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Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald [9160]

3 Ausstattung und Zustand des Gebiets

3.2 FFH-Lebensraumtypen

3.2.11 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald [9160]

Erhaltungszustand des FFH-Lebensraumtyps Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald

a Anzahl der Erfassungseinheiten richtet sich nach der Nennung in Haupt- und Nebenbogen Erhaltungszustand

A B C Gebiet

Anzahl Erfassungseinheitena 1 1

Fläche [ha] 33,21 33,21

Anteil Bewertung vom LRT [%] 100 100

Flächenanteil LRT am FFH-Gebiet [%] 0,60 0,60

Bewertung auf Gebietsebene B

Beschreibung

Bei den als FFH- Lebensraumtyp Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder [9160] ausgewie-senen Waldbeständen handelt es sich um die Restflächen früher großflächig vorhandener Eichen-Hainbuchen-Wälder auf grundfeuchten Standorten. Sie sind aus ehemaliger

Mittel-waldbewirtschaftung hervorgegangen. Der relativ hohe Eichen-Anteil in der Baumartenzu-sammensetzung ist dabei nicht zwangsläufig natürlich, sondern in weiten Teilen Ergebnis einer bestimmten Form der Waldbewirtschaftung, bei der die Eiche gezielt gefördert wurde.

Da die Bestände teilweise auf tief gelegenen Standorten der Altaue stocken, werden sie ge-legentlich noch von Druckwasser überstaut.

Esche, Eiche und Hainbuche bilden die Hauptbaumarten, wobei die Hainbuche häufig im Zwischen- und Unterstand angesiedelt ist. Als Mischbaumarten kommen Bergahorn, Ulme und kleinflächig auch Erle und Buche im Lebensraumtyp [9160] vor. Die Esche und teilweise auch der Bergahorn dominieren an vielen Stellen in der Verjüngung. Die Hauptbaumarten Eiche und Hainbuche sind hier nur vereinzelt zu finden. Als nicht gesellschaftstypische Baumarten sind Hybrid-Pappel, Robinie und Roteiche zu nennen, die jedoch nur mit insge-samt 4 % beigemischt sind. Der Anteil gesellschaftstypischer Baumarten an der Vorausver-jüngung liegt knapp unter 90%.

Die Krautschicht ist im Frühjahrsaspekt geophytenreich mit ausgedehnten Bärlauch-Teppichen. Außerdem kommen regelmäßig Waldziest (Stachys sylvatica) und weitere Frischezeiger vor. Häufig dominieren jedoch Stickstoffzeiger. Die Bodenvegetation ist daher insgesamt eingeschränkt vorhanden, weshalb das lebensraumtypische Arteninventar mit gut (B) bewertet wird.

Die lebensraumtypischen Habitatstrukturen werden ebenfalls über die gesamte Fläche mit gut (B) bewertet. Die Anteile an Totholz und Habitatbäumen sind stellenweise v. a. aufgrund abgängiger oder abgestorbener alter Mittelwaldeichen hoch. Die Altersphasen sind mit ins-gesamt vier Phasen annähernd vollständig vertreten, ältere Bestände überwiegen dabei flä-chenmäßig.

Als Beeinträchtigung ist in nassen Bereichen (nur sehr kleinflächig vorkommend) eine weite-re Absenkung des Grundwassers zu nennen. Wildverbiss stellt eine Beeinträchtigung v. a.

für die Verjüngung der Eiche dar. Angesichts der Dominanz von Bergahorn und (vorbehalt-lich der Auswirkungen des Eschetriebsterbens) Esche in der Naturverjüngung ist, sofern die künstliche oder natürliche Verjüngung und anschließende Pflege der Bestände nicht konse-quent auf die Eiche ausgerichtet ist, langfristig von einem sinkenden Anteil der Eiche auszu-gehen. Stellenweise breiten sich Indisches Springkraut und Kanadische Goldrute sowie Spätblühende Traubenkirsche aus. Örtlich liegen Verunreinigung durch Müll und Bauschutt vor.

Die Anteile der den LRT [9160] kennzeichnenden Laubbaumart Gemeine Esche nehmen aufgrund des Eschentriebsterbens ab. Der Schlauchpilz Hymenoscyphus pseudoalbidus verursacht vorzeitigen Blattfall (Kronenverlichtung) und Absterbeprozesse in allen Altersklas-sen, mit höchsten Ausfällen bei jüngeren Eschen. Diese Erkrankung stellt einen natürlichen Prozess dar.

Insgesamt werden die Beeinträchtigungen mit durchschnittlich (C) bewertet.

Zusammenfassende Beschreibung des FFH-Lebensraumtyps Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald

Lebensraumtypisches Arteninventar gut B

Baumartenzusammensetzung

Anteil gesellschaftstypischer Baumarten: 96 % Esche 39 %, Eiche 32 %, Hainbuche 11 %, an der Vorausverjüngung: knapp unter 90 % Dominanz von Bergahorn und Esche (59 %);

kaum Eiche (4 %); Hainbuche fehlend.

B

Bodenvegetation Eingeschränkt vorhanden B

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Lebensraumtypische Habitatstrukturen gut B

Altersphasen

bewertungsrelevante Altersphasen (> 5 %):

Jungwuchsphase 7 %/2,0 ha Reifephase 65 %/16,4 ha Verjüngungsphase 18 %/4,6 ha Dauerwaldphase 10 %/2,5 ha

B

Totholzvorrat 19,7 Festmeter/Hektar A

Habitatbäume 4,8 Bäume/ha B

Beeinträchtigungen

Starker Verbiss an Naturverjüngung, Ausbreitung von Neophyten

Grundwasserabsenkung (potenziell), Verunreinigung durch Müll.

C

Erhaltungszustand gesamt gut B

Verbreitung im Gebiet

Schwerpunkte des Vorkommens des Lebensraumtyps [9160] sind der Bruchwald südlich Elchesheim-Illingen und südlich von Ötigheim. Vereinzelte Vorkommen sind außerdem noch südöstlich von Maximiliansau zu finden.

In Einzelfällen sind fragmentarisch ausgeprägte Hainbuchen-Stieleichenwälder kartografisch nicht als FFH-Lebensraumtyp dargestellt, da sie weniger als 0,1 ha einnehmen und damit deutlich unter der Erfassungsschwelle von 0,5 ha liegen. Sie sind jedoch als §30a-Waldbiotope erfasst bzw. in diesen enthalten.

Kennzeichnende Pflanzenarten

Bewertungsrelevante, charakteristische Arten

Feld-Ahorn; Maßholder (Acer campestre), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Hainbuche (Carpinus betulus), Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), Vogel-Kirsche (Prunus avium), Stiel-Eiche (Quercus robur), Win-ter-Linde (Tilia cordata), Flatter-Ulme (Ulmus laevis), Feld-Ulme (Ulmus minor), Roter Hartriegel (Cornus sanguinea); Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana), Weißdorn (Crataegus spec.), Gewöhnliches Pfaffenkäppchen (Euonymus europaeus), Echte Nelkenwurz (Geum urbanum), Kratzbeere (Rubus caesius), Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus), Bär-Lauch (Allium ursinum), Aronstab (Arum maculatum), Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Wald-Sumpf-Segge (Carex sylvatica), Gewöhnliches Hexenkraut (Circaea lutetiana), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Mädesüß (Filipendula ulmaria), Efeu (Hedera helix), Große Schlüsselblume (Primula elatior), Scharbocks-kraut (Ranunculus ficaria), Wald-Ziest (Stachys sylvatica), Große Sternmiere (Stella-ria holostea), Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)

LRT abbauende/beeinträchtigende Arten

Indisches Springkraut (Impatiens glandulifera), Kanadische Goldrute (Solidago cana-densis), Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina).

Arten mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung

Wildkatze (Felis silvestris), Holz-Apfel (Malus sylvestris), Flatter-Ulme (Ulmus laevis), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Mittelspecht (Picoides medius), Ringelnatter (Natrix natrix), Moorfrosch (Rana arvalis), Springfrosch (Rana dalmatina), Grasfrosch (Rana tempo-raria), Hirschkäfer (Lucanus cervus).

Bewertung auf Gebietsebene

Der Erhaltungszustand ist insgesamt gut (B).

Aufgrund der hohen Eschen- und auch Bergahorn-Anteile v. a. in der Verjüngung sowie einer weitestgehend fehlenden Eichen-Naturverjüngung besteht ohne erhaltende Eingriffe die po-tenzielle Gefahr einer weiteren Flächenabnahme dieses Lebensraumtyps im Gebiet.

3.2.12 *Auenwälder mit Erle, Esche, Weide [*91E0]

Erhaltungszustand des FFH-Lebensraumtyps Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

a Anzahl der Erfassungseinheiten richtet sich nach der Nennung in Haupt- und Nebenbogen Erhaltungszustand

A B C Gebiet

Anzahl Erfassungseinheitena 5 4 9

Fläche [ha] 3,45 234,92 238,37

Anteil Bewertung vom LRT [%] 1,45 98,55 100

Flächenanteil LRT am FFH-Gebiet [%] 0,06 4,25 4,31

Bewertung auf Gebietsebene B

Beschreibung

Der LRT umfasst die Fließgewässer begleitenden Erlen-Eschenwälder und durchsickerten Wälder (Alno Padion), die im FFH-Gebiet meist in der Altaue liegen sowie die Weichholz-auenwälder (Salicion albae), an regelmäßig und oft über längere Zeiträume überfluteten, um die Mittelwasserlinie liegenden Standorte in der rezenten Aue des Rheins. Neben den mehr oder weniger kompakten Waldbeständen ist der LRT auch im Offenland in Form von linien-förmig ausgedehnten Galerien an Bachufern (Federbach) und Gräben der Altaue sowie ver-landenden Schluten bzw. alten Flussmäandern (Murgschluten Rastatt-Plittersdorf) anzutref-fen.

Das FFH-Gebiet 7015-341 weist mit knapp 220 ha Fläche das landesweit größte Vorkom-men des Lebensraumtyps Auenwälder mit Erle, Esche und Weide [*91E0] aller FFH-Gebiete auf. Allein die Silberweidenaue hat dabei einen Anteil von 90 %. Die Silberweiden-Wälder sind allerdings weit überwiegend künstlich begründet und werden wohl auch künftig wegen der geringen Morphodynamik, durch die nicht genug Pionierflächen zur natürlichen Verjün-gung der Weichholzauen entstehen, künstlich verjüngt und erhalten werden müssen. Der heutige Zustand ist den enormen Leistungen der Forstbetriebe im Bereich Rastatt zu ver-danken, die seit 20 Jahren sehr viel für die Stabilisierung, Restauration und Verjüngung der Silberweidenbestände getan haben. Hinzu kommen die als Traubenkirschen-Erlen-Eschen-Wälder ausgeprägten Sumpfwälder auf Standorten mit hohem Grundwasserstand mit einem Anteil von 10%.

In der Regel wurde dieser Lebensraumtyp ab ca. 0,5 ha Fläche getrennt von anderen schutzwürdigen Lebensraumtypen erfasst. 8 Teilflächen liegen allerdings im Verbund mit dem Lebensraumtyp Fließgewässer mit flutender Wasservegetation [3260] oder dem Le-bensraumtyp Hartholzauenwälder [91F0] und wurden somit als Nebenbogen zu dem jeweili-gen Lebensraumtyp erfasst.

Hierbei handelt es sich meistens um lineare Bestände entlang der Altarmufer. Eingeschlos-sen in die Abgrenzung des Lebensraumtyps [*91E0] sind kleine Flächen des Lebens-raumtyps Hartholzauenwälder [91F0], da die Übergänge zwischen beiden Waldgesellschaf-ten häufig fließend und sehr kleinflächig sind.

Auch in den Silberweiden-Auenwald eingesprengte Uferweidengebüsche und Schilfröhrichte wurden in die Abgrenzung zum Lebensraumtyp einbezogen, da sich die Silberweide oder Erle häufig bereits über Sukzession eingefunden hat oder aber die offenen Röhrichtflächen sehr klein sind und daher als zum Lebensraumtyp gehörige Strukturen angesprochen wer-den. Auch als Feuchtgebüsche erfasste Flächen wurden als Sukzessionsstadium des Le-bensraumtyps [*91E0] angesprochen, wenn es sich überwiegend um Gehölze der Silberwei-den-Auen oder des Traubenkirschen-Erlen-Eschenwaldes handelte.

Die Baumschicht wird von Weidenarten, insbesondere der Silberweide (Salix alba) dominiert.

In den Traubenkirschen-Erlen-Eschen-Wäldern überwiegen Esche (Fraxinus excelsior) und

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Schwarz-Erle (Alnus glutinosa). Örtlich sind als nicht gesellschaftstypische Baumarten Hyb-rid-Pappeln beigemischt, die insgesamt einen Anteil von 6 % erreichen.

Der Anteil gesellschaftstypischer Baumarten an der Vorausverjüngung liegt deutlich über 50 %. Der Anteil der vorausverjüngten Fläche ist jedoch gering. Die Bodenvegetation ist na-hezu vollständig vorhanden.

Das lebensraumtypische Arteninventar wird insgesamt mit gut (B) beurteilt.

Die Einzelparameter Habitatbäume und Totholz werden in den strukturreichen Silberweiden-Auenwäldern mit z. T. sehr alten Einzelbäumen mit hervorragend (A), in den Traubenkir-schen-Erlen-Eschenwäldern mit gut (B) bewertet. Der Wasserhaushalt ist großflächig verän-dert, für den Lebensraumtyp aber überwiegend noch günstig. Im Lebensraumtyp [*91E0]

sind drei Altersphasen vertreten.

Zusammenfassend werden die lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit hervorragend (A) bewertet.

Eine Beeinträchtigung und potenzielle Gefährdung stellt eine weitere Grundwasserabsen-kung dar. Örtlich ist eine Veränderung des Artenspektrums zu Gunsten von Neophyten zu beobachten (Indisches Springkraut, Japanischer Knöterich, Lanzettblättrige und Neubelgi-sche Aster). Beeinträchtigungen gehen trotzdem mit gut (B) in die Gesamtbewertung ein.

Zusammenfassende Beschreibung des FFH-Lebensraumtyps Auenwälder mit Erle, Esche, Weide

Lebensraumtypisches Arteninventar gut B

Baumartenzusammensetzung

Anteil gesellschaftstypischer Baumarten: 94 % Weide 80 %, Schwarzerle 4 %, Esche 3 %, sonstiges Laubholz 7 %

Nicht gesellschaftstypische Baumarten:

Hybrid-Pappel 6 %

B

Verjüngungssituation Anteil gesellschaftstypischer Baumarten

an der Vorausverjüngung: Esche 67 % B

Bodenvegetation Nahezu vollständig vorhanden A

Lebensraumtypische Habitatstrukturen hervorragend A

Altersphasen

bewertungsrelevante Altersphasen (> 5 %):

Jungwuchsphase: 35 %/66,8 ha Wachstumsphase: 25 %/48,4 ha Dauerwaldphase: 36 %/69,5 ha

A

Totholzvorrat 16,3 Festmeter/Hektar A

Habitatbäume 2,7 Bäume/ha B

Wasserhaushalt verändert, für den Lebensraumtyp noch günstig B Beeinträchtigungen Potenzielle Grundwasserabsenkung

Ausbreiten von Neophyten B

Erhaltungszustand gesamt gut B

Zusammenfassende Beschreibung des FFH-Lebensraumtyps Auenwälder mit Erle, Esche, Weide im Offenland Baum-arten an der Vorausverjün-gung)

50-90 %

<50 % (an einigen Grä-ben und Gewässerab-schnitten)

Bodenvegetation Eingeschränkt Altersphasen Reifephase (teilweise) Wachstumsphase Totholzvorrat

In einigen Gewässerbe-reichen Totholz jedoch schwer abschätzbar) Habitatbäume

Wasserhaushalt Weitgehend natürlich (Federbach)

Schwerpunkte des Vorkommens des Lebensraumtyps [*91E0] innerhalb des Waldes liegen bei Ottersdorf, gegenüber von Lauterbourg (Elsass/F) und Elchesheim-Illingen. Vereinzelte Vorkommen sind außerdem noch im Wald von Munchhausen und bei Daxlanden zu finden.

Der LRT ist im Offenland der Altaue in Form lang gestreckter Galerien von Sträuchern an Fließgewässern und Gräben der Altaue zu finden. Das betrifft die Gebiete im Rastatter Ried (Murgschluten), Steinmauern (z. B. Spich), Breingraben zwischen Elchesheim-Illingen und Au am Rhein, Graben im Beilig bei Au am Rhein, kleinere Grabensysteme im gesamten Ge-biet, sofern diese einen naturnahen Charakter haben sowie vor allem den Federbach und zum Federbachfließgewässersystem gehörende Gräben. An der Alb in Knielingen sind wei-tere Gewässerbegleitende Galerien zu finden, die als Lebensraumtypen anzusprechen sind.

Kennzeichnende Pflanzenarten

Bewertungsrelevante, charakteristische Arten

Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Grau-Erle (Alnus incana), Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), Silber-Pappel (Populus alba), Sil-ber-Weide (Salix alba), Bruch-Weide (Salix fragilis), Mandelweide (Salix triandra), Korbweide (Salix viminalis), Flatter-Ulme (Ulmus laevis), Roter Hartriegel (Cornus sanguinea), Gewöhnliche Hasel (Corylus avellana), Gewöhnliches Pfaffenkäppchen (Euonymus europaea), Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare), Rote Heckenkir-sche (Lonicera xylosteum), Schlehe (Prunus spinosa), Artengruppe Schlehe (Prunus spinosa agg.), Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum), Rote Johannisbeere (Ribes rubrum), Lavendel-Weide (Salix elaeagnos), Purpur-Weide (Salix purpurea), Fahl-Weide (Salix rubens), Korb-Fahl-Weide (Salix viminalis), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus), Wald-Frauenfarn (Athyrium filix-femina), Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum), Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris), Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara), Sumpf-Segge (Carex acutifor-mis), Winkel-Segge (Carex remota), Dünnährige Segge (Carex strigosa), Gewöhnli-ches Hexenkraut (Circaea lutetiana), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Ech-ter Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Riesen-Schwingel (Festuca gigantea), Mädesüß (Filipendula ulmaria), Rührmichnichtan (Impatiens noli-tangere), Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus), Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea), Schilf (Phragmites australis), Gewöhnliches Ris-pengras (Poa trivialis), Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), Wasserkresse (Rorippa amphibia), Kratzbeere (Rubus caesius), Wald-Ziest (Stachys sylvatica),

Arznei-Beinwell (Symphytum officinale), Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum

aquilegiifoli-56

um), Große Brennessel (Urtica dioica), Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcama-ra), Zaun-Winde (Calystegia sepium) und Hopfen (Humulus lupulus).

Der LRT ist im Offenland meist durch Weidengebüsche oder Weidengebüsche mit einzelnen oder Gruppen von Bäumen gekennzeichnet. Von den Baumarten ist vor al-lem Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior), Silber-Pappel (Populus alba), Graupappel (Populus canescens), Silber-Weide (Salix alba), Bruch-Weide (Salix fragilis), Mandelweide (Salix triandra), Korbweide (Salix viminalis) vertreten. Hinzu kommen auch Salweide (Salix caprea) und Grauweide (Salix cine-rea), Roter Hartriegel (Cornus sanguinea), Gewöhnlicher oder Wasserschneeball (Viburnum opulus), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und Pfaffenkäppchen (Euonymus europaea). Kennzeichnend sind für die Säume des LRT im Offenland, auch die Schleier bildenden Arten so Zaun-Winde (Calystegia sepium), Hopfen (Hu-mulus lupulus), Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara), die über den Gebü-schen zuweilen dichte Schleier bilden und LebensraumniGebü-schen für viele Vogel- und Insektenarten bieten. Lauchkraut (Alliaria petiolata), Sumpf-Greiskraut (Senecio palu-dosus), Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa), Wolliges Weidenröschen (Epilobi-um hirsut(Epilobi-um), Blutweiderich (Lythr(Epilobi-um salicaria), Gelbe Wiesenraute (Thalictr(Epilobi-um fla-vum), aber auch bodendecker wie Pfenningkraut (Lysimachia nummularia), Gundel-rebe (Glecoma hederacea), Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans) sind für den LRT im Offenland kennzeichnend.

LRT abbauende/beeinträchtigende Arten

Der LRT ist sowohl in der rezenten Aue als auch in der Altaue Veränderungen bzw.

auch Beeinträchtigungen durch andere Arten ausgesetzt. Dabei geht es vorwiegend um Neophyten, von denen insbesondere Indisches Springkraut (Impatiens glandulife-ra) vor allem in der rezenten Aue zu nennen ist. Bei dynamischen Verhältnissen in der rezenten Aue kann es bei dem einjährigen Springkraut jedoch auch zu Verringe-rungen seiner Populationsdichte führen. Schwieriger ist es bei dem mehrjährigen Ja-panischen Knöterich (Polygonum cuspidatum), der sehr widerstandsfähig und konkur-renzkräftig ist. Auch andere Neophyten, beispielsweise Lanzettblättrige Aster (Aster lanceolatus) und Neubelgische Aster (Aster novii-belgii), können bereichweise in den Weichholzauen und Ufersäumen dominant auftreten.

Arten mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung

Pflanzen: Schwarz-Pappel (Populus nigra), Lavendel-Weide (Salix elaeagnos), Flatter-Ulme (Ulmus laevis), Walzen-Segge (Carex elongata), Scheinzypergras-Segge (Carex pseudocy-perus), Filz-Segge (Carex tomentosa), Braunes Zypergras (Cyperus fuscus), Nadelbinse (Eleocharis acicularis), Wilder Reis (Leersia oryzoides), Schlammkraut (Limosella aquatica), Akeleiblättrige Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium), Untergetauchtes Sternlebermoos (Riccia fluitans), Wasserfenchel (Oenanthe aquatica), Sumpfgreiskraut (Senecio paludosus).

Art RL

Eleocharis acicularis - Nadelbinse 3 V V

Limosella aquatica - Schlammkraut

/Schlammling 3 V

Oenanthe aquatica - Großer Wasserfenchel

(terrestrische Form) V V

Senecio paludosus - Sumpfgreiskraut 3- V V

Tiere: Wildkatze (Felis silvestris), Kuckuck (Cuculus canorus), Mittelspecht (Picoides medi-us), Kleinspecht (Picoides minor), Pirol (Oriolus oriolmedi-us), Gelbspötter (Hippolais icterina), Weidenmeise (Parus montanus), Ringelnatter (Natrix natrix), Moorfrosch (Rana arvalis),

Springfrosch (Rana dalmatina), Laubfrosch (Hyla arborea) und Gelbbauchunke (Bombina variegata),

Bewertung auf Gebietsebene

Der Erhaltungszustand des FFH- Lebensraumtyps ist allgemein mit gut (B) zu bewerten. Die Weidenauenwälder weisen zwar hohe Anteile an Strukturparametern und eine weitgehend naturnahe Artenzusammensetzung auf, insgesamt handelt es sich aber um einen relativ sta-tischen Zustand (geringe Altersklassenspreitung). Aufgrund eingeschränkter auendynami-scher Prozesse fehlen neu aufgekieste Standorte, auf denen junge Weiden Fuß fassen kön-nen. Die Folge ist eine voranschreitende Überalterung der Bestände.

Abgesehen vom Federbach kann für den LRT im Offenland auch die geringe hydrologische Dynamik mit dem fehlenden Wechsel zwischen Überflutung und Trockenfallen unterstrichen werden, die für den LRT als Standortcharakteristik angegeben ist (SSYMANK et al 1998). In vielen Fällen sind lediglich Schwankungen des Grundwassers zu verzeichnen, die aber zu-mindest in kleinem Maßstab eine Dynamik sichern. Der LRT ist im Offenland durch die land-wirtschaftliche Nutzung beeinflusst und auch stellenweise erheblichen Veränderungen aus-gesetzt. Es sollten weitere Abschnitte des Federbachs, des Schmidtbachs, der Alb und der durchflossenen Gräben (kleine Wiesengräben) und Kanäle (Riedkanal) renaturiert werden, so dass flachere und breitere Ufer entstehen, auf denen sich dieser Lebensraumtyp, aber auch andere wie der LRT 6430 entwickeln können.