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9. Darstellung der Ergebnisse

9.5. Textuelle Realisierung der Auswertungsverfahren- und Analysen

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen die erhobenen Auswertungsverfahren und Analysen und deren textuelle Merkmalsausprägungen auf. Im Folgenden werden die häufigsten Auswertungsverfahren und Analysen beschrieben und näher erläutert. Aus der Untersu-chung lässt sich schließen, dass den Inhaltsanalysen eine wesentliche Bedeutung zu-kommt.

Abb. 20: Häufigkeiten der Datenauswertung, eigene Darstellung

Die Verteilung der Auswertungsverfahren und Analysen zeigte einen Einsatz von 108 qua-litativen Inhaltsanalysen in 209 Masterarbeiten. Dies entspricht einem Anteil von 41,06%.

Am zweithäufigsten wurden statistische Auswertungen (25,48%) dargestellt, 23-mal

wur-108

den Themenanalysen (8,75%.) als Erhebung von Dokumententypen identifiziert. Quantita-tive Inhaltsanalyse wurde insgesamt neun Mal identifiziert, was einem Anteil von 3,42%

entspricht. SWOT-Analysen kommen sechs Mal in der Stichprobe vor. Dies lässt darauf schließen, dass den qualitativen Inhaltsanalysen und statistische Auswertungsverfahren eine bedeutende Rolle in sozialwirtschaftlichen Masterarbeiten zukommen.

Unter die Kategorie Sonstige fallen: Globalauswertung, Marktanalyse, Branchenanalyse, Standortanalyse, Finanzanalyse, Wettbewerbsanalyse, Dispositionsanalyse, Diskursana-lyse, KonkurrenzanaDiskursana-lyse, ZielgruppenanaDiskursana-lyse, Stakeholder AnaDiskursana-lyse, ProzessanaDiskursana-lyse, Sze-narioanalyse, Stakeholder Analysen, Trendanalyse, Portfolioanalyse, Kosten-Nutzen-Ana-lyse, Kosten-Effizienz-AnaKosten-Nutzen-Ana-lyse, Sozialraumanalyse und viele mehr.

Bei der Wahl der Auswertungsverfahren lässt sich eine starke Konzentration bei der Ver-wendung der Textanalysen (qualitative Inhaltsanalyse + Themenanalyse) erkennen: Der Anteil beträgt mit 50,19% gut die Hälfte aller Auswertungsverfahren. Seine Popularität lässt sich bei allen Jahrgängen feststellen und weist dabei eine gleichmäßige Verteilung von ca.

zehn qualitativen inhaltsanalytischen Auswertungen pro Jahrgang auf. Zwischen 2010 und 2016 stieg die Zahl konstant und proportional zur Anzahl der Studierenden pro Jahrgang.

Dabei wurden im Jahrgang 2015 durchschnittlich 15-mal und 2016 durchschnittlich 20-mal qualitative Inhaltsanalysen textuell dargestellt. Die Themenanalyse wurde erst ab dem Jahr-gang SOWO11 in Masterarbeiten eingesetzt.

Kategorie 10: Qualitative Inhaltsanalyse

Insgesamt wurden 108 qualitative Inhaltsanalysen (in 209 Masterarbeiten) durchgeführt.

Die Inhaltsanalyse nach Mayring wurde in 93 von 108 erhobenen Masterarbeiten vorge-funden, sodass sich aus der Datenstichprobe eine hohe Beliebtheit der Anwendung die-ses qualitativen Auswertungsverfahrens erkennen lässt.

Die Gründe hierfür können aus der Ergebung nicht entnommen werden. Nageliegend wäre allerdings, dass diese Prominenz der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ein Indiz für Anwendungsempfehlungen im Studiengang oder für dessen großen Anteil am Lehrinhalt darstellt. Eine andere Hypothese wäre, dass die Mayringsche Inhaltsanalyse häufig im Vorstudium der Sozialwissenschaften gelehrt wird und Studierende deswegen auf dieses Analyseverfahren dementsprechend häufiger zurückgreifen. Da sich dies nicht aus den Curricula ersehen lässt und diesbezüglich auch keine vollständigen Foliensätze aus den Jahrgängen zur Verfügung stehen, bleibt die Beantwortung dieser Frage nach-folgenden Untersuchungen überlassen.

Die textuelle Darstellung der qualitativen Inhaltsanalysen zeigt folgende Verteilung:

Abb. 21: Textuelle Realisierung der Inhaltsanalysen, eigene Darstellung

Innerhalb der Stichprobe der gesamten qualitativen Inhaltsanalyse wiesen 78,70% die Kategorie „erklärt“ auf. Weitaus weniger haben mit 11,11% die qualitative Inhaltsanalyse beschrieben, jedoch nicht erklärt. Lediglich 9,26% erwähnten die qualitative Inhaltsana-lyse und 0,93% haben die qualitative InhaltsanaInhaltsana-lyse weder erklärt, noch beschrieben oder erwähnt, was der Subkategorie „nicht erwähnt“ zugeordnet wurde. In einer der Masterar-beiten wurde die qualitative Inhaltsanalyse lediglich in der Einleitung unzureichend er-wähnt (m125) und fällt somit in diese Kategorie.

Innerhalb der gesamten Stichprobe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring wiesen 78,49% die Kategorie „erklärt“ auf. Weitaus weniger haben mit 9,67% die qualitative In-haltsanalyse beschrieben, jedoch nicht erklärt. Lediglich 11,83% erwähnten die qualitative Inhaltsanalyse. Dieser hohe Prozentsatz der Kategorie „erklären“ weist in allen qualitati-ven Inhaltsanalysen auf eine hohe Kompetenz der textuellen Darstellung und Dokumen-tation der Methode „qualitative Inhaltsanalyse“ in den untersuchten Masterarbeiten hin.

Tabelle 11: Vergleich der Textuellen Realisierung nach Inhaltsanalysen erklaert beschrieb

en erwaehnt nicht

erwaehnt Insgesamt: qualitativen

Inhaltsanalysen 85 12 10 1

davon nach Mayring 73 9 11 0

davon nicht Mayring 12 3 0 0

85

Anzahl qualitativer Inhaltsanalysen

Textuelle Darstellung

der

108 qualitativen

Inhaltsanalysen

Der Vergleich der Inhaltsanalysen weist keinen wesentlichen Unterschied in der Qualität der textuellen Realisierung auf, was darauf schließen lässt, dass den qualitativen Inhalts-analysen in der qualitativen Forschung unabhängig von einem spezifischen Modell eine bedeutende Rolle in sozialwirtschaftlichen Masterarbeiten zukommt.

Der Suchbegriff „Inhaltsanalyse nach Mayring“ wurde wortwörtlich in über 70 Masterarbei-ten gefunden, beispielweise bei m68:

„Die Interviews wurden mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausge-wertet, da diese die Auswertung von qualitativen Daten mit Hilfe eines regelgeleiteten Ansatzes vorschlägt und so das Vorgehen für Andere verständlich, nachvollziehbar und überprüfbar ist. (vgl. Mayring 2010: 601)“ (m68, 53).

Aber auch die Gütekriterien dieses Auswertungsverfahrens wurde in den meisten Fällen erwähnt, was das folgende Beispiel deutlich aufzeigt:

„Mayring (2015: 61) hat durch die detaillierten Vorgaben zur Darstellung des Ablauf-modells der qualitativen Inhaltsanalyse versucht, diesen Kriterien zu entsprechen:

„Eben darin besteht die Stärke der qualitativen Inhaltsanalyse gegenüber anderen In-terpretationsverfahren, dass die Analyse in einzelne Interpretationsschritte zerlegt wird, die vorher festgelegt werden. Dadurch wird sie für andere nachvollziehbar und in-tersubjektiv überprüfbar, dadurch wird sie übertragbar auf andere Gegenstände, für andere benutzbar, wird sie zur wissenschaftlichen Methode“ (ebd.).“ (m207, 64)

Dabei zeichnet sich eine hohe Qualität in der Darstellung des Forschungsprozesses auf, was wiederum auf eine hohe Qualität schließen lässt.

Kategorie: 11. Themenanalyse

Die folgende Abbildung illustriert die Ergebnisse der textuellen Realisierung Themenana-lyse:

Abb. 22: Darstellung der Textanalysen, eigene Darstellung

Die Themenanalyse wurde als zweithäufigstes Textanalyseverfahren erhoben und fand in den Masterarbeiten 23-mal Anwendung. Innerhalb der Stichprobe der gesamten qualita-tiven Inhaltsanalyse wiesen 73,91% die Kategorie „erklärt“ auf. Weitaus weniger haben mit 17,39% die qualitative Inhaltsanalyse nicht erklärt, aber beschrieben; und ein Anteil von 8,70% beschränkte sich auf eine Erwähnung der qualitativen Inhaltsanalyse als Aus-wertungsstrategie. Diese Ergebnisse lassen auf hohe Qualität der textuellen Realisierung und Dokumentation dieser Methode in den untersuchten Masterarbeiten schließen.

Kategorie 12: Quantitative Inhaltsanalyse

Die quantitative Inhaltsanalyse wurde neun Mal in den Masterarbeiten angeben und in allen Masterarbeiten ausführlich beschrieben und erklärt: innerhalb der gesamten Stichprobe der quantitativen Inhaltsanalyse wiesen alle die Kategorie „erklärt“ auf. Dies weist auf eine sehr hohe Kompetenz der textuellen Darstellung und Dokumentation der Methode „qualitative Inhaltsanalyse“ in den untersuchten Masterarbeiten hin. Quantitative Inhaltsanalysen wur-den meist in Kombination mit Dokumentenanalysen angegeben. Zudem wurwur-den in allen Inhaltsanalysen Angaben zu Objektivität und Gütekriterien gemacht, wie in diesem Beispiel:

„Die zur Anwendung kommende quantitative Inhaltsanalyse ermittelt objektiv und sys-tematisch sowie quantitativ und manifest, wie die einzelnen Komponenten des Such-maschinenmarketings zusammenspielen (vgl. Jenkner 2007)“. (m73, 11)

Kategorie 13: Statistische Auswertungsverfahren

Gesamt erklaert beschrieb

en erwaehnt nicht erwaehnt

Textanalysen (Gesamt) 133 102 16 12 1

Qualitative Inhaltsanalyse 108 85 12 10 1

Themenanalyse 23 17 4 2 0

0 20 40 60 80 100 120 140

Anzahl Textanalysen

Textanalysen gesamt

Innerhalb der Kategorie der erhobenen statistischen Auswertungen wurden 51 Masterar-beiten (80,95%) ausführlich erklärt. Nur sieben Personen erwähnten das Forschungsvor-haben zwar, beschrieben aber nur unzureichend, was mittels einer statistischen Auswer-tung erforscht werden kann. Drei Personen beschrieben ihre statistische AuswerAuswer-tung (und die Erhebung sowie Auswertung), erklärten jedoch nicht ausführlich, warum dieses For-schungsdesign gewählt wurde. In zwei Masterarbeiten wurde das statistische Design nicht erwähnten.

Abb. 23: Textuelle Realisierung der statistischen Auswertung, eigene Darstellung

In den Jahrgängen 2010 bis 2016 wurden in 209 Masterarbeiten 59 statistische Verfahren durchgeführt und in Zuge dessen verschriftlicht. Am häufigsten wurden Häufigkeitsberech-nungen angegeben, nämlich 51-mal. Insgesamt wurde 29-mal der Median berechnet und 42-mal Chi-Quadrat-Tests dargestellt. Der Pearson-Test wurde 18-mal, der Mann-Whitney Test sieben Mal und der Krusal-Wallis-Test acht Mal angewendet. Außerdem wurde bei den statistischen Auswertungsverfahren elf Mal ein T-Test erläutert, sowie acht Varianz-Analysen, fünf Clusteranalysen und neun Faktorenanalysen textuell dargestellt.

Insgesamt ließen sich aus der Datenstichprobe sechs Regressionsberechnungen ersehen.

Die Verteilung der statistischen Auswertungen zeigte einen Einsatz von mindestens 26 identifizierten Korrelationen in statistischen Auswertungen. Dies entspricht einem Anteil von 38,23% in 67 statistischen Verfahren. Die genaue Beschreibung der eingesetzten Auswer-tungsverfahren weist auf die hohe Qualität der textuellen Realisierung und Dokumentation der Methode statistischer Auswertungsverfahren in den untersuchten Masterarbeiten hin.

80,95%

4,76% 11,11%

3,17%

Textuelle Realisierung der statistischen Auswertung

erklaert beschrieben erwaehnt nicht erwaehnt

Kategorie 14: Businessplan

Innerhalb der gesamten Stichprobe der Businesspläne zeigte sich, dass lediglich zwei von acht Businessplänen (25%) erklärt wurden, fünf (62,50%) wurden beschrieben und einer (12,50%) fand zumindest Erwähnung. Dies weist auf eine niedrige Qualität der textuellen Realisierung und Dokumentation der Methode Businesspläne in den untersuchten Mas-terarbeiten hin. Ein weiteres Indiz hierfür ist, dass sich ein Methodenteil als Qualitätsmerk-mal der Textsorte Masterarbeit in keiner dieser Arbeiten findet.

Abb. 24: Textuelle Darstellung der Businesspläne, eigene Darstellung

Darüber hinaus gestaltete es sich schwierig, die Businesspläne miteinander zu verglei-chen, da sie sich bezüglich Vorgehens, strategischem Ziel und verwendeten Analysen massiv unterscheiden. Es ließ sich nur schwer herauslesen, welches Ziel eine gewählte Analyse im Kontext der Unternehmensgründung verfolgen.