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Zu den meistverbreiteten meldepflichtigen Erkrankungen zählen Lebensmittelinfektionen.

Deutschlandweit werden jährlich bis zu 200.000 Lebensmittelinfektionen gemeldet. Im Jahr 2009 wurden dem Robert Koch Institut 102.486 erkrankte Personen gemeldet, bei

denen die Erreger potentiell durch Lebensmittel übertragen wurden. Besonders oft treten hier zu Lande Infektionen durch Bakterien wie Salmonellen und Campylobacter sowie durch verschiedene Viren auf. Dabei können in der offiziellen Statistik nur gemeldete Krankheitsfälle erfasst werden, die Dunkelziffer liegt aber weitaus höher. Besonders der Reiseverkehr birgt Risiken in diesem Bereich [Robert Koch Institut, 2006a] [Robert Koch Institut, 2010].

Noch im Jahr 2000 zählten Salmonellosen zu den bedeutensten Erkrankungen, im Jahr 2005 lagen Campylobacter-Enteritiden dann erstmals vor Salmonellosen. Dennoch zählen Salmonellenerkrankungen mit zu den häufigsten durch kontaminierte Lebensmittel verursachten Infektionen [Atanassova u. Ring, 2000] [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2006a] [Robert Koch Institut, 2010].

EU weit zählten 2008 nach EFSA Forschungen Campylobacteriosen und Salmonello-sen zu den häufigsten angegebenen lebensmittelbedingten Erkrankungen. Im Jahr 2008 machten in der EU Salmonellosen im Rahmen der durch Lebensmittel verursachten Er-krankungen einen Anteil von 35,4% aus. Dabei schien Broilerfleisch eine wichtige Erreger-quelle für beide Erkrankungen zu sein [European Food Safety Authority, 2010a] [European Food Safety Authority, 2010c]. Eine Untersuchung der EFSA ergab, dass isolierte Sero-varen und Phagotypen den Verdacht erhärten, dass Broilerfleisch eine wichtige Quelle für Salmonelloseerkrankungen beim Menschen darstellen. Dieser Einfluss variiert jedoch in den Mitgliedsstaaten durch die Salmonellenprävalenz in den Broilerherden [European Food Safety Authority, 2007b]. Von den im Jahr 2009 dem Robert Koch Institut übermit-telten 9.233 potentiell durch Lebensmittel bedingte übertragbare Ausbrüche mit 102.486 betroffenen Personen, waren 841 dieser Ausbrüche (9%) mit 3.192 Erkrankten Salmo-nellen bedingt. Tatsächlich lebensmittelbedingt waren hiervon 343 Ausbrüche mit 1.620 Erkrankten. Die Zahl der potentiell lebensmittelbedingten Ausbrüche mit Campylobac-ter lag mit 554 Ausbrüchen (6%) und 1.450 Erkrankten an zweiter Stelle. Tatsächlich lebensmittelbedingt waren bei den Campylobacter bedingten Ausbrüchen hier 129 mit 378 Erkrankten. Die Situation im Jahr 2009 zeigt einen Rückgang der Ausbrüche durch Salmonellen, so lag die Zahl der Ausbrüche beispielsweise 2004 noch bei 1.989. Insgesamt zählte die Salmonellose 2009 als zweithäufigste bakteriell bedingte Erkrankung nach der Campylobacteriose [Robert Koch Institut, 2010].

Seit dem Jahr 1965 bis zum Jahr 1980 haben sich die amtlich registrierten Salmonellose Fälle verzehnfacht. Nach 1980 gingen die erfassten Erkrankungen bis 1985 leicht zurück.

Ab Mitte der 80er Jahre erfolgte dann ein starker Anstieg der Salmonellosemeldungen bis zu einem Höchststand im Jahr 1992 mit 195.000 gemeldeten Salmonelloseerkrankun-gen. Dieser Trend wurde insbesondere durch ein gehäuftes Auftreten von Salmonellen in

Hühnereiern verursacht. Mit dem Jahr 1993 fielen die gemeldeten Infektionen wieder. Seit dem Jahr 2000 setzt sich dieser rückläufige Trend langsamer fort. Die Dunkelziffer der Salmonellosefälle ist weitaus höher, da nur etwa 10% der Fälle gemeldet und somit erfasst werden [Meyer et al., 2005] [Robert Koch Institut, 2006a]. Die Abbildung 2.3 spiegelt den Verlauf der Erkrankungen zwischen 1946 und 2001 wieder, ab 2002 werden die insgesamt an das Robert Koch Institut übermittelten Salmonellen Fälle nach der Referenzdefinition [Robert Koch Institut, 2010, Seite 19] angegeben. Im Jahr 2005 wurden dem Robert-Koch Institut 52.245 Salmonella-Enteritiden übermittelt. Dabei nahm das Serovar Enteritidis einen Anteil von 68% ein [Robert Koch Institut, 2007a]. Damit war Salmonellose im Jahr 2005 hinter Norovirus-, Campylobacter- und Rotavirusinfektionen die vierthäufigste vom Robert Koch Institut ermittelte Erkrankung. Verglichen zum Jahr zuvor ergab sich hier ein Rückgang der registrierten Fälle um 8% (2004: 56 976 Salmonella-Enteritiden). Im Jahr 2006 ist laut dem Robert Koch Institut die Infektionsrate mit Salmonellen beim Men-schen nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr gewesen. Diese Situation verlief somit ähnlich wie die Kontaminationsraten von Fleisch und Geflügelfleisch, wo ein nur geringer Rückgang zu verzeichnen war. In Broilerbeständen zeigte sich ebenfalls eine weiter leicht rückläufige Tendenz. In Legehennenbetrieben waren in der genannten Zeit ebenfalls kaum Veränderungen im Bezug auf Salmonelleninfektionen zu verzeichnen. Das Serovar Salmo-nella Enteritidis zählte auch im Jahr 2006 zu den Salmonellaspezies, die am häufigsten gemeldet wurden. Diese Tatsache beruht auf dem schon lange hohen Anteil an Kontami-nation mit dieser Spezies bei Konsumeiern. In Schweinefleisch ist dagegen hauptsächlich Salmonella Typhimurium nachzuweisen gewesen. Der Anteil von Salmonella Enteritidis bei menschlichen Infektionen war im Vergleich zum Jahr 2005 (68%) rückläufig er lag im Jahr 2006 bei 44%. Der Anteil von Salmonella Typhimurium lag sowohl im Jahr 2005 als auch im Jahr 2006 um 25% [Hartung, 2007a]. Im Jahr 2007 stiegen die gemeldeten Salmonellen Infektionen im Vergleich zum Vorjahr um 5%. Insgesamt wurden 55.400 Er-krankungen registriert. angestiegen. Das Serovar S. Enteritidis war auch in diesem Jahr mit 71% wieder der häufigste Auslöser für Erkrankungen beim Menschen. Der relati-ve S. Enteritidis Anteil ist im Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr gering angestiegen.

Das Serovar S. Typhimurium war bei den typisierten Salmonelleninfektionen mit 23%

der zweithäufigste Erreger. Der relative Anteil von S. Typhimurium ist im Jahr 2007 geringfügig zurückgegangen. Auch im Jahr 2007 wurden Salmonellen besonders aus Ge-flügel und GeGe-flügelfleisch und weniger aus Rindern, Schweinen und Rotfleisch isoliert.

Gerade bei Geflügelfleisch variierten die isolierten Serovaren stark. Aus etwa jeder achten Probe aus Geflügelfleisch wurde S. Enteritidis oder S. Typhimurium isoliert. Rind- und Schweinefleisch zeigten sich im Serovarmuster einheitlicher. In diesen Fleischsorten wurde

Abbildung 2.3: Verlauf der Salmonelloseerkrankungen in Deutschland über die Jahre 1946–2001 (aus [Sinell, 2004]) ergänzt nach den Infektionsepidemiologischen Jahrbüchern des RKI ([Robert Koch Institut, 2003] bis [Robert Koch Institut, 2010]) für die Jahre 2002–2009.

besonders oft das SerovarS. Typhimurium nachgewiesen [Hartung, 2007b]. Im Jahr 2008 wurden insgesamt 45.401Salmonella Infektionen und davon 42.902 Erkrankungen an das Robert Koch Institut übermittelt [Robert Koch Institut, 2009a]. Damit war Salmonellose wieder einmal eine der häufigsten registrierten Zoonosen. Insgesamt wurden 137.468 Sal-monellosefälle in der gesamten EU registriert. Auch im Jahr 2008 war S. Enteritidis das Serovar das trotz eines deutlichen Rückgangs EU weit am häufigsten Salmonellosen beim Menschen hervorgerufen hat. Dieses Serovar lag im Jahr 2008 auch an der Spitze bei der Isolierung aus deutschem Hähnchenfleisch. Das Serovar Typhimurium zeigte in diesem Jahr einen Anstieg. Insgesamt wurden in der EU Salmonellen am frequentesten in fri-schen Hähnchen (5,1%), Pute (5,6%) und Schweinefleisch (0,7%) nachgewiesen [European Food Safety Authority, 2010c]. Dem Robert Koch Institut wurden 2009 31.397 Fälle der Salmonellose gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr zeigte sich hier eine Abnahme dieser Erkrankung um 27% (2008 42.921 Salmonellen Fälle), dabei lag das Serovar Enteritidis trotz eines Rückgangs im Vergleich zu den vorhergehenden Jahren mit 58% wieder an der Spitze (2007 71% und 2008 62%). S. Typhimurium wurde mit 33% als zweithäufigstes Serovar registriert (2007 23%, 2008 30%). Im Zusammenhang mit Salmonelleninfektionen wurden im Jahr 2009 20 Todesfälle verzeichnet. Die Verstorbenen waren zwischen 53 und 99 Jahren alt und hatten in 53% der Fälle eine Erkrankung in Assoziation mit S. En-teritidis und in 47% der Fälle eine S. Typhimurium bedingte Salmonellose. Seit Jahren zeigt sich bezüglich der Salmonellose, insbesondere bei Erkrankungen mit S. Enteritidis, ein abnehmender Trend. Im Vergleich zum Jahr 2008 nahm die Anzahl der registrierten S. Enteritidis Erkrankungen um 34% ab. Erstmalig mit eindeutigem Rückgang zeigten sich auch S. Typhimurium Erkrankungen. Diese waren 2009 um 21% geringer als im vor-angegangenen Jahr [Robert Koch Institut, 2009b] [Robert Koch Institut, 2010]. Die zwei Serovaren zählen damit seit Jahren zu den bedeutendsten Salmonelloseerregern [Friedrich et al., 2010].

Auch in anderen Ländern der EU, wie der Slowakei, spiegelt sich dieser hohe Anteil an S. Enteritidis mit etwa 88% bei Salmonellainfektionen wider [Durecko et al., 2004].

Foley et al. zeigten, dass auch in den USA S. Enteritidis, S. Typhimurium, aber auch S. Heidelberg und andere zu den häufigsten assoziierten Serovaren bei Humaninfektionen gehören. Hier änderte sich das vorherrschende Serovar über die Jahre. Zunächst verur-sachten S. Pullorum und S. Gallinarum große Probleme in der Broilerindustrie. Mit dem Beginn ihrer Bekämpfung in den 1960er Jahren stand plötzlich das Serovar S. Enteritidis im Vordergrund. Mit der Bekämpfung dieses Serovars in den späten 80er Jahren rückte in der Mitte der 90er Jahre ein neues Serovar, S. Heidelberg an dessen Stelle [Foley et al., 2008]. Auch andere Studien in Ländern der EU sehen S. Enteritidis auf den oberen

Plät-zen. In einer portugisischen Studie waren dieser Serotyp und S. Hadar die am häufigsten vertretenen Serovaren in Hähnchenprodukten [Antunes et al., 2003]. Französische Wis-senschaftler fanden in ihrer aktuellen Studie bei Proben, die während der Broileraufzucht bis zum Schlachttransport genommen wurden heraus, dass S. Enteritidis auch in Geflü-gelbeständen während der Aufzuchtperiode mit einer Prävalenz von 66,7% und nach dem Transport zur Schlachtung mit einer Prävalenz von 54,5% das am stärksten vertretene Serovar in den Beständen ist [Marin u. Lainez, 2009].

Im Rahmen der Studie der EFSA wechselten die Serovaren ihren Rang je nach Ur-sprung des Lebensmittels. Aus Lebensmitteln insgesamt wurde in einer gesamtdeutschen Studie zwischen den Jahren 2000–2008 mit 31,9% besonders häufig das Serovar S. Typhi-murium isoliert. Erst an zweiter Stelle stand hier das Serovar S. Enteritidis mit 17,8%.

Aus Hühnern isolierte Serovaren hatten ihren Schwerpunkt wieder bei S. Enteritidis mit 25% Anteil. Bei den insgesamt von Fleisch 22,7% isolierten Serovaren aus Hähnchenfleisch dominierte wieder S. Enteritidis mit 29,3%. Dahinter rangierte das Serovar S. Paratyphi B dT+ mit 23,6% sowie S. Typhimurium mit 9,2% [Schroeter u. Käsbohrer, 2010]. In Deutschland wurde im Jahr 2008 bei der Ermittlung der Salmonellenkontamination von Broilerkarkassen besonders das monophasische Serovar Typ S. 4,12:d:- mit 23% und S.

Typhimurium mit 22% isoliert [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a]. Doch auch andere Serovaren scheinen eine steigende relative Inzidenz zu besitzen. Beispielsweise ran-giert das Serovar S. Schwarzengrund bereits in vielen Ländern auf dem 20. Platz bzw.

liegt in Dänemark und den Vereinigten Staaten unter den 40 häufigsten identifizierten Salmonellaserovaren [Aarestrup et al., 2007].

In weitem Abstand nach den oben genannten beiden Serotypen S. Enteritidis und S. Typhimurium ist S. Infantis als Salmonelloseerreger zu nennen. Beispielsweise wurden 2004 36.529 Fälle einerS. Enteritidis-Infektion und 11.272 Fälle mit dem Salmonellensero-var Typhimurium gemeldet aber „nur“ 750 Erkrankungen mitS. Infantis registriert. Auch 2009 wurde dieses Serovar nur in 1,5% der Fälle isoliert. EU weit werden trotz dass die Aus-löser für Salmonellosen eherS. Enteritidis undS. Typhimurium sind, aus Broilerkarkassen mit am häufigsten die Serovaren Infantis isoliert. Meistens sind Salmonelloseerkrankun-gen ein Problem in den Sommermonaten. Eine Ausnahme ist der überregionale Ausbruch im Winter 2004/2005, der auf Schweinefleisch zurückzuführen ist. In den vergangenen Jahren stand auch Schweinefleisch immer wieder als Ursache von Salmonelloseerkran-kungen in der Kritik. Dieser Ausbruch war zurückzuführen auf den Verzehr von rohem Schweinehackfleisch und Zwiebelmettwurst. Der Ausbruch konnte über einen Schlachthof in NRW auf einen Schweinemastbetrieb in den Niederlanden zurückverfolgt werden. Als Konsequenz von Seiten des Schlachthofes wurden Schweine aus Betrieben, deren

Salmo-nellennachweis positiv war, für die Herstellung empfindlicher Produkte ausgeschlossen.

Außerdem wurden die positiven Tiere getrennt von den anderen Schweinen geschlachtet und zerlegt [Robert Koch Institut, 2005a] [Robert Koch Institut, 2006a] [European Food Safety Authority, 2010c] [European Food Safety Authority, 2010a] [Robert Koch Institut, 2010]. Auch in anderen Ländern sind ähnliche saisonale Verläufe beschrieben, bei denen die warmen Monate des Jahres von größerer Bedeutung sind. In Kanada z. B. wurden in einer Studie von Pollari et al. mehr Salmonellen in den Sommer und Herbstmonaten isoliert als im übrigen Jahr [Pollari u. Powers, 1998]. Andere Untersuchungen zeigen im Gegensatz hierzu einen gleichmäßigeren Verlauf über das ganze Jahr mit ständig wieder-auftretenden Peaks [Bowman et al., 2003]. Dies belegen auch andere Untersuchungen, in denen Beobachtungen über mehrere Jahre gemacht wurden. Die Monate mit den meis-ten Isolameis-ten variiermeis-ten dabei von Jahr zu Jahr [Guerin et al., 2005]. Das Bundesinstitut für Risikobewertung konnte ebenfalls in seiner 2008 durchgeführten Untersuchungsreihe keine eindeutige Saisonalität feststellen. Die Salmonellenprävalenz schwankte über den gesamten Zeitraum von Januar bis Dezember zwischen 5% und 26% [Bundesinstitut für Risikobewertung, 2010a]. In einer Erhebung in Schweden wurden die meisten „reisebeding-ten“ Salmonellosen mit S. Enteritidis über Bulgarien, die Türkei und Malta eingeführt.

Insgesamt lag die Inzidenz der Infizierten pro 100.000 Einwohner in diesen Ländern über 2.000. Deutschland zeigte sich bei dieser Studie im Mittelfeld mit einer geschätzten Inzi-denz von 177 Infizierten pro 100.000 Einwohnern. Insgesamt zeigte sich ein geologischer Verlauf der Inzidenz. Nordeuropa hat die geringste Salmonellosebürde zu tragen, wohin-gegen die Staaten Südeuropas eine größere Salmonelloseinzidenz besitzen. Polen ist das einzige nordeuropäische Land, welches trotz seiner nördlichen Lage eine hohe Inzidenz besitzt. Auch ein West-Ost-Unterschied ist in dieser Studie erkennbar geworden. So gibt es im Westen Europas weniger Salmonellose Fälle beim Menschen als in den östlicher gelegenen Staaten. Auch hier war das Serovar Enteritidis während dieser Datenerhebung mit 66,9% als Salmonelloseursache vorherrschend, gefolgt von S. Typhimurium mit 9%

[de Jong u. Ekdahl, 2006].

VonS. Typhimurium breitet sich der Lysotyp DT 104 seit Anfang der 90er Jahre neben Rinder- und Geflügelbeständen auch in Schweinebeständen aus. Diese Stämme zeichnen sich oft durch ausgeprägte Multiresistenzen aus und stehen im Zusammenhang mit le-bensmittelbedingten Salmonellenerkrankungen [Poppe et al., 1998] [Sinell, 2004]. In der Untersuchung in den Jahren 2000 bis 2003 von Helmuth et al. sind über 98% aller DT 104 Isolate resistent. Mehr als 95% dieser DT 104 Isolate wiesen Mehrfachresistenzen auf.

Für DT 104 typisch sind die Resistenzen gegen Ampicillin, Chloramphenicol, Streptomy-cin/Spectinomycin, Sulfonamiden und Tetracyclin. Diese chromosomal kodierte Resistenz

wird stabil von Generation zu Generation weitervererbt [Poppe et al., 1998] [Bolton et al., 1999] [Helmuth et al., 2004]. Die chromosomal kodierte Resistenz bei diesem Lysotyp birgt große Gefahren, da gerade der Lysotyp DT 104 beim Menschen schwere Krankheitsverläu-fe verursachen kann. Diese sind im Folgenden nicht einfach antibiotisch zu behandeln weil eben oft Resistenzen gegen die gebräuchlichen Antibiotika Ampicillin, Chloramphenicol, Streptomycin, Sulfonamide, Tetrazykline und gegen andere Antibiotika vorliegen. Auch gegen Ciprofloxacin ist bereits eine sinkende Sensibilität zu verzeichnen [Threlfall et al., 2000] [Dorn et al., 2004]. Chiu et al. fanden bei ihren Beprobungen zwischen 1997 und 2003 in taiwanesischen Krankenhäusern bei 49% (51 Isolate) der insgesamt 104 nachgewiese-nen Isolate der Serogruppe B eine Resistenz gegen alle getesteten Antibiotika (Ampicillin, Chloramphenicol, Streptomycin, Sulfonamide und Tetracycline) [Chiu et al., 2006]. Einige Autoren vermuten den Lysotyp DT 104 mittlerweile bereits wieder auf dem Rückmarsch [Helmuth et al., 2004]. Salmonellen stellen dabei aufgrund der schlechten Resistenzlage insbesondere auch von Isolaten aus Hühnchenprodukten eine potentielle Quelle für an-timikrobiell resistente lebensmittelbedingte Salmonellenerkrankungen für den Menschen dar [Antunes et al., 2003].

Nach Schätzungen infizieren sich in den Vereinigten Staaten jährlich 4 Millionen Men-schen mit Salmonellen, die nicht vom Stamm S. Typhi stammen. Daten aus Frankreich lassen Schätzungen von etwa 30.000 salmonelloseerkrankten Menschen jährlich in dem EU Mitgliedsstaat vermuten. Den Erkrankungen in Frankreich folgen 92 bis 535 Todesfälle.

Für die betroffenen Länder entstehen durch diese große Zahl von Infektionen hohe Kos-ten. Diese beliefen sich beispielsweise durch Lebensmittelinfektionen, verursacht durch Salmonellen, im Jahr 2001 in Dänemark auf eine Summe zwischen 10,4 Mio. US$ und 25,5 Mio. US$ [Aarestrup et al., 2007] [Elgroud et al., 2008]. In den Vereinigten Staaten von Amerika werden die jährlich anfallenden Kosten für Erkrankungen, Klinikaufenthalte und Todesfälle mindestens auf rund 2,3 Mrd. US$ geschätzt [Crutchfield u. Roberts, 2000]

[Aarestrup et al., 2007].