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DIE REGELN LESEN

COMMUNITY-RICHTLINIEN?

Anmerkungen: Wenn die Nutzungsbedingungen unterschiedliche Arten von Beschimpfungen auflistet, zum Beispiel rassistische, homophobe usw. Beschimpfungen, sollte das notiert werden.

6. Wird Cybermobbing erwähnt?

Ja Nein Weiß nicht/Anderes

  

Anmerkungen:

UNANGEMESSENE INHALTE

7. Steht in den Nutzungsbedingungen etwas anderes über unangemessene Inhalte, ist zum Beispiel Pornografie auf der Seite erlaubt?

Ja Nein Weiß nicht/Anderes

  

Anmerkungen:

COMMUNITY-RICHTLINIEN?

8. Steht auf der Website etwas anderes darüber, welche Inhalte erwünscht sind? Zum Beispiel ein kurzes Statement an einem leichter zugänglichen Ort, etwas in dem Abschnitt „Über uns“, „Posting-Richtlinien“ oder etwas anderes?

Ja Nein Weiß nicht/Anderes

  

Anmerkungen:

HANDOUTS

Bookmarks – Bekämpfung von Hate Speech im Internet durch Menschenrechtsbildung

115 WURZELN UND ÄSTE

Die TeilnehmerInnen erkunden mit einem „Problembaum“ die Ursachen und Wirkungen von Hate Speech im Internet. Diese Aktivität kann als Folgeübung nach „Gruppe X“ oder als eigenständige Aktivität durchgeführt werden.

THEMEN Rassismus und Diskriminierung, Menschenrechte, Kampagnenstrategie SCHWIERIGKEITSGRAD Stufe 2

GRUPPENGRÖSSE 12 bis 20 Personen DAUER 45 Minuten

ZIELE • Ursachen und Wirkungen von Hate Speech im Internet verstehen

• Überlegungen zur Beziehung zwischen Hate Speech online und offline

• Beschäftigung mit Ursachen des Problems Hate Speech im Internet MATERIAL • Flipchart und Filzstifte

VORBEREITUNG • Kopien des „Hate Speech-Baums“ (Seite 118) für die TeilnehmerInnen oder Zeichnung auf einem Flipchart

ANLEITUNG

1. Führen Sie kurz in Hate Speech im Internet und die Kampagne des Europarates ein, wenn diese Aktivität die erste zu diesem Thema ist. Verwenden Sie dafür Punkt 1 und 2 aus der Aktivität Sag’s schlimmer und einige der Informationen aus Kapitel 2 als Information über die Kampagne.

2. Erklären Sie, dass wir Hate Speech im Internet nur verstehen und darauf reagieren können, wenn wir das Problem mit seinen zahlreichen Verbindungen zu anderen Themen und zur „realen“ Welt betrach-ten. Besonders wenn wir uns bemühen, Hate Speech zu bekämpfen, kann es sinnvoll sein, sich die tieferliegenden Ursachen anzusehen. Diese zu behandeln ist oft wirksamer als zu versuchen, gegen Fälle von Hate Speech selbst aufzutreten.

3. Zeigen Sie den TeilnehmerInnen den „Hate Speech-Baum“ und erklären Sie ihnen, dass sie in Grup-penarbeit einige der Dinge, die zu Hate Speech im Internet führen (die „Wurzeln“ des Baumes), sowie die Auswirkungen von Hate Speech (die „Äste“) identifizieren sollen.

4. Erklären Sie, wie der Baum funktioniert. Jedes Kästchen, das im Baum zu einem weiteren Kästchen führt, antwortet auf die Frage „Warum?“. Das gilt für die Äste ebenso wie für die Wurzeln. Sie könnten das an einem Beispiel von Hate Speech demonstrieren (siehe Moderationstipps).

Wurzeln und Äste

STUFE 2

GRÖSSE 12-20

DAUER 45’

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5. Für die Wurzeln: Wenn die TeilnehmerInnen den Baum von oben nach unten bearbeiten und von der Hate Speech selbst ausgehen, suchen sie nach Antworten auf die Frage „Warum geschieht das?“. Sie sollten die „Wurzeln“ mit möglichst vielen Gründen befüllen. Führen Sie ihnen vor, wie eine „Ursache“

ihre eigenen Ursachen haben kann. Fragen Sie zum Beispiel, warum über bestimmte Gruppen „jeder nur Schlechtes“ sagt. Helfen sie mit Fragen darüber, wo wir die schlechten Dinge „lernen“, die wir bezüglich bestimmter Gruppen glauben (Beispiele sind u.a. die Medien, Persönlichkeiten des öffen-tlichen Lebens, starke Vorurteile oder Unwissenheit in der Gesellschaft insgesamt).

6. Für die Äste: Hier müssen die TeilnehmerInnen die möglichen Konsequenzen von Punkten weiter unten am Ast untersuchen. Fragen Sie, was einer Einzelperson oder einer Gruppe geschehen könnte, die das Ziel von Hate Speech ist. Fragen Sie, was dadurch geschehen kann.

7. Teilen Sie die TeilnehmerInnen in Gruppen ein. Die Gruppen erhalten einen Bogen Flipchart-Papier, um ihren Baum aufzuzeichnen. Der folgende Text oder Ihr eigenes Beispiel wird in den „Stamm“ des Baumes geschrieben und danach werden möglichst viele Äste und Wurzeln befüllt. Die TeilnehmerIn-nen sollten sich vorstellen, dass der Text im Internet gepostet wurde:

„[Gruppe X] sind dreckige Verbrecher. Diese Diebe gehören nicht hierher. Schmeißen wir sie raus!“

8. Geben Sie den Gruppen ca. 15 Minuten, um ihre Bäume fertigzustellen. Danach werden die Gruppen gebeten, ihre Ergebnisse zu präsentieren, oder die Bäume werden im Raum aufgehängt, damit alle sie sehen können.

NACHBEREITUNG

z Fallen euch bei den Bäumen interessante Unterschiede auf? Habt ihr Fragen an andere Gruppen?

z Wie leicht habt ihr die „Wurzeln“ von Hate Speech gefunden? Erklärt Schwierigkeiten oder Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Gruppen.

z Reichen manche eurer Wurzeln oder Äste in die „reale“ Welt? Was sagt uns das über Hate Speech im Internet?

z Hat euch die Aktivität geholfen, das Problem besser zu verstehen? Wie wichtig ist es, Wege zu finden, die Verbreitung von Hate Speech im Internet zu stoppen?

z Hilft diese Aktivität euch dabei, das zu tun? Wie könntet ihr euren Problembaum benutzen, um Hate Speech weniger wahrscheinlich zu machen?

Um der Aktivität einen praktischeren Fokus zu geben, könnten Sie einige der Wurzeln aufgreifen und brainstormen, was man dagegen tun kann. Wenn die Gruppen zum Beispiel „Vorurteile“ oder „Unwissenheit über Gruppe X“ als zugrundeliegende Ursache identifiziert haben, fragen Sie, wie dieses Problem bearbeitet werden könnte. Erklären Sie, dass in der Kampagnenplanung oft ein Problembaum-Ansatz benutzt wird, um Methoden zu finden, das Problem aufzuschlüsseln und damit Ansätze für seine Bearbeitung zu finden.

Wurzeln und Äste

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MODERATIONSTIPPS

z Ein Problembaum wird häufig verwendet, um ein gegebenes Problem auf tieferer Ebene zu verste-hen. Sie könnten ein weiteres Beispiel benutzen, um den TeilnehmerInnen die Methode vorzustellen, etwa: „Jugendliche sind faul und selbstsüchtig. Sie sollten nicht in Gesellschaft kommen, bevor sie nicht zu normalen Menschen geworden sind.“

z Für die Arbeit der Gruppen an ihren eigenen Bäumen könnten Sie ihnen A3-Kopien des Handouts austeilen – oder sie bitten, ihre eigenen Bäume auf Flipchart-Papier zu zeichnen. Die zweite Option lässt ihnen mehr Möglichkeiten, die Wurzeln und Äste zu verlängern, könnte sich aber auch als schwieriger herausstellen als das Ausfüllen einer Reihe von Kästchen. Sorgen Sie dafür, dass die TeilnehmerInnen die Auswirkungen auf Gesellschaft und Individuen bedenken.

z Für die Aussage, die von den TeilnehmerInnen diskutiert werden soll, sollten Sie „Gruppe X“ durch eine Gruppe ersetzen, die in der Gesellschaft häufig angegriffen wird. Sie könnten auch einen Cybermobbing-Fall benutzen und eine erfundene Person als Ziel benennen.

z Wenn die TeilnehmerInnen wichtige Ursachen oder Wirkungen ausgelassen haben, könnten Sie Ihnen Hinweise geben. Dafür könnten Sie die folgende Liste zur Verfügung stellen, während sie ihre Bäume zeichnen. Sie könnten darüber nachdenken, ob die Faktoren oder AkteurInnen aus der Liste einen Bezug zum Problem haben und wo sie in den Baum passen könnten:

– Medien

– PolitikerInnen / Personen des öffentlichen Lebens – Hate Speech offline

– Wenig Interaktion zwischen Gruppe X und der restlichen Gesellschaft – Gruppendruck

– Diskriminierung am Arbeitsplatz – Wirtschaftliche Faktoren – Schule / Bildung

z Weitere Informationen darüber, wie die Menschenrechte im Internet gelten, finden Sie im Leitfaden Menschenrechte für InternetnutzerInnen. Siehe insbesondere den Abschnitt „Zugang und Nichtdiskri-minierung“, der einen Eindruck davon vermittelt, welche Art von Rechten im Internet für Betroffene von Hate Speech gilt.

WEITERE AKTIVITÄTEN

Die TeilnehmerInnen könnten eine der identifizierten Ursachen wählen und eine Strategie gegen dieses Problem entwickeln. Sie könnten sich für eine Online-Aktion und eine Offline-Aktion entscheiden, um sie als Gruppe durchzuführen.

Weitere Informationen über Online-Aktionen für Menschenrechte finden Sie auf der Website der No Hate Speech-Bewegung oder bei Ihrem nationalen Kampagnenkomitee.

Sollten Sie weitere Informationen darüber benötigen, wie man für Menschenrechte aktiv werden kann, finden Sie diese in Kompass, Menschenrechtsbildung für die schulische und außerschulische Arbeit mit Jugendli-chen und jungen Erwachsenen, http://kompass.humanrights.ch, wo ein ganzes Kapitel den für Aktionen notwendigen Schritten gewidmet ist.

Wurzeln und Äste

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PROBLEMBAUM