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Papier . 258 Bl . 213 × 146 . Bayern / Österreich, 2 . Viertel 15 . Jh .

B: Lagen: 16 .VI192 + 2 .V211 + 3 .VI247 + V256; Lagenzählung 1 (12v) – 6 (61r) . Pergamentfalze vermutlich aus einer liturgischen Handschrift des 14 ./15 . Jh . Die neue Blattzählung ist fehlerhaft: Ein Blatt nach 192 und das letzte Blatt sind nicht gezählt .

S: Schriftraum: (153–159) × (95–101), 1r mit roter, sonst mit blasser, schwarzer Tinte gerahmt . 21–30 Zeilen . Bastarda, vermutlich von einer Hand mit wechselndem Schriftduktus, 2 . Viertel 15 . Jh . A: Rote Überschriften, Unterstreichungen, Auszeichnungsstriche, ein- bis vierzeilige Lombarden . E: Spätmittelalterlicher Einband: Olivgrünes, stark abgewetztes Schafsleder über Holz mit blindem

Streich-eisen- und Stempeldekor . VD = HD: Drei Streicheisenlinien bilden ein schmales und ein etwas breite-res Rahmenband . Das große Mittelfeld ist durch breite Diagonalbänder geteilt, in den vier Feldern sind die Blütenstempel kaum noch erkennbar . Je fünf runde Buckel und zwei Schließenbeschläge . Die Metall schließen sind an roten Leder bändern montiert, die mit kleinen, runden Blütenstempeln ge-schmückt sind . R mit zwei Doppelbünden und einem einfachen Bund . Breiter Pergament-Ansatzfalz (213 × 105) freigestellt: Fragment eines quergestellten Doppelblattes, etwa in der Blattmitte und am Seitenrand beschnitten . Schriftraum einspaltig, 75mm breit, mit doppelten Blindlinien begrenzt . Karo-lingische Minuskel auf Blind linien mit Neumen, Überschriften in ziegelroter Capitalis rustica, ein- bis zweizeilige Initialen, um 1000 . Beschrieben ist nur das erste Blatt, das Gegenblatt ist leer (s . u . Nr . 3) . G: Besitzvermerke auf der Innenseite des Ansatzfalzes: das puech gehort avff den nvnnbvrg (Anfang 16 . Jh .) und 1r: Auß der Nunbergerischen liberey (17 . Jh .); hier auch eine alte Bibliothekssignatur: 12.

K. 1. Abth. (19 . Jh .) und der moderne Bibliotheksstempel . Weitere Olim-Signaturen auf der Innenseite des VD: 26 A 18 und 23 B 18 (20 . Jh .) .

M: Bairisch-österreichisch .

L: Bernd Weitemeier (Hg .), Visiones Georgii . Untersuchung mit synoptischer Edition der Übersetzung und Redaktion C (TspMa 43) . Berlin 2006, 125 (Hs . B8) .

1 (1r–165r) Die Neue Ee (Historienbibelgruppe ‘Anhang zu IIIb’) (Ed .: H . Vollmer, Die Neue Ee, eine neutestamentliche Historienbibel [Materialien zur Bibelgeschichte und religiösen Volkskunde des Mittelalters 4] . Berlin 1929)

Üb .: Hy hebt sich an dy new ee und das passional von Marie und Jesus leben gancz und gar und gerecht als un (!) dy lerär habent geschribent, dy her nach gar lauter und namleich werent genant. Inc .: Mit gotes weishait und mit seiner ler wil ich weschaiden und aus legen dy new e von Marie kunigin und auch von dem almachtigen got yrem aingeporen sun . . . Expl .: also wart sy wider genant Jerusalem, alz sy den nam noch hewt hat bis an den jungsten tag.

Auch 23 D 6, 23 D 23 . – Die Hs . ist erwähnt von H . Hilg, Das ‘Marienleben’ des Heinrich von St . Gallen (MTU 75) . München 1981, 421f . – Vgl . K . Gärtner, in: 2VL VI, 908 (LÜ, ohne die Nonnberger Hss .) .

(165v–168v) leer .

2 (169r–249r) Visiones Georgii, dt . (Übersetzung B)

Üb .: Daz puch von Georius marchalchz sun dez grossaphan auz Ungerlant gibt dir ze erchennen, wy dw mit leiblichen augen macht erfaren dy weicz und dy peyn, daz sand Patricii der heilig pischolf yn Ibernia am ersten versuecht hat. Inc .: Daz spricht sand Paul yn der heyligen epistel zw der judischait: manyvaltichleich (!) un (!) manigerlay hat unser herr got geret durch der heylgen weysagen mund . . . Expl .: alz ez hie in taucz ge-schriben stet und ist auch gewischleich pewart, daz ez sich n (!) rechter warhait also peganen (!) hat . . . der gemainschaft der heyligen christenhait zw ainer merug (!) alles hailz an sel und an leib amen.

Vgl . N . F . Palmer, ‘Visio Tnugdali’ . The German and Dutch Translations and their Cir-culation in the Later Middle Ages (MTU 76) . München 1982, 419 .

(249v–257v) leer .

3 (Ansatzfalz) Antiphonen, Canticum Simeonis, lat .

3 .1 (r) Antiphonen zur Prozession an Maria Lichtmess . Üb .: In purificatione sancte Mariae.

Collecta ad sanctum Adrianum. A[ntiphona] . Inc .: Have gratia plena dei genitrix virgo ex te enim ortus est sol iustitiae illuminans que in tenebris sunt . . .

Auch Genf, Bibliothèque Publique, Ms . lat . 30a (Inv . 2019), 36r .

Inc .: A[ntiphona] Adorna thalamum tuum Sion et suscipe regem Christum amplectere Mariam quae est caelestis por[ta . . .]

Auch Genf, Bibliothèque Publique, Ms . lat . 30a (Inv . 2019), 37r .

3 .2 (v) Beginn des Canticum Simeonis (Lc 2,29) . Text: [Bene]dixit deum et dixit nunc di-mittis domine servum tuum in pace.

3 .3 (v) Zwei Responsorien zur Palmweihe . Inc .: A[ntiphona] Fulgentibus palmis prosternimur advenienti domino huic omnes occurramus cum ymnis et canticis glorificantes et dicentes benedictus dominus. A[ntiphona] Cum adpropinquaret dominus Hierosolimam misit duos ex discilis suis dicens: Ite in castellum quode (!) contra vos est et invenietis pullum [asinae . . .]

Inc . auch Leipzig, Stadtbibliothek, Becker-Sammlung, II 1 4°1 . – Die Hs . ist genannt von R . Klugseder, Die Auswirkungen der Melker Reform auf die liturgische Praxis der Klös-ter . Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 123 (2012), 169–209, hier 192, Anm . 37 . Ders ., Bedeutende, bisher unbekannte liturgisch-musikalische Quellen aus Salzburg und Le Puy-en-Velay . Beiträge zur Gregorianik 59 (2015), 159–170, hier 159–162; ebenda S . 170: F . K . Praßl, Nachtrag: Zu den Neumen im Fragment eines Prozessionars/Graduale aus Salzburg .

GH

23 C 14

HEINRICH VON ST . GALLEN . MARQUARD VON LINDAU . THOMAS PEUNTNER . SPECULUM ARTIS BENE MORIENDI, DT .

Papier . II+204 Bl . 215 × 145 . Bayern / Österreich, 3 . Viertel 15 . Jh .

B: Vor- und Nachsatzblatt Pergament, sonst Papier . Lagen: (I–1) + 17 .VI204 + (I–1); Reklamanten . Die neue Blattzählung berücksichtigt die Pergamentblätter nicht . 169–180 sind unbeschrieben .

S: Schriftraum: (154–159) × (90–96), mit roter Tinte gerahmt, wobei die vertikalen Begrenzungslinien oftmals doppelt gezogen sind . 28 Zeilen auf roten Tintenlinien; auf den ersten sieben und den beiden letzten Lagen sind die erste und vorletzte Zeile bis zum Blattrand verlängert . Punktorium . Regelmäßige Bastarda von einer Hand, 3 . Viertel 15 . Jh ., Überschriften in Textualis .

A: Rote Überschriften, Auszeichnungsstriche; 1r–61r und 181r–203r abwechselnd rote und blaue, zuweilen grüne zwei- bis dreizeilige (Perl-)Lombarden, 62r–63r rote und grüne, 63v–156v nur rote zweizeilige Lombarden; 157r–168v wurden nicht rubriziert . 62r grüne dreizeilige Textinitiale auf Erbsschoten-Fleuronnée; 1r vierzeilige blaue Buchinitiale mit weißen ornamentalen Aussparungen und einfachem rotem Fleuronnée; 33r zweizeilige blaue Lombarde, an deren Ausläufer ein Fisch hängt; 181r fünfzei-lige blau/grüne Textinitiale mit floralen Aussparungen im Buchstabenkörper, rotem Fleuronnée und -ranken mit Fisch und Taube .

E: Spätmittelalterlicher Einband: Rotgefärbtes Schafsleder über Holz mit Streicheisendekor . VD = HD: Je drei Streicheisenlinien bilden Rahmen; das große Mittelfeld ist durch Diagonalen in vier Felder geteilt . An den fünf Schnittpunkten runde Metallbuckel; am HD ist einer ausgebrochen . Am VD zwei Schließen-beschläge aus Gelbmetall; die Schließenkrallen sind an braunen Lederbändern montiert . R mit drei Doppel- und zwei einfachen Bünden . Papierspiegel . Am VD Titelaufschrift (16 . Jh .): Precepta vulgar passio domini; darunter von einer Hand des 17 . Jh .: Zehen gebot Gotteß .

G: 1r Besitzvermerk: Auß der Nunbergerischen liberej (17 . Jh .) und moderner Bibliotheksstempel . Alte Bibliothekssignaturen am Vorsatzblatt: 12. K. 1. Abth. (19 . Jh .) und am Spiegel VD: 26 A 22 und 23 B 7 (20 . Jh .) . Hier wurde ein weiterer Besitzvermerk (?) radiert .

M: Bairisch-österreichisch .

1 (1r–10r) Von 18 Gedanken, die der Mensch zu Gott haben soll

Üb .: Hye inn vindet man unsers herren leyden und wie sich unser fraw des beswärt hat.

Inc .: Mensch gedenkch zw dem ersten, das dir got ein wesen hat geben, das aus nichtew gemacht ist . . . Expl .: Da chümbt dir unausprechleichen mer nuczs aus und gucz wann aus allem dem, das du sunst erdenkchen macht.

Auch Nürnberg, StB, Cent . VI, 431, 284v–298v . – Die Überschrift gehört zum folgenden Text .

2 (10v–61r) Heinrich von St. Gallen: Passionstraktat (Ed .: K . Ruh, Der Passionstraktat des Heinrich von St . Gallen . Thayngen 1940, 1, Z . 4–74, Z . 18)

Inc .: Christus nam an sich all unser prechen: hunger und durst frost hicz und all peinikait an die sünnt . . . Expl .: wann das leyden Christi ist unser regel, darnach wir süllen leben, und ist unser pild, in das wir uns süllen drukchen amen.

Auch 23 D 3, 78r; 23 E + 5, 1r; 23 E + 8, 103v . – Vgl . H . Hilg / K . Ruh, in: 2VL III, 738–744, hier 739–742, ohne diese Hs .

(61v) leer .

3 (62r–157r) Marquard von Lindau: Auslegung der Zehn Gebote

Üb .: Dycz půch sagt von den zechen gepot gotes und yegleichs gepot hat drey synn und dar ein werdent geczogen manygerlai ander materi, dy zw yegleichem gepot gehörnt und nottürfftig sind. Inc .: Der junger: Ich beger das du mich beweisest von den zehen gepoten gotes klärleich und auch mer dann du vor zeiten andern läwten hast getan . . . Expl .: wann

hiet er got lieb umb lust, so hiet er in lieb nach creatürleicher weis; wir süllen in lieb haben nach dem höchsten .

Die Hs . ist mit den Olim-Signaturen 23 B 7 und 26 A 22 genannt von N . F . Palmer, Latein, Volkssprache, Mischsprache . Zum Sprachproblem bei Marquard von Lindau, mit einem Handschriftenverzeichnis der ‘Dekalogerklärung’ und des ‘Auszugs der Kinder Israel’, in: J . Hogg (Hg .), Spätmittelalterliche Literatur in der Nationalsprache, Bd . 1 (Analecta Cartusiana 106) . Salzburg 1983, 70–110, hier 109 (Fassung C) . – Vgl . Weidenhiller 230 . N . F . Palmer, in: 2VL VI, 85–91 .

4 (157r–162v) Thomas Peuntner: Betrachtung über das Vaterunser (Ed .: R . Rudolf, Thomas Peuntners Betrachtungen über das Vaterunser und das Ave Maria nach österrei-chischen Handschriften herausgegeben und untersucht . Wien 1953, 8–28)

Inc .: [I]n ainem waren kristenleichem gelauben . . . Unser lieber herr Jesus Christus, der durch unsern willen mensch ist worden, da er erkannt die notturfft und die geprechenlei-chait seiner gelaubigen . . . Expl .: Hymlischer vater geschech und werd volbracht an uns alles, das wir von deinen heiligen gnaden in dem yeczt gesprochen gepet gepeten und pegert haben.

Auch 23 D 3, 207v . – Vgl . R . Rudolf, Thomas Peuntner und seine Betrachtung über das Vaterunser . Anzeiger der Österr. Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl. 1950, 279–

296 . Weidenhiller 215f . B . Schnell, in: 2VL VII, 541 .

5 (162v–168r) Thomas Peuntner: Betrachtung über das Ave Maria (Ed .: R . Rudolf, Thomas Peuntners Betrachtungen über das Vaterunser und das Ave Maria nach österreichi-schen Handschriften herausgegeben und untersucht . Wien 1953, 32–52)

Inc .: [S]O dy vil sälig muter der kristenhait gesprochen hat das gepet, das der götleich mund selber gemacht hat, so spricht sy gewöndleich den löbleichen grus . . . Expl .: zw lob und zw ere sprechen wir dir: Gegrüsst pist du Maria vol der genaden der herr ist mir (!) du pist gesegent über all frawen.

Vgl . R . Rudolf, Thomas Peuntner und seine Betrachtung über das Vaterunser . Anzeiger der Österr. Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl. 1950, 279–296 . Weidenhiller 226 . B . Schnell, in: 2VL VII, 541 .

6 (168r–v) Über die Erlösung von Heiden, Ketzern und Christen, fragm .

Inc .: [I]tem wann der mensch tut das, das an im ist, so kümpt er an zweyfel gen hymel, es sey hayden keczer oder sunst ein kristen mensch. Nu möcht ein mensch sprechen: Was mues ein mensch tun, das er tue, daz an im ist . . . Expl . mut .: wann er nur das tut das an im ist. Aber zw dem dritten geslächt (bricht am Seitenende ab) .

(169r–180v) leer .

7 (181r–203r) Speculum artis bene moriendi, dt .

Inc .: Alls nun der gankch der armmut des gegenwürtigen ellendes umb unverstentikait des sterbens vil nicht allain layen sunder auch geistleich lawt und andächtig vast hertt schedleich und graussamleich manigveltikleich gesehen wierdet . . . Expl .: wann das gar ein grosse notturfft ist, (203r) das sich der mensch also zw dem tod schikch in mazz, als hie vor geschriben stet, ob er wol und sicher sterben wil.

Abweichende Abfolge der 6 Teile (vgl . Rudolf, Ars moriendi 75f . Reiffenstein / Spechtler, 112f .): I (181r) – II/1–4 (183r) – V/2 (188v) – VI/1 (189r) – V/1 (193r) – II/4–5 (194r) – III (195v) – IV (197v) – VI/2 (199v) . – Vgl . K . Schneider, in: 2VL IX, 40–49 .

(203v–204v) leer .

GH

23 C 15

MARQUARD VON LINDAU . MÖNCH VON HEILSBRONN . GEBETE

Papier . II+228 Bl . 210 × 140 . Salzburg, Werkstatt Ulrich Schreier, 1474

B: Vor- und Nachsatzblatt Pergament, sonst Papier . WZ im Falz: Waage im Kreis mit Stern . Lagen: (1+VI)12 + 17 .VI216 + (VI+1)228; Reklamanten überwiegend beschnitten . Keine Foliierung . Pergamentfalze mit Res-ten einer lat . Urkunde, 1 . Hälfte 15 . Jh ., Aussteller: Johannes Tondorffer clericus Ratisponensis diocesis.

S: Schriftraum: (152–157) × (78–85); die Blätter der Lagen 1–4 und 7 sind mit Tinte, die der übrigen mit Bleistift gerahmt . 22, selten 23 Zeilen auf Bleistift- oder Blindlinierung . Gleichmäßige Bastarda von einer Hand, am Spiegel VD mit 1474 datiert (s .u .) .

A: Rote Überschriften, Unterstreichungen, Auszeichnungsstriche, zwei- bis vierzeilige, überwiegend drei-zeilige (Perl-)Lombarden . 1r und 146r fünfdrei-zeilige blaue bzw . grüne Deckfarbeninitialen A und D auf grünem bzw . rosa Rautengrund mit gelben Sternblumen in altrosa bzw . blauem, schwarz gerahmtem Viereck . Der Buchstabenkörper, von dem goldene bzw . weiße Strahlen ausgehen, besteht aus Akanthus-blättern, in die (1r) ein Mascaron eingezeichnet ist; grüne Akanthusblatt-Ranken, die davon ausgehen, enden in einer Blüte . Eine Initiale gleichen Typs findet sich in 23 D 12, die aufgrund des Einbanddekors sicher der Werkstätte Ulrich Schreiers zuzuordnen ist . Trotz der minderen Qualität insbesondere der Ini-tiale 146r wird man diese Arbeit der Schreier-Werkstätte zuschreiben dürfen (vgl . Schuller-Juckes 31, 33f . und Kat . 86, S . 189) .

E: Spätmittelalterlicher Einband: Rotgefärbtes Schafsleder über Holz mit Blinddruck, Salzburg (vgl . Wind, S . 119f .) . VD = HD: Schmale Streicheisenbänder rahmen ein durch Diagonalen unterteiltes Mittelfeld . In den Schnittpunkten Stempel Wind 99 und in Verlängerung der Bünde Stempel Wind 33 . Je zwei beschläge und Schließen aus Gelbmetall, mit eingravierten vierblättrigen Blüten verziert; Schließen-bänder aus braunem Leder . R mit zwei doppelten und zwei einfachen Bünden . Gelber Schnitt . Papier-spiegel .

G: Auf dem Spiegel VD zeitgleicher Auftragsvermerk: Item Junchkfraw Regina Räutterin hat das puch lassenn schreibenn Anno domini etc. 74o . Regina Räutter entstammte einer angesehenen Salzburger Familie, legte am 26 . 8 . 1478 im Frauenkonvent von St . Peter ihre Profess ab (vgl . Archiv St . Peter A 74, Nr . 22) und starb um 1500 als Priorin (vgl . Schellhorn 200) . 1r Besitzvermerk: Auß der Nunberge-rischen liberej (17 . Jh .) und moderner Bibliotheksstempel . Ein weiterer Besitzvermerk (?) wurde am Spiegel VD radiert . Auf dem Vorsatzblatt alte Bibliothekssignatur: 12. K. 1. Abth. (19 . Jh .) .

M: Bairisch-österreichisch . L: Lang 98 passim .

Parallelhandschriften: München, Cgm 292, 1ra–56ra; Salzburg, St . Peter, cod . b V 32, 1r–151r . 1 (1r–77r) Marquard von Lindau: Eucharistietraktat (Ed .: A . J . Hofmann, Der

Euchari-stie -Traktat Marquards von Lindau [Hermaea N .F . 7] . Tübingen 1960, 254–324)

Üb .: Hie hebet sich an von dem heiligen sacrament. Inc .: Also spricht der edl chünig David in dem psalter: Hör tachter und siech und naig deine orn hie zue . . . Expl .: das verleich uns der himlisch Salomon Jesus Christus der regnierund ist mit dem vater und (77r) mit dem heiligen geist in ymmer berder (!) glori amen.

Auch 23 D 1, 276r . – Vgl . N . F . Palmer, in: 2VL VI, 99–103 . 2 (77r–78v) Quaestio zur Eucharistie

Inc .: Die lerär fragend under einander warumb sich Christus selber empfieng an dem antlas tag . . . Expl .: und das geschicht noch als wol in dem enpfahen des heiligen sacra-ment als des males do er menschleich wonet auf dem erdtreich amen. (rot): Hie hat das puech von gotsleichnam ein endt.

Von Hofmann, a .O . 67, als Epilog zum Eucharistietraktat bezeichnet; berichtigt von K . Ruh, Rezension A . Hofmann . AfdA 73 (1961) 17; vgl . Schneider, München V/2, 251 .

3 (78v–137v) Mönch von Heilsbronn: Buch von den sechs Namen des Fronleichnams (Ed .: Th . Merzdorf, Der Mönch von Heilsbronn . Berlin 1870, 5–66)

Üb .: Hie nach hebent sich an die sechs namen von gots leichnam und am ersten als her-nach geschriben stet. Inc .: Wir lesen in dem (!) puechern das der fronleichnam got, den er zu ainer speis hat gemacht seinenn chinden, sechs namen durch manigvaltige und grosse und unsägleich genad, die an der selben speis leit . . . Expl .: das er uns in disem leib so hoch wirtschafft hat berait an seinem fleisch und an seinem bluet.

Vgl . 23 C 5, 1r .

4 (137v–146r) Betrachtungen und Gebete zur Vorbereitung auf die Kommunion 4 .1 (137v) Johann von Neumarkt: Kommuniongebet (Ed .: Klapper IV, Nr . 12, S . 97–100) .

Üb .: Wenn der mensch unsern herren enpfahen wil, so sprech das wenn er wel in dem tag. Inc .: Herr Jesu Christe ich gelaub von ganczem herczen und wais es bol in lauter wor-(138r)-hait, das dw warer got und warer mensch hie gegenbürtikleich pist . . .

Das Gebet ist hier in fünf Abschnitte geteilt: 1 (137v) 97, Z . 10–98, Z . 1; 2 (138r) 98, Z .1–27; 3 (139v) 98, Z . 27–34; 4 (139v) 98, Z . 34–99, Z . 10; 5 (140r) 99, Z . 10–100, Z . 9 . – Auch 23 E 20, 279r; 23 E+ 8, 76v; Salzburg, St . Peter, cod . b V 32, 98v–100v . 4 .2 (141v) Üb .: Das sechst. Inc .: O dw güetiges getrewes und miltes herczen (!) tue dich auf

und zeuch mich in dich . . . Auch München, Cgm 484, 88r .

4 .3 (142v) Üb .: Das sibent. Inc .: Herr ich pin das yrsal deiner güt und deiner gnaden, wann (143r) dicz parmherczikleichen hast du gelät an mich hin werf aller creatur . . .

4 .4 (143v) Üb .: Das achte gepet. Inc .: Herr ich pit dich das du mir all mein sünde ze er-kennen gebst, als sy dir erchant seindt vor deinen götleichen augen . . .

4 .5 (144r) Üb .: Ein gute betrachtung. Inc .: Dise betrachtung sol der mensch haben, so er unsern herren wil empfahen. Er sol gedenken: (144v) herr meiner sünden ist als vil . . . 4 .6 (145r) Inc .: Den (!) sol der mensch gedenkchen wer der herr sey, den er sol enpfahen,

das er wirdiger wär der heln, den das er got empfieng . . . Expl .: das er alain lebendig in got werd hie auf erdtreich und mit freuden ewigkleichen dort in dem himelreich amen.

(rot): Hie habend die sechs namen von gots leichnamen ein enndt.

5 (146r–214v) Marquard von Lindau: Auszug der Kinder Israels

Üb .: Hie hebt sich an wie die chind von Egipten land durch die wuest fuern als ge-schriben stet an dem ersten puech der altenn ee. Inc .: Das got sprach zu den (!) heiligen patriarchenn Jacob: Du solt dir nicht fürchten, wan ich wil dich zu einem grossen geslächt machen . . . Expl .: das uns das paiden und allenn widerfar, das verleich mir und dir got der vater got der sun got der heilig geist amen.

Vgl . N . F . Palmer, in: 2VL VI, 91f .

6 (214v–220v) Marquard von Lindau: Predigt über Jo 14,27

Üb .: Aber ein gute maynung. Inc .: Es spricht hie der lieb herr sannd Johans, das unser lieber herr zu seinen jungern sprach: Ewer hercz sol nicht betrüebt sein . . . Expl .: das er vindet lust und fröleichait in disem wunnikleichen garten. Das wier nu alle dar ein kömmen das verleich mir und euch der vater und der sun und der heilig geist amen.

Vgl . K . Ruh, Rezension A . Hofmann, a .O . 17 . N . F . Palmer, in: 2VL VI, 103f . 7 (220v–228r) Marquard von Lindau: De corpore Christi, dt .

Üb .: Ein guete maynung. Inc .: Es spricht unser herr in dem ewangelio Mathei: Ich sag euch ir sült nicht sargsam sein ewer sell waz ir ezzet . . . Expl .: und uns erberb das wier diser speis alle wirdig werden und da mit behalten die ewig genade amen.

Vgl . K . Ruh, Rezension A . Hofmann, a .O . 17 . N . F . Palmer, in: 2VL VI, 98f . (228v und Nachsatzbl .) leer .

GH

23 C 22

ANTIPHONALE

Papier . 64 Bl . 210 × 143 . Salzburg, St . Peter (?), 1 . Drittel 16 . Jh .

B: Wasserzeichen: Anker im Kreis . Lagen: 8 .IV64 . Neuzeitliche Bleistiftfoliierung zählt jedes zwanzigste Blatt .

S: Schriftraum einspaltig: (150–155) × 100 . 25 Zeilen auf roter Tintenlinierung in roter Tintenrahmung . Verti kale Begrenzungslinien bis zu den Blatträndern durchgezogen . Punktorium . Zahlreiche Ergän-zungen in margine auf ein bis zwei Zusatzzeilen . Textualis formata von einer Hand, 1 . Drittel 16 . Jh . A: Rote Überschriften, Rubriken, Auszeichnungsstriche, Majuskeln, Linierungen und Rahmungen . Ein- bis

vier zeilige rote Perl-Lombarden .

E: Zeitgleicher Renaissance-Einband, Salzburg, St . Peter, um 1530 . Rotgefärbtes Schafsleder über Pappe mit blindem Streicheisen-, Rollen- und Stempeldekor, auf dem R und an den Kanten stark abgestoßen . VD mit zwei Rahmen: äußerer Rahmen aus Streicheisenbündeln, mit Rolle Wind 22 gefüllt, innerer Rahmen mit Stempeln Wind 168 und 241 verziert, Streicheisenlinien an den Ecken mit Stempeln Wind 157 überprägt . Mittelfeld aus Rauten, die mit Stempeln Wind 159 gefüllt sind . Kanten mit Stempeln Wind 339 überprägt . HD: Rahmen aus vierfachen Streicheisenlinien, mit Rolle Wind 4 gefüllt . Großes Mittelfeld mit Rauten aus dreifachen Blindlinien, an den Schnittpunkten je ein Stempel Wind 157 . R mit drei Doppelbünden; Raum zwischen den Bünden x-förmig mit dreifachen Blindlinien strukturiert . Zwei Schließenbeschläge aus Gelbmetall; ein rotgefärbtes Schließenband abgerissen .

Antiphonale

1 (1r–26r) Proprium de tempore

Diurnale mit Antiphonen, Versikeln und Responsorien von der ersten Vesper im Advent bis zum 25 . Sonntag nach Pfingsten . Üb .: Hernach volgent die responsoria und antipho-nen die in dem dürnal abgen. Am ersten samtztag im advent zu der vesper responsorium.

Inc .: Ecce dies veniet dicit dominus et suscitabo David . . . 2 (26r–53r) Proprium de sanctis

Diurnale mit Antiphonen, Versikeln und Responsorien, Hymneninitien sowie Orationen von der Andreasvigil (29 .11 .) bis Catharina (25 .11 .) . Üb .: Hye hebt sich an was abget ym diurnal von heiling an sand Andres abent responsorium der vesper. Inc .: Homo dei duce-batur ut crucifigerent eum . . . (34v) Als einziges Fest eines Salzburger Lokalheiligen findet das Offizium für Rupertus (27 .3 .) Erwähnung . Üb .: Von sand Ruprecht responso-rium . Inc .: Conversos iam ad Christum videns plurimos felix antistes . . .

3 (53r–53v) Dedicatio ecclesiae

Üb .: Am chirchtag responsorium . Inc .: Homo dei ducebatur ut crucifigerent eum . . . 4 (53v–58r) Proprium de tempore

Nokturnale mit einfallenden Heiligenfesten: Antiphonen von der ersten Matutin im Ad-vent bis Clemens (23 .11 .) sowie (57v–58r) Antiphonen zu den drei Nokturnen zum Kirchweihfest . Üb .: Hie stent antiphonae uber dy nocturn durch das gantz iar von etlichen vesten und heiligen adventus dominica prima primo nocturno. Inc .: Hora est iam nos de somno surgere . . .

(58v–64v) leer .

FA/MS

23 D 1

HIERONYMUS POSSER . THOMAS PEUNTNER . MARQUARD VON LINDAU . KATECHETISCHE TRAKTATE

Papier . 408 Bl . 211 × 142 . Salzburg, 1452 und 3 . Viertel 15 . Jh .

B: Die Wasserzeichen Amboss, Waage im Kreis, Waage, Dreiberg liegen im Falz; dadurch ist mit herkömm-lichen Methoden eine verlässliche Datierung nicht möglich . Lagen: 34 .VI406; Pergamentfalze; die Rekla-manten sind z .T . beschnitten . Die neue Blattzählung berücksichtigt das erste und letzte Blatt nicht . Zu

B: Die Wasserzeichen Amboss, Waage im Kreis, Waage, Dreiberg liegen im Falz; dadurch ist mit herkömm-lichen Methoden eine verlässliche Datierung nicht möglich . Lagen: 34 .VI406; Pergamentfalze; die Rekla-manten sind z .T . beschnitten . Die neue Blattzählung berücksichtigt das erste und letzte Blatt nicht . Zu