Erfolgreiche BetriebsleiterInnen sehen in der Wei-terentwicklung des Unternehmens eine ständige Herausforderung, die persönliche, familiäre und betriebliche Zukunft möglichst optimal zu gestal-ten. Um diese komplexen Anforderungen erfüllen zu können, wurden im Schwerpunktprogramm
„Mein Betrieb – Meine Zukunft“ neue Bildungs- und Beratungsangebote zur Stärkung der Unterneh-merkompetenz entwickelt.
Die speziellen Angebote von „Mein Betrieb – Mei-ne Zukunft“ sollen zur Forcierung der UnterMei-neh- Unterneh-merkompetenz und zur Sicherung des Betriebser-folges sowie zur Verbesserung der Lebensqualität in bäuerlichen Familien beitragen. Es stehen
Bil-Diese erstrecken sich von der Analyse der Aus-gangssituation bis zur Planung, Entscheidung und Umsetzung neuer Betriebsziele bzw. Optimierung von Leistungen und Kosten in den Betriebszwei-gen.
dungs- und Bera-tungsprodukte für die unterschied-lichen Heraus-forderungen der Unternehmens-führung zur Ver-fügung.
Mit Arbeitskreisberatung besser werden Das Informationsangebot und der Erfahrungsaus-tausch im Arbeitskreis veranschaulichen die Opti-mierungspotentiale im Hauptbetriebszweig. Durch eine Kombination aus gezielter Weiterbildung und Beratung, Erfahrungsaustausch unter den TeilnehmerInnen, Betriebszweigauswertung und Kennzahlenvergleich sowie darauf aufbauender Stärken-Schwächen-Analyse werden die Arbeits-kreismitglieder in betrieblichen Entscheidungen unterstützt.
Folgende Arbeitskreise wurden betreut:
•
Arbeitskreis Putenmast: 10 Betriebe•
Arbeitskreis Ackerbau: 8 Betriebe•
Arbeitskreis Unternehmensführung: 20 Teilnehmer•
EDVEine Betriebsführung ohne Unterstützung durch die EDV ist auf vielen Betrieben nicht mehr vorstellbar. Während die junge
Genera-Fachbereiche Anzahl der
Kurse Anzahl der Teilnahmen insgesamt
Anzahl längerer
Kurse Anzahl der
Teilnahmen davon
weiblich Anzahl der
Kurzver-anstaltungen Anzahl der Teilnahmen davon
Frauen
Persönlichkeit & Kreativität 17 725 7 180 155 10 545 518
Gesundheit & Ernährung 393 6544 15 386 184 378 6158 3348
EDV & Informationstechnologie 8 75 8 75 44 0 0 0
Bauen, Energie, Technik 9 220 9 220 14 0 0 0
Dienstleistungen 9 126 6 82 72 3 44 37
Urlaub am Bauernhof 12 120 4 36 30 8 84 75
Direktvermarktung 11 117 4 39 37 7 78 63
Pflanzenproduktion 29 603 19 457 69 10 146 38
Tierproduktion 30 670 23 427 140 7 243 29
Forst- und Holzwirtschaft 8 163 8 163 4 0 0 0
Umwelt und Biolandbau 25 354 19 302 32 6 52 10
Unternehmensführung 7 251 3 110 30 4 141 49
Kultur & Brauchtum 0 0
Regionalentwicklung 0 0
Beruf und Ausbildung 1 10 1 10 6
Wirtschaft und Arbeitswelt 0 0
Organisationen 0 0
Summe: 559 9978 126 2487 817 433 7491 4167
tion bereits mit dem Computer aufwächst, ist bei älteren Personen und Personen mittleren Alters oft noch ein Nachholbedarf offen. Mit den Kursangeboten „EDV-Basisausbildung“
bzw. „EDV Grundlagen“ ist seitens des LFI und der Landwirtschaftskammer ein solides Grundangebot für EDV-Einsteiger vorhanden.
Internetkurse, Kurse zur Bildbearbeitung und Homepage-Gestaltung rundeten das allge-meine Angebot ab. Die große Nachfrage nach Kursen, die landwirtschaftliche Fachprogram-me zum Inhalt haben, konnte ebenfalls mit di-versen Kursen abgedeckt werden.
Weitere Beratungsschwerpunkte:
•
Entschädigungsberatung allgemein•
Grundinanspruchnahmen•
Windkraft:Der Windkraftausbau geht zügig voran. Neben der Energie Burgenland Windkraft GmbH, ein Teilbereich der Energie Burgenland, werden auch zunehmend andere Akteure aktiv (Ener-gie AG, Deutsche Anbieter). Bei der Beratung in Bezug auf Windkraft, geht es hauptsächlich
um die Servitutsentschädigungen der Grund-eigentümer und über Flurentschädigungen.
•
Energieberatung:Die Energieberatung betrifft hauptsächlich die Beratung von PV-Anlagen, Windkraft und Energieeffizienz. Ziel ist es im kommenden Jahr die PV-Beratung zu forcieren und Ener-gieeffizienzseminare abzuhalten, vorrangig Spritspar- und Stromeinsparungsseminare.
Die Beratung für die feste Biomasse (Holz, …) wird von den Forstberatern abgedeckt. Das Potenzial bei der flüssigen Biomasse (Biogas,
…) ist zurzeit kein Thema, da seit ca. zwei Jah-ren keine neuen Biogasanlagen gebaut wer-den. Das liegt einerseits an den Einspeiseta-rifen und andererseits an den Rohstoffkosten.
Diese Gegebenheiten machen es schwer, Bio-gasanlagen kostendeckend zu betreiben.
•
PV-Anlagen:Im Oktober hat die Burgenländische Landwirt-schaftskammer ein PV-Seminar in Eisenstadt abgehalten, das sehr guten Anklang bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen gefunden hat. Themen waren unter anderem die Vor- und Nachteile einer PV-Anlage, Förderungen, Montage und Kosten.
Tabelle 4.11: Veranstaltungsübersicht LFI Burgenland 2013
Q: LFI Burgenland
4.4 Landjugend
Projekt Landjugend Burgenland „Neu“
Die Landjugend Burgenland hat sich von einer rein bäuerlichen Organisation zu einer Vereinigung Jugendlicher im ländlichen Raum entwickelt. Die Bindung zur Landwirtschaftskammer hat unter die-ser Öffnung und den eingeschränkten personellen Betreuungsressourcen gelitten.
Im Frühjahr 2013 wurde ein Prozess zur Neuaus-richtung der Landjugend Burgenland gestartet.
Dazu ist ein „Neustart“ auf drei Ebenen geplant:
1. Sinnebene - Leitbild 2. Strukturebene 3. Produktebene 1. Sinnebene - Leitbild
Als ersten Schritt wurde überlegt, wofür die Land-jugend im ländlichen Raum stehen möchte. Dazu wurde in einem Workshop mit aktiven Funktionä-ren, einigen Kammerangestellten und dem Lan-desvorstand der erste Entwurf des Leitbildes erar-beitet. In einer Kleingruppe wurde dies in Sätzen formuliert und fertiggestellt.
Leitbild der Landjugend Burgenland
•
Wir sind eine überparteiliche & überkonfessio-nelle Jugendorganisation, die für alle Jugend-liche sämtJugend-licher Berufs- und Interessensgrup-pen zugänglich ist.•
Wir stellen ein Bindeglied zwischen den Ju-gendlichen im ländlichen Raum und den ag-rarischen Jugendlichen her und tragen so zu einer Belebung und Vernetzung des ländlichen Raums bei.•
Durch eine partnerschaftliche Zusammenar-beit mit der Burgenländischen Landwirtschafts-kammer nutzen wir Synergien.•
Sowohl die persönliche Weiterentwicklung als auch die agrarische Weiterbildung unserer Mit-glieder ist uns ein besonderes Anliegen.•
Die Landjugend lebt und gestaltet Traditionen und Brauchtümer; die Verknüpfung mit sinn-vollen, modernen Freizeitaktivitäten bildet eine wichtige Säule unseres Engagements.•
Wir ermutigen unsere Mitglieder zur freien Mei-nungsäußerung und bieten eine Plattform zur selbstständigen, kreativen und aktiven Mitge-staltung im ländlichen Raum; dabei überneh-men unsere Mitglieder Verantwortung für sich selbst und andere.•
Spaß, Freude und Gemeinschaft prägen un-sere Aktivitäten.•
Wie pfleigen einen respektvollen Umgang mit-einander; Ehrlichkeit, Toleranz und Gleichbe-rechtigung sind wesentliche Prinzipien unse-rer Arbeit.Das gemeinsam erarbeitete Leitbild dient als in-haltliche Leitlinie für die Überarbeitung der Statu-ten, den Aufbau der Strukturen und die Entwick-lung von Produkten der Landjugend Burgenland.
2. Strukturebene
Die Landjugend Burgenland wird momentan als Körperschaft öffentlichen Rechts geführt. Da die-se Rechtsform für eine Jugendorganisation nicht zeitgemäß ist, wurde beschlossen die Landjugend Burgenland künftig als Verein zu führen, dies bringt
auch wesentliche steuerliche und sozialversiche-rungsrechtliche Vorteile mit sich. Weiters ist ein Ziel, dass die Bezirksebene aufgebaut wird (rich-tet sich nach den fünf Kammerstandorten) und die Landjugend künftig wieder in drei Ebenen arbeitet:
Landesebene - Bezirksebene - Ortsebene.
Auch die Bezirks- und Ortsebenen sollen künftig als eigenständige Vereine fungieren.
Der Verein Landjugend Burgenland wird bei der Generalversammlung am 8. März 2014 gegründet werden.
In jedem landwirtschaftlichen Bezirksreferat gibt es einen Bezirksgeschäftsführer bzw. Bezirksbetreu-er für die Landjugendarbeit.
3. Produktebene
Neben den Vorbereitungen für die Vereinsgrün-dung wird auch an neuen Serviceangeboten und Programmen für die Mitglieder gearbeitet.
Als Serviceangebot für die Mitglieder wird in Zu-sammenarbeit mit dem Landesjugendreferat die
„alpha-card“ (Jugendkarte vom Land Burgenland) zur Landjugend Edition designt und dient als LJ–
Mitgliedsausweis und amtlicher Lichtbildausweis mit diversen Ermäßigungen.
Weiters ist geplant für die Mitglieder ein Versiche-rungspaket anzubieten. Gespräche mit einer Versi-cherung laufen diesbezüglich.
Zusätzlich sind auch die Ausarbeitungen diverser Schulungsunterlagen für Funktionäre, notwendige Formulare für die Vereinsgründungen und rechtli-che Informationen weitere Serviceangebote für die Mitglieder geplant.
Veranstaltungen Aktivitäten im Berichtsjahr:
•
Pflügerseminar•
Landesschitag•
Landesentscheid Reden•
Frühjahrstagung der Landjugend Österreich•
Workshop „Neue Ausrichtung der Organisati-on Landjugend Burgenland“•
Landesentscheid 4er- Cup•
Rhetorikseminar•
Bundesentscheid 4er- Cup & Reden•
Landesentscheid Pflügen•
Bundesentscheid Pflügen•
Pressekonferenz „Landjugend als Botschafter für regionale Landwirtschaft“•
Programmworkshop•
Aktivitäten der Orts- und Bezirksgruppen•
LJ-Bälle•
Erntedankfest•
Funktionärsschulungen•
Bezirksentscheide (zB. BezirksentscheidPflü-•
gen)Wallfahrten•
Jugendmessen•
Flurreinigungsaktionen•
Maibaum aufstellen•
Hallenfußball Turniere•
Volleyballturniere5. Dienstnehmer in der Land- und Forstwirtschaft
Tabelle 5.1: Facharbeiterlöhne im Burgenland in Euro je Monat Stichtag 1. Dezember
Jahr TraktorführerInnen Haus-, Hof- und FeldarbeiterInnen Bäuerliche Betriebe Gutsbetriebe Bäuerliche Betriebe Gutsbetriebe
2001 982,17 1.278,32 854,27 1.183,86
2002 1.008,20 1.313,61 876,91 1.214,83
2003 1.028,20 1.341,34 894,45 1.240,83
2004 1.045,20 1.363,87 909,66 1.261,62
2005 1.045,84 1.393,33 909,66 1.287,62
2006 1.079,31 1.426,26 951,53 1.318,81
2007 1.103,59 1.459,19 959,89 1.350,00
2008 1.140,01 1.505,98 991,57 1.393,33
2009 1.181,05 1.554,50 1.027,27 1.438,39
2010 1.222,39 1.571,83 1.063,22 1.453,99
2011 1.248,06 1.608,22 1.085,55 1.486,91
2012 1.292,99 1.667,15 1.125,72 1.542,37
2013 1.334,37 1.715,67 1.161,74 1.542,37
Quelle: Österreichischer Landarbeiterkammertag; BMLFUW; ALFIS
Tabelle 5.2: Durchschnittsbruttolöhne der Landarbeiter (Land-, Forstwirtschaft, Gartenbau)
Kollektivvertrag 2010 2011 2012 2013 "Veränderung
2013 zu 2012"
"Bäuerliche
Betriebe" Traktorführer(in) mit Führerschein 1.464,09 1.497,14 1.553,56 1.600,29 3,0 Haus-, Hof, und Feldarbeiter(in) über 18 Jahre 1.353,98 1.384,39 1.416,35 1.445,66 2,1
"Nichtbäuerliche
Betriebe" Traktorführer(in) mit Führerschein 1.511,15 1.544,74 1.600,83 1.652,37 3,2 Haus-, Hof, und Feldarbeiter(in) über 18 Jahre 1.409,19 1.440,21 1.492,88 1.523,83 2,1
Gartenbau Facharbeiter 1.208,12 1.234,81 1.278,80 1.316,92 3,0
Gartenarbeiter über 18 Jahre 1.080,61 1.105,19 1.146,80 1.180,97 3,0 Forstbetriebe Forstarbeiter mit Prüfung 1.746,00 1.784,12 1.849,93 1.905,44 3,0 Forstarbeiter über 18 Jahre 1.467,85 1.499,92 1.555,37 1.603,03 3,1
"Gesamt-
durchschnitt" Facharbeiter 1.482,34 1.515,20 1.570,78 1.618,76 3,1 Hilfsarbeiter über 18 Jahre 1.327,91 1.357,43 1.402,85 1.438,37 2,5 Quelle: Österreichische Landarbeiterkammer
Tabelle 5.3: Unselbständig Beschäftigte im Bur-genland nach ÖNACE
Landwirtschaft, Jagd, Forstwirtschaft u. Fischerei
Burgenland 2008 1.675
Burgenland 2009 1.603
Burgenland 2010 1.581
Burgenland 2011 1.922
Burgenland 2012 1.976
Burgenland 2013 2.097
Quelle: Amt der Landesregierung, LAD-EB/ST
Ab 1. Januar 2008 war in der Europäischen Union die revidierte Wirtschaftstätigkeitenklassifikation NACE Rev. 2 anzuwenden. In Österreich gab es eine nationale Version der neuen Klassifikation - die „ÖNACE 2008“. Der Abschnitt A, Land- und Forstwirtschaft, umfasste nun die Nutzung der natürlichen pflanzlichen und tierischen Ressour-cen. Hier eingeordnet waren Tätigkeiten wie der Anbau einjähriger und mehrjähriger Pflanzen, der Betrieb von Baumschulen, Tierzucht und Tierhal-tung, die Erbringung landwirtschaftlicher Dienst-leistungen, die Jagd und Forstwirtschaft; ferner Holzeinschlag, Fischerei und Aquakultur. In der Wirtschaftsklasse A gab es 2013 im Burgenland 2.097 unselbständig Beschäftigte.