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Den TeilnehmerInnen wird der Leitfaden Menschenrechte für Internet-

nutzerInnen vorgestellt. Sie sollen Schlüsselbotschaften und Aussagen des

Leitfadens analysieren und über ihre Anwendung im Alltag nachdenken.

THEMEN Menschenrechte, Demokratie und Partizipation SCHWIERIGKEITSGRAD Stufe 2

GRUPPENGRÖSSE 14-35 DAUER 60 Minuten

ZIELE • Auseinandersetzung mit den Menschenrechten von Internet-UserInnen online

• Vorstellung der vereinfachten Fassung des Leitfaden Menschenrechte für InternetnutzerInnen

• Diskussion von möglichen Anwendungen des Leitfadens im Alltag

• Nachdenken über die Rolle der TeilnehmerInnen in der Verbreitung des Leitfadens

MATERIAL • Kopie der vereinfachten Fassung des Leitfadens auf Seite 96 und 97

• Stifte und Papier für Notizen

• Flipchart und Filzstifte

• Platz für Arbeit in Kleingruppen

VORBEREITUNG Kopieren Sie die vereinfachte Fassung des Leitfadens und schneiden Sie sie für die Kleingruppenarbeit in 7 Abschnitte.

ANLEITUNG

1. Stellen Sie den Leitfaden Menschenrechte für InternetnutzerInnen kurz vor; verwenden Sie dabei die untenstehende Beschreibung oder die Kurzfassung auf Seite 96 und 97.

2. Erklären Sie den TeilnehmerInnen, dass sie an sieben unterschiedlichen Abschnitten des Leitfadens arbeiten werden.

3. Teilen Sie die TeilnehmerInnen in sieben Kleingruppen ein. Geben Sie jeder Gruppe einen Abschnitt der vereinfachten Fassung des Leitfadens und fordern Sie sie auf, ihn zu lesen.

Unsere Rechte im Internet

STUFE 2

GRÖSSE 14-35

DAUER 60’

Bookmarks – Bekämpfung von Hate Speech im Internet durch Menschenrechtsbildung

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Unsere Rechte im Internet

4. Bitten Sie jede Gruppe, eine kurze Performance vorzubereiten, die sich auf die Menschenrechte in ihrem jeweiligen Bereich bezieht. Bitten Sie die Gruppen, einander nicht zu sagen, worum es bei ihrer Performance gehen wird.

5. Nach 15 Minuten Vorbereitung lassen Sie jede Gruppe ihre Performance vorführen.

6. Lassen Sie nach jeder Performance ein paar Minuten Zeit für Feedback. Fordern Sie die anderen Grup-pen auf zu erraten, um welche Menschenrechte es in der Performance ging.

7. Dann lassen Sie der Gruppe selbst eine Minute für eine kurze Erklärung, was sie von den Inhalten, über die sie gelesen haben, darstellen wollten. Schreiben Sie ihre Ideen oder Botschaften auf Flipchart-Papier.

8. Wiederholen Sie diesen Vorgang für jede einzelne Performance.

9. Schließen Sie mit der Nachbereitung.

NACHBEREITUNG

z Wie fandet ihr diese Übung?

z Welche neuen Informationen bezüglich eurer Rechte habt ihr in dieser Aktivität erhalten?

z Gibt es einen Unterschied zwischen Menschenrechten im Internet und Menschenrechten außerhalb des Internets?

z Wer ist dafür verantwortlich, dass diese Rechte im Internet Anwendung finden?

z Wie können wir sicherstellen, dass diese Rechte im Internet gelten? Was können wir tun? Was sollte unsere Regierung tun? Was sollten die Website-Inhaber tun?

z Nachdem ihr den Inhalt des Leitfadens kennengelernt habt: Was würdet ihr anderen Internet-UserInnen sagen, wenn sie im Internet auf Hate Speech stoßen?

z Welche Unterstützung für den Kampf gegen Hate Speech im Internet kann man sich von diesem Leitfaden holen?

Der Leitfaden Menschenrechte für InternetnutzerInnen ist Teil einer Empfehlung des Europarats an seine 47 Mitgliedsländer.

Der Leitfaden ist besonders für die breite Öffentlichkeit, für PädagogInnen und junge Menschen eine gute Hilfe, um mehr über Menschenrechte und Freiheiten im Internet, ihre möglichen Einschränkungen und verfügbare Schutzmaßnahmen zu erfahren.

Der Leitfaden schafft keine neuen Menschenrechte. Er basiert auf der Europäischen Menschen-rechtskonvention, anderen Konventionen des Europarats und weiteren Instrumenten zum Schutz der Menschenrechte.

Der Leitfaden beschreibt, wie die Menschenrechte in den folgenden Bereichen befolgt und wie sie geschützt werden können: „Zugang und Nichtdiskriminierung“, „Meinungs- und Informations-freiheit“, „Versammlung, Vereinigung, Teilnahme“, „Schutz der Privatsphäre und Datenschutz“, „Bildung und Medienkompetenz“, „Kinder und Jugendliche“ und „Wirksame Beschwerden“.

Der Leitfaden betont die unterschiedliche Verantwortung von UserInnen, öffentlichen Stellen, Internetprovidern und Anbietern von Internetinhalten im Zusammenhang mit der Ausübung von Menschenrechten im Internet.

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MODERATIONSTIPPS

z Machen Sie sich mit der Vollversion des Leitfadens vertraut, um für die Einführung und die Fragen von TeilnehmerInnen gewappnet zu sein.

z Bitten Sie die TeilnehmerInnen, sich bei der Vorbereitung der Performance auf zentrale Ideen zu konzentrieren, die sie den anderen nahebringen wollen.

z Bei der Nachbereitung sollten Sie den Flipchart-Bogen mit den Schlüsselideen einbeziehen, der während der Gruppenperformances erstellt wurde. Wenn die TeilnehmerInnen ihre Rolle bei der Förderung der Menschenrechte im Internet diskutieren, fragen Sie nach konkreten Beispielen dafür, was junge Menschen bei ihrer täglichen Online-Aktivität tun können.

VARIATIONEN

Wenn die Gruppe sich mit Performances nicht wohlfühlt, kann sie den gelesenen Inhalt aufzeichnen oder ihre Ideen auf andere relevante und kreative Art und Weise umsetzen.

WEITERE AKTIVITÄTEN

Sie können mit Ihrer Gruppe eine Liste von zentralen Punkten darüber erstellen, was Internet-UserInnen über ihre Rechte im Internet wissen sollten.

Sie können mit Ihrer Gruppe herausfinden, welche Institutionen und Organisationen in Ihrem Land die Menschenrechte im Internet schützen.

Laden Sie die TeilnehmerInnen ein, sich auf europäischer Ebene oder in ihrem eigenen Land an der No Hate Speech-Bewegung zu beteiligen. Ausgehend von ihren Ideen in den Performances können sie auch ein Foto, ein Meme oder Video über Menschenrechte und Hate Speech im Internet machen.

Als Ergebnis der Aktivität können die TeilnehmerInnen Aktionspläne zur Förderung der Menschenrechte im Internet ausarbeiten; Zielgruppen können FreundInnen, SchulkollegInnen usw. sein.

Unsere Rechte im Internet

HANDOUTS

LEITFADEN MENSCHENRECHTE FÜR INTERNETNUTZERINNEN VEREINFACHTE FASSUNG

Gruppe 1: Zugang zum Internet und Nichtdiskriminierung

Jeder Mensch sollte Zugang zum Internet haben, ohne Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, Sprache, Religion oder Glauben, politischen oder anderen Meinungen, Ethnizität oder sexueller Orientierung.

Wenn man in ländlichen oder geographisch entlegenen Regionen lebt, ein geringes Einkommen hat oder besondere Bedürfnisse oder Behinderungen hat, sollte die öffentliche Hand den Zugang zum Internet ermöglichen

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Unsere Rechte im Internet

HANDOUTS

Gruppe 2: Meinungs- und Informationsfreiheit

Jeder Mensch hat die Freiheit, sich im Internet zu äußern und im Internet Informationen zu suchen. Sie kann im Fall von Äußerungen, die zu Diskriminierung, Hass oder Gewalt aufrufen, eingeschränkt werden.

Man kann zwar seine Identität im Internet verschleiern, etwa durch die Benutzung eines Pseudonyms; in manchen Fällen kann deine Identität jedoch von den Behörden offengelegt werden.

Gruppe 3: Versammlung, Vereinigung, Teilnahme

Jeder Mensch hat das Recht, sich mit anderen über das Internet zusammenzuschließen und friedlich online zu protestieren. Man kann jedes Online-Tool wählen, um einer sozialen Gruppierung beizutreten oder sich an öffentlichen politischen Diskussionen zu beteiligen.

Gruppe 4: Schutz der Privatsphäre und Datenschutz

Jeder Mensch hat im Internet das Recht auf Privat- und Familienleben. Dazu gehört die Vertraulichkeit von privatem Mailverkehr und Mitteilungen im Internet. Persönliche Informationen sollten im Internet nur benutzt werden, wenn die Betroffenen dem ausdrücklich zugestimmt haben.

Behörden und private Unternehmen sind verpflichtet, spezifische Regeln und Verfahren zu beachten, wenn sie deine persönlichen Daten verarbeiten.

Gruppe 5: Bildung und Medienkompetenz

Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung, Kultur und Wissen im Internet.

Du solltest dabei unterstützt werden, die Fähigkeit zu entwickeln, verschiedene Internet-Tools zu verstehen und anzuwenden, und die Richtigkeit und Vertrauenswürdigkeit von Inhalten und Diensten zu prüfen, auf die du zugreifst.

Gruppe 6: Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche haben bei der Nutzung des Internets Anrecht auf besonderen Schutz und Anleitung.

Du hast das Recht, von deinen LehrerInnen, PädagogInnen und Eltern darin geschult zu werden, wie du das Internet sicher nutzen kannst.

Du hast ein Anrecht darauf, von Behörden und den Anbietern von Internetdiensten und -inhalten klare Informationen über illegale Internetinhalte oder Verhaltensformen zu erhalten, die dir schaden können.

Gruppe 7: Unterstützung und Hilfe

Jeder Mensch hat das Recht auf Hilfe und Unterstützung, wenn seine oder ihre Rechte im Internet nicht respektiert werden, unter anderem die Möglichkeit, ein Gericht anzurufen.

Ein Anbieter von Internetdiensten (Provider von Zugang oder Internetinhalten) sollte dich über deine Rechte und auch darüber informieren, wie du dich über Verstöße beschweren kannst.

Deine digitale Identität, dein Computer und die Daten, die auf ihm gespeichert sind, sind behördlich vor illegalem Zugriff, Fälschung und anderen betrügerischen Manipulationen geschützt.

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