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Die TeilnehmerInnen füllen eine Grafik aus, die ihre Einstellungen zum Teilen von bestimmten Informationen im Internet zeigt, und diskutieren

Möglichkeiten, beim Teilen von persönlichen Informationen im Internet vorsichtiger zu sein.

THEMEN Privatsphäre und Sicherheit, Internetkompetenz, Cybermobbing SCHWIERIGKEITSGRAD Stufe 1

GRUPPENGRÖSSE beliebig DAUER 40 Minuten

ZIELE • Beschäftigung mit unterschiedlichen Online-„Beziehungen“

• Persönliche Standards für das Teilen und die Kommunikation online aufstellen

• Bewusstsein für den Schutz der Privatsphäre im Internet schaffen und Vor-sichtsmaßnahmen kennenlernen, die man im Internet treffen kann, um die eigene Privatsphäre und die Menschenrechte zu schützen

MATERIAL • Kopien der Grafik auf Seite 147

• Flipchart und Filzstifte

VORBEREITUNG • Genügend Kopien der Grafik für alle TeilnehmerInnen

ANLEITUNG

1. Fragen Sie die TeilnehmerInnen nach ihren Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz ihrer Privatsphäre ge-genüber Menschen, die sie nicht kennen, zum Beispiel in einem Einkaufszentrum. Bei Bedarf stellen Sie Fragen:

– Zieht ihr euch genauso an wie am Strand?

– Schreibt ihr euch eure Handynummer ins Gesicht?

– Sagt ihr Leuten euer Passwort für Online-Plattformen?

2. Erklären Sie, dass diese Dinge im „wirklichen“ Leben offensichtlich erscheinen können, dass wir aber im Internet nicht immer solche Vorsichtsmaßnahmen treffen. Fragen Sie die TeilnehmerInnen, ob sie glauben, dass sie online ebenso vorsichtig mit ihren persönlichen Informationen umgehen wie off-line. Erklären Sie, dass die Übung sich damit beschäftigt, welche Art von Information wir im Internet bereitwillig mit unterschiedlichen Menschen teilen.

3. Hängen Sie eine Kopie der Grafik (Seite 147) auf (oder zeichnen Sie sie auf ein Flipchart-Papier) und STUFE 1

GRÖSSE BELIEB.

DAUER 40’

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Teilen, aber wie?

gehen sie mit der Gruppe einige Beispiele durch, wie sie die Aufgabe angehen sollen. Erklären Sie, dass ihre Antworten individuell sein sollten, weil unterschiedliche Menschen möglicherweise bereit sind, unterschiedliche Dinge über sich zu teilen.

4. Für die Aufgabe geben Sie etwa 15 Minuten Zeit, danach fordern Sie die TeilnehmerInnen auf, ihre Grafik mit zwei bis drei anderen zu teilen. Die TeilnehmerInnen können entweder herumgehen und anderen ihre Grafik zeigen, oder sie können in Gruppen eingeteilt werden, abhängig von der verfüg-baren Zeit, dem Raum und der Gruppengröße.

5. Nachdem sie ihre Grafiken mit einigen anderen verglichen haben, kommen die TeilnehmerInnen für eine Plenardiskussion zusammen.

NACHBEREITUNG

Beginnen Sie mit einigen allgemeinen Fragen:

z Gab es Informationen, die ihr mit niemandem teilen wolltet? Fragen Sie nach den Gründen.

z Gab es Informationen, die ihr mit allen zu teilen bereit wart? Gehen Sie Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Gruppe nach.

z Sind euch Unterschiede aufgefallen, als ihr eure Grafiken mit anderen verglichen habt, und könnt ihr diese Unterschiede erklären?

z Warum kann es wichtig sein, beim Teilen von eigenen Informationen mit Fremden vorsichtig zu sein?

Was für Konsequenzen könnte das haben?

z Warum kann es wichtig sein, beim Teilen von Informationen über andere vorsichtig zu sein?

z Hat jemand schon einmal Informationen über euch geteilt, die ihr nicht geteilt haben wolltet? Könnte das eine Verletzung eurer Menschenrechte sein? Könnte die Information für Hate Speech im Internet benutzt werden?

Schließen Sie die Aktivität damit ab, die TeilnehmerInnen zu fragen, ob die Aktivität ihnen bewusster gemacht hat, wie sie im Internet interagieren. Hat jemand vor, etwas zu verändern? Welche Dinge könnten die TeilnehmerInnen nennen, die man immer in Betracht ziehen sollte, bevor man im Internet persönliche Informationen teilt?

MODERATIONSTIPPS

z Bei vielen der Verbindungen in der Grafik gibt es keine eindeutig richtige Antwort; sie hängt teilweise von individuellen Präferenzen ab. Es ist aber wichtig, die TeilnehmerInnen auf einige der Gefahren aufmerksam zu machen, die damit verbunden sind, wenn man im Internet keine Vorsichtsmaßnah-men zum Schutz der Privatsphäre trifft. Wenn sie das Problem nicht selbst thematisieren, sollten Sie vor dem Risiko von Cybermobbing und finanzieller Ausbeutung warnen. Mangelnde Rücksicht auf persönliche Privatsphäre und Sicherheit kann diese Risiken stark erhöhen. Weitere Informationen zu Cybermobbing und Privatsphäre und Sicherheit siehe Kapitel 5.

z In der Nachbereitung könnte es sinnvoll sein, darauf aufmerksam zu machen, dass der Schutz der Privatsphäre im Internet teilweise aus Sicherheitsgründen und teilweise aus Gründen der persönli-chen Integrität/Würde notwendig ist. Wir gefährden uns (mit etwas Glück) vielleicht nicht, wenn wir

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Teilen, aber wie?

halbnackt herumlaufen oder über andere dumme/gemeine Bemerkungen machen; wir könnten es aber später bereuen! Inhalte, die wir im Internet posten, sind viel dauerhafter als Dinge, die wir in der nichtvirtuellen Welt tun, und oft können wir sie nicht entfernen.

z Der Leitfaden Menschenrechte für InternetnutzerInnen bietet weitere Informationen über das Recht jedes Einzelnen auf Privatsphäre und Datenschutz.

VARIANTEN

Obwohl der Schwerpunkt der Übung der Schutz der eigenen Privatsphäre ist, könnte sie auch benutzt werden, um Fragen des Respekts der Privatsphäre anderer anzusprechen. Man könnte zum Beispiel dis-kutieren, ob die TeilnehmerInnen um Erlaubnis fragen, bevor sie Informationen über andere Menschen teilen, und warum es wichtig sein könnte, das zu tun. Verwenden Sie die Informationen über Privatsphäre und Sicherheit aus Kapitel 5, um den menschenrechtlichen Aspekt dieser Frage zu besprechen.

WEITERE AKTIVITÄTEN

Die TeilnehmerInnen könnten über ihr „Teilverhalten“ eine Woche lang Buch führen: Welche Informationen haben sie geteilt, wie groß war das Publikum? Sie müssen keine genauen Details über den Inhalt angeben, sondern können beobachten, welche Dinge sie den im Diagramm genannten Gruppen (Eltern, FreundIn-nen, LehrerInnen etc.) zugänglich gemacht haben. Sie könnten die Informationen aufzeichFreundIn-nen, die sie über sich selbst teilen, und diejenigen, die sie über andere teilen.

BEZIEHUNGEN DES TEILENS:

WEM WÜRDEST DU WAS SAGEN?

Dein bester Freund/

Jemand, dem du nicht ver-traust, den du nicht magst

Jeder Mensch, der im Internet surft Alle je besuchten

Websites

Passwörter/

Login Details der Bank-verbindung

Internet “Alias”

Alle je im Internet

geposteten Inhalte Deine religiösen/politischen Überzeugungen

Handynummer

Deine Beziehungen/ Sexualität

Namen von Leuten, die du nicht magst, denen

du nicht vertraust

Dinge, die du

„angestellt” hast

Verbinde jeden Textkasten im Kreis mit den Textkästen auf der rechten Seite und verwende Pfeile dafür.

Beispiel:

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Jemand, dem du nicht ver-traust, den du nicht magst

Jeder Mensch, der im Internet surft Alle je besuchten

Websites

Passwörter/

Login Details der Bank-verbindung

Internet “Alias”

Alle je im Internet

geposteten Inhalte Deine religiösen/politischen Überzeugungen

Handynummer

Deine Beziehungen/

Sexualität

Namen von Leuten, die du nicht magst, denen du nicht vertraust

Dinge, die du

„angestellt” hast

halbnackt herumlaufen oder über andere dumme/gemeine Bemerkungen machen; wir könnten es aber später bereuen! Inhalte, die wir im Internet posten, sind viel dauerhafter als Dinge, die wir in der nichtvirtuellen Welt tun, und oft können wir sie nicht entfernen.

z Der Leitfaden Menschenrechte für InternetnutzerInnen bietet weitere Informationen über das Recht jedes Einzelnen auf Privatsphäre und Datenschutz.

VARIANTEN

Obwohl der Schwerpunkt der Übung der Schutz der eigenen Privatsphäre ist, könnte sie auch benutzt werden, um Fragen des Respekts der Privatsphäre anderer anzusprechen. Man könnte zum Beispiel dis-kutieren, ob die TeilnehmerInnen um Erlaubnis fragen, bevor sie Informationen über andere Menschen teilen, und warum es wichtig sein könnte, das zu tun. Verwenden Sie die Informationen über Privatsphäre und Sicherheit aus Kapitel 5, um den menschenrechtlichen Aspekt dieser Frage zu besprechen.

WEITERE AKTIVITÄTEN

Die TeilnehmerInnen könnten über ihr „Teilverhalten“ eine Woche lang Buch führen: Welche Informationen haben sie geteilt, wie groß war das Publikum? Sie müssen keine genauen Details über den Inhalt angeben, sondern können beobachten, welche Dinge sie den im Diagramm genannten Gruppen (Eltern, FreundIn-nen, LehrerInnen etc.) zugänglich gemacht haben. Sie könnten die Informationen aufzeichFreundIn-nen, die sie über sich selbst teilen, und diejenigen, die sie über andere teilen.

BEZIEHUNGEN DES TEILENS:

WEM WÜRDEST DU WAS SAGEN?

Dein bester Freund/

Jemand, dem du nicht ver-traust, den du nicht magst

Jeder Mensch, der im Internet surft Alle je besuchten

Websites

Passwörter/

Login Details der Bank-verbindung

Internet “Alias”

Alle je im Internet

geposteten Inhalte Deine religiösen/politischen Überzeugungen

Handynummer

Deine Beziehungen/

Sexualität

Namen von Leuten, die du nicht magst, denen

du nicht vertraust

Dinge, die du

„angestellt” hast

Verbinde jeden Textkasten im Kreis mit den Textkästen auf der rechten Seite und verwende Pfeile dafür.

Beispiel:

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