3 Beschreibung der regionalen Charakteristika
3.3 Regionale Charakteristika der Versorgungsdaten
3.3.3 Regionale Charakteristika der
Jahr 2015 (mindestens) eine Arzneimittelverordnung zu Lasten der GKV in einer Apotheke eingelöst haben, bei rund 76 % (vgl.
Tabelle 3.11).
Tabelle 3.11: Versichertenanteil mit mindestens einer Verord‐
nung (Kennzahlen 2015) Versichertenanteil mit mindestens einer Verordnung
roh standardisiert
Minimum 68,78% 70,15%
1. Quartil 74,74% 74,83%
Median 76,77% 76,42%
3. Quartil 78,46% 77,72%
Maximum 82,90% 81,88%
Interquartilsabstand 3,72% 2,89%
Mittelwert 76,44% 76,18%
Standardabweichung 2,65% 2,06%
Variationskoeffizient 0,03 0,03
Quelle: Auswertung BVA
In den bayerischen Kreisen München (69 %, roh) bzw. Starn‐
berg (70 %, standardisiert) lag der Anteil an Versicherten mit mindestens einer Verordnung im Jahr 2015 am niedrigsten, im rheinland‐pfälzischen Kreis Kusel (83 % roh und 82 % standardi‐
siert) war der Anteil am höchsten. Die Standardisierung nach Alter und Geschlecht bewirkt in der kartografischen Darstellung eine leichte Reduktion des Anteils der Versicherten mit mindes‐
tens einer Verordnung im Osten Deutschlands (vgl. Abbildung 3.21 und Abbildung 3.22), die regionale Variation bleibt für die rohen und standardisierten Daten insgesamt jedoch vergleich‐
bar (Variationskoeffizient 0,03).
Im Jahr 2015 erhielten die GKV‐Versicherten im Durchschnitt zehn Verordnungen je Versichertenjahr (vgl. Tabelle 3.12). Mit
rund sieben Verordnungen je Versichertenjahr wurde im Kreis Landsberg am Lech in Sachsen‐Anhalt (roh) bzw. im bayeri‐
schen Kreis Starnberg (standardisiert) am wenigsten verordnet.
Die meisten Verordnungen wurden an Versicherte im Kreis Schwerin in Mecklenburg‐Vorpommern (roh, 13 Verordnungen) bzw. im nordrhein‐westfälischen Kreis Gelsenkirchen (standar‐
disiert, 11 Verordnungen) abgegeben. Die Standardisierung nach Alter und Geschlecht erklärt knapp ein Drittel der Variati‐
on in der regionalen Verteilung der Verordnungszahlen (der Variationskoeffizient sinkt von 0,11 auf 0,08). Die kartografi‐
sche Abbildung der Anzahl der Verordnungen zeigt, dass sich nach Standardisierung insbesondere die hohen Werte im Osten Deutschlands deutlich verringern (vgl. Abbildung 3.23 und Ab‐
bildung 3.24).
Im Jahr 2015 wurden je Versichertenjahr im Mittel über alle Kreise 581 Tagesdosen (daily defined doses, DDDs) verordnet.
Am wenigsten definierte Tagesdosen wurden in den bayeri‐
schen Kreisen Freising (407 DDDs, roh) bzw. Starnberg (411 DDDs, standardisiert) verordnet, am meisten in Mecklen‐
burg‐Vorpommern im Kreis Schwerin (912 DDDs, roh) bzw. im Kreis Vorpommern‐Greifswald (692 DDDs, standardisiert).
Tabelle 3.12: Anzahl der Verordnungen je Versichertenjahr (Kennzahlen 2015)
Anzahl Verordnungen je Versichertenjahr
roh standardisiert
Minimum 6,9 7,0
1. Quartil 8,8 8,7
Median 9,7 9,2
3. Quartil 10,3 9,7
Maximum 13,0 11,4
Interquartilsabstand 1,5 1,0
Mittelwert 9,6 9,2
Standardabweichung 1,1 0,8
Variationskoeffizient 0,11 0,08
Quelle: Auswertung BVA
Während eine Standardisierung nach Alter und Geschlecht den Anteil der Versicherten mit mindestens einer Verordnung kaum verändert (vgl. Tabelle 3.11), erklärt sie ca. ein Drittel der regi‐
onalen Varianz in der Anzahl der Verordnungen (vgl. Tabelle 3.12) und 40 % der Varianz in der Menge der DDDs (Rückgang des Variationskoeffizienten von 0,15 auf 0,09, vgl. Tabelle 3.13).
Tabelle 3.13: Anzahl der DDDs je Versichertenjahr (Kennzah‐
len 2015) DDDs
je Versichertenjahr
roh standardisiert
Minimum 407 411
1. Quartil 512 523
Median 574 556
3. Quartil 638 584
Maximum 912 692
Interquartilsabstand 126 61
Mittelwert 581 552
Standardabweichung 90 49
Variationskoeffizient 0,15 0,09
Quelle: Auswertung BVA
Die in den Rohdaten auffällig hohe Menge an DDDs je Versi‐
chertenjahr in den östlichen Bundesländern wird durch eine Standardisierung der Daten nach Alter und Geschlecht deutlich abgesenkt (vgl. Abbildung 3.25 und Abbildung 3.26). Sowohl der Anteil der Versicherten mit mindestens einer Verordnung, als auch die Anzahl der Verordnungen und die Höhe der DDDs
sind im Süden Deutschlands am geringsten.
Abbildung 3.21: Versichertenanteil mit mindestens einer Ver‐
ordnung (2015, roh)
Abbildung 3.22: Versichertenanteil mit mindestens einer Ver‐
ordnung (2015, standardisiert)
Abbildung 3.23: Anzahl der Verordnungen je Versichertenjahr (2015, roh)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
Abbildung 3.24: Anzahl der Verordnungen je Versichertenjahr (2015, standardisiert)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
Abbildung 3.25: Anzahl der DDDs je Versichertenjahr (2015, roh)
Abbildung 3.26: Anzahl der DDDs je Versichertenjahr (2015, standardisiert)
3.4 Regionale Charakteristika der Leistungsausga‐
ben
3.4.1 Regionale Charakteristika der Leistungsausgaben ohne Krankengeld
Betrachtet werden die im Morbi‐RSA berücksichtigungsfähigen Leistungsausgaben ohne das Krankengeld. Sie ergeben sich durch Addition der im Abschnitt 3.4.2 isoliert betrachteten Leis‐
tungsausgaben in den Leistungsbereichen der Ärzte, Zahnärzte, Apotheken, Krankenhäuser, der sonstigen Leistungsausgaben und der Ausgaben für die extrakorporale Blutreinigung. Im Jahr 2016 betrugen die Leistungsausgaben ohne Krankengeld durchschnittlich 2.686 € je Versichertenjahr (vgl. Tabelle 3.14).
Im bayerischen Kreis Freising (roh) und im niedersächsischen Kreis Osterholz (standardisiert) lagen sie am niedrigsten. Am höchsten waren die Leistungsausgaben ohne Krankengeld im brandenburgischen Kreis Prignitz bzw. nach Standardisierung im Kreis Vorpommern‐Greifswald in Mecklenburg‐
Vorpommern.
Die Standardisierung nach Alter und Geschlecht erklärt ca. die Hälfte der regionalen Leistungsausgabenvarianz. Dieser deutli‐
che Unterschied zwischen den rohen und standardisierten Werten wird auch in der kartografischen Darstellung der Leis‐
tungsausgaben ohne Krankengeld ersichtlich (vgl. Abbildung 3.27 und Abbildung 3.28). Verallgemeinert ausgedrückt liegen im Südwesten Deutschlands die niedrigsten durchschnittlichen Leistungsausgaben vor, im Nordosten die höchsten.
Tabelle 3.14: Leistungsausgaben je Versichertenjahr (Kennzah‐
len 2016)
Leistungsausgaben ohne Krankengeld
roh standardisiert
Minimum 2.226 € 2.280 €
1. Quartil 2.509 € 2.483 €
Median 2.657 € 2.583 €
3. Quartil 2.853 € 2.683 €
Maximum 3.407 € 3.044 €
Interquartilsabstand 343 € 200 €
Mittelwert 2.686 € 2.584 €
Standardabweichung 231 € 139 €
Variationskoeffizient 0,09 0,05
Quelle: Auswertung BVA
Abbildung 3.27: Leistungsausgaben je Versichertenjahr (2016, roh)
Abbildung 3.28: Leistungsausgaben je Versichertenjahr (2016, standardisiert)
Der Anteil von Versicherten mit besonders hohen Leistungs‐
ausgaben (über 100.000 €) betrug im Durchschnitt aller Kreise 0,08 % (vgl. Tabelle 3.15). Die wenigsten dieser Hochkostenfälle gab es im Jahr 2016 im bayerischen Kreis Schweinfurt (0,04 % roh und standardisiert), die meisten im thüringischen Kreis Jena (0,16 % roh und standardisiert). Die Standardisierung der Daten nach Alter und Geschlecht erklärt nur einen kleinen Teil der regionalen Varianz der Hochkostenfälle, der Variationskoeffi‐
zient sinkt lediglich von 0,23 auf 0,21. Tendenziell zeigt die kar‐
tografische Darstellung des Versichertenanteils mit Leistungs‐
ausgaben über 100.000 € im Südwesten einen geringen Anteil und im Nordosten einen hohen Anteil (vgl. Abbildung 3.29 und Abbildung 3.30). Der Anteil von Versicherten mit sehr niedrigen Leistungsausgaben (unter 100 €) betrug über die Kreise durch‐
schnittlich elf Prozent (vgl. Tabelle 3.15). Am geringsten war der Anteil an diesen Niedrigkostenfällen im Jahr 2016 im thü‐
ringischen Kreis Eichsfeld (roh und standardisiert), am höchsten im Kreis Neustadt an der Weinstraße in Rheinland‐Pfalz (roh und standardisiert). Die Standardisierung nach Alter und Ge‐
schlecht erklärt wiederum nur einen mäßigen Teil der regiona‐
len Varianz, der Variationskoeffizient sinkt von 0,15 auf 0,12.
Auch die kartografische Darstellung zeigt die regionalen Diffe‐
renzen auf (vgl. Abbildung 3.31 und Abbildung 3.32).
Tabelle 3.15: Versichertenanteil mit Leistungsausgaben über 100.000 € bzw. unter 100 € (Kennzahlen 2016) Versichertenanteil mit
Leistungsausgaben ohne Krankengeld
über 100.000 € unter 100 €
roh standardisiert roh standardisiert
Minimum 0,04% 0,04% 7,09% 7,53%
1. Quartil 0,06% 0,07% 9,49% 9,78%
Median 0,07% 0,07% 10,53% 10,60%
3. Quartil 0,08% 0,08% 11,37% 11,25%
Maximum 0,16% 0,16% 15,81% 15,38%
Interquartilsabstand 0,02% 0,02% 1,88% 1,47%
Mittelwert 0,08% 0,08% 10,51% 10,62%
Standardabweichung 0,02% 0,02% 1,53% 1,27%
Variationskoeffizient 0,23 0,21 0,15 0,12
Quelle: Auswertung BVA
Abbildung 3.29: Versichertenanteil mit Leistungsausgaben über 100.000 € (2016, roh)
Abbildung 3.30: Versichertenanteil mit Leistungsausgaben über 100.000 € (2016, standardisiert)
Abbildung 3.31: Versichertenanteil mit Leistungsausgaben unter 100 € (2016, roh)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
Abbildung 3.32: Versichertenanteil mit Leistungsausgaben unter 100 € (2016, standardisiert)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
3.4.2 Regionale Charakteristika der Leistungsausgaben in den Hauptleistungsbereichen
Die Leistungsausgaben der Krankenkassen werden in der Da‐
tenmeldung an das BVA in verschiedenen Hauptleistungsberei‐
chen (HLBs) abgebildet. Leistungsausgaben für die ambulante Versorgung von Versicherten werden in HLB1 Ärzte, HLB2 Zahnärzte sowie HLB3 Apotheken und für die stationäre Ver‐
sorgung im HLB4 Krankenhaus abgebildet. Im HLB7 werden Leistungsausgaben für die extrakorporale Blutreinigung und im HLB5 die Sonstigen Leistungsausgaben (LA) zusammengefasst.
Der HLB6 Krankengeld, der dem Grunde nach noch immer nach den Regeln des Alt‐RSA ausgeglichen wird, wird in diesem Gut‐
achten nicht betrachtet.
Die Leistungsausgaben im HLB1 Ärzte betrugen im Jahr 2016 durchschnittlich 537 € je Versichertenjahr (vgl. Tabelle 3.16).
Am niedrigsten waren die Leistungsausgaben im ambulanten Bereich mit 437 € im nordrhein‐westfälischen Kreis Olpe (roh) bzw. 422 € im sächsischen Erzgebirgskreis (standardisiert), am höchsten mit 639 € im Kreis Rostock in Mecklenburg‐
Vorpommern (roh) bzw. 650 € im baden‐württembergischen Kreis Freiburg im Breisgau (standardisiert). Durch eine Standar‐
disierung nach Alter und Geschlecht erhöht sich die regionale Variation leicht, der Variationskoeffizient steigt von 0,06 auf 0,07. Die kartografische Darstellung zeigt, dass eine Standardi‐
sierung nicht zu einem einheitlicheren Bild führt, sondern es – insbesondere in östlichen Bundesländern – vermehrt Regionen mit niedrigen Leistungsausgaben gibt, während die Regionen mit hohen Leistungsausgaben tendenziell unverändert bleiben (vgl. Abbildung 3.33 und Abbildung 3.34).
Für die zahnärztliche Versorgung der GKV‐Versicherten (HLB2) wurden im Jahr 2016 durchschnittlich 185 € je Versichertenjahr aufgewendet (vgl. Tabelle 3.16). Am niedrigsten lagen die Leis‐
tungsausgaben im schleswig‐holsteinischen Kreis Stormarn (100 €, roh bzw. 95 €, standardisiert), am höchsten im bayeri‐
schen Kreis Weiden in der Oberpfalz (229 €, roh bzw. 222 €, standardisiert). Auch in diesem HLB führt eine Standardisierung nach Alter und Geschlecht zu einem leichten Anstieg des Varia‐
tionskoeffizienten (0,10 vs. 0,11), der sich aber in der kartogra‐
fischen Darstellung nicht deutlich abbilden lässt (vgl. Abbildung 3.35 und Abbildung 3.36). Für Schleswig‐Holstein liegt ein Teil der Leistungsausgaben im HLB2 nicht versichertenbezogen vor.
In der Folge scheinen – in der kartografischen Auswertung – sowohl die rohen als auch die standardisierten Leistungsausga‐
ben für die zahnärztliche Versorgung in Schleswig‐Holstein auf‐
fällig niedrig zu sein.
Tabelle 3.16: Leistungsausgaben in den Hauptleistungsbereichen je Versichertenjahr (Kennzahlen 2016) roh std. roh std. roh std. roh std. roh std. roh std.
Minimum 437 € 422 € 100 € 95 € 364 € 389 € 794 € 818 € 272 € 275 € 17 € 18 €
1. Quartil 513 € 494 € 179 € 173 € 453 € 450 € 954 € 948 € 342 € 339 € 26 € 25 €
Median 537 € 520 € 187 € 181 € 489 € 477 € 1.032 € 1.015 € 373 € 365 € 30 € 29 €
3. Quartil 560 € 542 € 196 € 190 € 533 € 501 € 1.158 € 1.069 € 408 € 386 € 36 € 34 €
Maximum 639 € 650 € 229 € 222 € 688 € 600 € 1.467 € 1.313 € 596 € 514 € 66 € 57 €
Interquartilsabstand 47 € 47 € 18 € 17 € 80 € 51 € 204 € 122 € 65 € 47 € 10 € 8 €
Mittelwert 537 € 520 € 185 € 179 € 498 € 476 € 1.054 € 1.013 € 380 € 366 € 31 € 30 €
Standardabweichung 35 € 39 € 19 € 19 € 61 € 39 € 134 € 92 € 51 € 36 € 8 € 6 €
Variationskoeffizient 0,06 0,07 0,10 0,11 0,12 0,08 0,13 0,09 0,13 0,10 0,25 0,21
Quelle: Auswertung BVA
Im Jahr 2016 wurden durchschnittlich 498 € je Versichertenjahr im HLB3 Apotheken aufgewendet (vgl. Tabelle 3.16). In den bayerischen Kreisen Freising bzw. Weilheim‐Schongau (roh bzw. standardisiert) wurde mit 364 € bzw. 389 € je Versi‐
chertenjahr am wenigsten, im Kreis Schwerin in Mecklenburg‐
Vorpommern (roh) bzw. im Kreis Halle (Saale) in Sachsen‐
Anhalt (standardisiert) mit 498 € bzw. 476 € je Versichertenjahr am meisten für Leistungen in Apotheken ausgegeben. Durch die Standardisierung sinkt der Variationskoeffizient, d.h. Alter und Geschlecht erklären ein Drittel der regionalen Leistungs‐
ausgabenvariation im HLB3, was sich mit den in Abschnitt 3.3.3 beschriebenen Beobachtungen bezüglich der Verordnungszah‐
len und Abgabemengen deckt. In den Rohdaten zeigt die karto‐
grafische Darstellung in den östlichen Bundesländern beson‐
ders hohe Leistungsausgaben im Bereich Apotheken, eine Standardisierung nach Alter und Geschlecht erklärt diese regio‐
nale Variation recht gut (vgl. Abbildung 3.37 und Abbildung 3.38).
Im HLB4 Krankenhäuser wurden im Durchschnitt über alle Krei‐
se im Jahr 2016 1.054 € je Versichertenjahr aufgewendet (vgl.
Tabelle 3.16). Für stationäre Aufenthalte wurde im hessischen Kreis Darmstadt (roh) bzw. im baden‐württembergischen Kreis Böblingen (standardisiert) mit 794 € bzw. 818 € (roh bzw. stan‐
dardisiert) am wenigsten und im brandenburgischen Kreis Prig‐
nitz bzw. im nordrhein‐westfälischen Kreis Herne mit 1.467 € bzw. 1.313 € am meisten je Versichertenjahr ausgegeben.
Durch die vorgenommene Standardisierung sinkt der Variati‐
onskoeffizient, d.h. Alter und Geschlecht erklären auch in die‐
sem Leistungsbereich rund ein Drittel der regionalen Variation.
Die kartografische Auswertung zeigt in Baden‐Württemberg vergleichsweise niedrige Leistungsausgaben in der stationären Versorgung (vgl. Abbildung 3.39 und Abbildung 3.40).
Die sogenannten Sonstigen Leistungsausgaben (HLB5) umfas‐
sen u.a. Heil‐ und Hilfsmittel, Fahrkosten und Rehabilitations‐
leistungen der GKV. In diesem Bereich wurden im Jahr 2016 über alle Kreise und kreisfreien Städte durchschnittlich 380 € je Versichertenjahr aufgewendet (vgl. Tabelle 3.16). Am niedrigs‐
ten waren die Sonstigen Leistungsausgaben im bayerischen Kreis Freising (272 €, roh) bzw. im niedersächsischen Kreis Wolfsburg (275 €, standardisiert), am höchsten im brandenbur‐
gischen Kreis Elbe‐Elster (380 €, roh) bzw. im Kreis Vorpom‐
mern‐Greifswald in Mecklenburg‐Vorpommern (366 €, stan‐
dardisiert).
Der Variationskoeffizient sinkt durch Standardisierung nach Alter und Geschlecht um knapp ein Viertel. Die kartografische Darstellung zeigt, dass die Standardisierung nach Alter und Ge‐
schlecht einen Teil der höheren Sonstigen Leistungsausgaben in den östlichen Bundesländern erklärt, dennoch bleiben sie ins‐
besondere in Mecklenburg‐Vorpommern weiterhin höher als im Rest von Deutschland (vgl. Abbildung 3.41 und Abbildung 3.42).
Die Leistungsausgaben für die extrakorporale Blutreinigung (HLB7) betrug im Jahr 2016 durchschnittlich 31 € je Versi‐
chertenjahr (vgl. Tabelle 3.16). Am niedrigsten waren diese Leistungsausgaben in den bayerischen Kreisen Ebersberg (17 €, roh) bzw. Neu‐Ulm (18 €, standardisiert), am höchsten im Kreis Stendal in Sachsen‐Anhalt (66 €, roh) bzw. im bayerischen Kreis Passau (57 €, standardisiert). Durch eine Standardisierung der Daten sinkt der Variationskoeffizient, d.h. ein Teil der regiona‐
len Variation wird durch Alter und Geschlecht erklärt (vgl. Ab‐
bildung 3.43 und Abbildung 3.44).
Abbildung 3.33: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB1 Ärzte (2016, roh)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
Abbildung 3.34: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB1 Ärzte (2016, standardisiert)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
Abbildung 3.35: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB2 Zahnärzte (2016, roh)
Abbildung 3.36: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB2 Zahnärzte (2016, standardisiert)
Abbildung 3.37: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB3 Apotheken (2016, roh)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
Abbildung 3.38: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB3 Apotheken (2016, standardisiert)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
Abbildung 3.39: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB4 Krankenhaus (2016, roh)
Abbildung 3.40: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB4 Krankenhaus (2016, standardisiert)
Abbildung 3.41: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB5 Sonstige Leistungsausgaben (2016, roh)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
Abbildung 3.42: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB5 Sonstige Leistungsausgaben (2016, standardisiert)
Quelle: Auswertung BVA © GeoBasis‐DE/BKG 2018
Abbildung 3.43: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB7 extrakorporale Blutreinigung (2016, roh)
Abbildung 3.44: Leistungsausgaben je Versichertenjahr im HLB7 extrakorporale Blutreinigung (2016, standardisiert)