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Wetter, Produktion

Im Dokument Der Grüne Bericht 2013 (Seite 51-54)

Landesprämierung:

2.2.1 Wetter, Produktion

Der Winter 2012/13 war durch enorme Schneefälle, bzw. Schneeverwehungen gekennzeichnet; die Temperaturen waren den Winterbedingungen angepasst (Tiefsttemperaturen bei ca. -15° C).

Es war ein extrem feuchtes Frühjahr (viel Regen, extrem hoher Grundwasserstand). Außerdem war es relativ kalt. Der Austrieb erfolgte 2-3 Wochen später als im Vorjahr. Trotz rascher Triebent-wicklung war außergewöhnlich starker Milben- befall zu verzeichnen. Vor allem der Pockenmilbenbefall war auffällig. Erst zur Blütenzeit wurde es richtig warm. Trotzdem hat die Vegetation bis zur Blüte aufgeholt (nur mehr 7-10 Tage Rückstand im Vergleich zum Vorjahr).

Die Entwicklung der Reben zeigte einen normalen Austrieb, der frühest feststellbare Blühbeginn war der 4.6.2013. Es folgte in der 24. Woche eine feucht-kühle Wetterlage, sodass es an einzelnen Rebsorten zu Verrieselungssymptomen kam (Blaufränkisch, Merlot, Muskat Ottonel, Chardonnay, Weißburgunder, St. Laurent, …).

Der Sommer war extrem heiß mit Temperaturen bis zu 40 °C. Vor der Ernte kühlte es markant ab, Niederschläge in der ersten Septemberhälfte verzögerten die Reife.

Der Pflanzenschutzwarndienst wurde wie in den letzten Jahren durchgeführt. In KW 28 (8. bis 12. Juli) kamen erste Rückmeldungen über Oidiumbefall. Allgemein kann man von einem starken Oidiumjahr sprechen. Viele Winzer hatten einen Befall, besonders die „Minimalspritzer“

waren betroffen. Jene Winzer, die sich an die Empfehlungen des Warndienstes der LK gehalten haben, sind ganz oder fast befallsfrei davon gekommen. Es gibt fast keine Biowinzer, die keinen Oidiumbefall hatten. Vielfach waren Traubenwaschungen notwendig. Aufgrund der heißen, wolkenlosen und trockenen Witterung traten mehr Blattverbrennungen als normal auf (v.a. bei Blattdüngerzugabe zur Spritzbrühe).

Peronospora war 2013 kein Thema. Auffällig waren besonders viele Escastöcke (v.a. bei Gr. Veltliner).

Zikadenmonitoring

Amerikanische Rebzikade (Scaphoideus titanus) Durch das Vorkommen der amerikanischen Rebzikade nicht nur in der Steiermark, sondern mittlerweile auch im Burgenland, wird ein Zikadenmonitoring durchgeführt, wobei im Bezirk Neusiedl/See 5 Standorte (2 in Gols, Illmitz,

Pamhagen und Winden) ausgewählt wurden.

Im Jahr 2013 wurden keine amerikanischen Rebzikaden im Bezirk Neusiedl/See gefangen.

2011 und 2012 wurde im Nordburgenland nur am Standort Wulkaprodersdorf die ARZ gefunden (jeweils 2 Adulte). Im Jahr 2013 gab es eine verstärkte Zusammenarbeit beim Monitoring mit der AGES. Erstmals wurde auch ein Larvenmonitoring durchgeführt. In der Gegend um Wulkaprodersdorf wurden zusätzliche Standorte (Siegendorf, Zagersdorf) eingerichtet.

Erstfunde von Larven (L1) gab es in KW 24 in Wulkaprodersdorf. Ab KW 25 auch in Siegendorf und ab KW 26 in Zagersdorf. In Zagersdorf und Wulkaprodersdorf gab es nur geringe, hingegen in Siegendorf sehr hohe Fangzahlen (Höhepunkt war KW 26 mit 30 Larven). Auch in Mörbisch wurde die ARZ 2013 erstmals gefunden.

Im Südburgenland wurde 2013 dieses Monitoring weitergeführt. Insgesamt wurden an den vier Standorten in den Bezirken Jennersdorf und Güssing 107 Stück der Amerikanischen Rebzikade gefunden. Im Jahr 2013 war wieder eine Steiger- ung der Fangzahlen zu verzeichnen. Insgesamt wurden in den Bezirken Güssing und Jennersdorf 156 Rebzikaden gefunden. Die Quarantänekrankheit Flavescence dorée konnte im Burgenland noch nicht nachgewiesen werden.

Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist ein für den Obst und Weinbau sehr bedeutender Schaderreger aus Asien, durch dessen Einschleppung und weitere Verbreitung in Europa zukünftig massive Probleme zu erwarten sind. Die Kirschessigfliege verursacht durch die Zerstörung der reifenden Früchte und die enorm schnelle Vermehrungsrate sehr große Schäden und daher auch hohe Ertragsverluste.

Das 2012 begonnene Monitoring auf Kirschessigfliege wurde 2013 am Standort Donnerskirchen fortgesetzt. Der Fallenstandort für das Südburgenland war wieder in Minihof-Liebau im Bezirk Jennersdorf.

Nachdem über einen langen Zeitraum keine Fänge verzeichnet werden konnten, wurden in den letzten Wochen des Monitorings in Minihof-Liebau adulte Tiere gefunden. Bei der Auswertung der Fallen aus KW 38/39 wurden 3 Tiere, davon 1 männliches und zwei weibliche gefunden.

In den KW 40/41 waren es bereits 17 Tiere, davon 10 männliche und 7 weibliche. Eine Weiterführung des Monitorings im Jahr 2014 an denselben Standorten erscheint daher als sinnvoll.

Tabelle 2.2.2: Weinernten und –anbauflächen im Burgenland

Bundesländer bzw.

Weingebiete

Weißwein Rot- und Roséwein Wein insgesamt

Ertragfähige Fläche in ha

Ertrag in

Hekto-liter Ertragsfähige Flächen in

ha *)

Ertrag in

Hekto-liter Ertragsfähige Flächen in ha

Ertrag in Hekto-liter insg. pro

ha insg. pro ha insg. pro

ha Neusiedlersee 3.602 196.579 54,6 3.412 227.637 66,7 7.015 424.216 60,5

Neusiedlersee-Hügelland 1.491 76.867 51,6 1.366 59.247 43,4 2.857 136.114 47,6

Mittelburgenland 170 7.390 43,5 1.961 111.750 57,0 2.131 119.141 55,9

Südburgenland 201 5.625 28,0 227 10.145 44,8 428 15.770 36,9

Burgenland 5.465 286.461 52,4 6.966 408.780 58,7 12.430 695.241 55,9 Quelle: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Stichtag 30. November 2013)

1) ertragsfähige Fläche; Flächenanteile für Weiß- und Rotwein gem. Weingartenerhebung 2009.

Flächenanteile für Weiß- und Rotwein sowie Ernteergebnisse auf Ebene der Weinbaugebiete aufgrund der Ertragsschätzungen der Weinbauexperten der STATISTIK ÖSTERREICH berechnet.

Tabelle 2.2.1: Weinernten und -anbauflächen

Jahr Ertragsfähige Fläche in ha 1)

Hektarertrag Weinernte Anteil

hl/ha Ingesamt Weißwein Rotwein Weißwein Rotwein

1.000 Hektoliter % %

Österreich

1990 54.942 57,6 3.166,3 2.562,7 603,6 80,9% 19,1%

2000 46.534 50,3 2.338,4 1.664,0 674,5 71,2% 28,8%

2003 42.117 60,1 2.529,8 1.606,0 923,9 63,5% 36,5%

2004 43.540 62,8 2.734,6 1.773,8 960,8 64,9% 35,1%

2005 45.733 49,5 2.264,0 1.450,1 814,0 64,0% 36,0%

2006 43.949 51,3 2.256,3 1.353,8 902,5 60,0% 40,0%

2007 44.202 59,5 2.628,0 1.583,2 1.044,8 60,2% 39,8%

2008 45.622 65,6 2.993,7 1.954,1 1.039,6 65,3% 34,7%

2009 45.098 52,1 2.351,9 1.437,1 914,8 61,1% 38,9%

2010 43.663 39,8 1.737,5 1.064,7 672,7 61,3% 38,7%

2011 43.839 64,2 2.814,8 1.850,4 964,4 65,7% 34,3%

2012 43.615 49,4 2.154,8 1.352,0 802,8 62,8% 37,2%

2013 43.995 54,4 2.392,0 1.482,1 909,9 62,0% 38,0%

Burgenland

2004 12.819 63,9 819,8 387,4 432,4 47,3% 52,7%

2005 13.812 50,0 690,1 293,3 396,7 42,5% 57,5%

2006 12.981 59,0 765,2 332,6 432,7 43,5% 56,5%

2007 13.220 60,3 797,4 315,0 482,4 39,5% 60,5%

2008 13.247 60,2 797,0 353,9 443,1 44,4% 55,6%

2009 13.720 51,7 709,6 294,0 415,6 41,4% 58,6%

2010 13.201 35,2 464,3 189,8 274,5 40,9% 59,1%

2011 13.275 52,3 694,1 288,0 406,1 41,5% 58,5%

2012 12.928 53,0 685,4 292,7 392,7 42,7% 57,3%

2013 12.430 55,9 695,2 286,5 408,8 41,2% 58,8%

Q: STATISTIK AUSTRIA, Ernteerhebung; Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. Erstellt am 01.03.2014

1) Flächenanteile für Weiß- und Rotwein gem. Weingartenerhebung 2009.

Tabelle 2.2.3: Weinbestand in Hektoliter (Stichtag 31.Juli)

Burgenland

Öster-reich

2008 2010 2011 2012 2013 2013

Wein inkl. Sortenwein 22.762 27.311 20.288

65.786 12.111 68.898

Landwein 35.362 41.760 28.104 37.698 337.565

Qualitätswein 539.744 571.457 462.240

551.631 579.922 1.933.223

Prädikatswein 41.316 45.834 30.689 28.773 52.536

Konz. Traubenmost 337 445 514

1.290 1.492 3.367

Rekt. konz.Traubenmost 1) 139 153 223 145 893

Schaumwein und sonst. Erzeugnisse 10.770 16.734 15.713 17.385 19.375 139.125

Wein aus Drittland 88 87 807 60 55 18.136

Erzeugnisse aus and. EU Staaten 0 2.569 3.919 3.463 4.031 68.365

EU Verschnitt Europäischer Wein 0 1.539 7.762 3.703 1.396 53.275

insgesamt 650.518 707.888 570.260 643.319 685.000 2.675.383

Q: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Stichtag 31. Juli 2013).

1) Rektifizierter konzentrierter Traubenmost, .

Tabelle 2.2.4: Rot- und Weißweinernten nach Bundesländern (in Hektoliter) Wein und

Sturm

Rebsor-tenwein Landwein Qualitäts- u. Prädi-katswein

Sonstige

Erzeugnisse

Trauben-most 1) Weinernte insgesamt

Bgld.2010 57.735 3.565 6.316 389.705 0 6.969 464.290

Bgld 2011 94.135 2.246 8.039 582.908 0 6.761 694.089

Bgld 2012 82.664 3.817 6.870 584.112 0 7.944 685.407

Bgld 2013 61.730 277 10.132 614.008 0 9.093 695.240

Österreich 2010 214.489 9.222 41.509 1.445.338 216 26.679 1.737.453

Österreich 2011 466.395 10.376 49.098 2.257.123 332 31.430 2.814.754

Österreich 2012 240.471 6.338 35.341 1.842.054 298 30.253 2.154.755

Österreich 2013 158.681 1.293 48.707 2.144.605 328 38.335 2.391.949

Q: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Stichtag 30. November 2012)..

1) Konzentrierter sowie rektifizierter-konzentrierter Traubenmost.

Markt

Die Entwicklung der Trauben deutete auf einen relativ frühen Erntetermin hin.

Die Ernte der Frühtrauben für die Most-, Sturm- bzw. Jungweinproduktion begann in der 47.

Woche. Die ersten Jungweine wurden um den 20.

August mit einer Reife von 17° KMW geerntet.

Die Lese gestaltete sich sehr zögerlich. Nach den ersten Frühsorten (Bouvier, Perle von Csaba, Sieger) gab es Niederschläge. Diese waren sehr positiv, da die Beeren zuvor (durch die Trockenheit) einen schlechten Zuwachs an physiologischer Reife hatten. Durch den Regen füllten sich wieder die Beeren, was eine Stagnation der Zuckergrade und einen verzögerten Beginn der Hauptlese zur Folge hatte. Es waren ca. 3

Wochen(!) Reifeabstand zwischen Frühsorten und Hauptsorten. Wegen dieser Reifeverzögerung wurde vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft die Anhebung der Anreicherungsgrenzen bei der Europäischen Union beantragt und von der EU genehmigt. Für die Qualität war der Regen förderlich und höchst notwendig.

Im Jahr 2013 zeichnete sich eine durchschnittliche Erntemenge ab: Die Traubenpreise lagen bei Weißwein um die € 0,80 pro kg. Der Preis bei Rotweintrauben betrug € 0,50. Für ausgesuchte Traubenqualitäten konnten auch bis zu € 1,20 erzielt werden, wobei dies nicht nur für Rotweintrauben, sondern auch für spezielle Weißweintrauben (Sauvignon blanc, aromatische Rebsorten wie Muskat Ottonel und Gelber Muskateller) galt.

Weinmarktordnung

Ab dem 16. Oktober 2013 trat die neue Weinmarkt-ordnung in Kraft. Die neuen Fördermaßnahmen betreffen die Umstellung- bzw. Umstrukturierung von Weingärten inklusive Errichtung einer Tropf-beregnungsanlage bzw. die Investitionsförderung für folgende Teilmaßnahmen:

1. Investitionsförderung:

Technologien zur Rotweinverarbeitung - Einrich-tungen zur Gärsteuerung - KlärungseinrichEinrich-tungen - Einrichtungen zur Trubaufbereitung - Flaschen-abfülleinrichtungen - Sortiereinrichtungen (neu) 2. Umstellung und Umstrukturierung:

Weingartenumstellung - Böschungsterrassen - Mauerterrassen - Bewässerung

3. Absatzförderung für Drittlandmärkte:

Bis zum 31.12.2013 wurden im Bereich der Inves-titionsmaßnahmen 78 Anträge über die Bgld. LK vorgelegt. Im Bereich der Umstellung von Rebflä-chen wurden 291 Anträge eingereicht. Die Ten-denz bei den Auspflanzungen geht in Richtung Weißweinsorten.

Übermengen Rotweintrauben wurden mit knapp 30 Cent gehandelt. Bei Blaufränkisch ist ein deutlicher Markteinbruch zu spüren.

Zu Leseende zeichnete sich eine moderate Nachfrage nach Jungweinen, vor allem der Weißweinsorten, ab. Diese Tatsache beruht auf der in den letzten Jahren verringerten Weißweinfläche bzw. der geringen Erntemengen. Der Preis lag von

€ 0,80 bis € 1,00 für Weißweine bzw. € 0,60-0,80 für Rotweine.

Im Dokument Der Grüne Bericht 2013 (Seite 51-54)