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il/onsî'eur Xavier ,S7oc7am/r

Im Dokument Appendice : lettres d'Amand Gressly (Seite 98-103)

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ôe/Tzozs

à

/7erne

Malleray d.

8'Juni

1863.

Mein

lieber

Lang,

Ein Regentag giebt mir heute Gelegenheit zum schriftlichen Verkehr und ich benütze ihn auch,

Dir

einiges mitzutheilen und mehreres von

Dir

und andern zu erfahren. —

So viel es mein noch nicht

völlig

hergestelltes Gangwerk erlaubt, habe ich seit meiner

Ankunft

in hier das umliegende Thal und die Klüsen von Sonceboz, Court, Münster untersucht, und wie Du wohl von Tante und Cousin erfahren haben wirst, war ich auch auf der Schmelzi und in Laufen, und kehrte auf den ersten Mai nach Malleray zurück, gieng anfangs der Woche

') bien mérité.

über die Freiberge an den Doubs und auf das Ende wieder hieher ins Thal.

Der Klusenpass von Sonceboz oder Pierrepertuis geht nicht bis auf den Oxford hinunter, sondern

bleibt

auf dem untern Ptérocérien stehen (auf den oberen Schichten der Delsberger-kluse mit Hemicidaris Thurmanni). Laut dem

Profil

dieser Kluse wären noch an 700 Fuss Astartien und Corallien meist fester Fels bis auf den Oxford hinunter. Da aber durch die Münsterklusen alle Terrains des Obern Juras an

Mächtigkeit

überraschend zunehmen, und bis zu 2000 Fuss anschwellen mögen, so wäre

für

den Sonceboztunnel nicht so bald zu fürchten in den Oxfordmergel zu fallen, da er blos 200' unter den untern Kimmeridge zu liegen käme und so nach Delsberg noch 500 Fuss meist fester Kalk unter dem Tunnel zu erwarten wären. Darüber kann aber nur die weitere Vergleichung mit Reuchenette und

Biel

sicher stellen. Die Birs scheint wie alle hiesigen grossen Bachquellen dem Virgulien zu entspringen und dessen Schichten zu folgen, keineswegs aber aus tieferen Terrains zu entspringen, da diese überall in den Klüsen nur wenig Wasser geben. Diese Frage aber muss noch genauer durchgenommen werden, wozu die eine oder_ die andere der folgenden Wochen verwendet werden sollen.

Bis jetzt habe ich das durch

üxogyra

und

das

Pterocmc«

durch Os/rca

so///ar/a,

/socarrfäz camzafa, Ceromya e.vce/zMca wie im übrigen Westjura bezeichnet ge-funden. Ebenso auch das Astar/re«, doch nur undeutlich ohne 4fe/aa/a s/WaAz. Im Corallien blanc von Münster einige Typen von Delsberg, St. Verenaschichtenartig kreidig, doch noch nichts entscheidendes. Das Corallien der Courterkluse ist hin-gegen fast lettsteinartig grau blaülich schieferig noch ohne Fossile, ausser einem Pa/zAzcn/zas sa&fe/rs

')

in den

Zwi-schenschiefen. Man würde dabei eher ans Argovien (Birmens-dorf) denken, tauchte darunter nicht charakteristisch genug das Terrain à chailles auf. Immerhin lässt sich trotz dem grossen Mangel an Petrefakten in diesen herrlichen Klüsen vieles herausziffern, da es immer wieder gute Horizonte giebt, die entscheidend werden können, und

Zeit

dazu ist mir eingeräumt, da ich das ganze Bahnnetz von Basel nach Biel und

Pruntrutt-') Ich kann die Bestimmung als richtig bestätigen Dr L. R.

Delle durchforschen soll und so viele grosse Strecken davon keine Anstrengung fordern, da sie mir bekannt genug sind aus alter Zeit...

Malleray (Val de Tavannes) d. 15 Juni 1863.

Mein

lieber

Mœsch,

Nach langen rhiimatischen Leiden kann ich endlich wieder meine Füsse zu geologischen Forschungen im Juraverwenden, und diesmal zwar im Dienste der Bernerjurabahn zwischen Biel-Basel, Delsberg-Pruntrutt, und Sonceboz-Convers im St-Immerthal. Vorab habe ich mein Hauptaugenmerk auf den wichtigen Strich zwischen Biel-Delsberg, auf die zahlreichen herrlichen Juraklusen zu wenden, und habe im Laufe zweier Wochen schon manches für die Wissenschaft wichtiges beo-bachten können, da hier der gesammte Jura vom Virgulien weg bis auf den Keuper zu Tage

tritt

und besonders die obern Jurastufen äusserst deutlich zu Tage tretten. Der Typus ist hier immer noch, der westjurassische, besonders walten das Virgulien und Ptérocérien vor, auch das Astartien ist noch sehr deutlich entwickelt und auch noch in der K'use von Court die sto'ata-Schichte. Hier scheint hingegen noch das ächte weisse Laufener und Delsberger Korallien mit seinen

i

Oolithen zu fehlen, aber sich schon in den Klüsen von Münster und Roches aufzutretten, was nächste Untersuchungen ent-scheiden mögen. Das darunterliegende Corallien siliceux und Terrain à chailles ist aber um so deutlicher charackterisirt durch G/y/i//CM5 /z/erog/y/i/z/cw.s' etc., etc. — Das Oxfordien ist nur schwach vertretten, desto mächtiger aber das Bradfordien*) als glimmerige Schiefermergel und graue hydraulische Kalke wie zu Noiraigue im Kanton Neuchatel.

Oolithe

hingegen sind wenig oder gar nicht entwickelt auf einer Mächtigkeit von 130-200 Fuss, doch schon deutlich in den Klüsen von Cour-rendlin und Roches, wo bis auf den Keuper alles vorhanden ist, aber noch wenig untersucht wurde.

') Es ist hier das untere Callovien oder der Cale, roux-sableux

gemeint. Dr L. R.

Trotz dem ziemlichen Petrefackten-Mangel habe ich doch schon mehrere sehr bestimmte Horizonte herausgefunden, wie die £wog_yra

w/gw/a-Mergel,

die Kimmeridgemergel, die zwischen beiden Stufen stehenden Dolomite und

Dolomit-mergel, die Astartenpisoolite und Oolite, die Afatfca- und yV/e/a«/a sfr/azG- Bänke, u. s. f. Das ganze bis auf den Oxford erreicht über 1000 Fuss Mächtigkeit und ich hoffe darin eine Menge alter und neuer Horizonte herauszufinden, bis jetzt aber noch wenig oder fast nichts dem Argau entsprechendes, selbst schon nicht

völlig

den Schichtsystemen von Solothurn.

Doch war die

Zeit

noch zu kurz, um alles noch mögliche her-auszudüfteln. Immerhin glaube ich, diese Juragegend

wird

der Jurageologie sehr schöne Ergebnisse liefern.

Diese paar Zeilen mögen

Dir

einstweilen ein Lebenzeichen von mir und meinem jetzigen Treiben geben, und ich hoffe, bald von

Dir

mit einer

Antwort

erfreut zu werden. Vielleicht führen Dich einmal Deine Geschäfte hierdurch und dann können

wir

miteinander die schönen

Klusenprofile

durchgehen und den Correspondenzen mit andern Gegenden nachspüren. Ich hoffe, bald Deine vorjährigen Resultate

veröffentlicht

zu sehen.

Ich werde die meinigen mit denen jetzt zu erhaltenden ver-binden, und ich grüsse Dich einstweilen herzlich, sowie Hrn. Escher, meinen Bruder Heinrich und andere etwaige Freunde in Zürich.

Dein A. GRESSLY.

Üfr/TM

/Tg/- Casimir Mcesc/î,

Ga>%

LzY/zogra/z/z. Sfe/>z

m

Zürich

Malleray d. 19 Juli 1863.

Mein

lieber

Mœsch,

Ich beantworte

Dir

wohl etwas zu spät Deinen Brief vom

11

Juli

1862, da Du mir 8 Tage zur Beantwortung ansetztest, wenn Dich meine

Antwort

in Zürich treffen soll. Ich schicke nun dieselbe an Pfarr. Cartier, den Du mir bestens grüssen sollst. Und ich hoffe er werde Dich nicht zu spät treffen.

Ich sitze noch immer in den Klüsen des Münsterthaies herum, zu Court, Pierrepertuis, gestern Sonntag auch in Gänsbrunnen, also nicht mehr sehr

weit

von Deinem Kampfplatze. Ob ich nun zu

Dir

uud Cartier kommen kann, ist mir noch im Dun-kein ; allein in der nächster

Zeit

werde ich den zwis-chen Bévilard und Bad Péry untersuchen, und es ist auch leicht möglich, dass ich dann zwischen Reuchenette und

Biel

mehrere Tage

mit

Schichtausmessungen zubringe. Schreibe mir bald, ich lade Dich mit Cartier zum Voraus hieher ein oder wenn's geht, komme ich zu Euch. — Ich muss aber jezt

mit

Ingf Froté das Bahntracé durch die Courter Klus beendigen, ehe ich weiters kann, und die gesammelten Notizen zu einem Ganzen sammeln. Ich glaube Deine Py£"«nr.ssc/nc/zfe« möchten denen des Kimmeridges von Delsberg und Pierrepertuis ent-sprechen. Die Species mögen entscheiden. Ich habe einen PygM/us von Pierrepertuis Hrn. Prof. Desor Übermacht.

Ich erwarte demnächst von Buchsiten oder Solothurn aus Deine

Antwort.

Dein A. GRESSLY.

Aft.-ôene. Ihr könntet ganz gut durch das Ballsthal über Gäns brunnen zu mir kommen

Rapport géologique sur les terrains parcourus

Im Dokument Appendice : lettres d'Amand Gressly (Seite 98-103)