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Von den Vorleistungen zum Einkommen -

Im Dokument Der Grüne Bericht 2013 (Seite 168-172)

Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2013

6.1.4 Von den Vorleistungen zum Einkommen -

Österreichergeb-nisse

Vorleistungen und Abschreibungen weiter gestiegen

Die Aufwendungen der heimischen Landwirt-schaft für Vorleistungen6) haben seit dem Jahr 2006 deutlich zugenommen, wobei mit Ausnahme

6) Hierzu zählen Aufwendungen für Saat- und Pflanzgut (exkl. innerbetrieblich erzeugtes Saatgut), für Energie und Treibstoffe, Dünge- und Bodenverbesserungsmittel,

Pflanzen-Abbildung 6.2: Zusammensetzung der Vorleis-tungen des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs im Jahr 2013

Q: STATISTIK AUSTRIA, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. Erstellt am:

06.10.2014. - LGR-Berechnungsstand: Juli 2014.

Wertschöpfung zu Herstellungspreisen

Die heimische Landwirtschaft erzielte 2013 eine Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen von rd. € 2,8 Mrd. Im Vorjahresvergleich entsprach dies einem Minus von 7,1 %.

Bei der Nettowertschöpfung zu Herstellungs-preisen, d.h. nach Abzug der Abschreibungen, betrug der Rückgang 20,5 %.

Abbildung 6.3 zeigt die Entwicklung von Produkti-onswert und Bruttowertschöpfung der heimischen Landwirtschaft für die Jahre 2003 bis 2013.

Förderungen und Produktionsabgaben

Die im Rahmen der Einkommensberechnung der LGR berücksichtigten Förderungen und Leistungs-abgeltungen8) betrugen 2013 rd. € 1,60 Mrd. (- 3,4

%; Tabelle 6.4), was 69 % des Faktoreinkommens des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs entsprach.

Infolge der Abschaffung der Mineralölsteuerrück-vergütung mit dem Jahr 2013 sanken die Güter-subventionen auf rd. € 0,09 Mrd. (- 35,4 %). Die Gütersubventionen werden als Teil des Produk-tionswerts erfasst bzw. bei der Ermittlung der Vorleistungen abgezogen9) und somit schon bei der Berechnung der Bruttowertschöpfung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs berück-sichtigt.

des Jahres 2009 ein kontinuierlicher Anstieg zu beobachten war. 2013 erhöhten sie sich um 1,0

% auf rd. € 4,3 Mrd. (siehe Tabelle 6.3), was 61

% des Produktionswerts des Wirtschaftsbereichs entsprach. Im Mittel der Jahre 2003 bis 2012 lag der Vorleistungsanteil bei 57 %. Die größte Kostenposition stellten dabei die Futtermittel (37 %) dar, wobei hier auch die innerbetrieblich erzeugten Futtermittel erfasst sind. Der Anteil des Saat- und Pflanzguts sowie der Dünge- und Pflan-zenschutzmittel betrug 2013 in Summe etwa 12 % des gesamten Vorleistungseinsatzes. Ebenfalls rd.

12 % entfielen auf Energie und Treibstoffe (siehe Abbildung 6.2).

Zum neuerlichen Anstieg der Vorleistungen im Jahr 2013 trug u.a. die Abschaffung der Mineral-ölsteuerrückvergütung für Agrardiesel bei. Strom, Pflanzenschutzmittel sowie Veterinärleistungen verteuerten sich 2013, während Düngemittel und Treibstoffe im Jahresmittel billiger waren als 2012.

Bei den Futtermitteln folgte auf die sehr hohen Preise in der ersten Jahreshälfte 2013 im zweiten Halbjahr ein Preisrückgang. Das Volumen des Vorleistungseinsatzes veränderte sich im Vorjah-resvergleich nur geringfügig (- 0,3 %).

Die Abschreibungen7) stiegen um 2,6 % auf rund

€ 1,8 Mrd.

7) Die Abschreibungen messen die Wertminderung des Anlagevermögens, bewertet zum Wiederbeschaffungswert der jeweiligen Berichtsperiode.

8) Die LGR differenziert bei den Direktzahlungen zwischen Gütersubventionen, sonstigen Subventionen und Vermögenstransfers. In die Einkommensberechnung fließen ausschließlich die als „Subventionen“ klassifizierten Zahlungen ein, während Vermögenstransfers unberücksichtigt bleiben.

9) Die für die Jahre 2005 bis 2012 gewährte Mineralölsteuerrückvergütung für Agrardiesel wurde als inputseitige Gütersubvention verbucht.

Futtermittel Dienstleistungen und

19,6%

© Gerda Haselbauer

Tabelle 6.3: Vorleistungen und Abschreibungen des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 2003-2013 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2013/2012

in Mio. Euro %

Vorleistungen insgesamt 3.110 3.133 3.071 3.107 3.357 3.683 3.627 3.737 4.117 4.246 4.289 +1,0

Saat- und Pflanzgut 143 135 126 131 144 158 152 153 163 169 174 +2,5

Energie, Treibstoffe 297 325 321 345 340 399 344 370 418 447 493 +10,3

Dünge- u.

Bodenverbesse-rungsmittel 119 118 122 128 141 177 179 136 171 196 192 -2,2

Pflanzenschutzmittel 92 86 85 92 104 122 123 126 135 147 149 +1,1

Tierarzt u. Medikamente 86 90 90 92 95 100 102 105 107 114 121 +6,2

Futtermittel 1.152 1.142 1.114 1.107 1.296 1.438 1.326 1.355 1.588 1.675 1.604 -4,2 Instandhaltung von

Maschi-nen und Geräten 217 228 219 231 236 242 245 258 270 258 261 +1,3

Instandhaltung von

bauli-chen Anlagen 56 51 48 53 57 57 59 59 57 64 60 -5,6

Landwirtschaftliche

Dienst-leistungen 185 202 200 204 222 239 249 243 296 293 286 -2,3

Unterstellte Bankgebühr 88 77 65 53 44 55 114 115 85 87 108 +24,7

Andere Güter und

Dienst-leistungen 674 678 679 672 678 698 733 817 826 796 840 +5,5

Abschreibungen insgesamt 1.356 1.378 1.418 1.437 1.473 1.536 1.590 1.622 1.677 1.740 1.786 +2,6 Maschinen, Fahrzeuge und

Geräte 761 761 784 788 801 829 869 890 925 971 1.006 +3,5

Bauten 513 532 548 561 583 615 629 639 656 670 682 +1,7

Anpflanzungen u. sonstige

Abschreibungen 82 85 86 88 89 92 92 93 96 98 98 +0,3

Q: STATISTIK AUSTRIA, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. Erstellt am: 06.10.2014. - LGR-Berechnungsstand: Juli 2014.

Die als „sonstige Subventionen“ eingestuften Zahlungen10) beliefen sich auf rd. € 1,51 Mrd. (- 0,4

%). Den größten Posten bildete die Betriebsprämie, gefolgt von den Zahlungen im Rahmen des Öster-reichischen Agrarumweltprogramms ÖPUL11) sowie der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete. Berücksichtigt wurde auch die infolge der großen Trockenheit im Sommer 2013 seitens des Bundes und der Länder gewährte finanzielle Unter-stützung für dürregeschädigte landwirtschaftliche Betriebe.

Die Vermögenstransfers betrugen 2013 rd. € 0,20 Mrd. (- 6,9 %). Zu den Vermögenstransfers zählen z.B. Investitionszuschüsse, die Niederlas-sungsprämie für Junglandwirte, Förderungen für die Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe, Förderungen betreffend die Verkehrserschließung ländlicher Gebiete, Förderungen von Marketing-maßnahmen bzw. von Erzeugergemeinschaften, Zahlungen für Umstrukturierungen im Weinbau, etc.

Die Produktionsabgaben, welche sich aus den Gütersteuern und den sonstigen

Produktionsab-gaben zusammensetzen, machten in Summe rd. € 0,24 Mrd. aus. Wie bereits erläutert beliefen sich die bei der Ermittlung des landwirtschaftlichen Produk-tionswerts berücksichtigten Gütersteuern auf rd. € 0,05 Mrd. (- 5,7 %). Die sonstigen Produktions-abgaben betrugen 2013 rd. € 0,19 Mrd. (+ 0,2 %).

Agrareinkommen zweites Jahr in Folge rückläufig

Die Entwicklungen von Erzeugung, Direktzah-lungen und Produktionskosten des landwirtschaft-lichen Wirtschaftsbereichs ergaben per Saldo ein Faktoreinkommen von rd. € 2,3 Mrd., um 10,2

% weniger als im Vorjahr. Das Faktoreinkommen entspricht jenem Betrag, der für die Entlohnung der Produktionsfaktoren Boden, der durch Familien- und Fremdarbeitskräfte geleisteten Arbeit und des eingesetzten Kapitals zur Verfügung steht.

Je Arbeitskraft fiel der nominelle Einkommens-rückgang infolge des fortgesetzten Struktur-wandels etwas schwächer aus (- 8,9 %). Real, d.h.

preisbereinigt, betrug der Rückgang des Faktor-einkommens je Arbeitskraft 10,4 %, nach einem

Abbildung 6.3: Produktionswert und Bruttowertschöpfung des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 2003-2013

Q: STATISTIK AUSTRIA, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. Erstellt am: 06.10.2014. - LGR-Berechnungsstand: Juli 2014.

Tabelle 6.4: Förderungen und Produktionsabgaben der Landwirtschaft 2003-2013

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2013/

2012

in Mio. Euro in %

als "Subventionen"

klassifi-zierte Förderungen 1.654 1.712 1.739 1.782 1.647 1.670 1.692 1.705 1.676 1.661 1.604 -3,4

Gütersubventionen 535 583 205 232 143 147 155 151 147 145 94 -35,4

Pflanzlicher Bereich 339 339 7 5 5 5 5 2 5 - -

-Tierischer Bereich 196 244 160 189 96 96 104 103 94 95 94 -1,2

Vorleistungen 1) - - 38 37 42 47 47 46 47 50 - -100,0

Sonstige Subventionen 1.119 1.129 1.534 1.550 1.505 1.523 1.537 1.554 1.530 1.516 1.510 -0,4 Agrarumweltförderungen 2) 705 726 685 671 538 549 573 580 574 567 554 -2,3 Ausgleichszulage inkl.

natio-naler Beihilfe 282 282 276 276 275 275 272 271 267 263 261 -0,7

Betriebsprämie - - 498 509 599 604 617 635 631 625 613 -2,0

Sonstige 3) 132 121 76 94 93 95 75 68 57 61 83 +35,8

als "Vermögenstransfers"

klassifizierte Förderungen 4)

229 216 223 261 202 318 327 295 264 220 204 -6,9

Produktionsabgaben

ins-gesamt 192 165 217 197 194 207 253 234 227 243 241 -1,0

Gütersteuern 48 30 41 45 46 31 21 28 55 50 47 -5,7

Pflanzlicher Bereich 5) 5 6 5 5 5 5 6 6 6 6 6 -7,1

Tierischer Bereich 6) 43 24 36 40 40 26 16 21 49 44 42 -5,5

Sonstige

Produktionsab-gaben 144 134 176 152 148 176 231 206 172 193 194 +0,2

Q: STATISTIK AUSTRIA - Landwirtschaftliche Gesamtrechnung; Bundesanstalt für Agrarwirtschaft - Berechnung der Subventionen, Vermögenstransfers und Gütersteuern. Erstellt am: 06.10.2014. - LGR-Berechnungsstand: Juli 2014. - 1) Mineralölsteuerrückvergütung für Agrardiesel (ab 2005). - 2) Österreichisches Programm für eine umweltgerechte, extensive und den natürlichen Lebensraum schützende Landwirtschaft (ÖPUL), sonstige Umweltmaßnahmen - Düngerlager, Energie aus Biomasse, Extensivierungsprämie (bis 2004), Viehhaltungs- und Alpungsprämie. - 3) Flächenstilllegung (bis 2004), Zinsenzuschüsse, Qualitätsverbesserung, Naturschädenabgeltung (Dürre, Hochwasser), Tierseuchen (Bekämpfung, Entschädigungen), Zusätzlicher Beihilfebetrag (2005 bis 2008), Sonstiges. - 4) Investitionszuschuss, Modernisierung landwirtschaftlicher Betriebe, Niederlassung von Junglandwirten, Rodung Wein, Rodung Obst, Marketingmaßnahmen, Verbesserung der Marktstruktur, Innovationsförderung, Erhöhung der Wertschöpfung bei landwirtschaftli-chen Erzeugnissen, Entwicklung neuer Produkte, Bioenergie (Diversifizierung und Grundversorgung), Verkehrserschließung ländlicher Gebiete, Gemeinschaftsinitiativen (Leader), Erzeugergemeinschaften, Maschinen- und Betriebshilferinge sowie Kurswesen, Bioverbände, Agrarische Operationen, Landwirtschaftlicher Wasserbau, Umstrukturierungshilfe für den Weinbau, Umstrukturierungsprämie an Zuckerrübenproduzenten (2008). - 5) Agrarmarketingbeiträge. - 6) Agrarmarketingbeiträge, Zusatzabgabe für die Überlieferung von Milch.

0 1 2 3 4 5 6 7 8

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Mrd. Euro

Produktionswert zu Herstellungspreisen Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen

Minus von 6,0 % im Jahr 2012. Die Abnahme des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes, gemessen in Vollzeitäquivalenten (sogenannten Jahresar-beitseinheiten), wurde dabei auf 1,5 % geschätzt.

Abbildung 6.4: Subventionen und Vermögenstransfers des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs 2003-2013

Q: BUNDESANSTALT FÜR AGRARWIRTSCHAFT, Berechnungen für Zwecke der Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. Erstellt am:

06.10.2014.

Wie die Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion und Wertschöpfung 2013 auf Ebene der Bundesländer ausfiel, ist im folgenden Abschnitt dargestellt.

6.2 Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2013 nach

Im Dokument Der Grüne Bericht 2013 (Seite 168-172)