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Kontextfaktoren bei flüchtigen nachbarschaftlichen Beziehungen

Im Dokument The Strength of Very Weak Ties (Seite 93-98)

Einflussfaktoren Phänomen

4. Face-to-face Kommunikation in städtischen sozialen Netzen

4.2 Passive Interaktionen in flüchtigen nachbarschaftlichen Beziehungen Während Interaktionen in engeren nachbarschaftlichen Beziehungen schon in verschiedenen

4.2.2 Kontextfaktoren bei flüchtigen nachbarschaftlichen Beziehungen

Wie zuvor erwähnt, kann man sich den flüchtigen nachbarschaftlichen Beziehungen nicht entziehen, d.h. der grundlegende Kontextfaktor für passive Interaktionen in flüchtigen nachbarschaftlichen Beziehungen ist das Wohnen in einer gemeinsamen Nachbarschaft.

Allerdings gibt es dennoch unterschiedliche Kontextfaktoren, die bestimmen, ob man sich dieser Nachbarschaft zugehörig fühlt oder nicht. Hierbei ist eine Passung der eigenen Werte in Bezug auf das Zusammenleben mit dem in der Nachbarschaft beobachteten gruppenbezogenen Verhalten ausschlaggebend.

Zunächst ist generell zu unterscheiden, ob eine Mischung der Bewohnerschaft als positiv wahrgenommen oder eher eine homogene Bewohnerschaft vorgezogen wird. Auch wenn die Aussagen überwiegen, die eine gemischte Bewohnerschaft ausdrücklich wertschätzen und daher auch Toleranz gegenüber den anderen Bewohnerinnen und Bewohnern aufbringen (insgesamt 17 Personen), wird in fünf Interviews auch der Wunsch nach sozialer Homogenität geäußert. Insgesamt fühlen sich dabei alle dieser Befragten, ihrer als „zu gemischt“

empfundenen Nachbarschaft nicht zugehörig. So meint ein älterer Bewohner im Hinblick auf die sich verjüngende Bewohnerschaft: „Ich fühl mich hier ausge... sagen wir mal so ein bisschen unwohl“ (I 12, „Isolierter“). Eine Bewohnerin zeigt sich betont in diesem Zusammenhang ihre Erleichterung, dass sie in ihrem Block nur ältere, deutsche Nachbarn hat (I 54, „Verschlossene Eltern“). Dass man sich von den anderen Nachbarn abgrenzt, wird dabei mit einem vermeintlich asozialen Verhalten seitens der „Anderen“ begründet, lässt allerdings vielmehr auf Vorurteile schließen: „Die sind laut, unterhalten sich bis nachts um zwölf. Als wenn ihnen hier alles gehört“ (I 12, „Isolierter“), „Es gibt ja gewisse Regeln, also, die die Leute allerdings nicht einhalten“ (I 50, „Verschlossene Eltern“), „Also wir kommen damit nicht klar, dass manche Ausländer so leben, Essen und Kopftuch und weiß ich nicht.

Wenn die so locker sind, so wie man sein sollte, wie ich der Meinung bin, dann ist es kein Problem, aber wenn die so verklemmt, die sind ja, bin ich der Meinung, immer verklemmt. Da wohnen hinten zum Beispiel welche, die laufen mit Kopftuch rum und quatschen nur eben

Nette Nachbarschaft Anonyme

Nachbarschaft Unangenehme Nachbarschaft Einzelkontakte „Hallo und Tschüss“ Unfreundliches

Verhalten Asoziales Verhalten Gruppenkontakte angenehme soziale

Kontrolle Bildung

geschlossener Gruppen

Ausgrenzung von Gruppen, generelle Konflikte, unangenehme soziale Kontrolle, Besetzung von Räumen

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auf ihrer Sprache“ (I 13, „Kontaktfreudige Eltern“). Ein weiterer Befragter erklärt: „Das ist halt einfach so, dass eben die eine kulturelle Seite eben das nicht so für nötig hält, den Müll halt nicht irgendwo, nicht aus dem Fenster raus zu schmeißen“ (I 3, „Verschlossene Eltern“).

Tatsächlich wird allerdings von der Mehrzahl der Befragten eine soziale Mischung als positives Merkmal hervorgehoben: „Das ist eigentlich ganz nett. Das sind recht gemischte Leute“ (I 51, „Kontaktsuchende“), „Ich kann mir schon vorstellen hier alt zu werden. Ich hoffe, dass die Siedlung so eine gesunde Mischung bleibt, wie sie ist“ (I 33, „Kontaktfreudige Eltern“). In jedem Fall wir in den Interviews von den meisten Befragten nicht die Annahme bestätigt, dass eine homogene Bewohnerschaft was das Alter, die Herkunft oder den Lebensstil betrifft, der Wunschvorstellung der Bewohnerinnen und Bewohner entspricht.

Dabei wird zum einen eine Mischung hinsichtlich des Einkommens („Es ist ein neues, sag ich jetzt mal, Publikum gekommen. Und Gott sei Dank gemischt. Also auch ein bisschen sozial stärker, also mit mehr Geld, sag ich jetzt einfach mal“, I 9, „Kontaktfreudige Eltern“), aber auch hinsichtlich des Alters („Die alten Leute sterben alle weg und da kommen junge Leute her. (...) Aber dadurch ist es schon lebendiger geworden, die ganze Siedlung“, I 8,

„Verschlossene Eltern“) und der Herkunft („Das finde ich schon sehr schön eigentlich, dass das so gemischt ist“, I 8, „Verschlossene Eltern“) begrüßt.

Wenn eine soziale Mischung bevorzugt wird, dann hängt allerdings das Zugehörigkeitsgefühl davon ab, ob die Nachbarschaft generell als nett, anonym oder ausgrenzend empfunden wird. Ein nettes Bild von der Nachbarschaft entsteht in erster Linie, wenn man die Bewohnerschaft insgesamt als freundlich und offen empfindet. „Das ist so familiär (...). Jeder kennt jeden so zu sagen (...) Ich find es schlimm, wenn man so anonym in irgendwie so einem Hochhaus, wo also keiner keinen kennt“, (I 9, „Kontaktfreudige Eltern“), „Wir wohnen ja hier auch nicht allzu lange hier. Da muss man das alles erst noch ein bisschen antasten und so, aber ansonsten finde ich, sind sie alle sehr nett und hilfsbereit, also kann man nicht meckern“ (I 8, „Verschlossene Eltern“), „Der Kontakt mit den Mietern ganz Klasse. Also sonst verstehen wir uns hier alle ganz gut“ (I 40, „Kontaktfreudige Eltern“). Eine als nett empfundene Nachbarschaft zeichnet sich ferner durch tolerantes Verhalten aus. So freut sich z.B. eine Bewohnerin über das vorurteilsfreie Verhalten von Kindern: „Das finde ich eben das Schöne an Kindern (...) Also die haben das noch nicht so mit dem Rassismus, dass sie sagen ‚Oh Ausländer sind Scheiße’ oder ‚Nur weil er schwarz ist, mag ich mit ihm nicht spielen’ oder wie auch immer. Also hier spielt jeder mit jedem und auch die Kinder selbst werden schon so teilweise groß, dass sie also merken, die Kinder sind auch nix anderes wie ich selbst auch bin, nur dass sie eben eine andere Hautfarbe haben oder anders sprechen oder so“ (I 8, „Verschlossene Eltern“). Eine weitere Befragte hält fest:

„Wenn ich in Urlaub fahre, dann bin ich genauso Ausländer wie die hier“ (I 52,

„Verschlossene Eltern“). Ein älterer Bewohner zeigt ebenfalls Toleranz für die Jugend: „Es gibt hier auch keine türkischen Jungs, die betrunken durch die Gegend laufen (...) das sind nur die deutschen. Wenn dann mal im Stadion ein Fest ist, dann haben die hier alle gebechert von da drüben, ja und dann laufen sie hier nachts durch die Gegend. Naja, und dann hab ich nachts eben was zu tun: Steh ich auf dem Balkon und kieke, wie sie besoffen nach Hause kommen. Darunter leidet meine Wohnqualität nicht, da bin ich großzügig“ (I 5,

„Kontaktfreudige Eltern“).

Das Zugehörigkeitsgefühl zu einer als sozial gemischten und dabei offenen und toleranten empfundenen Nachbarschaft ist dabei unabhängig davon, ob die jeweilige Person generell

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einen Kontaktwunsch hat oder nicht. So gibt es zwar bei den Personen, die ihre Nachbarschaft als offen und freundlich empfinden und ein grundlegendes Zugehörigkeitsgefühl haben einerseits solche, die viele Kontakte haben, aber andererseits auch solche, die keine oder wenig Kontakte haben, allerdings auch keine weiteren wünschen („Hallo und Tschüß - das reicht vollkommen. Aber so freundschaftlich? Nein!“, I 32

„Verschlossene Eltern“, „Mal so paar Worte wechseln oder so (...) aber jetzt so näher, dass wir da so Kaffee trinken, so was ist mir schon immer zu nah“, I 2 „Isolierte“).

Wenn hingegen ein Wunsch nach sozialer Mischung vorhanden ist, aber wahrgenommen wird, dass sich abgeschlossene Gruppen in der eigenen Nachbarschaft bilden, wird das Zugehörigkeitsgefühl beeinträchtigt. Eine weitere Befragte hebt z.B. zwar eine gute Mischung der Bewohnerschaft als positiv hervor (I 4, „Verschlossene Eltern“): „Polen, Russen, dahinten auch Türken. Es ist hier reichlich multikulturell, möchte ich mal sagen, was ich aber auch wiederum nicht als unangenehm empfinde. Da hab ich keine Probleme mit. Ich komm nämlich aus Kreuzberg“ fügt dem aber hinzu: „und dahin würde ich auch gerne wieder zurück“, da sie wegen der fehlenden Mischung der Bewohnergruppen ihre Nachbarschaft als anonym empfindet. Als Grund für die Gruppenbildung nennt eine deutsche Befragte die Verschlossenheit von vielen Deutschen: „Es ist anonym hier (...) Außer wie gesagt bei Älteren oder z.B. bei den türkischen Familien untereinander. Weil die haben ja ein ganz anderes Sozialleben wie wir - da ist mehr Familie. Also was uns Deutsche anbetrifft, die jüngere Generation da ist das so: ich mach die Tür zu“ (I 4, „Verschlossene Eltern“). Eine weitere Bewohnerin befürchtet eine Beeinträchtigung der nachbarschaftlichen Gemeinschaft durch nicht-deutsche Bewohnergruppen: „Ich denke, die sollten ein bisschen aufpassen, wer hier alles herzieht. Das man da halt guckt, dass man halt, weiß ich nicht, ein gemischtes Verhältnis behält. Nicht zu viele davon, nicht zu viele davon. (...) weil das erleben wir ja hier schon so ein bisschen, ist schon abgesondert und (...) hier sind schon einige Grüppchen“

(I 6, „Isolierte“). Dem gegenüber kommt allerdings auch eine türkische Bewohnerin ebenfalls zum Schluss: „(Was denken Sie, woran das liegt, dass sich das so wenig mischt, dass man so wenig miteinander zu tun hat?) Ich denke, weil so viele Ausländer hier sind. (...) Ich sehe den Unterschied von früher bis jetzt. Vor ein paar Jahren hatten wir nur deutsche Nachbarn und da hatten wir auch Kontakt, jeder hat sich unterhalten“ (I 28, „Kontaktfreudige Eltern“).

Wenn allerdings die Gruppenbildung als tiefgreifende Spaltung der Bewohnerschaft wahrgenommen wird, die von intolerantem Verhalten gegenüber „den Anderen“ begleitet und als weitgehend unveränderlich wahrgenommen wird, führt diese Ausgrenzung von Bewohnergruppen dazu, dass kein Zugehörigkeitsgefühl besteht. Eine mangelnde Toleranz geht aus den geschilderten Konflikten zwischen Senioren und Kindern (I 12, 16, 34), aus der von nicht-deutschen Bewohnerinnen und Bewohnern wahrgenommenen Fremdenfeindlichkeit (I 25, 36, 46) sowie aus fremdenfeindlichen Äußerungen (I 54) hervor. Hierbei ist auffällig, dass die Bewohnerinnen und Bewohner, die ihre Nachbarschaft als unangenehm empfinden, eine Ausgrenzung durch eine als dominant empfundenen Bewohnergruppe (Senioren - Familien/

Kinder, Deutsche - „Ausländer“, Altmieter - Neumieter) erfahren, während die gleichen Konflikte aus Sicht der dominanten Bewohnerschaft (z.B. bei einigen Senioren, die sich über laute Kinder ärgern oder bei den Personen, die sich fremdenfeindlich äußern) das Gesamtbild von der Nachbarschaft nicht beeinträchtigen. Sogar fremdenfeindliche Aussagen werden in Verbindung mit dem Gefühl geäußert, in der Minderheit zu sein: „In einem Häuserblock sind es acht Parteien, mindestens sieben Parteien, die Ausländer sind. Also da ist man als Deutscher

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echt...“ (I 54, „Verschlossene Eltern“), „Muss nicht sein wie in Kreuzberg oder so, wo ich mir denn schon vorkomme, dass ich nicht mehr in Berlin wohne, in Deutschland, sondern dass da mehr Ausländer wohnen. Also ich hab nichts gegen Ausländer, aber wenn die alle auf einen Schlag so sich so vermehren“ (I 54, „Verschlossene Eltern“).

Konflikte zwischen Senioren und Familien entzünden sich in erster Linie an den Themen Ruhe und Lärm sowie Unordnung und Sauberkeit. Eine Bewohnerin schildert hierbei mehrere Situationen, in denen sie mit feindlichem Verhalten ihren Kindern gegenüber konfrontiert wurde (I 25, „Verschlossene Eltern“): „Da es sind wieder ältere Leute, die sich aufregen, die selber keine Kinder hatten, die sind jetzt ständig immer zu S. [der Hauswartin] gelatscht, so dass S. jetzt gesagt hat , in diesem Bereich darf kein Fußball gespielt werden. Da sind zu viele Klagen gekommen“, „Wir sind neu drin gewesen, wir hatten noch keinen Teppichboden drin liegen und so, es war dann ziemlich laut. Ja, was kam dann, bei mir stand jeden 2. Tag die Polizei vor der Tür“ „Also von meinem Kind das Fahrrad steht vorne, also sie hat ein behindertes Kind, man kann klingeln, man hat gesunde Finger, man kann unten einmal klingeln, dann kommt man auf den Balkon und dann kann man sagen, was man zu sagen hat. Aber nein, sie muss die Fahrräder wie ein Fußball in den Keller treten von meinen Kindern“. Aufgrund dieser vielen Konfliktsituationen kommt sie zum Schluss „Das ist keine Nachbarschaft“ (I 25, „Verschlossene Eltern“). Aber auch andere Eltern bestätigen, dass die Beschwerden von Senioren über Kinderlärm ihr Bild von der Nachbarschaft trübt: „Da wurde also mir den Kindern ständig geschimpft, ja wurde immer rausgekommen, wenn sie ein bisschen rumgerannt sind, also das war wirklich schlimm.“ (I 9, „Verschlossene Eltern“), „Und denn werden die Kinder da ausgemeckert und die dürfen da noch nicht mal mit einem kleinen Ball spielen, da wird sich auch schon aufgeregt“ (I 31, „Kontaktfreudige Eltern“), „Die [Tischtennisplatte] wird genutzt halt von den Kindern um nur so den Ball rüber zu schmeißen und dann wird gebrüllt halt, sie sollen aufhören“ (I 34, „Kontaktfreudige Eltern“).

Einige ältere Befragte bestätigen, dass Kinderlärm ihr Wohlbefinden beeinträchtigt: „Wenn dann bis abends 18, 19 Uhr hier die ganzen Kinder noch rumtoben und auf der andern Seite hinaus haben wir einen Kindergarten und da haben wir dann vormittags immer Lärm also, man kommt irgendwo nicht raus aus dem ganzen Lärm“ (I 8, „Kontaktsuchende“). In einer Siedlung, in der beim Umbau Ateliers für Künstler angelegt wurden, äußert auch ein jüngerer Künstler seinen deutlichen Unmut: „Die unterhalten sich quer über mein Grundstück hinweg und das Gebrülle muss ich mir dann auch den ganzen Tag anhören und das ist extrem belastend. Also, mittlerweile bin ich wirklich schon manchmal auf neunhundert (...) (Frage nach Zusammenleben mit Migranten) Das sind die, die am lautstärksten sind und mit denen habe ich (...) das meiste Konfliktpotenzial (...) es ist halt einfach, dass da eigentlich das so extrem laut wird immer, das macht mich aggressiv langsam“ (I 16, „Isolierte“).

Auch die Ausgrenzung von nicht-deutschen Bewohnerinnen und Bewohnern hat einen direkten Einfluss auf das Zugehörigkeitsgefühl zur Nachbarschaft. So erklärt eine Bewohnerin: „Als wir diese Wohnung genommen haben, dann haben die Nachbarn sehr darum gebeten, dass hier keine Türken einziehen. Und als wir gekommen sind, hat man uns gefragt, wo wir herkommen, wir sagten: ‚Aus der Ukraine’ - na gut, okay“ (I 23,

„Verschlossene Eltern“). „Hier gibt es schon paar schwarze Schafe, jetzt ein paar Deutsche, so Rassisten“ (I 25, „Verschlossene Eltern“), „Aber die Deutschen sind und bleiben auch ausländerfeindlich und das merkt man dann hier schon“ (I 3, „Kontaktsuchende“) Einige Deutsche führen als Grund für ihre Abgrenzung zu nicht-deutschen Bewohnerinnen und

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Bewohner vermeintlich kulturelle Unterschiede an: „Ich bin immer der Meinung weil die eben eine andere Lebenseinstellung haben, wie wir, kann es nie irgendwie zusammen passen.

Weil es wird dann immer zum Konflikt kommen. Der eine sagt so und der andere sagt so, und dann kommt es zum Streit. (...) (Frage nach Konflikten) Nein. Weil wir reden auch mit denen nicht, wir kennen sie nur vom Sehen und da wird nicht miteinander gesprochen und - nein, das gab's nicht“ (I 13, „Kontaktfreudige Eltern“). Bei zwei türkischen Bewohnerinnen geht die Ausgrenzung mit einer als unangenehm empfundenen sozialen Kontrolle einher:

„Die sind neidisch (...) Außerdem lästern sie“ (I 46, „Verschlossene Eltern“). „Also mit den Deutschen hier im Haus komme ich überhaupt nicht klar (...). Also ich finde die hier hinterfotzig!“ (I 25, „Verschlossene Eltern“).

Insgesamt kann man also aus den Interviews die folgenden Kontextfaktoren für ein Zugehörigkeitsgefühl zur Nachbarschaft ableiten:

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Tabelle 7: Kontextfaktoren bei flüchtigen nachbarschaftlichen Beziehungen

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass für ein Zugehörigkeitsgefühl zur eigenen Nachbarschaft zunächst bestimmend ist, ob man generell eine soziale Mischung begrüßt oder vielmehr eine homogene Bewohnerschaft bevorzugt, da hiervon das generelle Interesse an anderen Bewohnergruppen abhängt. Darüber hinaus ist das eigene Zugehörigkeitsgefühl davon abhängig, ob die Nachbarschaft grundsätzlich als sozial gemischt oder ausgrenzend bzw. als tolerant oder weniger tolerant erachtet wird. Im nächsten Abschnitt wird darauf eingegangen, welche Faktoren ein generelles Zugehörigkeitsgefühl verstärken oder schwächen können.

Im Dokument The Strength of Very Weak Ties (Seite 93-98)