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3.2.1 Verspäteter Start

Mit der aktiven Sammlung von ungedruckten Unterlagen zur deutschsprachigen Emigra-tion wurde im Deutschen Exilarchiv 1933-1945 erst relativ spät, ab Anfang der 1970er Jahre begonnen. Es war kein unbewusstes Übersehen, sondern ein bewusstes Aus-schließen der ungedruckten Unterlagen aus dem Aufgabenspektrum der Sammlung Exilliteratur, das die frühere Konzentration auf Exilpublikationen begründete. Auf die Relevanz ungedruckter Quellen hatte bereits der Emigrant Wilhelm Sternfeld mit seinem Leserbrief in Die neue Zeitung hingewiesen, mit dem er auf den Aufruf des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller in der Schweiz reagiert hatte. In seinem Schreiben entwirft Sternfeld die Idee eines Archivs der Emigration, das anders als die geplante Exil-Bibliothek, die „den Charakter eines Museums haben würde“361, alle Unterlagen sammeln sollte, die zur Aufarbeitung der Geschichte der Emigration nötig seien.

Die spätere Ausweitung des Sammelspektrums der Exilabteilung der damaligen Deutschen Bibliothek auf ungedruckte Unterlagen und die Entwicklung zum heutigen Deutschen Exilarchiv 1933-1945 muss im Zusammenhang mit der Entwicklung der Exilforschung gesehen werden.362 Eine breitere wissenschaftliche Beschäftigung mit Exil und Emigration ist in der Bundesrepublik Deutschland seit Mitte der 1960er Jahre nach-zuweisen,363 wenn auch zu Einzelaspekten bereits früher Studien vorgelegt worden waren.364 Die damalige Sammlung Exilliteratur hatte bereits 1965 auch selbst mit einer Ausstellung und einem Katalog365 auf der Basis der eigenen Sammlung auf die Exil-literatur als kaum erforschtes Gebiet der Literatur- und Geschichtswissenschaft aufmerksam gemacht. Auch erste Tagungen zum Themenspektrum Exil und Emigration wurden in Deutschland ausgerichtet366 und an der Universität Stockholm fand das erste internationale Symposium zur Erforschung des deutschsprachigen Exils im September 1969 statt. Zu dieser Zeit hatte auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit der Förderung der Exilforschung begonnen.

361 Sternfeld (1950); vgl. hierzu auch: 35 Jahre Exilliteratur (1984), S.27ff..

362 Auf die einzelnen Phasen der Exilforschung soll hier nicht eingegangen werden. Sie sind z.B. dargestellt bei:

Müssener (1974), S. 15-43 sowie Langkau-Alex (1998).

363 Als Beispiele sollen hier die Arbeiten von Brenner (1965), Wegner (1967) und Exil-Literatur 1933-1945 (1965) genannt werden.

364 Vgl. hierzu: Berthold (1967), S. 48ff.; auch waren bereits von Emigranten verfasste Darstellungen er- schienen, z.B. von Walter A. Berendsohn, Alfred Kantorowicz und F.C. Weiskopf, auf die hier nicht weiter Bezug genommen wird.

365 Exil-Literatur 1933-1945 (1965); erwähnt werden soll hier auch die Ausstellung der damaligen Deutschen Bücherei in Leipzig „Bücher der Emigration“, die bereits 1947 gezeigt wurde.

366 1966 eine Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem Titel: „Widerstand, Verfolgung und Emigration 1933-1945“.

Ungedruckte Quellen zur deutschsprachigen Emigration gewannen besonders durch zwei Projekte im Rahmen dieser frühen Grundforschung367 an Bedeutung, an denen auch die Exilabteilung der damaligen Deutschen Bibliothek beteiligt war. 1969 begann die Zusammenarbeit des Bundesarchivs Koblenz, der damaligen Deutschen Bibliothek, des Forschungsinstituts der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Archivs des Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie des Instituts für Zeitgeschichte an dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt Dokumentation zur Emigration 1933 -1945 (Dokumentation I), in dem ungedruckte politische Quellen ausgewertet wurden.368 Von besonderer Relevanz für die vorliegende Arbeit war aber die Dokumentation II (Die Erschließung ungedruckter Quellen zur deutschen Emigration 1933-1945 in Literatur-archiven), in der auch ungedruckte Bestände des heutigen Deutschen Exilarchivs 1933-1945 Projektgegenstand waren. U.a. mit der formalen und sachlichen Erschließung des Archivs der Deutschen Akademie im Exil / American Guild for German Cultural Freedom war die Exilsammlung der damaligen Deutschen Bibliothek an diesem Projekt zur Erfassung der Quellen in Literaturarchiven beteiligt (vgl. auch Kapitel 3.3.1). Zunächst als „unabdingbare Voraussetzung zum Verständnis und zur Katalogisierung der oft camouflierten gedruckten Exildokumente"369, später im Bewusstsein um den Wert der ungedruckten Unterlagen als historische Quellen wurde in der Sondersammlung der Deutschen Bibliothek mit der Sammlung von ungedruckten Unterlagen begonnen. Dabei stand die Erwerbung von Archiven von Exilorganisationen,370 deren überlieferte Personenakten mit den enthaltenen bio-bibliografischen Angaben zu deutschsprachigen Emigranten einen direkten Exilbezug aufweisen, in den Anfangsjahren im Vordergrund der Sammeltätigkeit. Persönliche Nachlässe blieben zunächst von der Sammlung ausgenommen, obwohl Werner Berthold, bis 1984 Leiter des Deutschen Exilarchivs 1933-1945, bereits 1972 zur Sicherung der Quellen bemerkte:

„Mehr denn je besteht die Gefahr des Verlustes wertvoller Nachlässe. Oft sind die Kinder oder sonstigen Erben verstorbener ehemaliger Emigranten so im Exilland integriert, dass sie sich für das deutschsprachige Material, das in ihren Kellern noch liegt, […] nicht interessieren. Vieles ist, aus Unkenntnis seines wissenschaftlichen oder politischen Wertes, verloren gegangen oder droht verloren zu gehen.“371 Der Ausschluss der persönlichen Nachlässe aus dem Sammelspektrum wurde damit begründet, dass man den bestehenden Literaturarchiven keine Konkurrenz machen und zusätzliche Nachlasszersplitterung vermeiden wollte und zudem Akten von

367 Den Begriff hatte Walter A. Berendsohn geprägt. Grundforschung meint die Erschließung von Quellen- material als Grundlage der Forschung.

368 Vgl. hierzu Berthold (1972a), S. 19 ff..

369 35 Jahre Exilliteratur (1984), S. 182.

370 Z.B. die Archive der Deutschen Akademie im Exil / American Guild for German Cultural Freedom, des Emergency Rescue Committee, des Deutschen PEN-Clubs im Exil.

371 Berthold (1972b), S. 32.

tionen für besonders informationsreich und „exil-spezifisch“ hielt.372 Erst Ende der 1970er Jahre wurde diese Politik zugunsten einer aktiven Nachlasserwerbung aufge-geben. Parallel zu dieser Entwicklung veränderte sich auch die Gewichtung der Exilsammlung innerhalb der damaligen Deutschen Bibliothek. Die Sammlung, die bis 1968 von Mitarbeitern der Benutzungsabteilung betrieben worden war, erhielt eine Planstelle, einen Etatansatz und kurze Zeit später eigene Räumlichkeiten.373 Auch mit der Ausweitung der Nachlasssammlung reagierte die damalige Deutsche Bibliothek auf die Entwicklung der Exilforschung. 1974 richtete die Deutsche Forschungsgemeinschaft das Schwerpunktprogramm Exilforschung ein.374

Hatten zu Beginn der Exilforschung die politische und die literarische Emigration im Vordergrund des Interesses gestanden, weitete sich das Interesse der Exilforschung seit den frühen 1980er Jahren zunehmend auf weitere Aspekte aus. Wissenschaftsemi-gration, seit 1987 durch die Einrichtung eines Forschungsschwerpunktes der Deutschen Forschungsgemeinschaft375 besonders unterstützt, und z.B. jüdische Emigration rückten in den Fokus der Forschung, ungedruckte Unterlagen gewannen auch für diese Bereiche als Quellen für die Forschung zunehmend an Bedeutung. Das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 reagierte darauf z.B. mit der Erarbeitung des Inventars zu den Nachlässen emi-grierter deutschsprachiger Wissenschaftler in Archiven und Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland (München: Sauer, 1993) im Rahmen des DFG Forschungs-schwerpunkts Wissenschaftsemigration und mit der Erarbeitung von Ausstellungen, u.a.

zur jüdischen Emigration. Das Archiv veränderte sich zunehmend von einer sammelnden und verzeichnenden zu einer auch forschenden Institution, die ihre ungedruckten Quellen für die eigene Arbeit auswertete. Die durch die zunehmende Ausweitung der Exilforschung – z.B. auf die Aspekte Akkulturation und Remigration, die Erforschung des Exils der kleinen Leute, die Frauen- und Genderforschung376 - verstärkte Nachfrage nach ungedruckten Zeugnissen des deutschsprachigen Exils führte im Deutschen Exilarchiv 1933-1945 zu einer Intensivierung der Nachlasserwerbung. Nicht nur die als besonders exil-spezifisch kategorisierten Bestände wurden in die Sammlung aufgenommen, sondern als sammlungsrelevant galt jeder Nachlass eines deutschsprachigen Emigranten, wenn ein Teil des Materials aus der Exilzeit stammte oder der Bestands-bildner Forscher auf dem Gebiet der deutschsprachigen Emigration war. Durch diese Festlegung ergab sich als Besonderheit der Nachlasssammlung des Deutschen Exilarchivs

372 Werner Berthold, DEA, an die Deutsche Forschungsgemeinschaft [im Folgenden in den Briefangaben zitiert

alsDFG], [Frankfurt a.M.], 13.12.1976; aus den Akten des DEA, ohne Sign..

373 Vgl. dazu: Werner (1991), S. 48 sowie Berthold (1975a), S. 117f..

374 Vgl. hierzu: Die Erfahrung der Fremde (1988), S. 1.

375 Beschlossen auf der Herbstsitzung der DFG 1987 (laut Mitteilung vom 15.12.1987).

376 Zur Entwicklung der Exilforschung s. Langkau-Alex (1998).

1933 -1945, die auch eine besondere Herausforderung für die Bestandserschließung darstellt, dass - analog zur Sammlung der gedruckten Exilliteratur – auch mit der Nachlasssammlung das gesamte Spektrum der deutschsprachigen Emigration dokumentiert werden soll. Nachlässe aller Berufsgruppen und Fachgebiete wurden in die Sammlung aufgenommen. Für die Aufnahme eines Bestandes ist der Exilbezug wesentlich. Kriterien wie literarischer oder wissenschaftlicher Rang sind sekundär. Der Sammlungsschwerpunkt liegt auf Beständen aus den Bereichen Publizistik, Literatur-, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie Schriftstellernachlässen, aber auch aus den Bereichen Verlagswesen und Buchhandel, künstlerische Berufe, Rechtswissenschaft, Medizin und anderen Fachrichtungen und Berufsgruppen besitzt das Deutsche Exilarchiv 1933 – 1945 Bestände. Auch Nachlässe ohne wissenschaftlichen Hintergrund, z.B. von emigrierten Geschäftsleuten oder Familienpapiere werden in die Sammlung auf-genommen.377

3.2.2 Die Bestandsentwicklung

Für die Nachlasssammlung des Deutschen Exilarchivs 1933 – 1945 lässt sich seit 1985 ein Anstieg der jährlichen Zugänge nachweisen, der mit 10 Neuzugängen im Jahr 1991 einen ersten Höhepunkt erreichte, und sich 1996 auf 21 Neuzugänge steigerte. Von 1970378 bis 1989 wurden insgesamt 38 Neuzugänge verzeichnet, von 1990 bis Ende 2008 kamen insgesamt 205 Bestände zur Sammlung hinzu. Diese Entwicklung lässt sich darauf zurückführen, dass die anfängliche Selbstbeschränkung, zunächst ganz auf ungedruckte Unterlagen zu verzichten, um im Anschluss lediglich Bestände aufzunehmen, die als besonders exilrelevant galten, mit der Ausweitung der Exilforschung und der damit einhergehenden stärkeren Nachfrage nach ungedruckten Zeugnissen der deutschsprachigen Emigration aufgegeben wurde. In einem Schreiben an die Deutsche Forschungsgemeinschaft formulierte Günther Pflug, Direktor der damaligen Deutschen Bibliothek 1979:

„Die Dringlichkeit möglichst umgehender Bearbeitung der z. Zt. unkatalogisierten wichtigeren Archivalien zum Thema Deutsche Emigration 1933-1945 ergibt sich aus der Situation der Exilforschung. Die DFG fördert einen Schwerpunkt Exilforschung seit 1974. Bei den Beratungen über einen Antrag zur Fortsetzung dieser Förderung (1978) konnte auch auf den großen Erfolg der Sammlung- und Dokumentationsbemühungen hingewiesen werden. […] Dabei konnte Professor Frühwald, München, […] feststellen, 'daß die Dokumentation nicht zum Selbstzweck geworden ist, sondern auf ihrer Grundlage, parallel dazu, bereits größere Arbeiten

377 Vgl. hierzu die Bestandsübersicht über die Archivalien des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 unter:

http.//www.d-nb.de.

378 Inkl. der früheren sporadischen Zugänge.

zur Exilforschung in Angriff genommen oder sogar abgeschlossen werden konnten

…'. In der zweiten Phase des Schwerpunkts wird nun die weiterführende Forschung im Vordergrund stehen.“379

Die Bewertung der persönlichen Nachlässe als forschungsrelevante Quellen führte zu einer aktiven Erwerbungspolitik. Seit Mitte der 1990er Jahre intensivierte das Deutsche Exilarchiv 1933-1945 die Erwerbung persönlicher Nachlässe durch das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützte Projekt Erwerbung von Nachlässen emigrierter deutschsprachiger Publizisten, Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler in den USA. 1995 begann die bis heute andauernde Zusammenarbeit mit dem in den USA lebenden Germanisten John M. Spalek, der aufgrund der eigenen Forschungsarbeiten über detaillierte Kenntnisse der Nachlasssituation in den USA verfügt. Von 1995 bis Ende 2008 konnten 81 Nachlässe aus den USA, dem wichtigsten Aufnahmeland deutschsprachiger Emigranten, durch die Vermittlung von John M. Spalek in die Sammlung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 integriert werden. Dabei stehen nicht nur Nachlässe prominenter Persönlichkeiten im Mittelpunkt des Interesses, sondern ebenso Unterlagen von weniger bekannten Emigranten. Als Grund für den verstärkten Bestandszugang kommt letztlich auch der sich vergrößernde zeitliche Abstand zur Exilperiode hinzu. Ehemalige Emigranten wandten sich in hohem Alter selbst an das Deutsche Exilarchiv 1933- 1945, um ihre Unterlagen noch zu Lebzeiten zu übergeben und diese in einer öffentlich zugänglichen Institution zu wissen, in anderen Fällen wurden die Nachlässe nach dem Ableben der Bestandsbildner von den Erben übergeben.

3.2.3 Die Erschließungsleistung

Von den 243 Beständen der Sammlung des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 waren Ende 2008 47 katalogisiert380 und 196 noch nicht katalogisiert381, jedoch teilweise vorgeordnet. Zu allen Beständen wurde eine Kurzbeschreibung angelegt, die im OPAC bzw. in der Bestandsübersicht auf der Homepage der Deutschen Nationalbibliothek zur Verfügung steht.382 Von den 196 nicht katalogisierten Beständen sind 24 Nachlässe sehr umfangreich. Die erforderliche Bearbeitungszeit für die Erschließung dieser Bestände kann bei der momentanen Erschließungsmethode auf ca. eineinhalb Jahre bis zwei Jahre pro Nachlass geschätzt werden.383 92 Bestände sind umfangreich, hier kann von einer

379 Günther Pflug, Deutsche Bibliothek Frankfurt a.M., an die DFG, [Frankfurt a.M.], 8.8.1979, Akten des DEA, ohne Sign..

380 Davon 11 nicht vollständig katalogisiert, u.a. weil Nachträge hinzu kamen.

381 Davon ein Depositum.

382 www.d-nb.de.

383 Berechnet nach der bereits geleisteten Erschließung vergleichbarer Bestände, z.B. Nachlass Gertrud Isolani, DEA, EB 88/120, und Nachlass Margarete Buber-Neumann, DEA, EB 89/193, mit deren Erschließung eine Kraft des gehobenen Dienstes je ~2 Jahre beschäftigt war. Da bei früheren Erschließungsarbeiten die aktive Nutzung der Normdateien noch nicht eingeführt war, muss für einen vergleichbaren Nachlass heute eine

ungefähren Bearbeitungsdauer von mindestens einem drei viertel bis einem Jahr ausgegangen werden. Die verbleibenden 80 Bestände sind meist Teil- und Splitternachlässe, hier liegt die geschätzte Bearbeitungszeit pro Bestand zwischen zwei Wochen und einem halben Jahr. Dabei sind die Einzelerwerbungen noch nicht berücksichtigt. Neben dem Umfang eines Bestandes ist auch der Ordnungszustand zum Zeitpunkt der Übergabe zu berücksichtigen. Eine feste Regel lässt sich nicht ableiten, je weiter jedoch die Periode, in der die übergebenen Unterlagen aktiv genutzt wurden, zurückliegt, desto ungeordneter stellt sich häufig das Nachlassmaterial dar. Die Bestandsbildner selbst sind auf Grund ihres hohen Alters oft nicht mehr in der Lage, den Bestand zu sortieren. Wird ein Nachlass nach dem Tode des Bestandsbildners von dessen Erben übergeben, fehlen oft der thematische Zugang bzw. die Sprachkenntnisse, sind doch die Nachfahren meist in den Aufnahmeländern geboren. Häufig werden von den Übereignern alle von einer Person hinterlassenen Papiere übergeben, unabhängig von ihrer Relevanz und Bestandszugehörigkeit und ohne inneren Zusammenhang. Eine Sichtung der Bestände am Fundort ist aufgrund der Entfernung – viele Bestände kommen aus den USA – meist nicht möglich. Ein Grund für Erschließungsrückstände liegt auch in der personellen Ausstattung. Knappe personelle Ressourcen wirken sich auf die Gesamterschließungsleistung ebenso aus wie auf die angestrebte Erschließungstiefe des einzelnen Bestandes. Neue Arbeitsmodelle im Bereich der Nachlasserschließung, wie die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, könnten bei herausragenden und besonders forschungsrelevanten Beständen Entspannung bringen,384 dürften aber für die Gesamtlage der Nachlasssammlung kaum eine Entzerrung erreichen.