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3. FH Campus Wien Studiengang SOWOSEC und die Mehrebenen-Perspektive

3.1. Beschreibung des SOWOSEC-Studiums

Der Masterstudiengang Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit (engl. Social Work an Social Economics), kurz SOWOSEC-Lehrgang genannt, wurde im Jahr 2008 an der

Fachhoch-schule Campus Wien eröffnet. Es handelt sich um einen anwendungsbezogenen Studien-gang, der zur angewandten empirischen Sozialforschung befähigt und die Forschungsin-halte der Sozialwirtschaft und Sozialen Arbeit fördert (vgl. FHCW Masterstudiengang SOWOSEC: 2014: 13). Zu den Besonderheiten des Studienganges zählen der europäische Masterstudienschwerpunkt mit der dafür untypischen berufsbegleitenden Studienorganisa-tionsstruktur und der Joint Degree-Abschluss. Die Präsenzphasen des Masterstudiums be-stehen aus Blockveranstaltungen, die durch digitale didaktische Modelle sowie Onlinefern-lehren außerhalb der Präsenzeinheiten ergänzt werden. Der Studiengang umfasst ein vier-semestriges Studienprogramm im Umfang von 120 ECTS (vgl. SOWOSEC 2019) und schließt mit einem Master of Arts ab. AbsolventInnen besitzen Fachkompetenzen sowie internationales und transkulturelles Wissen um Bedingungen, Entwicklungen und Trends in der Sozialpolitik, Sozialwirtschaft und Sozialen Arbeit (vgl. FHCW Masterstudiengang SOWOSEC: 2014: 13).

Laut der Akkreditierungsschrift des Studiengangs (2014: 20) existieren in Österreich zwei vergleichbare Masterstudiengänge in Oberösterreich (Services of General Interest) und in Salzburg (Innovationsentwicklung im Social-Profit-Sektor). Ähnlichkeiten bestehen mit wei-teren Masterstudiengängen, wie jenem der Universität Krems (Social Management), dem Sozialmanagementlehrgang der ASOM Wien, der ARGE Bildungsmanagement in Wien, sowie vergleichbaren Studienangeboten auf Universitätsniveau (etwa dem Universitätslehr-gang Leadership und Soziales Management der Universität Wien, sowie dem Universitäts-lehrgang Sozialmanagement der Universität Salzburg) (vgl. FHCW Masterstudiengang SOWOSEC 2014: 20).

Zielgruppe des SOWOSEC-Studiums sind Personen mit einem abgeschlossenen Ba-chelor-, Magister-, Master- oder Diplomstudium aus einem geistes-, natur-, bzw. wirt-schaftswissenschaftlichen Bereich sowie Sprachkenntnissen in Deutsch und Englisch.

Künftige Studierende besitzen ein Interesse an „Kostenmanagement, Finanzierung Rech-nungswesen, Sozialmarketing, Projektmanagement, Personalmanagement, Evaluierung und ökonomische Bewertung von Sozialer Arbeit sowie Unternehmensgründung“ im sozia-len Feld (vgl. FHCW Masterstudiengang SOWOSEC 2014: 20). Im Jahr 2010 schlossen die ersten AbsolventInnen den Masterstudiengang mit einem einheitlichen Qualifikations-ziel ab. Dieses QualifikationsQualifikations-ziel hat sich bis dato nicht verändert, was bedeutet, dass die Stichprobeneigenschaft sich nicht verändert (vgl. FH Masterstudiengang SOWOSEC 2014:

21). Die institutionelle Zielsetzung der FH Campus Wien ist es, eine berufsfeldorientierte und wissenschaftsbasierte Ausbildung auf Masterniveau nach internationalen Standards anzubieten (FH Masterstudiengang SOWOSEC 2014: 22)

Im Zentrum der Ausbildung stehen Grundlagen des Leadership für künftige Führungskräfte sowie der Budgetierung im Kostenmanagement und Finanzierung von Organisationsent-wicklung, Personalmanagement und Führung sowie des Arbeits-, Zivil- und Unternehmens-rechts. Ergänzt wird das Studium durch einen Schwerpunkt in Qualitätsmanagement, So-zialmarketing sowie internationalem Projektmanagement. Der wissenschaftliche Schwer-punkt liegt in der Durchführung von eigenständigen empirisch-wissenschaftlichen For-schungsarbeiten. Ziel des Studiums hinsichtlich der Forschung ist es, die Studierenden dazu zu befähigen, neue Lösungsansätze zu entwickeln sowie Konzepte und Projekte im sozialen Sektor mitzudenken (vgl. ebd.: 22).

Der Joint Degree-Abschluss im Umfang von 30 ECTS-Punkten, der im Hochschulgesetz (FHStG: § 3 Abs. 2 Z10) festgelegt ist, vermittelt den Studierenden ein Verständnis von sozialpolitischen Entwicklungen auf europäischer und internationaler Ebene sowie von de-ren Einflüssen auf die sozialwirtschaftliche Landschaft im internationalen Feld (vgl. ebd.: § 3 Abs. 2 Z10). Dabei besuchen die Studierenden Lehrveranstaltungen an PartnerInnen-hochschulen und entwickeln realistisch umsetzbare und sozialwirtschaftlich relevante Pro-jekte. Darüber hinaus können neben den regulären Fächern offene Lehrveranstaltungen sowie ein Wahlmodul belegt werden. Dieser Anspruch eines modularen Systems findet sich auch in den Bologna-Vorgaben unter dem Punkt „Student Centred Learning“ wieder (vgl.

BMFB 2019d)

Veränderungen im Studienprogramm zwischen 2010 bis 2016 ergaben sich im Bereich der Curricula keine. Sie wären im „Antrag auf Interne Verlängerung“ des Masterstudiengangs

„Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit“ ersichtlich, der sich an den Akkreditierungsvorschriften orientiert. Dabei wird klar hervorgehoben: „Die Studienschwerpunkte und -inhalte sowie die übergeordneten Qualifikationsziele des Studiengangs haben sich gegenüber der Version 1.1. (Dezember 2006) nicht wesentlich verändert.“ (FH Masterstudiengang SOWOSEC 2014: 5)

Eine Besonderheit bilden jedoch die Businesspläne, die ab 2014 nicht mehr als Qualifikati-onsschriften für den Erwerb des Masters anerkannt wurden, jedoch im Datenmaterial der vorliegenden Arbeit eine deutliche Präsenz aufweisen und im Rahmen der Analyse als „be-sondere ökonomische Forschungsvorhaben“ kategorisiert wurden, da sie sich nicht den klassischen sozialwissenschaftlichen Methoden zuschreiben lassen. Weiters wurde die So-zialarbeit prominenter im Curriculum verankert (vgl. ebd.: 5). Das Department verfolgt dabei folgende Lehrziele: Im Fokus stehen die Veränderungen wohlfahrtsstaatlicher Strukturen

und ihre Auswirkungen auf sozialwirtschaftliche Organisationen, ihre MitarbeiterInnen und Dienstleistungsangebote (Forschungsfelder FHCW SOWOSEC 2019).

„Ein inhaltlicher Fokus liegt auf Planung und Gestaltung sowie Organisations- und Fi-nanzierungsformen in sozialwirtschaftlichen Organisationen. Weitere Kerngebiete sind Sozialmarketing, Sozialplanung und soziale Innovation. Ein weiterer Forschungsschwer-punkt beschäftigt sich mit Führungskräften, ArbeitnehmerInnen und KundInnen/KlientIn-nen der Sozialwirtschaft bzw. der Sozialen Arbeit. Qualität, Evaluation und Wirkung so-zialer Dienstleistungen bzw. sozialwirtschaftlicher Organisationen stellen einen weiteren Arbeitsschwerpunkt dar“ (Forschungsfelder FHCW SOWOSEC 2019).

Darin lassen sich Forschungsziele erkennen, die Entwicklungstrends im sozialen Sektor in den Fokus nehmen sowie die reale Praxis der Sozialwirtschaft in Organisationen darstellen oder die Leitung, Steuerung und Prozesse einer Organisation und ihrer professionellen Handlungsfelder erforschen (vgl. Forschungsfelder FHCW SOWOSEC 2019). Dabei ver-folgt das Department das strategische Ziel einer „wissenschaftsgeleiteten Lehre mit star-kem Praxisbezug“. Forschungsschwerpunkte bilden „Social Services, social planning and social innovation“, d.h. soziale Dienstleistungen, Sozialplanung und soziale Innovation so-wie die Evaluation und Social Impact-Forschung“ (vgl. FH Masterstudiengang Sozialwirt-schaft und Soziale Arbeit 2014: 22). Hierbei stellt sich die Frage: Wie werden diese strate-gischen Ziele im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Innovation und gesetzlichen Regelungen im Department umgesetzt? Aus der Mehrebenen-Perspektive zeigt sich eine hierarchische Struktur bei der Umsetzung von Regelungen, darunter fallen Gesetze, Studi-engangsordnungen, Richtlinien etc. von Studiengängen (vgl. Frost et. al. 2015: 1)

3.2. Mehrebenen-Perspektive politischer Entscheidungen für Hochschulen im Rahmen