• Keine Ergebnisse gefunden

Die Jagd im Burgenland im Jahr 2013

Im Dokument Der Grüne Bericht 2013 (Seite 108-111)

Spezielle Walddaten

2.5 Die Jagd im Burgenland im Jahr 2013

Das Jagdjahr 2013 war ein sehr vielfältiges Jahr für den Burgenländischen Landesjagdverband.

Die Neuvergaben der Jagden im Jahr 2014 kün-digten sich mit den Jagdgebietsfeststellungen und den Jagdausschusswahlen an. Bei den Jagdge-bietsfeststellungen kam erstmals das GIS (Geo-graphisches Informationssystem) des Landes zum Einsatz. Das Land verfügt nun über ein sehr effektives und genaues Werkzeug, die jeweiligen Jagdgebiete auszumessen und festzustellen. In weiterer Folge ist auch eine Jagddatenbank (Füh-ren der Mitgliederlisten bzw. der Abschusslisten) angedacht, auf die sowohl der Landesjagdverband wie auch die Behörden im Rahmen ihrer jeweiligen Kompetenzen und Zuständigkeiten Zugriff haben.

Wir erwarten uns hier eine Erleichterung und eine Verbesserung der Effektivität, was die Dokumen-tation, Datensicherung und den Datenaustausch betrifft.

Im Frühjahr 2013 wurde die Dokumentationspflicht der „Kundigen Person“ mit Erlass des Bundesmi-nisteriums neu geregelt. Ein sogenanntes „Wild-bret-Büchlein“ wurde als verpflichtendes Doku-mentationsmedium eingeführt. Dieses Buch, ein Block mit 50 Blatt (einzigartig durchnummeriert) im Durchschreibverfahren, ist auf die jeweilige „Kun-dige Person“ registriert. Damit ist jeder ausgefüllte Begleitschein, auch bei Unleserlichkeit der Schrift, einer Person zuordenbar. Ein unkontrolliertes Aus-geben von bereits vorab unterschriebenen Be-scheinigungen soll damit verhindert werden. Somit wurde ein weiterer Schritt in der Qualitätssicherung von Wildbret als gesundes Lebensmittel vollzogen.

Am 25. Oktober wurde das neue Verbandsbüro des Landesjagdverbandes in der Johann Permayer-Straße 2a im Rahmen eines feierlichen Festaktes eröffnet. Die Segnung der Räumlichkeiten wurde von Bischof Dr. Iby sowie von Pfarrer Dr.

Ramp-ler durchgeführt. Dem Verband stehen größere Räumlichkeiten zur Verfügung, die bereits ausgie-big für Verbands- bzw. Hegeringsitzungen genützt wurden. Die räumliche Nähe zur Landesregierung erleichtert auch die Abstimmung in vielen jagdfach-lichen und veterinärrechtjagdfach-lichen Angelegenheiten.

Auch im Jagdjahr 2013 konnten wir wieder tausen-de Kintausen-der in unserer wild- und waldpädagogische Erlebnisstätte „Werkstatt Natur“ begrüßen. Das Angebot war wieder sehr beliebt bei Kindergärten und Volksschulen aus dem Burgenland, aber auch aus den angrenzenden Bezirken der Steiermark und Niederösterreichs. Die Möglichkeit einen Kin-dergeburtstag in Marz abzuhalten, wurde ebenfalls

gerne in Anspruch genommen. Auch die mobile Einrichtung „Werkstatt Natur on tour“ kam bei ver-schiedensten Veranstaltungen und Revierausgän-gen zum Einsatz.

Die Werkstatt Natur ist aber auch weit über die Grenzen des Burgenlandes hinaus bekannt. Wir konnten bereits zum zweiten Mal eine norwegische Forstdelegation begrüßen und auch eine polnische Forstdelegation im Jahr 2013 willkommen heißen.

Im Jagdjahr 2013 waren 7.082 Personen im Besitz einer gültigen burgenländischen Jagdkarte und somit Mitglieder des Burgenländischen Landes-jagdverbandes.

Die Jagdkarteninhaber teilen sich dabei wie folgt auf: rd. 65 % Burgenländer und rd. 29 % aus an-deren österreichischen Bundesländern (11 % aus Niederösterreich, jeweils 8 % aus Wien und der Steiermark, 2 % aus den restlichen Bundeslän-dern). Der Anteil der Ausländer beträgt 6 %, wobei die meisten ausländischen Jagdkarteninhaber aus Italien stammen.

Die überwiegende Anzahl der Jagdkarten werden mit rd. 22 % dem Bezirk Neusiedl/See zugeord-net, gefolgt von Oberwart (17,2 %) und Eisenstadt (16,7 %), Güssing mit rd. 15 %, Oberpullendorf mit rd. 14 %, Mattersburg mit rd. 8 % sowie Jenners-dorf mit rd. 6 %.

Das Landesgebiet gliedert sich aus jagdlicher Sicht in 333 Genossenschafts- und 159 Eigenjagdge-biete mit einer Durchschnittsgröße von rd. 800 ha.

Bezogen auf die jagdbare Fläche des jeweiligen

Der Trend des Rückgangs der Abschusszahlen beim Schwarzwild kann europaweit beobachtet werden. Nach dem enormen Anstieg der Abschüs-se im Jahr 2012 durch die vorangegangenen Wit-terungs- und Bejagungsverhältnisse hat ein lan-ger und strenlan-ger Winter (teilweise geschlossene Schneedecke Anfang April 2013) mitgeholfen den Bestand zu reduzieren. Durch die natürliche Sterb-lichkeit und dem massiven jagdlichen Eingriff im Jahr 2012 war im Jagdjahr 2013 wohl tatsächlich weniger Schwarzwild da. Allerdings ist weiterhin eine scharfe und intensive Bejagung dieser Wild-art geboten, der milde Winter 2013/2014 und die flexible Vermehrungsbiologie des Wildschweines lassen einen neuerlichen Anstieg in der Population befürchten.

Die Rehwildstrecke ist im Jahr 2013 etwas zurück-gegangen, befindet sich aber dennoch auf einem sehr hohen Niveau. Seit dem Jagdjahr 2007 wur-de jährlich ein Abgang von über 21.000 Stück ver-zeichnet.

Die Jahresstrecke beim Rotwild ist leicht ange-stiegen. Grund dafür sind zusätzliche Abschüsse nach § 108 Bgld. Landesjagdgesetz („Maßnah-men zum Schutz von Kulturen“) am Jahresbe-ginn sowie erweiterte Abschussanträge im Herbst aufgrund eines ungünstigen räumlichen und zeit-lichen Auftretens dieser Wildart und der drohen-den Schadrohen-densgefahr. Durch die geographische Lage des Burgenlandes und der unterschiedlichen jagdlichen Behandlung des Rotwildes in den um-liegenden Ländern wird der Raumnutzung unserer größten Schalenwildart inner- und außerhalb des Landes besondere Aufmerksamkeit zu schenken sein.

Die Niederwildstrecken sind im Jagdjahr 2013 auf den absolut tiefsten Wert der letzten 50 Jahre gefal-len. Im Jahr 2012 konnten in weiten Teilen des Bur-genlandes (Bezirke Eisenstadt bis Güssing) noch positive Bilanzen gezogen werden. Der stärkste Die Jagdstrecke 2013 zeigt im Vergleich

zum Vorjahr bei allen Wildarten – mit Aus-nahme des Rotwildes und der Wildenten – ei-nen Rückgang. Besonders auffallend dabei die Reduktion des Abganges (Abschuss inkl.

Fallwild und Straßentod) beim Schwarzwild (landesweit - 38 %), beim Hasen (- 50 %) und beim Fasan (- 22 %).

Bezirkes gibt es im Bezirk Eisenstadt-Umgebung (inkl. Magistrate) den höchsten Anteil an Eigen-jagdgebieten (41 % der jagdl. Fläche), gefolgt vom Bezirk Oberpullendorf mit 34 %. Im Bezirk Jen-nersdorf wurden rund 4 % der jagdlichen Fläche als Eigenjagdgebiet festgestellt.

Der Pachtbetrag der verpachteten Jagdreviere be-trug im Jagdjahr 2013 rd. € 6,9 Mio.; der durch-schnittliche „Pachtschilling“ beläuft sich auf rd. € 17,60 pro Hektar.

Niederwildbezirk des Burgenlandes (Neusiedl/

See) hatte aber bereits im Jahr 2012 empfindli-che Streckenrückgänge (- 35 %) zu verzeichnen.

Im Jahr 2013 reduzierten sich die schon niedrigen Strecken des Jahres 2012 beim Feldhasen in al-len Bezirken nochmal drastisch. Am stärksten war der Rückgang wieder im Bezirk Neusiedl/See, wo die Hasenstrecken um fast 55 % zurückgingen.

Somit verringerte sich die Strecke im Bezirk Neu-siedl/See innerhalb von 2 Jahren (2011-2013) um mehr als 20.000 Hasen. Aber auch die Bezirke Ei-senstadt und Oberpullendorf hatten im Jahr 2013 ein Minus von mehr als 40 % beim Feldhasen zu verzeichnen.

Die Fasanstrecken gingen in den Bezirken Eisen-stadt bis Jennersdorf um mehr als 40 % zurück.

Nur im Bezirk Neusiedl/See gab es einen mode-raten Streckenrückgang von 13 %, was jedoch auf eine hohe Anzahl ausgewilderter Fasane zurück-zuführen sein dürfte.

Ein Hauptgrund für diese katastrophale Entwick-lung liegt neben dem Lebensraumverlust auch in den Wetterextremen des Jahres 2013 - Schnee und Kälte bis Anfang April, ein nasser Mai und gro-ße Hitze ohne Niederschläge in den Monaten Juni und Juli - die für die Entwicklung des Niederwild-bestandes von entscheidender Bedeutung waren.

Im Dokument Der Grüne Bericht 2013 (Seite 108-111)