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GEBETE UND BETRACHTUNGEN . EVAN GELIEN PERIKOPEN

Papier . 162 Bl . 208 × 144 . Salzburg, Petersfrauen, 1 . Drittel 16 . Jh .

B: Dickes Papier . Wasserzeichen im Falz: Anker im Kreis . Lagen: (1+IV)8 + 11 .IV96 + V106 + 6 .IV154 + (IV–1)161 . Die neue Foliierung berücksichtigt das Vorsatzblatt nicht; dieses und 156r–161v sind unbe-schrieben .

S: Schriftraum: (150–158) × (110–115); vertikale Begrenzungslinien mit Tinte . 18–26 Zeilen . Späte, gleich mäßi ge Bastarda vermutlich der Schw . Dorothea Meixner, Konventualin der Petersfrauen in Salzburg (Profess 30 . September 1518, † 25 . Januar 1553; vgl . Schellhorn 201, Nr . 40; Hayer 263) . Sie schrieb auch Salzburg, St . Peter, cod . b V 8 und die Überschriften in cod . b II 11 .

A: Rote Überschriften, Marginalien, einzelne Wörter im Text, Auszeichnungsstriche, Unterstreichungen, Vir geln, Punkte, Satzmajuskeln, zweizeilige (Perl-)Lombarden, z .T . mit ornamentalen Aussparungen;

1r drei zeilige braune, rot konturierte Buchinitiale O mit ornamentalen Aussparungen und rotem Zackendekor; Satzteile und Bibelzitate mit bräunlicher Tinte gerahmt .

E: Zeitgleicher Einband, Salzburg 1532 (vgl . Wind, S . 121): Braunes Kalbsleder über Holz mit Blinddruck . VD und HD sind gleich strukturiert, Rahmen und Felder hingegen unterschiedlich gefüllt: Zwei breite, durch jeweils dreifache Streicheisenlinien gebildete Rahmen, der äußere auf dem VD mit Stempeln Wind 186 (HD: leer), der innere mit Rolle Wind 10 gefüllt . Das Mittelfeld ist horizontal und vertikal in drei Teile geteilt . VD: im oberen Feld Jahreszahl 1532, zwischen den Ziffern Stempeln Wind 100 (HD: Stempel Wind 186); im unteren Feld Stempel Wind 100 und 22 (HD: Stempel Wind 186); das mittlere Feld auf dem VD teilen zwei vertikal verlaufende Streicheisenbänder in drei Teile: der mitt-lere ist mit Stempeln Wind 186, die beiden seitlichen mit der Rolle Wind 17 gefüllt; auf dem HD ist das mittlere Feld durch Diagonalen aus Streicheisenlinien geteilt, in den vier Feldern je ein Stempel Wind 186 . Je zwei schmale Schließenbeschläge aus Gelbmetall, die Lederbänder sind abgerissen . R mit drei Doppelbünden, in den Feldern horizontale Streicheisenlinien sowie Stempeln Wind 203, die zudem mit Stempeln Wind 186 gefüllt sind; umstochenes Kapital . Braungefärbte Papiersignakel . Papierspiegel . G: 1r Besitzvermerk: Aus der Nunbergerischen liberej (17 . Jh .) . Alte Bibliotheks signaturen auf dem

Spie-gel VD: 12. K. 2. Abth. (19 . Jh .) sowie 26 A 21 und 23 B 6 (20 . Jh .) . M: Bairisch-österreichisch .

L: Lang 103f . passim .

1 (1r–22v) Gebete für Sonn- und Feiertage Üb .: Ayn petrachtung an dem suntag.

1 .1 (1r) Gebet zur Dreifaltigkeit mit einer oratio . Inc .: O herr allmächtiger got o heilige unent liche auch aller edliste drifaltigkait o sälige o gesegente und unverwandelte gothait . . . erparm dich unser . . . (2v) Üb .: Oratio . Inc .: O du ainyge hoffnung trost lieb und ewige freid meiner armen sel und meines ellenden herczen, du pist alain das lest endet meiner sälichait . . .

Auch 23 E+ 1, 158r; der Beginn des Gebets auch in Salzburg, St . Peter, cod . a III 24, 54v–55r .

1 .2 (3r) Drei Paternoster zu den drei göttlichen Personen . Üb .: Zw got dem vater sprich drei Pater noster. Inc .: Ich ker sunderlich mein arms dürss hercz mit pegirlicher hoffnung zu dir o ewiger allmächtiger himlischer vater unsers herren Jesu Christi . . .

(6v) Üb .: Zw got dem sun sprich drey Pater noster. Inc .: O aller höchste unerforschliche gewaltige ewige weishait, du reichsnest allenthalben kreftikleichen . . .

(10r) Üb .: Zw got dem heiligen geist sprich iii Pater noster. Inc .: O herr got heiliger geist du wunnsamer inwaner (10v) und erfüller der ynnikait des gemüecz dw herczbegirlicher gast der sel . . .

Vgl . 23 A 4, 38r (Ü) .

1 .3 (12r) Gebet um die sieben Gaben des Hl . Geistes . Üb .: Da pitt umb die vij gab got des heiligen geist. Inc .: O heiliger geist lass aus den himlischen schein deins liechts und ge-ruech ze rainygen von aller poshait und eitelhait den finstern abgrunt meines herczen . . . 1 .4 (15v) Gebet um die acht Seligkeiten . Üb .: Du magst auch da pitten umb die acht salichait.

Inc .: Ich peger auch von grundt meins herczen von deiner parmherczigkait das du mir verleichest die recht und war armuet . . .

1 .5 (17r) Gebete zu den sieben Bitten des Paternoster . Üb .: Da magstu sprechen das heilig gepet den Pater noster mit zuelegung solicher pittung. Inc .: Vater unser der dw pist ynn hymeln. O mein himlischer vater was ist so recht und aigenlich dein himel . . .

1 .6 (19r) Gebet zu allen Heiligen, Witwen, Jungfrauen, Bekennern, Märtyrern, Aposteln und Patriarchen . Üb .: Dar nach magst du dich kern mit deinem herczen und gemüet zu allen

heiligen. Inc .: O ir all lieb gocz heiligen ych rüef zu euch und pit euch, seit mein helfer und fürpitter gegen got . . .

1 .7 (20r) Gebet zu den Engeln . Üb .: Zw allen lieben heiligen engelen der neün kör. Inc .: O ir auserwelten lautern rainen englischen geist der newn kör des ewigen himelreichs, die ir von ewr unschult und von dem wolgefallen ewers schepffers nye gewichen noch abge-fallen seidt . . .

Auch 23 A 13, 123v .

1 .8 (22r) Gebet zu Maria . Üb .: Darnach ker dich zu der mueter gocz. Inc .: Und nun nach allen und für und uber all heiligen küm ych zu dir und rüeff und pit dich: O heilige goczgeperin junckfraw Maria du wirdigiste aller creaturn, ain mueter der parmherczigkait ... dar umb hilf mir ... Expl . (rot): Also endet sich die petrachtung, dar ynn sich ain mensch mag üben an dem suntag oder an andern feiertagen.

2 (22v–24v) Gebet zur Dreifaltigkeit

Üb .: Her nach folgt ain andres kurcze petrachtung zu got der heiligen drifaltikait . . . Inc .:

O got heilige ungetailte drifaltikait ich vergich und bekennn dich ainen lebenting und waren got vater und sun und den heiling geist . . .

3 (24v–25v) Kommuniongebet

Üb .: Ain andrew kurcze erhebung des gemüet zu got und möchts ain mensch täglich sprechen so er ist pey ainer mess nach der wandlung. Inc .: O pis willkum du höchstes guet, du ewigew weishait und parmherczikait der götleichen genaden, küm in mein hercz . . .

Vgl . 23 A+ 10, 72v .

4 (25v–28v) Evangelienperikopen

4 .1 (25v) Evangelium zum Fest der Verkündigung Mariae, Lk 1,26–38 . Üb .: Hernach stet das ewangelium: missus est angelus Gabriel, Luce i. Inc .: In der zeit wart gesant der engel Gabriel von (26r) got in ein stat Galilee der nam was Nasareth . . .

4 .2 (26v) Evangelium zum Fest der Heimsuchung Mariae, Lk 1,39–55 . Üb .: Das ewangeli schreibt sand Lucas am i capitel: Exurgens (!) autem Maria etc. Inc .: In der zeit stuent Maria auf und gieng eilend yn das gepirg yn ein stat Juda und gieng ein yn das haus Zacharie . . .

4 .3 (27r) Evangelium zur ersten Weihnachtsmesse, Lk 2,1–14 . Üb .: Das ewangeli schreibt sand Lucas am andern capitel: Exiit edictum acesare (!) etc. Inc .: In der zeit gieng aus ein gepot von dem keyser Augusto das beschriben wurd alle dise welt . . .

4 .4 (27v) Evangelium zur zweiten Weihnachtsmesse, Lk 2,15–20 . Üb .: Das oben geschriben ewangeli hat man an dem weinacht tag zu der Cristmess, das nachfolgund ewangeli hat man zu der andern mess am weinachttag, Luce ii. Inc .: In der zeit sprachen die hirtten zu einander: Geen wir hin zw Bethlehem und sehen das wort das (28r) geschehen yst . . . 4 .5 (28r) Evangelium zur dritten Weihnachtsmesse, Jo 1,1–14 . Üb .: Das ewangeli schreibt s.

Johannes am i und man hat es am weinacht tag in der iii mess: In principio etc. Inc .: In dem anfang was das wort, das wort was bey got und got was das wort . . . Expl .: und wir haben gesechen sein ere als die ere eines aingepornen von dem vater vol genaden und warhait.

Vgl . 23 A+ 8, 76v .

5 (28v–155v) Betrachtungen und Gebete zum Leben Jesu Christi

Üb .: Hernach folget ain geistliche frolockung der andächtigen sel, so sy petracht mit wie grosser pegir und verlangen die heiligen altväter, weissagen und propheten pegert und gewart haben der zuekunst (!) und menschwerdung gots unses (!) herren und erlediger

und saligmachers. Abt Wolfgang 1502. Inc .: Iin (!) freyden wil ich mich erfreyen yn dem herren und mein sel wirt in frolockung entspringen . . . Expl .: das der herr unser natur als zw ainem klaid seiner hochen gothait angetan hat und damit die selben unser natur über alle creatur gezirt gewirdigt gesäligt und erhöcht hat etc.

Betrachtungen und Gebete zu: (34r) Menschwerdung, (36v) Geburt, (41v) Beschneidung, (43v) Drei Könige, (46r) Aufopferung im Tempel, (51r) Flucht nach Ägypten, (53r) Der zwölfjährige Jesus im Tempel, (54v) Taufe im Jordan, (56r) Verklärung Jesu, (59v) Lehren und Wunder Jesu, (61r) Einritt in Jerusalem, (61v) Vertreibung der Händler aus dem Tempel, (62v) Abschied von Maria: aus der 1 . Predigt der Salzburger Predigten 1512 Johanns von Staupitz (hg . von W . Schneider-Lastin . Tübingen 1990, 29,80–33,162), (63v) Passion, (147v) Auferstehung, (154r) Himmelfahrt . – Zitiert werden: Texte aus dem AT (Canticum canticorum, Psalter, Hiob, Jesaias, David, Jeremias, Moses, Joel, Micheas, Malachias, Habakuk, Haggäus, Baruch), die Kirchenväter, Eusebius, Bernhard von Clair-vaux, Johann von Staupitz, Abt Wolfgang Walcher und der Schacz pehalter Stephan Fri-dolins .

(156r–161v) leer .

GH

23 C 13