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Finanzwirtschaftliche Risiken

Im Dokument Viewing the Future (Seite 113-117)

Prosiebensat.1 ist aus der laufenden Geschäftstätigkeit und durch die Finanzierung über kre-dite verschiedenen finanzwirtschaftlichen risiken ausgesetzt. Die einzelnen finanzwirtschaft-lichen risiken werden im Folgenden vorgestellt, ihre eintrittswahrscheinlichkeit wird insge-samt als gering eingestuft. im august 2011 hat die Prosiebensat.1 Group einen signifikanten Teil ihrer Darlehen vorzeitig zurückgeführt und die laufzeiten der verbleibenden Darlehen größtenteils verlängert. Damit hat der konzern das Finanzierungsrisiko - das potenziell höchste finanzielle risiko für die Prosiebensat.1 Group - signifikant reduziert. auch das zinsrisiko ist vor diesem hintergrund dauerhaft gesunken. Die Prosiebensat.1 Group steht finanziell und operativ auf einem soliden Fundament. aufgrund der anhaltenden staatsschuldenkrise in eu-ropa hat die Prosiebensat.1 Group das monitoring ihrer finanzwirtschaftlichen risikopositio-nen dennoch intensiviert. sie werden im rahmen des Finanzrisikomanagements regelmäßig beurteilt, indem marktinformationen und Veränderungen ökonomischer indikatoren bewertet werden.

FinanzWirtschaFtLiche risiKen (abb. 60) Wesentliche

Steuerungs maßnahmen Finanzierungsrisiken: laufende Überwachung der Financial covenants Zins- und Währungsrisiken: Gezielter einsatz derivativer Finanzinstrumente Liquiditätsrisiken: sicherung der zahlungsfähigkeit durch ein zentrales cash-management-system, laufende Überwachung des liquiditätsspielraums Ausfallrisiken: breite basis an kapitalgebern und strenge bonitätsprüfungen eintrittswahrscheinlichkeit

insgesamt: niedrig Potenzielle Auswirkung (Stärke): hoch

zins- und Wechselkursschwankungen oder der ausfall von kreditgebern könnten die Finanzierungssituation bzw. liquidität des konzerns erheblich belasten. Wir begegnen diesen risiken mit umfangreichen maßnahmen, sodass wir deren eintrittswahrscheinlich-keit insgesamt als begrenzt einstufen. Das Finanzierungsrisiko – das potenziell höchste finanzwirtschaftliche risiko für die Prosiebensat.1 Group – beurteilen wir vor dem hintergrund unserer aktuellen Geschäftsentwicklung als gering. Die Prosiebensat.1 Group hat ihre Verschuldung im Jahr 2011 durch die vorzeitige rückführung eines Großteils der kredite deutlich verringert und das Fälligkeitsprofil der verbleibenden Darlehen verbessert.

kONzerNlaGeberichT

Für die steuerung der finanzwirtschaftlichen risiken ist zentral der bereich Group Finance &

Treasury verantwortlich. Die steuerungsmaßnahmen werden in enger zusammenarbeit mit dem konzernvorstand definiert. richtlinien mit konzernweiter Gültigkeit regeln Grundsätze, aufgaben und zuständigkeiten des Finanzrisikomanagements einheitlich für alle Tochterge-sellschaften der Prosiebensat.1 media aG. Die bereiche Finanzen und Treasury werden im rah-men des risikomanagerah-ments jährlich von der internen revision systematisch geprüft. auch die letzte Prüfung hat zu einem positiven ergebnis geführt. Das interne kontroll- und risikoma-nagementsystem für den rechnungslegungsprozess unterliegt ebenfalls einer strengen Prü-fung, angaben hierzu finden sich auf seite 112. (abb. 61) Weitere informationen zu den siche-rungsinstrumenten, bewertungen und sensitivitätsanalysen sowie eine detaillierte beschreibung des risikomanagementsystems in bezug auf Finanzinstrumente enthält der konzernanhang.

Finanzierungsrisiko

eine mangelnde Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln oder ein erschwerter zugang zu den Geld- und kapitalmärkten können hohe finanzielle auswirkungen für Prosiebensat.1 haben. Die Verfügbarkeit der bestehenden kreditmittel hängt insbesondere von der einhaltung bestimm-ter vertraglicher bestimmungen ab, die einer strengen und fortlaufenden Prüfung unbestimm-terliegen.

Die bestimmungen der kreditverträge wurden im Geschäftsjahr 2011, wie in den vergangenen Jahren, eingehalten. ein Verstoß gegen die Financial covenants ist auf basis unserer derzeiti-gen Unternehmensplanung auch für die folderzeiti-genden Jahre auszuschließen. Der konzern hat im Jahr 2011 seine kapitalstruktur nachhaltig verbessert und damit seine finanzwirtschaftlichen risiken reduziert. so hat die Prosiebensat.1 Group die erlöse aus dem Verkauf der TV-aktivitä-ten in belgien und der TV- und PrintaktivitäTV-aktivitä-ten in den Niederlanden zur vorzeitigen rückfüh-rung von rund einem Drittel ihrer Darlehen genutzt. Gleichzeitig hat das Unternehmen einen signifikanten Teil der verbleibenden Term loans bis Juli 2016 verlängert. Der konzern beobach-tet Änderungen an den Geld- und kapitalmärkten kontinuierlich, um risiken frühzeitig zu iden-tifizieren und die Verfügbarkeit bzw. kapitaleffizienz der eingesetzten Finanzierungsinstru-mente auch in zukunft zu gewährleisten.

Ausfallrisiken

Die risiken aus der Finanzierung sind beherrschbar, die eintrittswahrscheinlichkeit schätzen wir als gering ein. Doch je größer und globaler ein Unternehmen ausgerichtet ist, umso eher ist es in einem ungünstigen Fall dem zahlungsausfall eines externen Geschäftspartners ausge-setzt. Finanz- und Treasury-Geschäfte dürfen daher nur mit Geschäftspartnern abgeschlossen werden, die hohe bonitätsanforderungen erfüllen. Der abschluss von Finanz- und Treasury-Geschäften ist in internen kontrahentenrichtlinien geregelt. Neben einer eingehenden boni-tätsprüfung begrenzt Prosiebensat.1 die eintrittswahrscheinlichkeit von ausfallrisiken durch eine breite streuung der kapitalgeber.

Zinsrisiken

zinsrisiken entstehen durch Veränderung von marktzinsen. belastungen, die sich hieraus für künftige zinszahlungen ergeben können, kompensieren wir durch den einsatz von zinssiche-rungsinstrumenten. zum Jahresende hat Prosiebensat.1 nahezu 100 Prozent der variabel ver-zinslichen Term loans über zinsswaps abgesichert, wobei ein Teilvolumen in höhe von 750 mio euro in 2012 auslaufen wird. ein verbleibendes zinsrisiko ergibt sich über den nicht abgesicher-ten Teil des endfälligen kredits hinaus auch im Fall von barinanspruchnahmen aus der revolvie-renden kreditfazilität. zum 31. Dezember 2011 wurden vom konsortialkredit allerdings keine ziehungen in bar in anspruch genommen.

anhang, seite 135.

Für die angaben nach § 289 hGb abs. 2 Nr. 2 hGb zu den Finanzinstrumenten verweisen wir auf den abschnitt „sonstige erläuterungen nach iFrs 7 zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten“ im anhang, ziffer 33, seite 190.

Finanzlage, seite 72.

zinsswaps werden im rahmen des hedge acoountings als cashflow hedges bilanziert, nähere informationen im anhang ab seite 190 und im Glossar, seiten 223-224.

Derivative Finanzinstrumente setzt die Prosiebensat.1 Group nicht zu handelszwecken ein; sie dienen ausschließlich der absicherung bestehender risikopositionen.

Währungsrisiken

aufgrund der globalen ausrichtung der Geschäftsaktivitäten ist unser operatives Geschäft risi-ken aus Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Wechselkursrisirisi-ken entstehen vor allem dann, wenn Umsatzerlöse in einer anderen Währung anfallen als die damit verbundenen kosten (Trans-aktionsrisiko). insbesondere der einkauf von lizenzprogrammen ist mit Währungsrisiken ver-bunden, da die Prosiebensat.1 Group einen wesentlichen Teil ihrer lizenzverträge mit Produkti-onsstudios in den Usa abschließt. Während der konzern die finanziellen Verpflichtungen aus dem erwerb von Programmrechten in der regel in Us-Dollar erfüllt, generiert das Unternehmen den Großteil seiner Umsätze in der eurozone. Prosiebensat.1 steuert dieses risiko durch den gezielten einsatz derivativer Finanzinstrumente, insbesondere Devisentermingeschäfte und De-visenoptionen. aufgrund der hohen absicherungsquote in den folgenden Jahren werden die auswirkungen von Wechselkursschwankungen als überschaubar eingeschätzt. Die berichtswäh-rung des Prosiebensat.1-konzerns ist euro; die abschlüsse der Gesellschaften, die ihren sitz außerhalb der euro-Währungszone haben, werden für den konzernabschluss in euro umgerech-net. Da der Prosiebensat.1-konzern einen vergleichsweise geringen Teil der Umsätze außerhalb der euro-zone erwirtschaftet, ist das damit verbundene Translationsrisiko gering. auch im Jahr 2011 haben sich Wechselkursänderungen nicht wesentlich auf die Umsatz- bzw. kostenentwick-lung des konzerns und seiner segmente ausgewirkt. Das Unternehmen sichert risiken aus der Umrechnung von Fremdwährungen in die „konzern-Währung“ euro daher bisher nicht ab.

Liquiditätsrisiken

Wir beurteilen die liquidität des konzerns nach wie vor als gut und gehen davon aus, auch in den kommenden Jahren ausreichend liquiditätsspielraum zu haben. Das liquiditätsrisiko wird auf basis eines cash-management-systems zentral gesteuert. Der wichtigste Frühwarnindika-tor ist dabei der zu erwartende freie liquiditätsspielraum. Dieser wird durch die Gegenüberstel-lung tatsächlich verfügbarer mittel und Planwerten unter berücksichtigung saisonaler einfluss-faktoren ermittelt und regelmäßig bewertet.

liquide mittel, seite 75.

saisonalität, seite 63.

kONzerNlaGeberichT

Aufbauorganisation > Die wesentlichen in den konzernabschluss einbezogenen abschlüsse der einzelgesell-schaften werden unter zuhilfenahme von standardsoftware erstellt.

> Die konsolidierung der einzelabschlüsse zum konzernabschluss erfolgt mithilfe einer modernen, hocheffizienten standardsoftware.

> Die abschlüsse der wesentlichen einzelgesellschaften werden sowohl nach lokalen rechnungslegungsvorschriften als auch nach dem auf iFrs (international Financial reporting standards) basierten bilanzierungshandbuch aufgestellt, das allen in den rechnungslegungsprozess eingebundenen mitarbeitern über das konzernweite intranet verfügbar gemacht wird. Die in den konzernabschluss einbezogenen einzelgesellschaften übermitteln ihre abschlüsse in einem vorgegebenen Format an das konzernrech-nungswesen.

> Die eingesetzten Finanzsysteme sind durch entsprechende zugangs- und zugriffskontrollen (berechtigungskonzepte) geschützt.

> es existiert für den gesamten konzern ein einheitlicher Positionsplan, nach dem die betreffenden Geschäftsvorfälle zu buchen sind.

> Die ermittlung bestimmter rechnungslegungsrelevanter sachverhalte (z.b. Gutachten zur Pensionsrückstellung, bewertung des aktienoptionsplans, Werthaltigkeitstest bei immateriellen Vermögenswerten) wird unter mitwirkung externer experten vorgenommen.

> Die wesentlichen Funktionen im rechnungslegungsprozess – accounting & Taxes, controlling sowie Finance & Treasury – sind klar getrennt. Die Verantwortungsbereiche sind eindeutig zugeordnet.

> Die am rechnungslegungsprozess beteiligten abteilungen und bereiche werden in quantitativer und qualitativer hinsicht angemessen ausgestattet. es finden regelmäßig fachliche schulungen statt, um eine abschlusserstellung auf verlässlichem Niveau zu gewährleisten.

> ein angemessenes richtlinienwesen (z.b. bilanzierungshandbuch, Verrechnungspreis-richtlinie, einkaufsVerrechnungspreis-richtlinie, reisekostenrichtlinie etc.) ist eingerichtet und wird bei bedarf aktualisiert.

> Die Wirksamkeit des internen kontrollsystems in bezug auf die rechnungslegungsre-levanten Prozesse wird (in stichproben) durch den prozessunabhängigen bereich internal audit überprüft.

angaben zUM internen KontroLL- Und risiKoManageMentsysteM iM hinbLicK aUF den (Konzern-)rechnUngsLegUngsProzess (§ 315 abs. 2 nr. 5 hgb) Mit erLäUterUngen (abb. 61) Das interne kontroll- und risikomanagementsystem im hinblick auf den (konzern-)rechnungslegungsprozess soll sicherstellen, dass Geschäftsvorfälle im konzernabschluss der Prosiebensat.1 media aG (aufgestellt nach den international Financial reporting standards iFrs) bilanziell richtig abgebildet und die Vermögenswerte und schulden damit hinsichtlich ansatz, bewertung und ausweis zutreffend erfasst sind. Die konzernweite einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Vorschriften ist Voraussetzung hierfür. Umfang und ausrichtung der implementierten systeme wurden vom Vorstand anhand der für den Prosiebensat.1-konzern spezifischen anforderungen ausgestaltet. Diese werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert. Trotz angemessener und funktionsfähiger systeme kann eine absolute sicherheit zur vollständigen identifizierung und steuerung der risiken nicht gewährleistet werden. Die unternehmensspezifischen Grundsätze und Verfahren zur sicherung der Wirksamkeit und Ordnungsmäßigkeit der (konzern-)rechnungslegung werden im Folgenden erläutert.

Ziele des Risikomanagement-systems in bezug auf Rechnungslegungsprozesse

Der Vorstand der Prosiebensat.1 media aG versteht das interne kontrollsystem im hinblick auf den rechnungslegungsprozess als Teilbereich des konzernweiten risikoma-nagementsystems. Durch die implementierung von kontrollen soll hinreichende sicherheit erlangt werden, dass trotz der identifizierten bilanzierungs-, bewertungs- und ausweis-risiken ein regelungskonformer (konzern-)abschluss erstellt wird. Die wesentlichen ziele eines risikomanagementsystems in bezug auf die (konzern-)rechnungslegungsprozesse sind:

> identifizierung von risiken, die das ziel der regelungskonformität des (konzern-) abschlusses gefährden könnten.

> begrenzung bereits erkannter risiken durch identifikation und Umsetzung angemessener maßnahmen.

> Überprüfung erkannter risiken hinsichtlich eines möglichen einflusses auf den (konzern-)abschluss und die entsprechende berücksichtigung dieser risiken.

Des Weiteren haben wir im vergangenen Jahr unsere Prozessbeschreibungen sowie unsere risikokontrollmatrizen aktualisiert. Dabei standen die Vereinheitlichung der beschreibungen und das etablieren wirksamer kontrollmechanismen im Vordergrund. Diese Updatevorgänge sowie regelmäßigen Tests der kontrollen auf basis von stichproben waren Teil des Projekts Prime und sind seitdem integraler bestandteil des internen kontroll- und risikomanagementsystems im hinblick auf den (konzern-)rechnungslegungsprozess. basierend auf den Testergebnissen erfolgt eine einschätzung, ob die kontrollen angemessen ausgestaltet und wirksam sind. erkannte kontrollschwächen werden unter beachtung ihrer potenziellen auswirkungen behoben.

Ablauforganisation > Für die Planung, Überwachung und Optimierung des Prozesses zur erstellung des konzernabschlusses existiert ein benutzerfreundliches, webbasiertes Tool, das einen detaillierten abschlusskalender sowie alle wichtigen aktivitäten, meilensteine und Verantwortlichkeiten beinhaltet. allen aktivitäten und meilensteinen sind konkrete zeitvorgaben zugeordnet. Die einhaltung der berichtspflichten und -fristen wird zentral durch das konzernrechnungswesen überwacht.

> bei allen rechnungslegungsbezogenen Prozessen werden kontrollen wie Funktionstren-nung, Vier-augen-Prinzip, Genehmigungs- und Freigabeverfahren sowie Plausibilisierun-gen vorPlausibilisierun-genommen.

> es besteht eine klare zuordnung der aufgaben bei der erstellung des konzernabschlusses (z.b. abstimmung konzerninterner salden, kapitalkonsolidierung, Überwachung der berichtsfristen und berichtsqualität in bezug auf die Daten der einbezogenen Unterneh-men etc.). Für spezielle fachliche Fragestellungen und komplexe bilanzierungssachverhalte fungiert das konzernrechnungswesen als zentraler ansprechpartner.

> alle wesentlichen in den konzernabschluss einbezogenen informationen werden umfangreichen systemtechnischen Validierungen unterzogen, um die Vollständigkeit und Verlässlichkeit der Daten zu gewährleisten.

> risiken, die sich auf den (konzern-)rechnungslegungsprozess beziehen, werden kontinuierlich im rahmen des im risikobericht beschriebenen risikomanagementpro-zesses erfasst und überwacht.

Im Dokument Viewing the Future (Seite 113-117)