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5.3 Tages- und Ausflugstourismus

5.3.3 Sonstige Freizeitangebote

Neben der Flusskreuzschifffahrt und der Ausflugsschifffahrt besteht im Donauraum noch ein breites Angebot an weiteren freizeittouristischen Angeboten. Diese werden nachfolgend zusammengefasst als Bootsanlegestellen und Marinas, Rudern und Wassersport sowie Sport- und Freizeiteinrichtungen an der Donau.

Bootsanlegestellen und Marinas

Die Übersicht zu den nachfolgend angeführten Bootsanlegestellen und Marinas stellt auf die vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gelisteten Sportbootliegeplätzen an der Donau ab. Wo – etwa auf der Website der Tourismusorganisation kommuniziert – verfügbar, wurden die Bootsanlegestellen mit ihrem konkreten infrastrukturellen Umfang dargestellt.

Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien Boote bis 30 Meter)

 Linz-Steinernes

Tabelle 25: Bootsanlegestellen und Marinas an der Donau (Quelle: eigene Darstellung)

Entlang der österreichischen Donau ist ein gutes Netz an Bootsanlegestellen vorhanden. Die an den Bootshäfen zur Verfügung stehenden Liegeplätze sind zumeist sehr gering. Ebenso besteht eine nur geringe Anzahl von größeren Bootshäfen im Stile von Marinas. Diese sind überdies primär infrastruk-tur-orientiert gestaltet. Am Gelände der Marinas finden sich somit vordergründig nur die Nutzer von Sportbooten und Schifffahrtsangeboten. Eine freizeittouristische Aufwertung – wiederum durch Wat-erfront-Gestaltung, Erlebnisgastronomie oder Eventisierung an diesen Marinas – findet bislang, mit Ausnahme etwa der Marina Wien, kaum statt.

In Bezug auf die private, wassersportliche Nutzung der Donau ist anzumerken, dass das Befahren der Donau mit Sportbooten (Motorboote, Ruderboote, Segelboote) generell erlaubt ist. Alle Motorboote benötigen eine Zulassung (mit Ausnahme von Elektromotoren mit weniger als 4,4 kW). Bei Segelfahr-zeugen sind zusätzliche Detailbestimmungen zu beachten. Die Verwendung von Schwimmkörpern wie Flößen, Segelbrettern oder Jetski ist auf der Donau generell verboten (Ausnahmen gelten in Einzelfäl-len, etwa bei Veranstaltungen oder Sondertransporten).

Im Tourismuskonzept aus dem Jahr 1994 wurde die Anzahl der Sportboothäfen entlang der Donau mit 30 beziffert, welche zum Großteil nur über mangelndes Verpflegungsangebot verfügen (ITR &

WIFO, 1994). Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie listet aktuell 63

Sport-bootliegeplätze entlang der Donau. Die Anzahl der Liegeplätze konnte somit verdoppelt werden. Wie dargestellt, ist jedoch die freizeittouristische Inszenierung der Liegeplätze vielfach noch unzureichend und sollte einen Fokus der künftigen Weiterentwicklung bilden, vor allem, wo diese in Ortsnähe gut liegen und atmosphärisch aufgewertet werden können.

Rudern und Wassersport

Weitere Angebote und Vereinssportarten im Wassersportbereich entlang der Donau werden nachfol-gend dargestellt.

 Linzer Faltboot Club

 Kanu-Wachau in

Tabelle 26: Rudern und Wassersport auf der Donau (Quelle: eigene Darstellung)

Dem Rudersport kommt auf der Donau ein besonderer Stellenwert zu. Diesbezüg-lich ist insbesondere die 2019 in Ottensheim stattfindende Ruder-Weltmeisterschaft als weiterer Impulsgeber für diesen Bereich herauszustellen.

Sie gilt neben den Olympischen Spielen als die wichtigste Veranstaltung für diese Sportart. Diese internationale Sport-Großveranstaltung, ausgetragen vom 25.

August bis 1. September, zählt 1.400 teilnehmende Athleten aus 80 Nationen. Bis zur Veranstaltung werden noch umfangreiche Investitionen in die lokale Infrastruktur geleistet, die derzeit mit € 8,8 Mio.

beziffert werden. Dieses Budget umfasst die Erweiterung des Regatta-Gebäudes, den Neubau eines Bootshauses mit 40 Liegeplätzen, Tribünenbauten sowie eine Strecken-Erweiterung und eine Auf-wärmzone. Als „Test-Event“ wird 2018 einer der drei Weltcup-Wettbewerbe in Ottensheim ausgetra-gen. Zur WM werden nach Angaben des Weltruderverbands FISA 420 Medienvertreter und 15 Fern-sehstationen erwartet (Ruder-Weltmeisterschaft 2019, 2016).

Hieraus besteht für den gesamten österreichischen Donauraum die Möglichkeit, sich gegenüber den internationalen Medienvertretern als touristischer Erlebnisraum zu positionieren und etwa durch die Entwicklung gemeinsamer Kommunikationsmaßnahmen (etwa kurzer Imagefilm und gemein-samer Pressearbeit) gesamthaft zu profitieren.

Sport- und Freizeiteinrichtungen an der Donau

Die hier abgebildeten Sport- und Freizeiteinrichtungen stehen jenseits der vorab dargestellten Frei-zeitangebote unmittelbar auf der Donau, entlang des Flusses in den Donaugemeinden für eine frei-zeittouristische Nutzung zur Verfügung.

Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien

- Golfclub Pfarrkirchen im Mühlkreis - Golfclub Donau –

Freizeitland Linz-Feldkirchen - Golfclub Linz-St.

Flo-rian

- Golfclub Freinberg

 Flugsport - Brandtner Schilifte

Hartkirchen - Skilifte Neustitft - Langlaufloipen - Badeplatz Kasten - Rannabadesee

- Badestrand an der Donau in

Wesenufer - Donau-Grosse Rodl - Erlebnisbad Bad

 Tennis und Squash

 Minigolf - Golfclub Frühling

Götzendorf - Golfclub

GolfRan-ge Wien-Schwechat - Golfclub Hainburg - Golfclub Schönfeld - Golfplatz - Freibad Kirchberg

am Wagram - Freibad Stockerau - Freizeitzentrum - Golfclub Marco

Po-lo

Donau OÖ Linz Donau NÖ Wien - Freibad an der

Do-nau Engelhartszell - Freibad Hofkirchen - Freibad Krichberg

- Freibad Obernzell - Freibad Sankt

Ni-kola

- Freibad Hofkirchen - Hallenbad

Gottsdorf

- Hallenbad Haibach - Hohenlohe Au-See - Bergbad Hainburg

 Wasserski / Wakeboard

 Segeln / Surfen

Tabelle 27: weitere Aktivitäten an der Donau (Quelle: eigene Darstellung)

Hinsichtlich des sportlichen Freizeitangebots entlang der Donau finden sich zahlreiche Sportstätten und Einrichtungen die dem kommunalen Sektor zuzuordnen sind (wie beispielsweise Ballsport-Plätze, Klettersport, Freibäder,…). Als für den überregionalen Ausflugstourismus sowie den Nächtigungstou-rismus relevante Struktur sind die Angebote im Bereich Golfsport herauszustellen; keiner der Golf-plätze hat dabei jedoch eine direkte und unmittelbare Donaulage, womit die Angebote gästeseitig nicht vordergründig mit dem Donauraum assoziiert werden.

Im oberösterreichischen Feldkirchen besteht auf Basis des Golfplatzes gemeinsam mit den dortigen Badeseen und Wassersportangeboten ein touristisch abwechslungsreiches Freizeitzentrum, ergänzt um den Beherbergungsbetrieb Schloss Mühldorf.

Das Freizeitangebot ist insgesamt stark auf die Sommersaison ausgerichtet, während Ganzjahresstruk-turen kaum anzutreffen sind und Winterangebote – auch bedingt durch Klima und Topographie – nur sehr vereinzelt auftreten. In Oberösterreich finden sich zwei Kleinst-Skiliftanlagen sowie die Ski-sprungschanze in Hinzenbach (die neue 100-Meter-Schanze wurde 2010 in Betrieb genommen). In Niederösterreich befindet sich im Naturpark Jauerling ebenso ein Kleinst-Skigebiet. Aufgrund der steigenden Temperaturen und schneearmen Winter ist es bereits aktuell schwierig, die vorhandenen Skiliftanlagen zu erhalten. Dem Wintersport ist somit auch zukünftig keine Rolle im österreichischen Donauraum beizumessen. Vielmehr gilt es, den Winter im Rahmen alternativer Themen Zug um Zug in Wert zu setzen, wie dies im Bereich gemeinsamer Kultur- und Eventschwerpunkte, wie etwa einem österreichweiten „Donau-Advent“ oder „Donau-Ostern“ möglich wäre.

Im Tourismuskonzept von 1994 wurde insbesondere die geringe Spezialisierung der Bäder entlang der Donau kritisiert, ebenso die mangelhaft vorhandene Infrastruktur für Tennis, Reiten und Golf. Der Mangel an sportorientierten Spezialarrangements im Donauraum wird im Konzept aus 1994 als eine weitere, markante Schwachstelle ausgemacht. Hier wurden vor allem das Fehlen von Tenniscamps, Reitcamps, Sport-Freizeitcamps sowie Abenteuer-Arrangements genannt (ITR & WIFO, 1994). Aus heutiger Sicht ist festzuhalten, dass für die touristische Profilierung der Donau die Freibäder, Tennis- oder Reitsport-Anlagen keine tragende Rolle einnehmen und somit auch deren Anzahl und Spezialisie-rung als sekundär zu werten sind.

Durchgängig zeigt sich jedoch, dass die Donau als atmosphärisches Element freizeittouristisch nach wie vor schwach integriert ist. Sie kann bislang praktisch „nur“ im Rahmen von Radfahren und Wan-dern unmittelbar als Erlebnisfaktor dienen, während sonstige Freizeitstrukturen so verortet sind, dass die Donau nicht wahrgenommen werden kann. Für künftige Freizeitinfrastrukturprojekte wäre es somit maßgeblich, diese nach Möglichkeit nah an das Wasser zu bringen, wenngleich zwischenzeitlich (öffentliche) Grundstücksverfügbarkeiten und –reserven an neuralgischen Punkten und Ortszentren dazu limitierend gegenüber zu stellen sind.