• Keine Ergebnisse gefunden

Die 2.888 km lange Donau durchfließt auf 349 Kilometern Österreich mit in diesem Abschnitt unter-schiedlichsten Landschaftsprofilen. Nachfolgend werden die wichtigsten naturräumlichen Abschnitte entlang der Donau von Westen nach Osten beschrieben.

Abbildung 5: Topographie Donau Österreich (Quelle: maps.google.at)

Eferdinger und Linzer Becken

Flachland mit intensiv-landwirtschaftlicher Nutzung

(klein-)städtisches Siedlungsge-biet

teilweise erhaltene Auwälder Donauengtal Passau-Aschach

Schluchtwälder und felsige Hänge

Naturwunder Schlögener Schlinge

Landschaftlich reizvoll

Machland

Ebenes Augebiet

Landwirtschaftlich geprägt

Strudengau

Enges, waldiges Tal

Durchbruch durch die böhmi-sche Masse

Nibelungengau

Engtal

Hügelige Landschaft unterbro-chen von Flussniederungen

Wachau, Kremstal

Hügeliges Engtal

Ausgeprägte Kulturlandschaft mit Wein- und Obstgärten

Landschaftlich sehr reizvoll

UNESCO Weltkulturerbe

Wagram, Tullner Donauraum

flache Kulturlandschaft

Weinbau

Nord-östliche Ausläufer Wie-nerwald

Römerland Carnuntum - Marchfeld

Ebene

Intensiv-landwirtschaftliche Nutzung

Aulandschaften mit Nationalpark Donauauen Wien

Dichtes Siedlungsgebiet

Donaukanal, Donauinsel

Naturschutzgebiete entlang der Donau

Abbildung 6: Naturschutzgebiete entlang der Donau (Quelle: Bundesländer, Umweltbundesamt GmbH, Herausgeber: OROK)

 Die Darstellung der Naturschutzgebiete zeigt, dass in Niederösterreich der gesamte Donauraum beinahe durchgängig als Naturschutzgebiet (Natura 2.000 Gebiete, Nationalpark), gefasst ist. In Oberösterreich konzentrieren sich die geschützten Zonen auf das Obere Donautal sowie kleinere Nebentäler ergänzt um die Traun-Donauauen im Linzer Stadtgebiet.

 Naturschutzgebiete charakterisieren sich durch ihr weitestgehend natürliches oder naturnahes Erscheinungsbild, welche schützenswerte Lebensräume und/oder schützenswerte Pflanzen- und Tierarten beheimaten. Der Schutz dieser steht im Vordergrund und soll Eingriffe in den Lebensraum verhindern.

Grundsätzlich ist der Eingriff in diese Gebiete verboten (Ausnahmen bei land- und forstwirtschaftlicher Nutzung). Vor allem in Nationalparks ist ein we-sentliches Ziel, neben der Förderung von Forschung und Bildung, Erholungsangebote zu schaffen, solange diese umwelt- und kulturverträglich sind.

4 Touristische Organisationssysteme und Kon-zeptgrundlagen mit Relevanz für den österreichi-schen Donauraum

Der österreichische Donauraum ist von seiner systemischen Betrachtung drei unterschiedlichen Per-spektiven zuzuordnen:

 regionale, bundesländerbezogene Perspektive

 nationale Perspektive

 international-europäische Perspektive

Auf jeder dieser Ebenen koexistieren Organisationsstrukturen sowie strategische Leitlinien, die als Schwerpunkt- oder Nebenthema den österreichischen Donauraum betreffen beziehungsweise Impli-kationen auf dessen touristische Entwicklungen aufzeigen. Entscheidend ist jedoch, dass neben dem Destinationsentwicklungszugang dieser Organisationen jede der Ebenen sprichwörtlich auf die touris-tische Entwicklung der Donau einzahlt. Eine hinreichende Breite und Tiefe von deren Vernetzung sind somit zentral für eine forcierte Tourismusentwicklung des österreichischen und europäischen Donau-raumes.

Da die Organisationsstrukturen für den österreichischen Donauraum und von ihnen etablierte Tou-rismusstrategien bereits vorliegen und nicht erst „auf dem Reißbrett“ neu designed werden können, werden die organisatorische und strategische Dimension hier verschränkt betrachtet und auf das übli-che Aufzeigen beziehungsweise Darstellen der Strategie als Basis für die darauf aufbauende Organi-sation verzichtet.

Die nachfolgenden Tabellen geben einleitend einen Überblick zu den bestehenden Organisationsebe-nen und ausgewählten, zugehörigen Strategiegrundlagen mit Relevanz für die touristische Bedeutung beziehungsweise Entwicklung des österreichischen Donauraumes. Dabei werden jedoch nicht alle, sondern nur das zuletzt publizierte strategische Arbeitspapier (Tourismus- oder Markenstrategie) ab-gebildet. Die inhaltlichen Stoßrichtungen der unterschiedlichen Organisationen und Ebenen werden in den Abschnitten 0 bis 4.3 anhand von deren Strategiegrundlagen sowie Kommunikationsauftritten sodann vertiefend dargestellt.

Organisationssysteme und Strategiegrundlagen auf regionaler Ebene

Regionale Zuordnung

Organisation /

Herausgeber Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit

Eckpunkte der Strategiegrundlage

Oberösterreich Amt der oberös-terreichischen Landesregierung

Kursbuch Tourismus Oberös-terreich 2011-2016

2011 - 2016 Tourismusstrategie für Oberös-terreich

ab 2013 Definition, Positionierung und Aktivierung der Marke Donau Oberösterreich

Linz

Tourismusver-band Linz

Marketingkonzept Linz Tou-rismus 2015

ab 2015 Marketingstrategie für Linz

Niederösterreich Amt der nieder-österreichischen Landesregierung

Tourismusstrategie Niederös-terreich 2020

2014-2020 Tourismusstrategie für Nieder-österreich

Regionale Zuordnung

Organisation /

Herausgeber Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit

2014-2020 Tourismusstrategie für Nieder-österreich und dessen Regio-nen

Wien Wiener

Touris-musverband

Tourismusstrategie Wien 2020 2014-2020 Tourismusstrategie für Wien

Tabelle 3: Regionale Organisations- und Strategiegrundlagen (Quelle: eigene Darstellung)

Organisationssysteme und Strategiegrundlagen auf nationaler Ebene

Regionale Zuordnung

Organisation /

Herausgeber Strategiegrundlage Erscheinung / Gültigkeit

Neue Wege im Tourismus ab 2010 Tourismusstrategie für Öster-reich

ab 1994 Konzept für die strategische Entwicklung des Tourismus im österreichischen Donauraum

ab 2013 Definition, Positionierung und Aktivierung der Marke Donau Österreich

Tabelle 4: Nationale Organisations- und Strategiegrundlagen (Quelle: eigene Darstellung)

Organisationssysteme und Strategiegrundlagen auf europäischer Ebene

Regionale

Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage

EU 28 Europäische

2010 Im Rahmen der Mitteilung fördert die Europäi-sche Kommission ein koordiniertes Konzept für tourismusbezogene Initiativen mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten sowie nachhaltiges Wachstum zu fördern.

Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele wer-den vor allem entlang folgender Schwerpunkte gesetzt:

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Tourismus

Förderung der Bemühungen um einen nachhaltigen, verantwortungsvollen Quali-tätstourismus

Konsolidierung des Images und der Außen-wirkung Europas als ein aus nachhaltigen Qualitätsreisezielen bestehendes Ganzes

Bestmögliche Nutzung des Potenzials der politischen Maßnahmen und der Finanzin-strumente der EU zur Entwicklung des Tou-rismus

Vorgesehene Maßnahmen mit potenziellen Auswirkungen auf das touristische Angebot im österreichischen Donauraum finden sich vor

Regionale

Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage

allem im Kultur- und Naturbereich. So sollen transnationale Synergieeffekte genutzt wer-den um wer-den Bekanntheitsgrad zu steigern, wie dies bereits bei den europäischen Kulturhaupt-städten erfolgreich beobachtet werden konn-te. Grenzüberschreitende Initiativen wie europäische Fahrradwege und Pilgerwege (Jakobsweg) wurden bereits ins Leben gerufen.

Der gleiche Ansatz wird mit den „Natura 2000“-Gebieten verfolgt.

Seit 2011 Die EU-Donauraumstrategie befasst sich mit Besonderheiten des Donauraumes, sowohl auf ökologischer als auch auf sozioökonomischer und verkehrstechnischer Ebene, und hat zum Ziel, einen maßgeschneiderten Aktionsplan entsprechend den Anforderungen der Region zu erarbeiten und zur Erhöhung und Sicherung der Existenzgrundlage der in der Region leben-den 20 Millionen Menschen beizutragen.

Deutschland,

2014-2020 Im Vergleich zur Donauraumstrategie ist her-vorzuheben, dass es sich bei Danube Transnati-onal um ein Finanzierungsinstrument handelt.

Das Danube Transantional Programm hat die nachhaltige, gemeinsame Entwicklung und territoriale Integration der Donauregion zum Ziel. Die Gebietskulisse ist mit jener der Donau-raumstrategie ident. Die Programmschwer-punkte werden entlang der Themen Innovati-on, Umwelt& Kultur, Verkehr& Energie und Governance gesetzt. Das Programm bezieht sich ebenso auf Herausforderungen, welche in der EU-Donauraumstrategie formuliert

INTERREG-Central Europe 2014-2020 Die Programmschwerpunkte orientieren sich stark an der Europa 2020 Strategie (3 Bereiche:

intelligentes Wachstum, nachhaltiges Wachs-tum und integratives WachsWachs-tum). Central Europe zielt verstärkt auf die Bereiche For-schung und Innovation, Förderung einer CO2 -armen Gesellschaft, Umweltschutz im Sinne von nachhaltiger Nutzung und Schutz von natürlichen und kulturellen Ressourcen sowie Verkehr und Verkehrsinfrastruktur. Die Ge-bietskulisse fokussiert sich auf den zentraleu-ropäischen Raum.

2014-2020 Das Interreg Programm wurde im Rahmen der grenzüberschreitenden Kooperation (auch Interreg A oder Cross Border Cooperation) etabliert und stellt eines der 7 Programme dar, an denen Österreich beteiligt ist. Damit soll die europäische territoriale Kooperation verstärkt werden.

Nachfolgende Abbildung zeigen die jeweiligen Programmgebiete:

Regionale

Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage

Slowakei,

Abbildung 7: Interreg Österreich-Ungarn Programm-gebiet (Quelle: oerok.gv.at)

Slowakei-Österreich

Abbildung 8: Interreg Slowakei-Österreich Programm-gebiet (Quelle: oerok.gv.at)

Österreich-Deutschland/Bayern

Abbildung 9: Interreg Österreich-Deutschland/Bayern (Quelle: oerok.gv.at) dem Ziel der Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Tourismusprojekten mit Sitz in Belgrad sowie der Interessensvertretung für seine Mitglieder

Seit 1982 bestehende Plattform zum themen- und projektbezogenen Austausch der Donau-staaten mit dem Ziel der Förderung der Zu-sammenarbeit

Die Gründung der Region erfolgte 2012 als gemeinsame, länderübergreifende

Die in den 70er Jahren gegründete, internatio-nale Werbegemeinschaft Die Donau zeichnete für eine länderübergreifende Kommunikation der Donau verantwortlich. Diese Kooperation

Regionale

Gültigkeit Eckpunkte der Strategiegrundlage

garn, Bulgarien, Rumänien, Ukrai-ne, Kroatien

besteht allerdings nicht mehr; öffentliche Aktivitäten erfolgten zuletzt 2015. Der Status der Nachfolgeorganisation International Danu-be Tourist Commission ist unklar.

46 Landkreise,

Die ARGE Deutsche Donau wurde 1988 ge-gründet und fokussiert auf touristische Auf-gaben wie Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Verkaufsförderung sowie Ko-operation/Koordination und Konzeption. Aktu-ell wird für die deutsche Donau eine Neuaus-richtung als „Junge Donau“ mit entsprechen-dem Internetauftritt verfolgt. In Zukunft ist zwischen der ARGE Deutsche Donau und der WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH sowie den weiteren österreichischen Touris-musorganisationen eine verstärke

Die Donaukammer wurde 2009 gegründet und verfolgt folgende Ziele:

Lobbying für die Wirtschaft im Donauraum

Verbesserungen im Bereich Umwelt, Han-del und Tourismus

Gemeinsame EU-geförderte Projekte, vor allem durch die Teilnahme an der Donau-raumstrategie

Informationsaustausch (Danube chambers of commerce association, 2009)

Seit 2009 wurden verschiedene Resolutionen zu wichtigen Themen wie Ausbildung oder Donauausbau verabschiedet, sowie Pro-jektproposals erstellt, bis dato wurden aller-dings keine EU-Projekte abgewickelt (Dr.

Leitner, 2016). Unter touristischen Gesichts-punkten ist vor allem die Forcierung der Donau als Verkehrsachse und die Verbesserung der Infrastruktur für Häfen und Schiffe zu nennen.

Tabelle 5: Europäische Strategiegrundlagen (Quelle: eigene Darstellung)