerte Unterbrechung beob-achtet werden konnte. Mit RUcksicht auf die im Robesoneanale beobbeob-achtete, um Grönlands Nordküste laufende Fluthwelle und die neuerdings hierauf basirten Isoraehien(cotidallines), wurden die Ablesuugen von Stunde zu Stunde vorgenommen. Bei der isolirten Lage der Insel lässt sich annehmen, dass die Fluthwellen keinen wesentlichen örtlichen Modificationen ausgesetzt sindj die Cnrven zeigen grosse Regelmässigkeit. Die mittlere Höhe der Fluthwelle wurde mit 90cmgefunden, die angenäherte mittlere Hafenzeit für Fluth beträgt 11h 20'!'7.

54:

E. v. Wohlgemuth,

Die deutsche Expedition auf der Klein-Penduiuminsel (74° 37' Nordbreite) beobachtete in Ost·Grönland 1869bis 1870 die mittlere Flnthwellenhöhe mitO'92m und die Hafenzeit mit 11h21m

Bei Ausführung der Beobachtungen und der programmgemässen Arbeiten bereitete .die Kälte an si~h keine Schwierigkeiten und griff nie vereitelnd ein; selbstjene Chronometer, welche für die Dauer von Zeit-bestimmungen ins Freie übertragen werden mussten, behielten ihren normalen Gang bei, da sie mittels eines gelinde durchwärmten, mit schlechten Wärmeleitern ausgepolsterten Kastens, wie solche in Norwegen zum Warmhalten von Getränken dienen, genügend vor plötzlicher Abkühlung geschützt werden konnten.

Übrigens zeigte das Minimum-Thermometer nur ein einzigesmal 32° unter Null; 10-15° Kälte waren wegen der damit im Zusammenhange stehenden Trockenheit und Durchsichtigkeit der Luft sehr erwünschtj

diese Temperaturen eigneten sich auch am besten zur Ausführung der länger andauernden Exelirsionen, weil sodanu eine Bekleidungsart gewählt werden konnte, welche genügend schützte, dabei jedoch leicht genug blieb, um Terrainhindernisse zu überwinden, ohne dass die so lästigen Folgen der Transpiration eintraten,

Auch zur Vornahme von geodätischen Aufnahmen eignete sich das weniger nebelreiche Frühjahr am Besten; es blieb jedoch wegen der Unbeständigkeit des kleinkörnigen Schnees und der häufigen Winde stets fraglich, ob sich die Schneehahn auf den Uferstrecken für die Benützung bis zur Rückkehr der Partie erhalten werde,

Das Meereis, welches in Folge der Pressungen stets aus einem wirren Conglomerate von Blöcken bestaad, liess sich theils wegen seiner Unebenheit, hauptsächlich aber wegen der grossen Ortsveränderlichkeit nur selten als Verkehrsmittel ausnützen; selbst im tiefsten Winter traten Wakenbildungen gerade an jenen senkrecht aus der See emporstrebenden Felswänden ein, deren Umgehung auf dem Seewege wünschenswerth war weil sie sich zu Lande nur auf beschwerlichen Umwegen, stellenweise gar nicht bewerkstelligen liess, '

Das vierruderige norwegische Feringboot, dessen Eigengewicht nur 100k g beträgt, jedoch die sechs- bis achtfache Last zu tragen im Stande ist, erwies sich da als ein unerlässlicher Ausrüstungsgegenstand.

, Da die

In~el

aus Reihen steil emporstehender Vuleane, Schlacken- und Aschenkegel besteht, so war die Zeltdauer f\tr die Aufnahmen von minimalen Landstrecken oft ganz unberechenbar; die Schlitten- und

Boots-a~sr\tstung

musste stets auf längere Zeit bemessen werden und wegen der wechselvollen Witterungs- und

Elsverh~ltDi8se

allerlei

Instru~ente

umfassen, für deren Verwendung sich dann nur selten Gelegenheit bot.

Bel Thauwetter \V11I'dcn die Aufnuhmsarbeiten in Folge des erweichten Schnees des b d I S d

und d Stei "11 1 h ~, 0 en osen an es

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es noe1 m,e r erschwert; die Begehung der gleichen Strecke erforderte die zwei- bis drei-fache ZeltwiewmtersUbcr,

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Nebel und die atmosphärischen Niederschläge verhüllten alle Aussichts unkte

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Compass war selbst für die

A~fnahme

von Details unbrauchbar wegen der localen Abweichun d

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der Lavamassen, hoher Wellellgang unterbrach den Verkehr ZUr See, g ure en DIe nachstehenden Zahlen, glcichwie die in der Tabelle Seite61 di ,

a~gegebenen

WitterungsverhHltnisse werfen das beste

Streiflic~t

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erla~fe

des Berichtes einerUeobaehtung und der guten Instandh1t d I e In ermsse, welche SIch dem Erlangen

a nng er nstrumente entgegensetzten Von Anfang August 1882 bis Ende Juli 1883 wurd :

Regen, 1002 Stunden mit Schneefall verzei b t, S h en

18~9

Stunden mit Nebel, 1249 Stunden mit

T I IC ne, c neetrelben wurde äh d 92

ota e Bewölkung war vorherlscheud in dem H lbi h S wa ren 0 Stunden notirt.

wolkenlose Stunden' leichte Brisen bi's G ha

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~ptember

bis Februar gab es überhaupt nur wenige

" zur esc windigkeit von1w3 pe S d

traten Im Ganzen nur Während 438 Stu d iuwäh . r eeun e oder absolute Windstillen

d S • n en em, wa rend der UbriO'en Ze't d H lbi

un türme,so dass sichdie durchschnittlI'che W' d hwi d 0 1 es a oahres herrschten Winde

, in cese WID igkeit it7m9

DIese höchst stürmischen Witterungsverh"lt ' 0 f 1 nu . per Seennde bezifferte.

A f, a Dlsse an Jan M I

Dordernngen an die Festigkeit und Trockenbe't d U ayen ste len auch ganz ausserordentJiche

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ung er esundheit vor sich gehen. ,so eme Uberwinterung ohne Zer_

Dank der so munificenten Fül'sol'ge Sr E 11 d

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10 ieser BeZIehung über die ausreichendsten Schutzmitt I d ,ans, 1

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k, verfllgte die Expedition auch

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Bemannung Sr.

Vorbericht. 55

I

~:

Majestät Dampfers "Pola" ermöglichte es, die im k, k. See-Arsenale zu Pola so exact vorgeriehteten Häuser aufstellen zu können,

In Folge dessen sicherten die mit Holzfaser vollgestampften Zwischenräume der Doppelwände des Wohn-hauses, die wasserdic~~ten Fussböden mit Asphalt-Zwischenlage, die innere Tapezirung der Schlafräume mit Korktapeten und die Uherdeekung der Ausseuflächen aller Baulichkeiten mit Dachpappe vollständig vor dem Eindringen der Feuchtigkeit.

Auch die Kälte wurde sehr gut abgehalten, denn bei einer durchschnittlicheu Zimmertemperatur von

+

997 war der Brennholzbedarf im Winter etwa 6-8k g Treibholz täglich per Ofen; wiewohl nachtsübernie geheitzt wurde, so sank die Temperatur auf der Höhe der Bettstellen selten unter den Gefrierpunkt,

Da der als Küche verwendete Hausraum mit einem Luftschachte versehen ist, welcher auch mit dem Dachboden in Verbindung gesetzt werden kann, so liess sich das Herdfeuer auch zum Ventiliren und Vorwärmen aller Hausräume benUtzen; infolge dieser vielseitigen Verwendung des Herdfeuers betrug der tägliche Stein-kohlenverbrauch bei 14stUndiger Feuerung 24-30k g•

Das Wohnhaus und die magnetischen Observatorien, deren Rückwände in den Abhang des Vogelberges eingeschnitten liegen, befinden sich zwar auf einer vor dem Anpralle der nördlichen Winde geschützten Stelle;

dennoch hatten diese Baraken während der vielen zuweilen mit Orkanstärke wehenden Sturme und bei den häufigen und plötzlich eintretenden Temperaturänderungen derartige Proben von Festigkeit und Unverwüst-lichkeit abzulegen, wie sie auf Jan Mayen wohl kein anders gestalteter Bretterbau bestanden hätte: schon nach den ersten Oetoberstürmen gab es wohl niemand mebr, der sich ein geräumigeres Wohnhaus gewünscht hätte, In meinem ersten Berichte 1 habe ich schon erwähnt, dass aus den vielen an der Ansiedlungsstelle vorgefundenen Treibholzstämmen ein Blockhaus gezimmert wurde, in welchem der halbe Lebensmittelvorrath Platz fand; der Proviant für das erste Jahr konnte zum Theile unter dem Flugdache, zum andern in den Dach-räumen untergebracht werden; in Folge dessen wurde der ursprünglich für die Lebeusmittelanfbewahrung bestimmte Haustheil gleich von Anbeginn als Bibliothek und Arbeitszimmer eingeric~tet;als Arbeitsraum fUr . den Mechaniker wurde ein Theil des Vorraumes, als Schmiede und Tischlerwerkstätte das aus Kohlenziegeln aufgebaute und mit Lehm gedichtete Kohlenhaus benützt. Die der Küche zunächst liegende Badekammer -diente zeitweilig als photographische Dunkelkammer und als Trockerirauui für präparirre Vogelbälge.

Nachdem Offleiere und Mannschaften durch das Schiffsleben ohnedies an enge Räume gewöhnt waren, konnte bei dieser Eintheilung allseitig geregelte Beschäftigung Wurzel fassen, ungestörte geistige und körper-liche Thätigkeit sich entfalten.

Bei dem Eifer, der Ausdauer und dem regen Pflichtgefühle der Offleiere und des Arztes, bei dem nie getrübten Einvernehmen, das allenthalben herrschte, wurde jede Gelegenheit benützt, um nach aUen Rich-tungen hin Daten und BeobachRich-tungen zu sammeln und die schon gewonnene Ausbeute zu vermehren.

Volle Anerkennung muss ich auch der Tüchtigkeit, Arbeitsfreude und Anhänglichkeit der Matrosen zollen.

So lange die Arbeiten auf den Stationsort beschränkt blieben, gab es für die Matrosen an professionellen, an Instandhaltungs- und Reinigungsarbeiten, im regelmässigen Wachdienste und in der Trinkwasserznfuhr nie endende Beschäftigung,

In den unteren Inselpartien wird dei' Schnee durch den nie ruhenden Wind derartig mit Seesalzkrystallen gemengt, dass das daraus gewonnene Schmelzwasser stark brakiseh schmeckt; es musste daher wintersüber das Tinkwasser oder das Süsswassere is ans derNordlagune geholt werden, welche etwa 1000 Schritte von den Stationshitusern entfernt liegt; das Meereis, welches auf hoher See entstanden war, taugte eben so wenig als der darauf liegende Schnee zur Bereitung von Trinkwasser.

Eine Ansiedlung in der Englischen Bucht, einer Örtlichkeit, welche sich wegen der sie umschliessenden Höhenzügezur Ausführung von astronomischen und anemometrisehen Beobachtungen gar nicht eignet, würde in Bezug auf die Trinkwasserbeschaffung mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen haben; einige Ortsangaben,

1Siehe "Mittheilllngen aus dem Gebiete des Seewesens", Jahrgang 1882, S.581-583.

56 E. v. Wohlgemuth,

welche in demTagebnche derHolllinder enthalten sind, die im Jahre 1633 bis 1634 auf Jan

M~yen

überwinterten, wie belspielswelse die Spaziergänge ZUden Slldklippcn, zum Rooberg, bis zu welchen man von der Englischen Bucht lä.ngs demUfcr nicht gelangen kann, deuteten darauf bin, dass die Ansiedlung an einer westlteberen Stelle zu suchen sei, Die in der Englischen Bucht vorgenommenen Nachgrabungen haben keine Wohnhäuser, wohl aber Thranöfen und Fässermagazine blossgelegt- Dagegen wurden gelegentlich einer botanischen Exeursion

&larg. und KnochenUberreste, von Steinen bedeckt, in einer Einbuchtung zwischen

Hopstik

und Sudbucht aufgefunden, und ähnlich gestaltete, von Moosdecken überwucherte Bodenwellen lassen vermuthen, dass sich du ein gröMHerel' Begräbnisplatz befindet; ein von Sec gut wahrnehmbares Kreuz wurde zur Erinnerung an die sieben wackeren Seeleute, welche in getreuer Pflichterfülleng ihren Tod fanden, hier von uns aufgerichtet.

Wenn immer es ausführbar war, beschäftigte sich ein Theil der Expeditionsmitglieder mit geodätischen Aufnahmen, Lothungen, 'I'iefseewaeseruntersnchungen, Schleppnetzarbeiten oder mit naturwissenschaftlichen Sammlungen; fUr das tägliche Arbeitsprogramm war da der jeweilige Wittcrnngszustand weitaus massgebender nlsdie Jahreszeit und die Tagesllinge des Kalenders,

Da wir durch die nahezu ununterbrochene Wolkenbedeckung und die häufigen Nebel ohnedies des Anblickes der Sonne und des Genusses der vollen Tageshelle entwöhnt waren, kam und verstrich aneh die Zeit der Dunkelheit bei unverdrossener Beschäftigung eindruckslos. Ja, der erste Theil der Polarnacht gehörte zu den angenehmsten Zeitepochen des Aufenthaltes auf Jan Mayen; er brachte kaltes, trockenes Wetter und Belusti-gungen, wie das Segeln mit Eisbooten auf der glatt überfrorneu Lagune, das Schneeschuh- und Schlittschuh-lallfen,das Eissehiessen u. dgl. m., brachten neue Reize und erfrischende Abwechslung in die zuweilen monotone Tagesbesch:lftigung; der Gesundheitszustand war ein vorzüglicher, weder Scorbut, noch katarrhalische Leiden, noch erhebliebe Frostschäden zeigten sich; einige besorgniserregende Verletzungen wurden durch die eminente Tnchtigkeit des Expeditionsarztes Dr. Ferdinand Fi sc her rasch behoben.

Witterungsgang.

. ?er Ungunst ~es Wetters habe ich im Allgemeinen scbon erwähnt; die zahlreichen Stürme gehörten zumeie!, , CyklonenwlI'beln an welche di, ' le VOJ'Ub' Ierzleienden, zeitweise auch stationär bleibenden Luftdruck-"

mimmaumkr:lst~n; aufd~~Inselsgebiet entfielen zumeist Ost-, Südost- undSlidslldostwinde welche das Thermo-meter selbst Im tiefstenWinter nahezu auf die Mitteltemp t · d ,. '

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3'40 , Juli 1883 mit

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3'50 ) t leb N h d ' era ur es wärmsten Sommermonates (Juli 1882 mit (im Mittel)' W' t , r l e en. ac er thermischen Rose entspricht dem SE die Temperatur

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An solchen Tagen schmolz die erhellende Schneedecke a f

brausten die tiefen Schluc1lten hinab d üb " I ' u den schwarzen Lavahängen, Sturzbäche un ernese ten die Glatteisdecke d Tl lb d .

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roc ene zu olen, so entschädigte dafür reiehli h di er rase entstandenen Brandung aufs meteorologischen Vorgänge deren Beob ht

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Grönland

und ei machen und ' h

SIe am heftigsten zu einer Zeit

ent-Vorbericht. 57

I

Ö.wrrelchlsch. E"peditlon auf Jan lIIa7en.

wickeln, während welcher die Beobachtungen vom Schiffe aus unmöglich sind, ja selbst der Sonneneiufluss nur mehr mittelbar zur Geltung gelangt.

Von den Condensationen und Temperaturverschiebungen absehend, welche die sich zuweilen erst beim Anlangen in der Endstation zur grössten Wirkung entfaltenden Depressionsminima hervorrufen, sind die aus den Gebieten höheren Luftdruckes zuströmenden Winde selbst bei schon vorgeschrittener Vereisung dieses Meeres-theilea noch in hohem Grade befähigt - durch Eispressungen, Lockerung, Bildung und Zertrümmerung aus-gebreiteter Eishüllen, durch Blosslegen grosser, vorher eisbedeckter Meerestheile - nachhaltige Verände-rungen hervorzurufen, Wirkungen, welche oft von beherrschendem Einflusse auf die Witterungsverhältnisse von Europa werden müssen.

Während dieser Ereignisse zeigte der Gang der meteorologischen Elemente häufigen Wechsel, entsprach jedoch und zumal wintersüber unabänderlich dem Cyklonengesetze. Aus den gesammelten Daten werden sich daher, bei Zuhilfenahme der Notirungen auf den Nachbarstationen, die Bahnen der verflossenen Winterstürme gut construiren lassen, wodurch ein wesentlicher Beitrag für das Studium dieser Detailphänomene geliefert

werden dürfte.

Überhaupt scheinen die Beobachtungen auf Jan Mayen ein nothwendiges Bindeglied zu sein, um die Wahrnehmungen auf den meteorologischen Stationen Grönlands und Islands einerseits mit jenen von Nor-wegen, Novaja Semlja und Spitzbergen andererseits zur Beobachtungskette zu sehliessen; schon die Ver-theilung der Winde deutet' nunmehr darauf hin, denn wintersüber sind in Oet-Grönland und an dessen Südspitze Nordwinde, auf Spitzbergen Südost- und Ostwinde, auf den Faröern und Island Südwest- und Westwinde, auf Jan Mayen Südostwinde am vorherrschendsten.

Wenngleich die Insel im Gebiete des Polarstromes liegt, so ist der Einfluss der äquatorialen Warmwasser-strömung (Golfstrom) auch hier noch ein mächtiger, warme SUdostwinde und erwärmte DriftWarmwasser-strömungen drängen die Eismassen westwärts.

Wenngleich nun in Folge des Stationirens der Luftdruckminima und ihrer zeitweiligen nördlichen Bewegungsrichtung die Windrichtungen Ost bis Süd in der Jan Mayen-Gegend alljährlich vorrherrschen dürften, so lassen sich trotz der oceanischen Lage der Insel, welcher gleiehmässige Verhältnisse zukommen sollten, die aus einer Jahresperiode ermittelten Werte keineswegs als angenäherte Normalwerte betrachten, weil sie sich auf eine Loealität beziehen, in der anderweitige eomplieirte Verhältnisse herrschen. Hieher gehören die Verschiebungen des Pack- und Treibeises, der Polarstrom- und Golfstromgrenze, die veränderlichen Bahnen der Depressionscentra,

Was die gesammelten Datenüberden Gang aller meteorolog ischen Eie men te anbelangt, sind die haupt-sächlichsten Resultate aus den stündlichen Beobachtungen auf Seite 61 dieses Vorberichtes zusammengestellt.

In den Mittelwerten entschwindet wohl das Eigenste der Wettervorgänge ganz; dennoch charakterisiren die monatlichen höchsten Temperaturangaben den erwärmenden Einfluss der Sildostwinde (beziehungsweise Ost bis Südsüdost) und erweisen den grossen Verbreitungsbezirk dieser Luftbewegung zur Genüge. Nur zur Zeit, als die Treibeisgrenze dicht an der Insel lag, kamen wohl auch südöstliche Luftströme vor, welche nicht erwärmten; ihre kurze Lebensdauer zeigte jedoch, dass es localer Ausgleich verschiedenen Luftdruckes war.

Die niedrigsten Temperaturen wurden von den Polarwinden herbeigeführt; wie die WärmemaxilUa, so bilden auch diese Kälteextreme eine von Monat zu Monat weit regelmassiger verlaufende Curve, als die der Monats-mittel. Jene Wintermonate, welche da eine verhältnissmässig hohe Mitteltemperatur zeigen, sind durch . niederen Luftdruck und viele SIldostwinde ausgezeichnet.

Die Mitteltemperatur der Luft und des Seewassers war im März 1883 die tiefste, weil zu jener Zeit die Vereisung sich vollzogen hatte, arktische Verhältnisse und hoher Luftdruck vorherrschten; die im Monate März eingetretene Abkühlung des Erdbodens erhielt sich in den unteren Bodensehichten, so dass für die Bodentiefe von 156 Centimeter das Minimum von - 2· 070 C Kälte auf den Monat April fällt.

Die monatlichen Windtabellen zeigen einen geringen Percentsatz an Südwestwinden, welche in den südlicher liegenden Gewässern vorherrschen; dieser Ausfall erklärt sich aus der Cyklonenbildung, speciell daraus, dass

3

1

58 E. v. Wohlgemuth,

nur dieVorderseite derselben zur vollen Entwicklung gelangte; dagegen wurde der obere

Aq1tatori~lstrom,

fast

ansschlicsslich aus Südwest kommend, häufig notirt, ja es lässt sich geradezn sagen,

d~ss,

so oft Cirruswolken in bedeutender Höhe sichtbar wurden, dieselben fast ausnahmslos ausder genannten

Rlchtun~

zogen.

Wenn ich bei Erwähnung der Depressionsminima mich des Ausdruckes

~~yklon~" bedle~te,

so geschah

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