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8. Kategoriensystem der qualitativen Inhaltsanalyse

8.2. Hauptkategorien

In Anlehnung an Mayring (2010: 92) werden jene vier Hauptkategorien, welche die Art des Forschungsvorhabens abbilden, jeweils mit den Merkmalsausprägungen der Subkategorie

„textuelle Realisierung“ dargestellt. Die dafür genutzte Tabellenform weist folgende Struktur auf:

Kategorie 1.

Definition m(x) Ankerbeispiel Kodierregel Von

209

Die Spalte „Kategorie“ beschreibt die jeweilige Hauptkategorie und deren Merkmalsausprä-gungen im Verhältnis zur Subkategorie „Textuelle Realisierung“. Die Definition beschreibt die jeweilige Merkmalsausprägung der Subkategorie. Das Ankerbeispiel illustriert die erho-benen Textstellen und fungiert als Verknüpfungspunkt zum Datenmaterial, wodurch eine praxisnahe, aber auch forschungstransparente Darstellung ermöglicht wird. Die Kodierre-gelen zeigen die Trennschärfe zwischen den Merkmalsausprägungen (erklärt – beschrie-ben – erwähnt – nicht erwähnt) auf. Die letzte Spalte gibt die Verteilung der Merkmalsaus-prägungen wieder. M(x) beschreibt die Datengrundlage und zitiert die Masterarbeit inkl.

Fundstelle. Einleitend werden zu jeder Kategorie alle Suchbegriffe angeführt, mit denen die Textstellen identifiziert wurden.

8.2.1. Kategorie 1: Qualitative Forschungsvorhaben

Suchbegriffe: qualitativ, interpretativ, qualitative Forschungsansatz, qualitative Studien, qualitative Erhebungen, qualitative Designs, qualitative Methoden, qualitative Untersuchun-gen, qualitative Forschung, qualitative Sozialwissenschaft, qualitative Wissenschaft, quali-tative Triangulation

In den vorliegenden Arbeiten werden unter qualitativen Forschungsvorhaben (qualitative research approach/strategy) offene Forschungsstrukturen verstanden, die an wenigen Un-tersuchungsgegenständen sehr detailliert mit unstrukturierten oder teilstrukturierten Daten-erhebungsmethoden arbeiten. Ziel solcher Forschungen ist eine Beschreibung samt Theo-riebildung. Die erhobenen qualitativen Daten (nicht-metrischen) werden interpretativ aus-gewertet (vgl. Döring/Bortz 2016: 184). Die qualitative Forschung untersucht häufig inter-pretativ und systematisch Textmaterial, wobei typischerweise Interviewtranskripte, Doku-mente, Beobachtungsprotokolle oder auch Bildmaterial analysiert werden. Dabei sind auch unerwartete Befunde möglich (vgl. ebd.).

Hauptkatego-rie 1 Definition (m) Ankerbeispiel Kodierregel Von

209

Erkrt (Kategorie: 1a)

In diesem Kapitel wird der methodische Zugang zum

Die Arbeit wurde dezidiert als qualitative Forschungsarbeit wurde und ist wie ein Leitfa-den zu sehen. Qualitative Verfahren sind rekonstruktiv, das bedeutet, dass zwar das zu sichtende Material in sich geschlossen und sinnhaft ist Methden etc. wird nicht erklärt o-der nachvollziehbar gemacht.

Z.B. wird die Arbeit als quali-tative Forschungsarbeit und Män-ner und 9 Frauen) inMän-nerhalb problemzentrierter Interviews Forschungsvor-haben wurde nur in der Ein-leitung erwähnt.

.

4

Tabelle 3: Kategorie 1: Qualitative Forschungsvorhaben, eigene Darstellung

8.2.2. Kategorie 2: Quantitative Forschungsvorhaben

Suchbegriffe: Quantitative, experimentelle, statistische, quantitative Forschungsansätze, quantitative Studien, quantitative Erhebungen, quantitative Methoden, quantitative Unter-suchungen, quantitative Forschung, quantitative Auswertung.

In der vorliegenden Arbeit werden unter der Kategorie quantitative Forschungsvorhaben alle Untersuchungen verstanden, die eine rein quantitative Forschung gewählt haben. Die quantitative Forschung erzeugt quantitative Daten in Form von Zahlen, Zusammenhängen und Unterschieden, die sich messen lassen (vgl. Stein 2014: 135). In diese Kategorie fallen deskriptive Forschungsvorhaben, die quantifizierend arbeiten und Korrelationen herstellen.

Häufig verwendete Methoden sind Fragenbögen und Dokumente. Aber auch experimen-telle Designs fallen in diese Kategorie, bei denen es um Ursache-Wirkungs-Zusammen-hänge geht (neben echten experimentellen Designs gibt es zahlreiche weitere Varianten).

Die Auswahl der Stichprobe hängt von der Forschungsfrage ab und kann eine Voll- oder Teilerhebung sein, bewusst oder willkürlich ausgewählte Personengruppen beinhalten oder auf einem komplexen Auswahlverfahren basieren (vgl. Stein 2016: 146ff.).

Hauptkate-gorie 2 Definition (m) Ankerbeispiele Kodierregel

Von

In diesem Kapitel soll auf den Verlauf und Aufbau der quantitativen Untersuchung eingegangen werden. Die Wahl der Forschungsme-thode, die Operationalisie-rung der Fragen, aber auch die Fragebogenerstellung

Die Arbeit wurde dezidiert als quantitative Forschungsarbeit

Damit geht es um die (Er-)Klärung bzw. Beschrei-bung einer sozial geschaf-fenen Wirklichkeit; das be-dingt in der Folge die Wahl einer quantitativen

Z.B. wird die Methode als Quantitative bezeichnet und (im Detail) beschrieben, aber es wird nicht erklärt, weshalb die-ser Ansatz gewählt wurde.

10

Erwähnt (Kategorie: 2c)

Tabelle 4: Kategorie 2: Quantitative Forschungsvorhaben, eigene Darstellung

8.2.3. Kategorie 3: Mixed-Methods- Forschungsvorhaben

Suchbegriffe: Mixed, Methodenmix, Mixed-Methods, Kombination aus, Triangulation aus, Methodentriangulation, qualitative, qualitative Forschungsansatz, qualitative Studien, qua-litative Erhebungen, quaqua-litative Designs, quaqua-litative Methoden, quaqua-litative Untersuchungen, qualitative Forschung, qualitative Sozialwissenschaft, qualitative Wissenschaft, qualitative Triangulation, quantitative, experimentelle, statistische, quantitative Forschungsansätze, quantitative Studien, quantitative Erhebungen, quantitative Methoden, quantitative Unter-suchungen, quantitative Forschung, quantitative Auswertung

Aus der vorliegenden Untersuchungsstichprobe ließ sich eine Kategorie mit Mixed-Methods erheben. Darunter wird eine Kombination oder auch Integration von qualitativer und quan-titativer Forschung verstanden, mit dem Ziel, die „Lücke zwischen den nackten Ziffern der Statistik“ zu schließen (vgl. Kelle 2014: 153). Die unterschiedlichen Ziele der qualitativen und quantitativen Forschung, aber auch die Art des Forschungsdesigns führten zu einer regen Diskussion über die Qualität der Ergebnisse in beiden Traditionen (vgl. Kelle 2014:

155ff.). Die Kombination beider Traditionen erlaubt es, validere Forschung zu betreiben.

Eine Steigerung der Ergebnisqualität kann u.a. durch Konvergenz, Divergenz, Komplemen-tarität und unerwartete, neue Ergebnisse entstehen (vgl. Kelle 2014: 157f. und 162; Bryman

1988: 155). Ein Mixed-Methods-Design kann eine dominante oder gleichwertige Ausprä-gung der Anwendung von qualitativen und quantitativen Methoden aufweisen, was auf die Fragestellung, aber auch das Forschungsinteresse zurückgeht (vgl. Kelle 2014: 160).

Hauptkatego-rie 2

Definition (m) Ankerbeispiele Kodierregel Von

209

Die Arbeit wurde dezidiert als Kombination qualitative und

Die Arbeit bedient sich in Teil A und B der be-stimmte Methoden etc. wird nicht erklärt oder nachvollziehbar ge-macht.

Die Arbeit wird z.B. als qualitative und quantitative Forschungsar-beit bezeichnet, aber es wird nicht erklärt, weshalb dieser

z.B. fehlt der Methodenteil, das Forschungsvorhaben wurde in der Einleitung erwähnt.

1

Nicht Er- hnt (Kate- gorie: 3d)

Das

Tabelle 5: Kategorie 3: Mixed-Methods-Forschungsvorhaben, eigene Darstellung

8.2.4. Kategorie 4: Besondere ökonomische Forschungsvorhaben

Suchbegriffe: Businessplan, Geschäftsfall, Marktanalysen, SORI, Marketinganalysen, Ge-schäftsplan, Konkurrenzanalyse, SWOT-Analyse, Betriebsfall-Studie, Geschäftsmodell, Gründungsplan

Unter der Kategorie „Besondere ökonomische Forschungsvorhaben“ wurden alle For-schungsvorhaben subsummiert, die sich nicht eindeutig den klassischen Methoden der So-zialwissenschaften nach Bortz und Döring (2016) zuordnen lassen. Darunter fallen in der vorliegenden Arbeit: Businesspläne, Markt- und Marketinganalysen usw. (siehe Findings).

Diese besonderen (sozial-)ökonomischen Forschungsvorhaben werden in der Interpreta-tion konkret beschrieben und es wird aufgezeigt, welche Analysen und Instrumente sich in den Masterarbeiten identifizieren ließen. Diese Kategorie umschreibt alle wirtschaftlichen Forschungsvorhaben, die in sozialwirtschaftlichen Masterarbeiten gefunden wurden. Sie haben drei Merkmale gemeinsam.

„Sie verwenden Instrumente und Analysen, die aus der Wirtschaftswissenschaft stammen, SWOT-Analyse usw. Sie orientieren sich im sozialwirtschaftlichen Sinne an einer sozialen Dienstleistung und sie arbeiten nach wissenschaftlichen Gütekriterien der qualitativen und quantitativen Sozialforschung.“ (Bortz/Döring 2016: 107).

Hauptkate-gorie 2

Definition (m) Ankerkategorie Kodierregel Von

209 Bern-hardhof“ beläuft sich auf 5 Jahre und ist ein

Beschrieben (Kategorie: 4b.)

Die Arbeit wird z.B. als Geschäftsmodell

Nicht er- hnt (Kategorie: 4d.)

Das

Tabelle 6: Kategorie 4: besondere ökonomische Forschungsvorhaben, eigene Darstellung

Für die weiteren Kategorien wird die in den obigen Tabellen dargestellte Unterscheidung der Qualität textueller Realisierung (mit den Merkmalsausprägungen erklärt – beschrieben – erwähnt – nicht erwähnt) nicht mehr wiederholt, da es sich dabei um Querschnittskatego-rien handelt.

8.2.5. Kategorie 5: Interview

Suchbegriffe: Interview, Leitfaden, problemzentriertes, ExpertInneninterview, ExpertInnen Interview, Befragung, narratives Interview, Einzelinterviews

Unter der Kategorie „Interview“ wird eine mündliche Befragung von Personen zu einem bestimmten Thema verstanden. König (1962: 27) beschreibt Interviewen als Königsweg der praktischen Sozialforschung. Folgendes Ankerbeispiel diente im Zuge der Codierung als Orientierungshilfe:

„Um die zentralen Forschungsfragen zu bearbeiten, wurden neben den bereits vorlie-genden schriftlichen Informationen weitere Daten mittels Leitfadeninterviews, das eine breite Erfassung aller Sichtweisen erlaubt, erhoben. Daher wurde dieses Erhebungs-instrument als teilstrukturiertes Leitfadeninterview mit offenen Einstiegsfragen konzipiert.

Diese Methode arbeitet mit sprachlichen Äußerungen, wobei der verbale Zugang, das Gespräch, eine zentrale Rolle spielt.“ (m118, 69)

Interviews erfreuen sich besonders in qualitativ-interpretativen Studien großer Beliebtheit (vgl. Kromrey et al. 2016: 384). Je nach Forschungsgebiet, Zugang, aber auch Erkenntnis-interesse entwickelten sich unterschiedliche Arten von Interviews. Die Offenheit der Inter-views variiert von Leitfaden-gestützten InterInter-views hin zu offenen und flexiblen (hybrid)-In-terviewformen und unterscheidet sich auch hinsichtlich der Zielgruppe (ExpertInnen usw.) (vgl. ebd.: 384f.). Folgendes Beispiel gilt als typisch:

„Die Forschungsmethodik dieser Masterarbeit orientiert sich an bereits bewährten quali-tativen Methoden der Sozialforschung. Es wurden insgesamt zehn Interviews mit elf Per-sonen durchgeführt. Die halbstandardisierten Leitfadeninterviews wurden mit zehn DienstleistungserstellerInnen der Volkshilfe Neunkirchen durchgeführt und das Exper-teninterview fand mit einer Person der Regionalleitung der Volkshilfe statt“ (m 102, 12).

8.2.6. Kategorie 6: Gruppeninterview, Fokusgruppendiskussion

In der vorliegenden Arbeit werden unter Gruppeninterviews bzw. Gruppendiskussionen be-sondere Formen des Interviews verstanden, in denen mehrere Personen gleichzeitig inter-viewt werden. Ein wesentlicher Unterschied zum Einzelinterview, der aus Forschungssicht auch der Hauptgrund für die Wahl dieser Methode sein kann, ist die kontroverse Diskussion innerhalb der Gruppe, die durch unterschiedliche Blickwinkel und Meinungen entstehen kann. Die Gruppe wird mit einer Herausforderung zu einem Thema konfrontiert, von dem die Personen betroffen sind. Abgesehen von der Themenvorgabe muss eine freie Diskus-sion (Mayring 1997: 59) ermöglicht werden, weshalb hier eine Moderation anstatt einer strikten Interviewführung notwendig ist. Folgendes Ankerbeispiel enthält typische Merkmale dieser Kategorie:

„Ein zweiter Schwerpunkt der empirischen Untersuchung liegt in der Durchführung von zwei Gruppendiskussionen mit BetreuerInnen der BewohnerInnen, um die Ergebnisse der Experteninterviews zu vertiefen. Dabei wurden konkrete Aussagen aus den Einzelin-terviews in den Gruppen zur Diskussion gestellt, um Übereinstimmungen oder Divergen-zen herauszufinden.“ (m13, 13)

Es steht dabei nicht die Einzelperson im Fokus, sondern die gleichen und kontroversen thematischen Aussagen der Gruppen. Die folgende Ausführung illustriert die Kategorie:

„Im Laufe der Einzelinterviews fällte ich den Entschluss, die in den vergangenen Wochen identifizierten Problemlagen und Lösungsoptionen mittels zwei Gruppendiskussionen abschließend kompakt zu behandeln. So hatte ich den Eindruck, dass die Teilnehmerin-nen in den Einzelinterviews meine Fragen zwar offen beantworteten, dennoch eine Kon-kretisierung und Vertiefung erforderlich ist, welche, nach den positiven Erfahrungen im Rahmen des PRAs am Besten im vertrauten und sicheren Umfeld der Gruppe erfolgen sollte.“ (m139, 84: 4)

8.2.7. Kategorie 7: Beobachtung

Suchbegriffe: Beobachtung, Feldbeobachtung, Sozialraumbeobachtung, nicht-teilneh-mende Beobachtung, Worldcafe, Untersuchung, Experiment, Besichtigungen, Musterung, Observation, Selbstbeobachtung, Fremdbeobachtung

Diese Hauptkategorie wird in der vorliegenden Arbeit als eine Methode des (vorwiegend audiovisuellen) Beobachtens einer Situation verstanden. Bei der Beobachtung handelt es sich um eine Datenerhebungsmethode, bei der durch bewusstes Beobachten im For-schungsfeld die Generierung von Daten ermöglicht wird (vgl. Thierbach/Petschick 2014:

855). In der Sozialwissenschaft stehen Beobachtungen von Menschen im öffentlichen Raum, aber auch ExpertInnen in Organisationen im Fokus des Interesses. Beobachtet wer-den Prozesse, Verhaltensweisen, Handlungsabläufe, Beziehungen und Interaktionsmuster (vgl. Thierbach/Petschick 2014: 855). Dabei unterscheiden die AutorInnen zwischen ver-schiedenen Dimensionen von Beobachtungen: verdeckt/offen, teilnehmend/nichtteilneh-mend, systematisch (stark strukturiert) bzw. unsystematisch (schwach strukturiert), natür-lich oder künstnatür-lich, Selbstbeobachtung, aber auch Fremdbeobachtung (vgl. Thier-bach/Petschick 2014: 856f.).

„Wissenschaftliche Beobachtungen sind gegenüber Alltagsbeobachtungen verstärkt zielgerichtet, intersubjektiv und methodisch kontrolliert. Durch Selbstreflektion, Systema-tik und Nachvollziehbarkeit zeichnet sich das Instrument der Beobachtung aus und ge-währleistet gleichzeitig Grenzen des Wahrnehmungsvermögens. Anhand von Beobach-tungen können sowohl quantitative als auch qualitative Daten produziert werden. Quali-tative Beobachtungen werden anhand von Interpretationen ausgelegt (vgl. Bortz/Döring, 1995, S. 240).“ (m184, 49: 4)

Wie andere Methoden auch, steht die Beobachtung in engem Zusammenhang mit der Klä-rung der Forschungsfrage, dem theoretischen Interesse, dem Abstecken des Gegenstan-des, der Fallauswahl, der Vorbereitung der Feldaufenthalte, des Forschungsdesign und

dem Verhalten im Feld. Die Qualität ihrer Umsetzung spiegelt sich daher in der textuellen Darlegung der obigen Punkte im entsprechenden Textabschnitt. Der Zugang zum Feld bil-det einen wesentlichen Charakter jeder empirischen Untersuchung und erfordert eine Be-obachtungsstrategie, die dem Feld entspricht (wie Feldstandort, BeobachterInnenrolle) (vgl.

Thierbach, Petschick 2014: 857f.). Während aber auch nach einer Beobachtung werden meist Feldnotizen und Feldprotokolle angelegt und anschließend systematisch ausgewertet (vgl. ebd. 865). Folgendes Ankerbeispiel zeigt typische Merkmale von Beobachtungen auf:

„Bei der qualitativen Beobachtung werden das äussere Verhalten (Körpersprache wie Mimik und Gestik) sowie gegebenenfalls die Verwendung der Sprache beobachtet und festgehalten. Die Beobachtung findet dabei immer in einem natürlichen Lebensumfeld und nicht wie teilweise bei der quantitativen Forschung, in einer Laborumgebung statt.

Es wird zwischen drei Beobachtungstechniken unterschieden: 1). Die Beobachtung ei-nes Rollenspiels (Gruppenbeobachtung), 2) die Einzelfallbeobachtung und 3) die Selbst-beobachtung. (vgl. Bortz/Döring 2006: 322).“ (m69, 48: 1643)

8.2.8. Kategorie 8: Dokumentenanalysen

Suchbegriffe: sekundär, primär, Dokumentenanalyse, Analyse von Zeitschriften, Magazi-nen, Jahresberichten, Organisationsdaten, internen Protokollen, Leitlinien, Ordnungen, Medienanalyse, Printmedien, Internetplattformen, Planungsbericht, Bericht, Protokolle, Dokumenten, Archiv, historische Texte

Eine weitere Methode, die in einer Kategorie abgebildet wurde, ist die Dokumentenanalyse.

Ziel einer Dokumentenanalyse ist es, „Interaktionsmuster, institutionellen Handlungskontext sowie Wertorientierung oder Meinung von Individuen oder Gruppen aufzudecken.“ (Salhei-ser 2014: 815 in Best 1977: 162) Das folgende Ankerbeispiel unterstreicht wesentliche Merkmale einer ausführlichen Dokumentenanalyse:

„Im Zuge der Dokumentenanalyse wurden in der vorliegenden Forschungsarbeit fol-gende Schriftstücke analysiert und zur anschließenden Auswertung bzw. Interpretation der Forschungsergebnisse herangezogen: Jahresberichte des LJH/LAZ Hartberg, Er-gebnisse der internen Überprüfung des LJH/LAZ Hartberg von der damaligen Fachab-teilung 11A des Landes Steiermark aus dem Jahr 2011/2012.“ (m154, 61)

Wesentlich sind die Unterscheidungen der Primär- und Sekundäranalysen, diese beschrei-ben den Zugang zum Datenmaterial, genauer gesagt, wie diese erhobeschrei-ben wird (vgl. Salhei-ser 2014: 815ff.). Primärdaten sind Daten, die erstmals erforscht wurden, Sekundärdaten

dagegen sind Daten, die im Rahmen einer Forschung schon einmal entstanden sind, wie interne Statistiken, Frequenzerhebungen usw. Tertiärdaten sind Daten, die aus der For-schung entstehen, wie Memos, Gedächtnisprotokolle oder ForFor-schungstagebücher und lie-gen meist in Textform vor (vgl. Salheiser 2014: 815ff.). Die Beschreibung des zugrundelie-genden Dokumentenmaterials stellt ein weiteres Merkmal für die Zuordnung zu einer Kate-gorie dar. Dies wird im folgenden Ankerbeispiel deutlich:

„Zu den non-reaktiven Verfahren zählen zum Beispiel Archive (Statistisches Bundesamt, Zeitungsprotokoll etc.), physische Spuren (Trampelpfade auf Wiesen als Indikator für häufig gewählte Abkürzungswege, abgenutzte Buchseiten als Indikator für häufig gele-sene Passagen, etc.) und Symbole (Abzeichen, Anstecker etc.). (vgl. Friedrichs 1990:

99)“ (m69, 49: 195)

8.2.9. Kategorie 9: Fragebogen

Suchbegriffe: Fragebogen, Onlinefragebogen, Online-Befragung, standardisierter Frage-bogen, Erhebungsbogen

In der vorliegenden Arbeit werden unter Fragebögen Instrumente verstanden, die aus kon-kreten Fragen mit offenen oder geschlossenen Antwortmöglichkeiten bestehen. Meist be-steht das Ziel eines Fragebogens darin, Erhebungen durchzuführen und Gegebenheiten in Zahlenwerten zu beschreiben, um damit Hypothesen zu testen. (vgl. Klöckner/Friedrichs 2014: 675).

„Mit Hilfe eines anonymisierten und standardisierten Fragebogens nach Fuchs (2006) wurden Mitarbeiter/innen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in ausgewählten Wiener Einrichtungen im Zeitraum von Mai bis August 2013 zu ihrer subjektiven Arbeitszufrie-denheit befragt.“ (m97, 46: 375)

Der Fragebogen kann je nach Forschungsfrage mehr oder weniger stark standardisiert und strukturiert sein. Außerdem kann der Fragebogen offene sowie geschlossene Fragen ent-halten und sowohl schriftlich oder elektronisch vorliegen (vgl. Klöckner/Friedrichs 2014:

675-676)

„Dieser Arbeit liegt eine standardisierte schriftliche Befragung zu Grunde. Nach Raithel (2008: 67) muss ein Befragungsinstrument sorgfältig konstruiert werden, um Probleme so gering wie möglich zu halten.“ (m02, 72: 753)

8.2.10. Kategorie 10: Qualitative Inhaltsanalyse

Suchbegriffe: Qualitative Inhaltsanalyse, Inhaltsanalyse, Inhaltsanalyse nach Mayring, Content Analysis, Analyse von Inhalten, Textanalyse

Unter einer qualitativen Inhaltsanalyse werden in der vorliegenden Ausführung Kategorien verstanden, die im Zuge der Untersuchung am Datenmaterial Inhalte analysieren. Dabei handelt es sich um eine Auswertungsmethode im Rahmen von verschriftlichten Texten und Text-sorten wie Transkripte, Dokumente, Beobachtungsprotokolle uvm. (vgl. Mayring/Fenzl 2014: 543). Das folgende Ankerbeispiel unterstreicht wesentliche Merkmale einer qualitati-ven Inhaltsanalyse:

„Die Datenauswertung erfolgt in Anlehnung an Mayring (1996: 91) nach der qualitativen Inhaltsanalyse. Im Zuge dieses Verfahrens wird sprachliches Material oder Texte syste-matisch analysiert, indem zum einen das Material zergliedert und schrittweise erarbeitet wird und zum anderen Analyseaspekte den am Material entwickelten Kategoriensyste-men zugeordnet werden.“ (m121, 71: 13)

Die qualitative Inhaltsanalyse versteht sich als ein Verfahren der qualitativen Textanalyse, das große Datenmengen aufarbeiten kann. Das Vorgehen einer Inhaltsanalyse ist regelge-leitet und dadurch intersubjektiv überprüfbar (vgl. Mayring/Fenzl 2014: 543). Diese Regel-geleitetheit und auch das folgenden Ankerbeispiel veranschaulichen Charakteristika einer typischen Inhaltsanalyse:

8.2.11. Kategorie 11: Themenanalyse

Suchbegriffe: Themenanalyse, Themen, Themenfindung, Themenuntersuchung.

In der vorliegenden Untersuchung wurden unter der Kategorie Themenanalyse alle Analy-sen zusammengefasst, die in ihrer Forschung Themengebiete oder Themenschwerpunkte darstellen wollten. Mit der Auswertungsmethode der Themenanalyse nach Froschauer und Lueger (2003) werden Ähnlichkeiten und Unterschiede der Aussagen herausgearbeitet, die Einschätzungen der InterviewpartnerInnen ins Zentrum gestellt und zu Themen zusammen-gefasst (vgl. Froschauer/Lueger 2003: 158). Das folgende typische Ankerbeispiel macht dies deutlich:

„Die Auswertung der Daten erfolgte mittels, der von Froschauer und Lueger (2003) vor-gestellten, Themenanalyse. Diese hat sich für diese Forschung als besonders

zielfüh-rend dargestellt, da sie für die Analyse des Hintergrundes eines sozialen Systems ge-eignet und mit ihr eine Analyse der Spezifika einer Themendarstellung erreichbar ist.“

(m157, 60: 1194)

Dabei steht der manifeste Inhalt (z.B. Text, Transkript) der Interviews, Dokumente usw. und dessen Vergleich im Vordergrund. Die jeweils zusammenfassten Textpassagen weisen da-bei Ähnlichkeiten mit den Antworten eines leitfadengestützten Interviews auf, da in diesem die Themen durch Fragen gesteuert werden (vgl. Froschauer/Lueger 2003: 160). Das fol-gende typische Ankerbeispiel macht dies deutlich:

8.2.12. Kategorie 12: Quantitative Inhaltsanalyse

Suchbegriffe: quantitative Inhaltsanalyse, Content Analysis, Analyse von Inhalten, Textanalyse

Unter der quantitativen Inhaltsanalyse werden in der vorliegenden Arbeit alle stark struktu-rierten Analysen verstanden, die darauf abzielen, in ihrer Analyse Zahlen, Gemeinsamkei-ten, Unterschiede und Zusammenhänge aus dem textuellen Datenmaterial zu generieren (vgl. Früh 2015: 68-69). Die Grundlage der Inhaltsanalyse ist auf inhaltsanalytischen Regeln aufgebaut und die ForscherIn benötigt dafür ein ausgeprägtes Textverständnis (vgl. May-ring/Fenzl 2014: 544.).

„Für die Beantwortung der Forschungsfrage wurde als Forschungsmethode die Online-Inhaltsanalyse gewählt. Diese kann sowohl als qualitative, als auch als quantitative For-schungsmethode angewendet werden. Die Forschung wurde auf quantitativer Ebene durchgeführt, da die quantitative Inhaltsanalyse die Möglichkeit einer systematischen Untersuchung bietet.“ (m130, 18: 61)

Die quantitative Inhaltsanalyse fragt nach Merkmalen und Merkmalsausprägungen, bei-spielsweise, ob X und Y in bestimmten Textmengen enthalten sind und in welchem Umfang X und Y dargestellt werden. Aus der Forschungsfrage werden im Anschluss Hauptkatego-rien abgeleitet, die theoriegeleitet generiert wurden. (vgl. Früh 2015: 69-70)

Erweitert wird überprüft, ob und welche Verteilungen vorliegen (Früh 2015: 68- 69). Das folgende Ankerbeispiel illustriert eine typische textuelle Realisierung dieser Kategorie:

„Die angewandte Methode in der Hauptstudie ist die quantitative Inhaltsanalyse, welche zur Methode der Dokumentenanalyse gehört (vgl. Denz 2005: 70). Die Inhaltsanalyse ist ein „wenig reaktives“ Verfahren, da sie auf keine Interaktion zwischen Menschen beruht

(vgl. Geis 1992: 8f). Außerdem ist das Analysieren von Texten zeit- und raumunabhän-gig. Es ist festzustellen, dass bei der Inhaltsanalyse der/die ForscherIn aufgrund der vorgenommenen Codierung einen Einfluss auf die Ergebnisse hat.“ (m79, 50: 1772)

8.2.13. Kategorie 13: Statistische Auswertungsverfahren

Suchbegriffe: Statistische Auswertung, deskriptive Statistik, Inferenz-Statistik, Text, Korre-lation, univariat, bivariat, multivariat, SPSS, quantitative Auswertung, Häufigkeiten, Ver-hältnis, Zusammenhang, Unterschied, Chi², Pearson, Friedmann, Clusteranalyse, Fakto-renanalyse, Varianzanalyse

Unter der Kategorie „Statistische Auswertungsverfahren“ werden alle Methoden zusam-mengefasst, die für die Auswertung der Daten in einem quantitativen Forschungsvorhaben benötigt werden. Als Statistik bezeichnet Böselt (2018: 6) das Erfassen, Überprüfen, Zäh-len, Berechnen und die systematische Auswertung von großen Datenmengen (Böselt 2018:

6). Die deskriptive oder beschreibende Statistik umfasst statistische Verfahren, die sich mit der Aufbereitung von numerischen Daten und daraus abgeleiteten Häufigkeiten beschäfti-gen (Berekov et. al. 2009: 187). Unter die statistische Auswertung fallen u.a. folbeschäfti-gende mul-tivariate Verfahren: Clusteranalyse, Faktorenanalyse und Varianzanalyse (vgl. Berekov et al. 2009: 202). Folgende Ankerbeispiele dienten im Zuge der Codierung als Orientierungs-hilfe:

„Die Annahme hinsichtlich einer ungenügenden Skalierung des vorliegenden Testver-fahrens bestätigt sich in der faktorenanalytischen Untersuchung, welche in einem ersten Schritt unter Einbeziehung aller im Manual enthaltenen Items erfolgte. Dabei wurden mittels Hauptkomponentenanalyse neun Faktoren ermittelt. Es ist allerdings zu berück-sichtigen, dass einigen Faktoren lediglich ein Item zugeordnet werden konnte. Die neu ermittelten Faktoren werden in Folge näher dargestellt.“ (m42, 88: 137)

8.2.14 Kategorie 14: Businessplan

Suchbegriff: Businessanalyse, Businessplan, Geschäftsfall, Marktanalyse, Konkur-renzanalyse, Trendanalyse, Zielgruppenanalyse, SWOT-Analyse

Der Businessplan, in den Masterarbeiten oft auch „Geschäftsplan“ genannt, ist ein Instru-ment zur Steuerung und Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen (vgl. Nagl 2015: 19-22). Das folgende Ankerbeispiel unterstreicht wesentliche Merkmale eines Businessplans:

„Das Geschäftskonzept ist strukturell angelehnt an die Bestandteile eines Businessplans

„Das Geschäftskonzept ist strukturell angelehnt an die Bestandteile eines Businessplans