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Papier . 252 Bl . 210 × 138 . Bayern / Österreich, 3 . Viertel 15 . Jh .

B: Wasserzeichen im Falz: Waage im Kreis mit Stern . Lagen: 21 .VI252; alte Lagenzählung 1 (12v) – 20 (240v) . Neue Blattzählung jeweils nur auf der ersten Lagenseite .

S: Schriftraum: (149–157) × (88–92), mit heller Tinte gerahmt . 25–29 Zeilen . Kursive Bastarda von einer Hand, 3 . Viertel 15 . Jh .

A: Rote Überschriften, Unterstreichungen, Auszeichnungsstriche, Paragraphenzeichen, zwei- bis vierzeili-ge (Perl-)Lombarden, zuweilen mit einfachen Rankenausläufern . Häufig cadellen förmivierzeili-ge Zierbuchsta-ben in der obersten Zeile einer Seite .

E: Zeitgleicher Einband des ‘V–D’ - Buchbindermeisters (Wind, S . 128): Rotgefärbtes Schafsleder über Holz mit blindem Streich eisen- und Stempeldekor . VD = HD: Schmaler Rahmen aus dreifachen Streicheisen linien; im großen Mittelfeld Rautenmuster aus dreifach gezogenen Streicheisenlinien, in den Rauten je ein Stempel Wind 155 . Im 18 . Jh . wurde in die Mitte des VD das Supralibros der Stifts-bibliothek Nonnberg aufgepresst (vgl . 23 B 13) . Hier auch Titelaufschrift: Bernardus Super Cantica Canticorum (16 ./17 . Jh .) . Je zwei Schließen beschläge und Metallschließen an braunen Lederbändern .

R mit drei Doppelbünden . Gelber Schnitt . Ansatz- und Lagenfalze aus einer zweispaltig angelegten Pergamenthandschrift mit lateinischen Predigten, geschrie ben in einer Textualis des 14 . Jh .

G: Besitzvermerke: 1 . Innenseite des VD: Das gehort zw Kathrey werderin (von anderer Hand fortgesetzt:) vnd hat dy über geben dem conuent vnd chloster auf dem nunberg (15 . Jh .); über das Bücherlegat der Katharina Werder vgl . 23 C 5 (G) . 2 . 1r: Auß der Nunbergerischen liberej (17 . Jh .); 3 . ebenda am un-teren Blattrand moderner Stempel der Stiftsbibliothek . Alte Biblio theks signaturen 1r: 12. K. 2. Abth.

(19 . Jh .) sowie auf dem Spiegel VD: 23 B 11 und 26 A 2.

M: Bairisch-österreichisch .

L: W . Höver, Theologia Mystica in altbairischer Übertragung (MTU 36) . München 1971, 40f . Lang 49 passim .

1 (1r–246r) Bernhard von Clairvaux: Hohelied-Predigten

Inc .: Es werden vil gesang in in (!) der geschrifft gefunden, aber ir kains ist gehaissen gesanng. Es hat gesungen das volck von Israhel got ein lobgesang umb ir erlösung aus Egipten lannd . . . Expl .: müesalig ist sy und frey; frey, wann sy ist got geleiche, müesalig und arm, wann sy ist ein dyernn der sünnde etc . Sch .: Hie enndet sich Bernnhardus uber cantica canticorum. Got sey gelobt amenn.

Auch Salzburg, St . Peter, cod . b VI 15, 1r–180v . – Lat . Text: L . Leclercq / C . H . Talbot / H . M . Rochais, Bernhardi opera I–II . Rom 1957–1958 . – Die Hs . ist genannt von W . Höver, in: 2VL IX, 666 .

(246v–252v) leer .

GH

23 D 3

EVANGELISTAR . HEINRICH VON ST . GALLEN . VISIO TNUGDALI . THOMAS PEUNTNER

Papier . 217 Bl . 212 × 143 . Salzburg, 1473 bis 4 . Viertel 15 . Jh .

B: Wasserzeichen: Ochsenkopf mit einkonturiger Blütenstange (im Falz); Waage im Kreis: Piccard VI, 422 (1477) . Lagen: 1 + 12 .VI144 + (VI–1)155 + 5 .VI215 + 1; rote Lagenzählung 1 (1r) – 8 (85r) und Rekla-manten, diese sind häufig beschnitten . 167v setzt neue Lagenzählung ein: der erst sextern; durch Be-schnitt ist die weitere Zählung nur noch zum Teil erkennbar . Die neue Blattzählung berücksichtigt Vor- und Nachsatzblatt nicht .

S: Schrifttraum: (153–164) x (94–100), bis 155v mit Tinte gerahmt, 25–31 Zeilen; ab 156r mit Bleistift gerahmt, 22–24 Zeilen . Drei Hände: 1 . 1r–156r und 160r, untere Blatthälfte: kursive Bastarda, 154v mit 17 . Juni 1473 datiert . 2 . 156v–160r, 160v–215v: gleichmäßige Bastarda, 4 . Viertel 15 . Jh . 3 . Vor- und Nachsatzblatt: Bastarda .

A: Sparsam rubriziert: Rote Überschriften, selten Strichel, Unterstreichungen, zwei- bis dreizeilige Lom-barden . Ab 167r wurden die Überschriften, ab 175v die Initialen nicht mehr ausgeführt .

E: Spätmittelalterlicher Einband, Salzburg (Wind, S . 119: „Salzburg II”): Rotgefärbtes Schafsleder über Holz mit blindem Streicheisen- und Stempeldekor . VD = HD: Schmale Streicheisenbänder bilden Rahmen, das große Mittelfeld ist durch Diagonalen geteilt . In den vier Feldern je ein Stempel Wind 160 . Ursprünglich je zwei Schließenbeschläge; am HD wurden sie entfernt, daher fehlen auch Schlie-ßenbänder und Schließen . R mit drei Doppelbünden . Pergament-Ansatzfalze: auf der Inneneseite des VD Federproben, auf der Innenseite des HD Missale-Fragment (Agnus dei aus der Totenmesse), Tex-tura, 15 . Jh . Papierspiegel VD und HD auf der Klebeseite beschrieben: Bastarda, 2 . Hälfte 15 . Jh . (s .u . Nr . 1); nunmehr abgelöst und mit der ursprünglichen Vorderseite partiell wieder aufgeklebt .

G: 1r Besitzvermerk: Aus der nunbergerischen liberej (17 . Jh .); alte Bibliothekssignatutren auf der Innen-seite des VD: 23 B 21 und 27 E. 58. (20 . Jh .), auf der nunmehrigen RückInnen-seite des Spiegels VD: 12.

K. 1. Abth. (19 . Jh .) und 26 A 15 (20 . Jh .) . M: Bairisch-österreichisch .

L: N . F . Palmer, Visio Tnugdali (MTU 76) . München 1982, 352f . (Hs . K1, mit den Olim-Signaturen 23 B 21 und 26 A 15) .

(1*r) leer .

1 (1*v, Spiegel VD und -HD, 216*r) Lied über Kaiser Friedrich III . (fragm .) 1 .1 (1*v) Inc .: Maria chünigin hochgeporn / hilff uns versuen deines chindes zorn . . .

Erste Strophe und zwei Verse der zweiten Strophe, parallel zum seitlichen Blattrand ge-schrieben .

1 .2 (Spiegel VD und -HD) Inc .: Maria kunigin hochgeporgen (!) / hilf uns versuen deines kindes zorn . . . Expl . mut .: wan nyemand wil sy redten / das heilig sacrament haben sy mit den fuessen in das kot getredten. / Ir lieben herr (!) nun smuckcht euch vast

Der Text bricht mit dem ersten Vers der achten Strophe (Strophenform aaabb) ab .

1 .3 (216*r, oberer und seitl . Blattrand, beschnitten) Fragm . der 4 . bis 7 . Strophe dieses Liedes .

2 (1r–77v) Evangelistar

2 .1 (1r) Temporale . Sch .: In negocis inceptis assit nobis altissimus. Üb .: Am ersten suntag Matheus evangely des heyligen advents. Inc .: Cum appropinquasset Ihesus Ierosolimam (!).

Do Jesus nahent zw Bethsage und zw dem perg Oliveti do sandt er czwein seyner junger und sprach: Get in das castel . . .

Evangelien vom 1 . Adventsonntag bis zum 25 . Sonntag nach Pfingsten .

2 .2 (68v) Sanctorale . Üb .: Dy ewangeli list man von den heyligen czwischen ostern und pfingsten. Lucas. Inc .: Ego sum vitis vera. Jesus sagt seinen jungeren: Ich pin ain warer weinstock und mein vater ist ain pawman . . . Expl .: Ich han es gelaubt wann dw pist Christus der gottes sun der in dyse welt komen ist.

Evangelien für folgende Festtage: Jakob, Hl . Kreuz-Tag, Vorabend und Fest Johannes Bapt ., Vorabend und Fest Peter und Paul, Maria Magdalena, Mariae Himmelfahrt (mit großer Initiale), Mariae Geburt, Kreuzerhöhung, Matthäus, Michael, Andreas, Vorabend und Fest der Apostel, Bekenner, ein Märtyrer, viele Märtyrer, Bischof, Jungfrauen, Kirch-weih, Altar weih tag, Allerseelen .

3 (78r–121r) Heinrich von St. Gallen: Passionstraktat (Ed .: K . Ruh, Der Passions traktat des Heinrich von St . Gallen . Phil . Diss . Zürich . Thayngen 1940, 1–76)

Inc .: Extendit manum et arripuit gladium ut ymolaret filium Genesis xxiio. Er ruckt auf dy hant und zuckt das swert .. . Expl .: das wir solichs verdiennen mugen und unsers herren marterer (!) nicht vergessen, des helf uns got der vatter und der sun und der heylig geist amen.

Vgl . 23 C 14, 10v (ÜL) . – Die Hs . ist genannt von K . Ruh (a .O .) XVII (mit Olim-Sig-natur 26 A 15) . K . Ruh, Studien über Heinrich von St . Gallen und den ‘Extendit manum’-Passions traktat . Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte 47 (1953), 210–230, 241–278, hier 219, Nr . 123 (mit Olim-Signatur 23 B 21) . – Vgl . E . Rooth, Ein Fragment des Passionstraktats von Heinrich von St . Gallen (Annales academiae Fennicae B 30, Germ.-rom. Studien, Prof. H. Suolahti zum 60. Geburtstag) . Helsinki 1934, 473 .

(121v) leer .

4 (122r–154v) Visio Tnugdali, dt . (Übersetzung K)

4 .1 Üb .: In dem nam des herrn. Hye hebt sich an dye vorred in das geschicht (!) das gesehen hat ain ritter geporen aus dem lannd Hibernia oder insel. Inc .: Der ersamen und in got andach tigenn frawen Gedrawten von gots gab abbtessin enpewt brueder Margs ir an-dachtiger dienar seynen krefftigen und beraitten dinst . . . Expl .: das ist unser herr Jesus Christus, dem sey er und glori gesagt mit got dem vatter in der aynigung des heyligen gaists amen und ewiklichen amen.

Die Hs . ist genannt von N . F . Palmer, in: 2VL IX, 1146; B . Weitemeier (Hg .), Visiones Georgii . Untersuchungen mit synoptischer Edition der Übersetzung und Redaktion C (TspMa 43) . Berlin 2006, 217f ., Anm . 716 .

4 .2 (154r) Schreiberspruch (30 Verse) . Inc .: Der aller menschen hercz erkhent / Geb unserm le ben ain guet endt / und schick es hie auf ertreich, / das wir uns frewen ewikleich ...

Expl .: und sullen den sunden widerstreben / So gibt uns got das ewig leben. Amen. (rot:) Finivi hoc in vigilia sancti corporis Christi moccccolxxiij 1473 (17 . Juni 1473) .

(155r–v) leer .

5 (156r–187r) Thomas Peuntner: Beichtbüchlein (Ed .: Haberkern 144–186)

Inc .: Hye ist zemercken und ain nucze ler aynem yeglichen menschen zu ayner pessrung seynes posen leben. Alls uns unser lieber herr Jesus Christus gar treulichen und in vil zeugnus der heyligen geschrifft vermant, wie wir in lieb und seyne gepot halten sullen . . . Expl .: wer das aber gepesseren mag sein leben der sag lob und danckh dem almächting gott. Wem aber das püechleich (187r) nicht gevall, der vergeb mir mein ainfaltt etc. amen.

6 (187r–207v) Thomas Peuntner: Die Kunst des heilsamen Sterbens (Ed .: Rudolf 16–

51)Inc .: [I]n ainem waren kristenleichen gelauben . . . Der heylig lerer sand Gregorius spricht, das die sell sarig ist ein kunst uber all kunst . . . Expl .: der an dem heiling chrewcz gar säligkleichen ist gestorben, unser lieber herr Jesus Christus, der da mitt dem vater und mitt dem hei (!) heiligen geist lebt und herst ein warer gott ewigkleich amen.

Vgl . 23 D 1, 336r . – Die Hs . ist genannt von Schnell 13 (mit Olim-Signatur 23 B 21) . 7 (207v–215v) Thomas Peuntner: Betrachtung über das Vaterunser (Ed .: R . Rudolf,

Thomas Peuntners Betrachtungen über das Vaterunser und das Ave Maria nach österrei-chischen Handschriften herausgegeben und untersucht . Wien 1953, 8–28)

Inc .: [I]n ainem waren kristenleichen gelauben . . . Unser lieber herr Jesus Christus der durich unseren willen mensch ist warden, da er erchantt dy notturft und prechleichkaitt seiner gelaubigen . . . Expl .: daz wier dar durich komen ze dienen zw dem leben der glori da wier dann von allem ubel frey und ledig weren sein ewigkleichen amen. Sch .: Himm-lischer vater geschech und werdt volpracht an uns alles, das wier von deinen heiligen genaden in dem yecz gesprochen gepett gepeten und wegerdt haben etc. Des ist ein endt.

Vgl . 23 C 14, 157r .

GH

23 D 4

JOHANN VON STAUPITZ . PASSIONSBETRACHTUNGEN . GEISTLICHE STERBEBEGLEITUNG

Papier . 118 Bl . 205 × 155 . Salzburg, Nonnberg, 1540–1548

B: Lagen: (VIII–1)14 + VII28 + III34 + 2 .VIII66 + VII80 + IV88 + VI100 + IV108 + (V–1)117; Bl . 110 ist lose . Die neue Blattzählung berücksichtigt das Vorsatzblatt nicht .

S: Schriftraum: (135–150, ab 82r bis 175) × (110–130) . 16–19, ab 82r bis 27 Zeilen . Zwei Hände: 1 . 1r–105r, 110r–116r: Kanzleischrift mit leichter Tendenz zur Kursive, ab 82r stärker formiert und mit engerem Duktus, geschrieben von Eva Trost in den Jahren 1540 (33r, 79v) und 1548 (101v); sie schrieb auch in 23 A 13 (s .d .) . 2 . 105v–110r: Kanzlei kursive des Nonnberger Kaplans Caspar Kerner (vgl . 23 A 5) . A: Rote Überschriften, Schreiber- und Besitzvermerke, zweizeilige Lombarden, zuweilen rote

Satzmajus-keln .

E: Zeitgleicher Einband: Pergamentumschlag mit übergreifender Klappe . Das Lederschließenband, das ursprünglich an einem Pergamentknopf am VD befestigt werden konnte, ist abgerissen . Am R zwei Lederbünde .

G: Besitzvermerke: 1 . 101v Das puech Ist zuegehörig der Edln und Geystlichen Frauen Cordola Taufkir-cherin Conuentfrau des Closter auf dem Nunberg etc. Vnd Ist beschriben vnd vollennth worden an dem Carfreyttag durch Eua Trostin da man zelt Im Iar Tausent funf hundert Im xlviijten (= 30 . März 1548) . Cordula Taufkircher ist im ‘Tagebuch der Praxedis Hallecker’ (Nonnberg, Stiftsarchiv V, 87Ab, fol . 35v) unter der Äbtssin Regina Pfaffinger (1505–1514) als Novizin belegt; sie starb am 24 . 11 . 1554 als Se-niorin des Klosters (Walz / Frey Nr . 170) . 2 . 1r Aus der nunbergerischen liberej (17 . Jh .) und moderner Bibliotheksstempel . Alte Biblio thekssignaturen auf dem VD: 12. K. 2. Abth. (19 . Jh .), auf der Innensei-te des VD: 23 C 12 und auf dem Vorsatzblatt: Früher 27 B 17 und 26 A 24 (20 . Jh .) .

M: Oberdeutsch .

L: Lindner 245f . (mit Olim-Signatur 27 B 17) . E . Wolf, Staupitz und Luther . Ein Beitrag zur Theologie des Johannes von Staupitz und deren Bedeutung für Luthers theologischen Werdegang (Quellen und Forschun gen zur Reformationsgeschichte 9) . Leipzig 1927, 277 (mit Olim-Signatur 27 B 17) . R . K . Markwald, A Mysticʼs Passion. The Spirituality of Johannes vo Staupitz in his 1520 Lenten Sermons.

Translation and Commentary (Renaissance and Baroque Studies and Texts 3) . New York / Bern / Frank-furt a .M . / Paris 1990, 25 passim . Lang 60f . passim .

Parallelhs . 23 C 4, 1r–98v .

1 (1r–30r) Sterbebüchlein-Kompilation aus Texten von Johann von Staupitz

Üb .: Ein nucze bedrachtung einem yeklichen menschen in seinem leben leyden und sterben. Inc .: Ain iegklicher vernunfftiger cristnmensch, der da hat dy erkhanntnus gocz und einen lebentigen beständigen gelauben . . . Expl .: in dein starckh hent zu peschuczn in dein milt hennt zu pelannen, dan dein pin ich, mach mich sallig amen.

Die Hs . ist genannt von W . Schneider-Lastin, Johann von Staupitz: Salzburger Predigten 1512 . Tübingen 1990, 11 passim .

2 (30r–33r) Sieben Fragen an einen Sterbenden

Üb .: Der sterbent mensch, wan er in der warhait verjechn die nach geschriben frag, so ist zueversicht zu haben, das er sei ain kind der auserweltn. Die erst frag. Inc .: Mensch gelaubstu all ardicl des heilligen cristnlichen gelauben (30v) der ganczen heiligen ge-schrifft . . . Expl .: und halt im fur den pittern dot seins ain gepornen suns und empfilch dein dot in seinen heilligen pittern dot im namen der heilligen drivaltigkait amen. Sch . (rot): Das puech ist vollennt worden an sannt Veiths tag durch Eva Trostin da man zelt im jar tausennt funfhundert im xlten (= 15 . Juni 1540)

Aus dem ‘Speculum artis bene moriendi’, dt . (Sieben Fragen aus der Laien-Reihe nach Johannes Gerson; vgl . Reiffenstein / Spechtler 112f .) .

(33v–35v) leer .

3 (36r–79v) Johann von Staupitz: Salzburger Predigten 1520 in Auszügen

Üb .: Hernach volgt ain klaine mainung und verstannt genomen und aufgemerckht aus etlichen predigen, die der wirdig und geistlich vater doctor Johanns Staubicz gethan hat am Mitwoch in der marter wochen im zwainczigistn jar, darin er angefanngen hat zu predigen den passion . . . (36v) Inc .: Freund Cristi als ir die zeit gehört habt, das wir nit aus got mugen geporen werden dan durch die lieb gocz und des nagsten . . . Expl .: also maint Augustinus auch, das (79v) sich die rue der hoffnung hie an heb und wert ewigk-lich. Darczue helff euch und mir got der vater und der sun und der heilig geyst amen.

Sch . (rot): Das puech ist geschriben und vollennt worden durch Eva Trostin an Erichtag nach Sannt Ulrichs tag da man zelt im xxxxtn jar (= 6 . Juli 1540) .

(42v–47v) 2 . Predigt; (47v–56r) 3 . Predigt; (56v–64r) 4 . Predigt; (64r–70v) 5 . Predigt;

(70v–79v) 6 . Predigt . – Incipits der Predigten vgl . 23 C 4, 27v . – Die Hs . ist genannt von J . Sallaberger, Johann von Staupitz, Fastenpredigten 1520, in: St . Peter in Salzburg . Aus-stellungskatalog . Salzburg 1982, Nr . 317, S . 325 . W . Schneider-Lastin, a .O . 11 . Englische Übersetzung mit Kommentar von R . K . Markwald, a .O . 31–189 . B . Hamm, Johannes von Staupitz (ca . 1468–1524) – spätmittelalterlicher Reformer und Vater der Reformation . Archiv für Reformationsgeschichte 92 (2001) 6–42, hier 22, Anm . 56 . R . Wetzel, in: VL Deutscher Humanismus II, 974 .

(80r–81r) leer .

4 (81v–101r) Gebetsbetrachtung zum Leiden und den sieben Ängsten Jesu Christi Üb .: Nachvolgennt heben sy an die siben anngst unnsers lieben herrn Jesu Crysty, die

er gehabt in seinem heilligen leiden, darinnen aigentlich wirt begriffen das leiden Cris-ty. Ain vor rett der siben anngst. (82r) Inc .: O du aller suessister zarter liebhaber herr Jesu Criste, ich erman dich der aller suessisten rett durch den heilligen profettn Jhere-miany (!) . . .

(84r) Üb .: Hie hebt sich die erst anngst unnsers herrn Jesu Cristy an . . . Inc .: O du mein aller liebster herr Jesu Criste, welcher du pist allain mein ainiger gespann meiner seel . . . Vgl . 23 A 4, 1*v .

(101v) Besitz- und Schreibervermerk, s .o . (G) . 5 (101v–105r) Geistliche Sterbebegleitung

5 .1 (101v) Üb .: Das sind die drey Pater noster die man sprechen sol pey dem sterbunden menschn. Der erst. Inc .: Herr Jesu Cryst durch dy anngst und durch dein aller heylligis-tes gepett, das du dest fur unns auf dem perg Ollivety . . . (102r) . . . pitt ich dich . . .

Drei Gebete aus der Gebetsreihe im Exempel vom Papst und Kaplan aus dem ‘Speculum artis bene moriendi’, dt .

5 .2 (103r) Üb .: Das nach geschriben gepet soll der khranckh mensch selber sprechen mit gannczer andacht oder nach sprechen nach vermug. Inc .: O aller höchste dryvaltigkhayt und ungemessne guettigkhait, o aller genadigiste und lobleichiste wirdigkhait . . . erparm dich uber mich armen sünderin . . .

5 .3 (103v) Thomas Peuntner, Die Kunst des heilsamen Sterbens: Die sechs Fragen (Ed .:

Rudolf 30–33) . Üb .: Item hernach stet geschryben vi frag die man dain sol zu dem khranckhen menschen. Inc .: Liebs kind pystu paydenthalben willyg zu sterben und zeleben in der ainigung des heylligen krystlichen gelauben . . . Expl .: solcz du halt geen nakhet und plous von allem deinem guet, ob du sunst nicht mochst genueg thuen etc. Got sey lob und dannckh gesagt.

6 (105v–110r) Litanei zum Leben und Leiden Christi mit Versikel und Kollekte Üb .: Ein letaney darin grosser tail des gantzn lebens und leydens Christi in der

gedächt-nus verneut mag werden, dan durch den sun söllen wir dem hymlischn vater unser anligen furtragen . . . Inc .: Kyrie eleyson Christe eleyson K[yrie eleyson] Pater noster, Ave Maria, ain glauben, darnach so sprich: Got vater von hyml erbarm dich unser ... (106r) durch die menschwerdung Jesu Christi . . . Expl .: Got vatter von hyml erbarm dich unser.

Auch 23 A 4, 91r–98v .

7 (110r–116r) Ermahnungen und Tröstungen für Sterbende

Üb .: Etlich trostung bey den sterbenden mennschn. Inc .: Zum ersten sol man in ermanen des geduldigen leyden Jesu Christi, das er so willigklich gestorben ist unnsern wegn . . . Expl .: Darnach zum drittn sprecht, herr in dein hennt bevilch ich mein geyst amen.

(116v–117v) leer .

GH

23 D 5

DIE SCHWARZWÄLDER UND ANDERE PREDIGTEN . NIKOLAUS VON KUES . MESSAUSLEGUNG . GEBETE

Papier . 2+387 Bl . 213 × 144 . Salzburg (Nonnberg?), 1 . bis 4 . Viertel 15 . Jh .

Die Hs . wurde vermutlich noch im 15 . Jh . aus ursprünglich fünf selbstständigen Faszikeln zusammengebunden . B: Lagen: I + (VI–1)11 + 28 .VI347 + II351 + 3 .VI387 + I; Reklamanten . Pergamentfalze mit lat . Text in gotischer

Minuskel, 13 . Jh ., beschrieben . Erstes und letztes Blatt waren ursprünglich als Spiegel aufgeklebt; nach dem Verlust der alten Einbanddeckel sind sie nunmehr freigestellt . Die neue Blattzählung berücksichtigt die erste und letzte Lage nicht . Das erste gezählte Blatt fehlt mit Textverlust . 153–155 sind unbe-schrieben, vermutlich deshalb, um den fehlenden Text hier nachträglich ergänzen zu können . 1r ist verschmutzt und nach gedunkelt .

E: Neuzeitlicher Einband wie (23 D 7): Schwarzgefärbte, nunmehr lose Papierblätter aus einer ehemaligen Musikhandschrift: jeweils acht Zeilen mit Fünflinienschema und moderner Notation (18 . Jh .?); Leimab-klatsch auf den freigestellten Spiegeln . R mit drei Doppelbünden .

G: Auf dem Vorsatzblatt und Spiegel VD alte Bibliothekssignaturen: 12. K. 1. Abth. (19 . Jh .), 26 A 8 und 23 B 23 (20 . Jh .) . 1r moderner Bibliotheksstempel .

M: Bairisch-österreichisch .

L: J . Koch / H . Teske, Cusanus-Texte I . Predigten . 6 . Die Auslegung des Vaterunsers in vier Predigten . Sitzungs berichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl. Jg . 1938/39, 4 . Abh . Heidelberg 1940, 145f . passim (Hs . S) mit falschem Standort („Salzburg, Öffentl . Studienbibliothek, Cod . Ronnberg“ [!]) und Olim-Signatur 26 A 8 .

I (1–335)

S: Schriftraum: (158–165) × (98–100), mit Tinte gerahmt . 23–28 Zeilen . Bastarda mit wechselndem Schrift duktus von einer Hand, 4 . Viertel 15 . Jh . Lateinische Zitate im Text sind durch eine textualis-ähnliche Schrift hervorgehoben . Buchstaben auf der ersten Zeile einer Seite sind häufig cadellenförmig ausgeführt, Buch staben abstriche in der letzten Zeile einer Seite oftmals stark verlängert .

A: Rote Überschriften, zuweilen interlinear nachgetragen; Unterstreichungen, Rahmung der lateinischen Bibel zitate im Text, Auszeichnungsstriche, Virgeln, zwei- bis vierzeilige Perl-Lombarden, anfänglich mit Ranken ausläufern oder mit einfachem floralem Schmuck des Buchstabenkörpers .

(2 ungez . Bl .) leer .

1 (1r–335v) Die Schwarzwälder Predigten: Sonn- und Festtagspredigten der Vul-gatfassung (Ed .: F . K . Grieshaber, Dt . Predigten des XIII . Jahrhunderts . Nachdruck der Ausgabe Stuttgart 1844 und 1846, Hildesheim / New York 1978)

1 .1 (1r) Der Anfang fehlt mit Textverlust; der Text setzt in der Predigt zum 1 . Adventsonn-tag ein: . . . den sendt herab von der hoch und erloss uns mit deiner purd von unsern sunden . . .

1 .2 (8v) Üb .: An dem anderen suntag dye epistel. Inc .: Hora est iam nos de sompno surgere;

surgite ergo peccatores a sompno peccati etc. Dysew wart dy ich furgelegt hab in latein, dye schreibt uns der heylig lerär sand Pauls von der heyligen zuchunfft unsers herren . . . Expl .: und das wir also da von auf sten des helff uns got der vater der sun und der heylig geyst amen.

Es fehlen die beiden Fastenpredigten sowie die Allerseelen- und Kirchweihpredigt . – Vgl . H .-J . Schiewer, ‘Die Schwarzwälder Predigten’ . Entstehungs- und Überlieferungsge-schichte der Sonntags- und Heiligenpredigten (MTU 105) . Tübingen 1996, 97–292, ohne diese Hs .; ebd . S . 356–408 Editionen der Predigten zum 3 . und 4 . Advent sowie zum 11 ., 18 . und 19 . Sonntag nach Pfingsten . Weitere Teileditionen vgl . Morvay / Grube T 62, S . 56–58; P . Schmitt / U . Williams / W . Williams-Krapp (Hgg .), Fest- und Heiligenpre-digten des ‘Schwarzwälder Predi gers’ (Kleine deutsche Prosadenkmäler des Mittelalters 14) . München 1982 (sechs Festtagspredigten: Stephan, Unschuldige Kinder, Erscheinung des Herrn, Mariä Lichtmess, Alexius, Mariä Himmelfahrt) .

II (336–347)

S: Schriftraum: (155–157) × (97–99), mit Tinte gerahmt . 26–28 Zeilen . Regelmäßige Bastarda von einer Hand, 2 . Hälfte 15 . Jh . Überschrift in Textura .

A: Rote Unterstreichungen, Auszeichnungsstriche, Virgeln, Paragraphenzeichen, eine zweizeilige Perl-Lombarde .

2 (336r–347r) Predigten über die Versuchungen Gottes

2 .1 (336r) Inc .: Ascendente Jesu in naviculam. Scribitur Mathei viiio. Das ewangeli wirt getailt in zway tail, das andertail wirt do beruͤrt: Et ecce motus magnus factus est in mari (Mt 8,23–24). In dem tail offenbart uns der ewangelist dy herten und scharfen anweigung . . .

2 .2 (340r) Inc .: Der trew got der lät ewch nit besucht werden uber das ir mugt, sunder er tut auch mit der anweigung ain furchommen mit gnaden, das ir dy anweigung geleyden und getragen mugt, alz spricht der zwelfpot Paulus 1o Cor. xo (1 Cor 10,13) . . . Expl .: und ste uns pey in unsrer anvechtung und geb uns gesig uber all unser veind und die chron des gesigs des ewigen leben amen etc. etc.

(347v) leer .

III (348–351)

S: Schriftraum: (158–162) × (100–102), mit Bleistift gerahmt . 24 Zeilen . Bastarda von einer Hand, 1 . Viertel 15 . Jh .

A: Rote Überschrift, eine zweizeilige Perl-Lombarde . 3 (348r–351r) Predigt über Mt 13,44

Üb .: Das ewangelium schreibet sanctus Matheus und sprichet also etc. Inc .: Man liset in dem ewangelio daz unser herre daz himelreich geleichet ainem verporgen schatz . . . Dicz wort bedewt den heiligen geist in dreier weis . . . Expl .: das sy ganczen gewalt habend in

himelreich und auf ertreich und an allen steten, da got ist, da secze uns got amen. Sch .:

himelreich und auf ertreich und an allen steten, da got ist, da secze uns got amen. Sch .: