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Meilensteine nach dem Stage-Gate-Modell®

5. Persönliche Strategieentwicklung anhand eines Leitfadens

5.1 Meilensteine nach dem Stage-Gate-Modell®

Um in einem Prozess bzw. Projekt kontinuierlichen Erfolg erzielen zu können, ist das Setzen von Meilensteinen ein hilfreiches Werkzeug. Deshalb soll an dieser Stelle das Stage-Gate-Modell erläutert werden. In dieser Modellform wissen alle Prozessbeteilig-ten über den Status des Projektes und über die nächsProzessbeteilig-ten Schritte Bescheid. Die Auf-gaben werden klar fokussiert. Zwischen den Gates können die Projektpartner (also Beraterin und Klientin) die jeweiligen Arbeitspakete eigenverantwortlich abarbeiten, wobei klare Prioritäten gesetzt werden. Wichtig ist, dass die Termine dabei eingehalten werden. Die Vorgehensweise gestaltet sich folgendermaßen: Zunächst werden die Zwischenergebnisse für das nächste Gate mit dem Projektteam gemeinsam erarbeitet.

Die Projektmitglieder (im konkreten Fall die Klientin) arbeiten selbstverantwortlich an den einzelnen Arbeitspaketen und an deren Abfolge. Es werden nur die Themen und die jeweiligen Unterlagen vorgegeben. Die Führungskräfte und Entscheidungsverant-wortlichen (d.h. die Beraterin) geben dann beim nächsten Gate-Meeting Projekte frei oder verlangen eine Wiederholung.

Das Stage-Gate-Modell107 beschreibt, wie eine Firma ihren Produktentwicklungspro-zess mit Hilfe eines erprobten Projektphasensystems und der dazugehörigen Meilen-steine strukturieren soll. Das Modell basiert auf 60 Fallstudien eines effektiven Produk-tinnovationsprozesses. Der kanadische Wissenschaftler Robert G. Cooper, er ist Pro-fessor für Industrie-Design in Hamilton, veröffentlichte im Jahr 1986 seine Idee. Stage-Gate ist mittlerweile zu einer Marke geworden. Das Stage-Stage-Gate-Modell betrachtet die Produktinnovation als einen klar definierten Prozess, der zum Ziel hat, die Qualität zu steigern. Dabei ist es, so Cooper, die Intention, den Fokus mehr auf den Prozess als

106 Vgl. COOPER 2019: o.S., description

107 Vgl. ebd.: o. S., description

auf das Produkt zu legen. Dazu wird der Prozess in Sequenzphasen überblicksmäßig unterteilt, wobei diese Sequenzen immer wieder neu adaptiert und gegebenenfalls kor-rigiert werden können. Ziel dabei ist es, dass die Produkte möglichst schnell auf den Markt kommen und nicht durch hinderliche Aktivitäten während des Projektverlaufes aufgehalten werden. Das rechtzeitige Reagieren auf Probleme und Blockaden im Pro-zessverlauf maximiert die Chancen, dass ein Produkt zum wirtschaftlichen Erfolg führt.

Die sogenannten „stages“ werden in unterschiedliche Phasen, in denen die Arbeiten von mehreren Projektteams durchgeführt werden, unterteilt, wohingegen die „gates“, auch Meilensteine genannt, die verschiedenen Leistungen und/oder Kriterien darstel-len und als Qualitätskontroldarstel-len zwischen den einzelnen „stages“ positioniert werden.108 Gerold Patzak und Günter Rattey fassen dieses Modell nach Cooper wie folgt zusam-men:

„Das Stage-Gate-Modell ist ein Gesamtprozessansatz, der vor allem in Forschungs- und Entwicklungsprozessen eine Anwendung findet. Das Stage-Gate-Modell stellt ei-nen definierten Projektablauf dar, indem der Schwerpunkt auf einige wenige standar-disierte Meilensteine (Gates) gelegt wird. Zwischen diesen Meilensteinen liegen die Hauptaufgaben des Projekts, die allerdings im Unterschied zum traditionellen Projekt-managementansatz nicht im Detail spezifiziert werden.“109

Mit dem Stage-Gate-Modell wissen alle Prozessbeteiligten über den Status des Pro-jektes und über die nächsten Schritte Bescheid. Die Aufgaben werden klar fokussiert.

Zwischen den Gates können die Projektpartner die jeweiligen Arbeitspakete eigenver-antwortlich abarbeiten, wobei klare Prioritäten gesetzt werden. Wichtig ist, dass die Termine dabei eingehalten werden. Die Vorgehensweise gestaltet sich folgenderma-ßen: Zunächst werden die Zwischenergebnisse für das nächste Gate mit dem Projekt-team gemeinsam erarbeitet. Die Projektmitglieder arbeiten selbstverantwortlich an den einzelnen Arbeitspaketen und an deren Abfolge. Es werden nur die Themen und die jeweiligen Unterlagen vorgegeben. Die Führungskräfte und Entscheidungsträger ge-ben dann beim nächsten Gate-Meeting Projekte frei oder verlangen eine Wiederho-lung.110

Das StaGate-Modell auf die Beratungssettings mit der Klientin zu übertragen ge-staltet sich prinzipiell gleich, wenn es darum geht, einzelne Meilensteine zu finden und die dazugehörigen Arbeitspakete gemeinsam zu definieren. Die Beratung wird damit

108 Vgl. ebd.: o. S., description

109 PATZAK/RATTAY 2018: 244

110 Vgl. ebd.: 244f

zum gemeinsamen Prozess, bei dem die Klientin selbst aktiv am Prozessgeschehen beteiligt ist. Allerdings ist es sehr wohl ein Wechselspiel zwischen Beraterin und Klien-tin, wobei die Beraterin die Richtung vorgibt und sich dann von der Klientin das Ein-verständnis einholt. Der Stage-Gate-Modell-Plan für die Beratungssettings in dieser Arbeit wird als erster Schritt für die Vorgehensweise in der Beratung erstellt. (Vgl. Abb.

17)

Abb. 17: Stage-Gate-Modell-Plan für Beratungssetting; Quelle erstellt: Verfasserin111

Meilenstein 1 (Lebenssäulen definieren und mit Lebensinhalten befüllen) ist gleich-sam die Initialzündung, mit der das erste Setting begonnen wird. Die Stufe 1 schließt demnach unmittelbar an und beschäftigt sich in dieser Einheit mit dem Thema „Vision finden“.

Meilenstein 2 (Beruflichen Wunschzustand definieren) führt die Vision weiter und er-arbeitet in der zweiten Stunde die Ziele, die für die Neuausrichtung von der Klientin für wichtig erachtet werden.

Meilenstein 3 (Auswahl der wichtigen Faktoren) führt zum Thema der Stunde, nämlich zur Auseinandersetzung mit dem Verhalten und den Werten.

Meilenstein 4 (Berufsmöglichkeiten entdecken) wurde aus dem Verhalten und aus den Werten generiert und setzt weiter fort mit der thematischen Ausrichtung „Potenzial entdecken“ in der vierten Beratungsstunde.

111 Vgl. KLEINSCHMIDT/GESCHKA/COOPER 1996: 52f Meilenstein

Meilenstein 5 (Berufsmöglichkeiten im Kontext der Umwelt klären) leitet über zum Thema „Design your job“.

Meilenstein 6 (Berufsmöglichkeiten finden, die der Markt braucht) impliziert themati-sche Überlegungen über „Berufe, die der Markt in Zukunft braucht“.

Meilenstein 7 (Masterplan zur aktiven beruflichen Neuausrichtung entwerfen) bietet in der siebten und damit vorläufig letzten Beratungsstunde die Möglichkeit, zu überle-gen, welche konkreten Schritte zur Bewerbung notwendig sind.

Der Meilenstein und der Aktionsplan werden kombiniert und der Klientin in einem Blatt am Beginn der Beratungssettings mitgegeben, so dass sie den Überblick über die von ihr erbrachten Aktivitäten bewahren kann.