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Soziale Landwirtschaft - Green Care

Im Dokument Der Grüne Bericht 2013 (Seite 145-150)

Mitgliedsbetriebe GEMGR_DKM_09

3.5 Soziale Landwirtschaft - Green Care

Green Care

Wo Menschen aufblühen

Einleitung

In zahlreichen opäischen Ländern, in den USA und in Japan arbeiten Land- und Forstwirtschaft seit einigen Jahren mit staatlichen und sozialen Institutionen zusammen und bieten auf den Höfen mit großem Erfolg soziale Dienstleistungen an, wofür sich der Begriff „Green Care“ durchgesetzt hat. Seit März 2011 ist die bäuerliche Interessen-vertretung in Österreich - unter der Federführung der Landwirtschaftskammer Wien, dem LFI Wien und mit Unterstützung von Bund, Ländern und opäischer Union – dabei, Green Care auch hierzu-lande zu etablieren und für die erforderlichen Strukturen zu sorgen. Um dem Prozess zusätz-liche Schubkraft zu verleihen, wurde ein Zielka-talog entwickelt, der die gemeinsamen Interessen und Anliegen aller Beteiligten widerspiegelt.

„Grüne“ Sozialleistungen gefragt

Grundlage für den Bedarf an Green Care-Leistungen ist unter anderem, dass der zuneh-mende Leistungsdruck in den Industriestaaten zahlreiche Menschen überfordert und diese mit dem in der Arbeitswelt verlangten Tempo nicht mehr mithalten können. So geben 88 % der 14- bis 65-Jährigen an, unter Stress zu leiden, 3 Mio.

klagen über Schlafstörungen. 44 % aller im Jahr 2010 in Österreich für arbeitsunfähig erklärten Angestellten scheiden aus psychischen Gründen aus, was jährlich € 7 Mrd. an Kosten verur-sacht.. Außerdem ergibt die aktuelle demogra-fische Entwicklung eine Überalterung der Bevöl-kerung mit einem steigenden Aufwand für Pflege und Betreuung. So wird der Anteil der Über-65-Jährigen zwischen 2011 und 2050 in Öster-reich von 17,7 % auf knapp ein Drittel bzw. mehr als 2,6 Mio. Menschen anwachsen. All das stellt Herausforderungen an Gesellschaft, Arbeitswelt

sowie Gesundheits- und Sozialsystem dar, die sich mit herkömmlichen Mitteln kaum bewältigen lassen und innovative Lösungen erfordern. Die Land- und Forstwirtschaft kann mit Green Care maßgeschneiderte Antworten geben, was jedoch nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung des bestehenden Angebots zu verstehen ist.

Vier Bereiche mit Zukunftspotenzial

Unter dem Begriff Green Care sind sehr unter-schiedliche soziale Dienstleistungen zusammen-gefasst, die sich in vier Bereiche einteilen lassen:

„Pädagogik“ im Sinne von Green Care umfasst Angebote, die das Ziel verfolgen, Kindern, Jugend-lichen und Erwachsenen das Verständnis für Natur und Landbewirtschaftung zu vermitteln. Beispiele dafür sind Kindergarten, Schule oder Hort am Bauernhof, Workshops rund um land- und forst-wirtschaftliche Themen oder auch Selbsterntepar-zellen und Führungen durch Agrarbetriebe.

Im Bereich „Pflege und Betreuung“ ist es das Ziel, älteren Menschen sowie Personen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung eine Tages-struktur zu geben und ihnen in einem natur-nahen Umfeld Lebensfreude zu vermitteln. Das kommt beispielsweise gerade jenen Pensionist/-innen entgegen, die nicht länger in den eigenen vier Wänden bleiben können und auf Pflege angewiesen sind. Ähnliches gilt für Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Beeinträchti-gungen, die durch einfache Tätigkeiten ein selbst-bestimmtes und erfülltes Leben führen können.

Der Bereich „Therapeutische Arbeit“ versteht sich als Ergänzung zu herkömmlichen Formen der Gesundheitsprävention und -förderung bei Menschen, die an körperlichen, emotionalen, geistigen oder sozialen Defiziten leiden bzw.

umfasst auch die Rehabilitation von Menschen nach schweren Unfällen oder Krankheiten. Dabei haben sich etwa die tiergestützte Therapie und die Gartentherapie bewährt.

Unter „sozialer Arbeit“ ist im Zusammenhang mit Green Care u. a. zu verstehen, dass Personen, die bereits längere Zeit Arbeit suchen, sowie Menschen mit Behinderung sinnvolle Beschäfti-gungsmöglichkeiten in der Land- und Forstwirt-schaft geboten werden, mit deren Hilfe sie sich (wieder) in die Arbeitswelt eingliedern können.

Vielfältiger Nutzen für alle

Der Nutzen von Green Care ist genauso vielfältig wie das Angebot selbst. Ein Leben bzw. eine Tätigkeit in und mit der Natur kann sich positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden von älteren Menschen und Personen mit besonderem

Betreu-ungsbedarf auswirken. Kindern und Jugendlichen wird außerdem ermöglicht, Lebensmittelproduktion und Umweltschutz am Ort des Geschehens selbst kennenzulernen. Für zahlreiche Betriebe eröffnet sich dadurch die Chance auf ein zusätzliches Einkommensstandbein. Infolge dessen entstehen vielfach Arbeitsplätze und der ländliche Raum wird nachhaltig belebt. Sozialträger können ihr Angebotsportfolio zudem um eine „grüne Kompo-nente“ erweitern. Für das Sozialsystem, die Länder und Gemeinden ergibt sich durch die Nutzung der landwirtschaftlichen Infrastruktur für soziale Dienstleistungen in Zeiten eingeschränkter budge-tärer Mittel ein beträchtliches Sparpotenzial. Wird dieses genutzt, profitiert die gesamte Gesellschaft.

Rechts- und Finanzrahmen gefordert

Zu den wichtigsten Zielen und Anliegen von Green Care zählt die Erarbeitung eines Rechts-rahmens, damit Green Care Sektor übergreifend tätig werden kann, was gleich mehrere Ministerien betrifft. Ebenfalls Sektor übergreifend soll die Entwicklung nachhaltiger Finanzierungsmodelle geschehen. Bei der Schaffung eines geeigneten Systems sind jedoch nicht nur die Ressorts für Landwirtschaft, Gesundheit, Soziales, Unterricht und Wirtschaft gefordert, sondern auch Länder, Gemeinden und Sozialpartner. Allgemein wird bei diesen Rahmenbedingungen viel Wert auf Trans-parenz und Rechtssicherheit gelegt.

Verstärkte Nutzung der EU-Programme Ein weiteres Ziel ist es Green Care auf opäischer Ebene voranzutreiben. Da Green Care als soziales Vorzeigemodell maßgeblich zur Entwicklung des ländlichen Raumes beiträgt, ergeben sich Ansätze für die Nutzung von Förderprogrammen im Rahmen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) und der Ländlichen Entwicklung 2014-20 im Spezi-ellen. Dabei ist es wichtig, dass die Strukturfonds – in erster Linie ESF und ELER – gut zusam-menarbeiten. Finanzmittel aus dem ELER, u. a.

für Investitions- und Infrastrukturförderung sowie zur Förderung von Aus- und Weiterbildungsmaß-nahmen bzw. für Marketing und Kommunikation, sollen dabei für die Bäuerinnen und Bauern heran-gezogen werden.

Zertifizierung, Forschung, Zusammen-arbeit

Weitere Ziele sind die Entwicklung von hochwer-tigen Green Care-Produkten auf Bauernhöfen – in Kooperation mit Sozialträgern und Institutionen.

Zusätzlich sollen für diese Produkte Zertifizie-rungsrichtlinien und Ausbildungsprogramme für Akt/-innen erstellt werden, um einem Missbrauch des Begriffs Green Care entgegenzuwirken und ein hohes Qualitätsniveau abzusichern. Die öster-reichweite Zusammenarbeit und Vernetzung der wichtigsten Entscheidungsträger/-innen soll forciert werden. Ein zusätzliches Anliegen ist die Unter-stützung einer evidenzbasierten, interdisziplinären Forschung, die Auswirkungen und Nutzen der Green Care-Angebote untersucht. Last but not least ist eine verstärkte Bewusstseinsbildung geplant, um in der Wahrnehmung der breiten Öffentlichkeit den Mehrwert von Green Care für die gesamte Gesellschaft zu verankern. Es wird entscheidend sein, dass auch die Verantwortungsträger/-innen aller involvierten Bereiche die vielfältigen Vorzüge erkennen und die angeführten Ziele und Anliegen auf allen Ebenen mit Nachdruck umsetzen.

Foto: Poncioni

4. Ausbildung

4.1 Schulwesen

4.1.1 Schulausbildung

Im Schuljahr 2012/2013 wurden drei Fachschu-len als mittlere landwirtschaftliche Lehranstalten geführt.

Bildungsziel:

Die Fachschulen haben als Berufsbildende mitt-lere Schulen die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler auf die selbständige Führung eines land-wirtschaftlichen Betriebes und auf die Ausübung einer verantwortungsvollen Tätigkeit in der Land-wirtschaft vorzubereiten. Dafür stehen alle moder-nen Einrichtungen bis hin zu einer entsprechenden EDV-Ausstattung zur Verfügung.

Durch die drei- bzw. vierjährige Ausbildung erge-ben sich für die Absolventen der Schulen nicht nur hervorragende Berufsaussichten in der Landwirt-schaft, sondern es gibt auch zusätzliche Möglich-keiten im Beruf und in der beruflichen Weiterbil-dung:

1. Meisterprüfung in einem landwirtschaftlichen Beruf: Nach einer 3-jährigen Tätigkeit in der Landwirtschaft und dem Besuch von Vorberei-tungskursen kann die Meisterprüfung abgelegt werden.

2. Berechtigung zum Zugang zu landwirtschaftli-chen Förderungsprogrammen: Mit dem Erwerb des Facharbeiterbriefes gibt es die Möglichkeit an bestimmten Förderungsprogrammen teilzu-nehmen (z. B. Jungunternehmerförderung).

3. Schulische Weiterbildung bis zur Matura: Nach einer mindestens 3 Jahre dauernden Ausbil-dung in der Landwirtschaftlichen Fachschule besteht die Möglichkeit, die 3-jährige Sonder-form einer Höheren Bundeslehranstalt zu besu-chen. Durch die fundierte praktische Ausbildung in der Fachschule wird eine gute Basis für den Weg zur Matura gelegt.

4. Berufsreifeprüfung: Zahlreiche AbsolventInnen nutzten in den letzten Jahren diese Qualifikati-onsmöglichkeit. Es sind Prüfungen in Deutsch, Englisch, Mathematik und einem Fachbereich abzulegen.

5. Individuelle Anrechnung von Unterrichtszeiten als Lehrzeiten von max. 2 Jahren in diversen gewerblichen Berufen.

Den landwirtschaftlichen Fachschulen sind kosten-günstige moderne Internate angeschlossen.

Anrechnung von Lehrzeiten bei der Erlernung eines weiteren Berufes:

Bürokaufmann/-frau 1 1/2 Jahre

DestillateurIn 1 Jahr

LandmaschinenmechanikerIn (nach 80 Std.

Blockpraxis) 1 Jahr

SchlosserIn (nach 80 Std.Blockpraxis) 1 Jahr Bei einer längeren Praxis sind Anrechnungen bis zu 2 Jahren möglich.

Mit Ende des Schuljahres 2013/2014 wird der Schulbetrieb eingestellt.

Fachschule Eisenstadt www.weinbauschule.at

Die LFS Eisenstadt bietet eine fundierte Ausbil-dung in Weinbau, Kellerwirtschaft, Obstbau/Obst-verarbeitung, Gemüsebau, Pflanzenproduktion, Landtechnik, Betriebsmanagement und Marketing.

Im Jahre 2000 wurden umfangreiche Neu- bzw.

Umbaumaßnahmen abgeschlossen, wodurch nun moderne Unterrichts- und Praxisräumlichkeiten zur Verfügung stehen. „Agendo discere – Lernen durch Tun“ ist das Schulmotto, deshalb wird auf den praktischen Unterricht in der Lehr- und Ver-suchsanlage (Riede Kirchäcker gegenüber dem Bahnhof Eisenstadt) besonderer Wert gelegt.

Weinbau (6 ha Rebfläche): Klonenprüfung, Züch-tung interspezifischer Rebsorten, Standortprüfun-gen pilztoleranter Sorten, Pflanzenschutzversu-che, ErziehungsversuPflanzenschutzversu-che, Vermarktungsprojekt

„Mein Welschriesling“ (mit Bundesamt f. Weinbau), Traubenwelkeprojekt (mit Univ. f. BOKU, Wien).

„Naturschutz und Ökologisierung im Weinbau“ (mit Bioforschung Austria).

Kellerwirtschaft: Traubensafterzeugung und Weinausbau in den verschiedenen Qualitätskate-gorien bis TBA, Mikrovinifikation von Klonprüfun-gen und NeuzüchtunKlonprüfun-gen, Prüfung unterschiedli-cher Barrique–Holzarten, Testung verschiedener Flaschenverschlüsse (mit BA f. WB), Untersu-chungen in Bezug auf die Gesundheitswirkung des Weines (Resveratrol u.a.).

Gemüsebau: In einem Glashaus und in vier mit den Schülern errichteten Folientunneln sowie im Freiland mit und ohne Vliesabdeckung wurden im praktischen Unterricht auf über 0,5 ha zahlreiche Sortenversuche durchgeführt (ca. 40 Tomaten-, 30 Paprika-, 60 Salatsorten) und die wichtigsten hei-mischen Gemüsearten für den Ab-Hof-Verkauf der Schule produziert.

Obstbau: Auf ca. 2,5 ha wurden bei den wich-tigsten heimischen Obstarten vielfältige Sorten-versuche (z.B. über 130 Apfelsorten/-Klone, 60 Birnensorten, 30 Zwetschkensorten, beinahe 20 Kirschsorten…) in den wichtigsten Erziehungsar-ten auf verschiedenen Unterlagen durchgeführt.

Vielversprechende Neusorten wurden laufend in das Versuchsprogramm aufgenommen, wodurch die Anlage für den innovativen Praktiker besonders interessant ist. Derzeit sind in Zusammenarbeit mit dem Obstbauverband und führenden Obstbauern Vermarktungs- und Qualitätsprojekte für Edelbrän-de und Obstweine in Erarbeitung.

Pflanzenbau: Auf knapp 10 ha Ackerfläche wur-den über 70 verschiewur-dene Sortenversuche bei Körnerraps, Wintergerste, Winterweizen, Triticale, Sommergerste, Sonnenblume und Körnermais an-gelegt und im praktischen Unterricht ausgewertet.

Die SchülerInnen sind von der Produktion über die Verarbeitung bis zur Vermarktung von Frisch-obst und Frischgemüse der Saison, Weinen, Sek-ten, Trauben- und ObstsäfSek-ten, Qualitätsbränden, Fruchtlikören, feinen Essigen, Trockenfrüchten, Popcorn und Sauerkraut mit eingebunden. In den Jahren 2008 und 2009 konnte sich die Weinbau-schule des Burgenlandes bei der „Destillata“ für die Gruppe der „Auserwählten Destillerien“ Euro-pas qualifizieren.

Internationale Schulprojekte:

2004 - 2007 Comenius-Projekt „Wine & Cul-ture“ mit Frankreich, Ungarn und Slovakei (als koordinierende Einrichtung)

2009 – 2011 Comenius-Projekt „Water of Life“

mit Frankreich Nordirland, und Spanien (als Projektpartner)

Mögliche Lehrzeitenanrechnung:

Bürokaufmann/-frau 1,5 Jahr

Destillateur In 1 Jahr

LandmaschinenmechanikerIn 1 Jahr

SchlosserIn jeweils 1 Jahr

Bei längerer Praxis bis zu 2 Jahre möglich.

Weiterführende Informationen über die Ausbildung an der LFS, praxisorientierte Versuchsergebnis-se, Produktpalette und Preisliste finden Sie unter www.weinbauschule.at.

Fachschule Güssing

Die Schule wird in zwei Fachrichtungen geführt:

Fachrichtung Landwirtschaft und Fachrichtung Pferdewirtschaft. Die Ausbildung gliedert sich in eine Grundstufe und eine Betriebsleiterstufe. Die Grundstufe dauert zwei volle Schuljahre, wobei im ersten Jahr die allgemeine Schulpflicht erfüllt wird.

Gleichzeitig beginnt eine sehr praxisorientierte Aus-bildung, sowohl in der Fachrichtung Landwirtschaft, als auch in der Fachrichtung Pferdewirtschaft.

Aufnahmebedingung für die erste Klasse Grund-stufe der Fachrichtung Landwirtschaft: Positiver Abschluss der 4. Klasse Hauptschule oder AHS und körperliche Eignung.

Aufnahmebedingung für die erste Klasse Grund-stufe der Fachrichtung Pferdewirtschaft: Positiver Abschluss der 4. Klasse Hauptschule oder AHS, positiv abgelegter Eignungstest (Reiterpass, kör-perliche Eignung).

© LFS Eisenstadt

Die Betriebsleiterstufe setzt sich zusammen aus einer 15 monatigen Praxis und einem 8 Monate dauernden Betriebsleiterlehrgang, der immer im November beginnt. Erfolgt der Besuch des Be-triebsleiterlehrganges nach einer 3 monatigen Pra-xis im November desselben Jahres, dann spricht man von einer Dreijährigkeit. Machen die Absol-ventInnen eine 15 monatige Praxis und beginnen den Betriebsleiterlehrgang im vierten Jahr, spricht man von einer Vierjährigkeit.

Ziele der Ausbildung:

Die Fachrichtung Landwirtschaft verfolgt das Ziel die AbsolventInnen zur selbständigen Führung eines land- und forstwirtschaftlichen Betriebes oder einer verantwortungsvollen Tätigkeit in der Land- und Forstwirtschaft zu befähigen. In der Ausbildung zum Facharbeiter Landwirtschaft wird mit Land- und Forstwirten, mit allen Be-, Verar-beitungsbetrieben und Organisationen, sowie mit Vertretern und Organisationen aller Wirtschaftsbe-reiche der ländlichen Region kooperiert.

Die Fachrichtung Pferdewirtschaft hat das Ziel, die AbsolventInnen zur Führung eines auf Pferde-haltung spezialisierten landwirtschaftlichen Betrie-bes zu befähigen. In der Ausbildung zum Fachar-beiter Pferdewirtschaft wird mit dem Bundes- und Landesfachverband für Reiten und Fahren koope-riert, damit schon während der Ausbildung an der Landw. Fachschule Güssing, Qualifikationen auf den verschiedenen Ausbildungsstufen des Reitens und Fahrens erworben werden können. Für den erfolgreichen Abschluss der Landwirtschaftlichen Fachschule Güssing ist zumindest der Erwerb ei-ner Lizenz in Reiten oder Fahren notwendig. Ein besonderes Anliegen ist die Kooperation mit Be-trieben in Tourismus, Freizeit und Gesundheit, die in ihren Bereichen Pferde einsetzen sowie mit Be-trieben, die sich in der Pferdewirtschaft auf Zucht, Aufzucht und Ausbildung von Pferden in Reiten und Fahren, Pensionspferdehaltung, Stutenmilch-produktion, Trainingsbetrieb usw. spezialisiert ha-ben.

Als einzige landwirtschaftliche Fachschule in Ös-terreich wird in der praktischen Ausbildung mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien koope-riert.

Der positive Schulabschluss und die Absolvierung der nachgewiesenen Praxis in der Betriebsleiter-stufe ersetzen die Facharbeiterprüfungen und en-den somit mit der Verleihung des Facharbeiterbrie-fes in der Fachrichtung Landwirtschaft oder in der Fachrichtung Pferdewirtschaft. Nach weiteren drei Jahren Tätigkeit als Facharbeiter erwirbt man nach Besuch von Kursen die Berechtigung zur Ablegung der Meisterprüfung Landwirtschaft oder Meister-prüfung Pferdewirtschaft.

Zweiberufliche Ausbildung:

Eine individuelle Anrechnung von Unterrichtszei-ten als LehrzeiUnterrichtszei-ten in der Dauer von max. 2 Jahren ist in folgenden Berufen möglich:

• Bürokaufmann/-frau

• LandmaschinenmechanikerIn

• SchlosserIn

• TierpflegerIn

• TischlerIn

Diplom- und Reifeprüfung (Matura), Studium an einer Universität:

Einmalig und einzigartig ist in Österreich die praktizierte Durchlässigkeit in der schulischen Aus-bildung, die mit der Diplom- und Reifeprüfung (Ma-tura) endet. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat am 4. Juni 2002 ein Ausbildungsprojekt mit der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe in Güssing genehmigt.

Die AbsolventInnen der landwirtschaftlichen Fach-schule Güssing bekommen mit dieser Kooperation in der Ausbildung nicht nur den Facharbeiterbrief in der Landwirtschaft oder Pferdewirtschaft, sondern auch Berechtigungen für selbständige Tätigkeiten in Tourismus, Gewerbe und Ernährung. Selbstver-ständlich ist auch die Berechtigung zum Studium an einer Universität gegeben.

Fachschule Neusiedl am See

Die Schule wurde mit Ende des Schuljahres 2013/2014 geschlossen.

Tabelle 4.1: SchülerInnen im Schuljahr 2013/2014

Schule Schulstufe Klassen SchülerInnen

männlich weiblich zusammen

Eisenstadt 1. 1 23 1 24

2. 1 15 5 20

3.*) 1 23 0 23

4. 1 19 1 20

Insg 4 80 7 87

Güssing 1. 2 17 23 40

2. 1 15 19 34

3. 2 18 20 38

Insg 5 50 62 112

Neusiedl/See

3. 1 3 16 19

insg. 1 3 16 19

Burgenland 1 3 50 24 64

2 2 30 24 54

3 4 44 36 80

4 1 19 1 20

insg. 10 133 85 218

*) Schüler, die sich in Fremdpraxis befinden Q: Amt der Bgld. Landesregierung

Im Dokument Der Grüne Bericht 2013 (Seite 145-150)