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Mein lieber Mösch,

Im Dokument Appendice : lettres d'Amand Gressly (Seite 61-64)

-zu verfolgen, Hessen michden entgegengesetzten Wegeinschla-gen, um von mir bekannteren Gebirgssystemen aus in mir noch wenig bekannte zu gelangen.

Auf baldigstes Wiedersehen.

Dein alter Freund

A. GRESSLY.

Ölten den 23. Juni 1862.

Mein

lieber

Mösch,

Das abscheuliche Wetter scheint es ganz auf uns abgesehen zu haben und ich habe mich daher hieher zu Freund

Adolf

von Arx, Notar, zurückgezogen in der Hoffnung, es werde bald einmal mit dem himmlischen Wasserbehälter auf die Neige gehen. — Ich erhielt gestern in Aarau zwei Telegramme aus Delsberg einer nicht unwichtigen Expertise bei Grellingen (Bernerjura) wegen, wobei auch Peter Merian erscheinen soll.

Diese könnte ein paar Tage wegnehmen, doch wieder S/o/jfe in rfe/z ßeafe/ zur Fortsetzung unserer gemeinsamen Exkursio-nen liefern, was nicht ganz zu verachten ist, und wobei unser Geschäft kaum leiden wird. Ich hoffe, dass

wir

Übrigends bald damit im Reinen sein werden, und

wohl

bis Egerkingen, dann die oberjurassiche Stufenfolge im Blei liegen wird. Sind die hiesigen oberen Oltener und Wangener Feuersteinschichten

mit

ihren verkieselten Seeigeln u. s. f. das Aequivalent Deiner Endinger oberen Kieselkalke (Cidaritenschichten), so werden sich die übrigen Stufen

wohl

leicht ergeben zu unserer beid-seitigen Befriedigung, und dann werden auch von hier und Buchsiten weg sich die Niveaus nach Solothurn, Neuchatel und Berner Jura verfolgen lassen.

Doch erst muss das Wetter sich ändern und nach einer kur-zen Abwesenheit ins Laufenthal der Grellingerexpertise wegen ich wieder bei

Dir

eintreffen, um den Rest Deiner

Normalpro-file

durchzugehen, was nicht mehr sehr viel Zeit wegnehmen

wird. Ich denke, eine Woche möchte dazu genügen. Dann gehe ich mit Sturmeseile nach Frankfurt zu

Dr.

ß<?r/za und nach-dem seine Fragen berichtigt sein werden, wollen

wir

im August

und Herbst

mit

Lang den Solothurnerjura ausmustern und

für

die so verwickelte Geologie des obern Juras eine endliche

Lösung

mit

vollster

Zufriedenheit finden.

Mit

brüderlichem Gruss

Dein A. GRESSLY.

Delémont den 6 Juli 1862.

Mein

lieber

Mœsch,

Es sind schon über 14 Tage vorbei, seitdem ich Dich in Brugg verlassen und einer Expertise wegen in den Berner Jura abgefahren bin.

£s

handelt sich um einegenügende Quell-wasser-Menge

für

Basel anzuschaffen, und diese hofft man mit der besten Aussicht um Grellingen zu erreichen, von wo meh-rere Quellbäche nach Basel befördert werden sollen. Ich bin

mit Müller

beauftragt, die Sache geologisch zu verifizieren, was eben nicht schwierig ist, aber doch nicht wenig

Zeit

weg-nimmt. Zudem wurde ich letzter Tage wieder einmal von den verabschiedet geglaubten Fussrhümatismen überfallen und musste das Zimmer hüten. Nun aber mit Baden und Schmie-ren

wird

mein Erbfeind gebannt und ich kann meine Füsse wie-der gebrauchen. Ich gehe daher diese Woche wieder nach Grellingen, um die noch übrigen Fragen zu erledigen und mei-nen Rapport zu berichtigen. Ich hoffe, in ein paar Tagen wieder bei

Dir

einzutreffen, um die begonnenen Argauerprofile

mit

Dir

durchzunehmen. Ich hoffe,

wir

werden damit baldim reinen sein. Das Hochplateau von Gempen-Seewen scheint mir sehr geeignet,Verknüpfungspunkte zwischen demAargauerJura und dem Bernerjura anzubahnen. Wenigstens hat FreundBonanomi im Seewener Astartien mehrere

für

den Aargauer Jura bezeich-nende Fossilien gefunden, wie den des Geissberges,

Austern und so ferner. Im Bernerjura selbst wie im Pichoux kommen blendend weisse Kreidekalke

mit

den Ammoniten des weissen Wangener Kalkes vor. Welcher Stufe sie aber ange-hören, ist mir noch unbekannt. Eine Afe/an/asto'a/a nur etwas

dickleibiger

als die des Astartenmergels kömmt hier auch noch im Terrain à chailles vor,

//e/ra/ctäarü

crf/zu/ar/s, und der grosse

fcAfnus

des Geissberges auch noch im oberen und mittleren Astartien von Mont-Chaibeut bei Delsberg. Am Ende scheint es sich zu erweisen, dass wir es vielmehr

mit

den loka-len Fazies einer und derselben Stufe zu thun haben...

(Schluss fehlt.)

Rheinfelden den 22 Juli 1862.

Mein

lieber

Mœsch,

Ich habe das Briefpaket von

Dir

sammt DeinerZuschrift

rieh-tig

in Delsberg empfangen, leider zu spät als ich von meiner Wasserexpedition zurückkehrte, um

Dir

noch antworten zu können. Doch wirst Du noch mein Schreiben von Delsberg erhalten haben und wie ich neue Aussicht für die ÄernAoA/e«-VersMc/re gewonnen habe. Wir werden das nächster Tage bere-den, da ich Dich morgen oder übermorgen in

Brugg

zu finden hoffe, falls Du wieder von Frankfurt zurück bist. Ausser mit vielem Regenwetter hatte ich unterdessen wieder mit leichten Rhümatismen zu kämpfen, die mich zu Hause zu bleiben nö-thigten, aber lange nicht so arg wie früher wütheten. Ich schliesse diese paar Zeilen, die

Dir

nur melden sollen, dass ich noch am Leben und wieder im Aargau bin und Dich in einem oder zwei Tagen in Brugg zu treffen hoffe. Ich gehe heute we-gen einer Quelle nach Maisprach, und morgen wegen Gyps nach Wühr. Von

dort

über Waldshut nach Brugg.

Dein alter Freund

A. GRESSLY.

Neuenburg d. 5. Sept. 1862.

Mein

lieber

Lang,

Es wäre

gut

einmal von

Dir

zu erfahren wann Du zu der Bieler-Expedition bereit sein könntest, oder auf welche

Zeit

Du selbe verlegen möchtest. Denn da ich doch einmal nach

Frank-furt

muss, so muss unsere Sache vorher oder nachher abge-macht werden. Bei all dem Zögern und der Ungewissheit komme ich nirgends ziora/âr/s.

Ich bin bald auf Combe-Varin, bald hier seit dem mich Schlönbach und Waagen verlassen haben um heimzukehren.

Doch,

wird

das Wetter anhaltend gut, so mag ich mich hier nicht in der Enge herumtreiben oder gar hinter dem Schreib-pulte wieder das Podagra u. s. f. anschnallen. Darum ent-scheide Dich baldmöglichst.

Ich weiss

Dir

Übrigends wenig oder vielmehr nichts von Bedeutung zu melden, als viele Grösse von Desor, und ich bitte Dich, alle in Solothurn freundlichst zu begrüssen.

Wie ich glaube hat Schlönbach in Solothurn bei Russ ein Exemplar unserer Photographie für mich bestellt, sehe nach.

Ich wünschte auch von der ersten Platte eine Probe.

„Ad interim"

wie immer Dein

A. GRESSLY.

Combe-Varin d. 18 Sept. 1862.

Im Dokument Appendice : lettres d'Amand Gressly (Seite 61-64)