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Familie Oecophoridae – Faulholzmotten

5 Verzeichnis der im Untersuchungs- Untersuchungs-gebiet nachgewiesenen Untersuchungs-gebiet nachgewiesenen

5.22 Familie Oecophoridae – Faulholzmotten

Bisigna procerella (DeniS & ScHiffermüller, 1775)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.22-1 Chorologie: temp–sm EURAS

Flugzeit: Anfang Juni bis Ende September (toKár et al. 2005).

Im Gebiet nur im Juli gefunden.

Flugzeit: nach toKár et al. (2005) von April bis Juli fliegend.

Aus dem Bearbeitungsgebiet ein Nachweis im Juli.

Raupe: von August, überwinternd, bis Mai, vermutlich an Pil-zen unter der Rinde von absterbenden, alten Laub- und Na-delbäumen lebend (toKár et al. 2005).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Drei-Annen-Hohne: Worm-ketal Richtung Mandelholz, 10.VII.2010 (LF, 1, CFAln inc/NNN//

HSF).

In den Laubwaldungen des Untersuchungsgebietes wurde sehr oft Lichtfang betrieben. Dass bisher nur ein Exemplar von S. schaefferella nachgewiesen wurde, deutet auf eine geringe Verbreitung und/oder Häufigkeit dieser sehr farben-prächtigen Art im Hochharz hin.

Denisia similella (Hübner, 1796)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.22-3, -4 Chorologie: bor–temp/(mo-salp)–sm/mo-salp EUR

Flugzeit: nach toKár et al. (2005) von Mitte Mai bis Mitte Sep-tember. Im Hochharz von Mitte Juni bis Ende Juli gefunden;

hier sicher einbrütig.

Raupe: ab August, überwinternd, bis Mai, an Pilzen unter der Rinde von absterbenden Fichten, Birken oder Ahorne (toKár

et al. 2005).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Nach Hoffmann (1888) einzeln vor-kommend, konkrete Ortsangaben fehlen.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Brocken: an der Zinne, 10.VII.2010 (LF, 1, TSSP); Schneelöcher, 14.VII.1990 (TF, 1, VPPA);

Drei-Annen-Hohne: Wormketal Richtung Mandelholz, 07.VII.2001 (LF, iM, CFAln inc/NNN); Hohnewiese, 09.VII.2010 (LF, 1, MAPM);

Regensteiner Köpfe, 29.VII.2011 (LF, 2, CFAS/NNNX); Plessen-burg: nordwestlich Plessenburg, 07.VII.2001 (LF, iM, CCLL+(Fi));

Abb. 5.22-1: Bisigna procerella, Köhlerholz, 11.VII.2010 (Foto: T.

Karisch).

Raupe: von August überwinternd bis Mai, nach toKár et al.

(2005) an Flechten und Moosen an Baumstämmen fressend.

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Ilsenburg: Köhlerholz, 11.VII.2010 (LF, 2, CCLL).

Bisigna procerella steigt nicht in das Bergland auf und bleibt auf die Laubwälder am Gebirgsrand beschränkt. Welche Laub-waldgesellschaften sie dort neben dem Luzulo-Fagetum besie-delt, kann das bisherige Datenmaterial noch nicht klären.

Schiffermuelleria schaefferella (linnaeuS, 1758)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.22-2 Chorologie: temp–m EUR

Abb. 5.22-2: Schiffermuelleria schaefferella, Wormketal, 10.VII.2010 (Foto: T. Karisch).

Abb. 5.22-3: Denisia similella, Wormketal, 07.VII.2001 (Foto: T.

Karisch).

Scharfenstein: Eckertalsperre: bei Großer Peseke, 23.VII.2004 (LF, 1, EEET_S+(jFi)+YZN); Schierke: Elendstal, 18.VI.2012 (LF, 1, CFTF+(Fi)) (Determination z. T. durch GU).

Denisia similella tritt im Hochharz deutlich spärlicher als D. stipella in Erscheinung, ist dabei aber im montanen Bereich des gesam-ten Untersuchungsgebietes verbreitet. Lebensraumschwer-punkte zeichnen sich nur undeutlich ab. Regelmäßig kann die Art in Laubgehölzen mit Fichtenanteilen gefunden werden.

Denisia stipella (linnaeuS, 1758)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.22-5, -6, -7 Chorologie: arct–sm EURAS+NAM (eingeschleppt)

Flugzeit: von Ende Mai bis August (toKár et al. 2005). Im Gebiet in einer Generation von Anfang Juni bis in den Juli gefunden.

Raupe: vom Sommer bis ins zeitige Frühjahr, überwinternd, an abgestorbenen oder verpilzten pflanzlichen Resten, z. B.

unter der Rinde toter Fichten sowie an abgefallenen Nadeln und Zapfen (toKár et al. 2005). Hoffmann (1888) schreibt, dass die Raupen bei Hannover im April in abgefallenen „Tan-nenäpfeln“ gefunden wurden.

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Einzeln an Fichten fliegend (Hoffmann

1888), von Petry zwischen Braunlage und Schierke (13.VII.) und in Elend (04.VI.1913, 15.VI.1913) gefunden (raPP 1936).

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Brocken: an der Zinne,

10.VII.2010 (LF, 2, TSSP); Brockenbett, Hochmoor, 29.VI.2012 (LF, 3, UUUU+YHS_T); Drei-Annen-Hohne: Gählingshäu, 12.VII.1991 (LF, iM, NNNB); id., 12.VII.1991 (LF, 1, NNNC); Oberer Hohneweg bei Holtemme, 09.VI.2007 (LF, iA, CAFP/NNN) (Abb. 5.22-7); Regen-steiner Köpfe, 05.VI.2011 (LF, 2, CFAS/NNNX); Wormketal Richtung Mandelholz, 07.VII.2001 (LF, 3, CFAln inc/NNN); Schierke: Elendstal, 04.VI.2011 (LF, 3, CCAA+(Fi)) (Determination teilweise durch GU).

Denisia stipella ist im östlichen Hochharz weit verbreitet und örtlich auch zahlreich zu finden. Sie tritt vor allem im Rand-bereich von Fichtenforsten sowie in Mischwäldern mit Fich-tenanteilen in Erscheinung. Die hohen Berglagen werden gemieden. Hier zieht sich D. stipella zudem in Lebensräume zurück, in denen die Wüchsigkeit der Fichten gemindert ist (Piceo-Sorbetum, Vaccinio uliginosi-Piceetum).

Crassa unitella (Hübner, 1796)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: temp–sm EUR-KAUK

Flugzeit: nach toKár et al. (2005) von Mitte Mai bis Septem-ber zu finden. Im Hochharz von Ende Juni bis Ende Juli nach-gewiesen; hier einbrütig.

Raupe: von August bis Mai, überwinternd; an verpilztem Holz unter der toten Rinde von Laubbäumen (z. B. Quercus, Salix, Prunus) ( toKár et al. 2005), auch an Moosen und Flechten (Hannemann 1997).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Ilsenburg: Eckertal unter-halb Papierfabrik, 28.VII.2012 (LF, 1, SMR/Bi-Fi-W); Köhlerholz am Trompeterkopf, 25.VI.2009 (TF, 1, CCAA/CCLL+FFF); id., 11.VII.2010 (LF, 3, CCLL); nordwestlich Ort, 21.VII.2006 (LF, 1, CCL); Plessen-burg: nordwestlich Plessenburg, 07.VII.2001 (LF, iM, CCLL+(Fi)).

Abb. 5.22-4: Vertikale Verbreitung von Denisia similella.

Abb. 5.22-5: Denisia stipella, Zinne, 10.VII.2010 (Foto: T. Karisch).

Abb. 5.22-6: Vertikale Verbreitung von Denisia stipella.

Abb. 5.22-7: Erlen-Fichten-Bruchwald entlang der Holtemme am Vitikopf (Foto: T. Karisch).

Crassa unitella kann im Untersuchungsgebiet als typische Art der Buchen- und Buchen-Fichten-Wälder der collinen und submontanen Höhenstufe gelten. Hier ist sie recht verbreitet und gelegentlich zahlreich am Licht zu beobachten. Oberhalb von 500 mNN fehlen bisher die Nachweise.

Batia internella jäckH, 1972

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: temp–(sm) EUR

Flugzeit: von Mitte Juni bis September (toKár et al. 2005);

Generationszahl unbekannt. Im Juli im Bearbeitungsgebiet gefunden.

Raupe: ab August, überwinternd, bis ins Frühjahr, an Flechten und modrigem Holz von Pinus und Larix (toKár et al. 2005).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Ilsenburg: nordwestlich Ort, 21.VII.2006 (LF, 1, CCL); Köhlerholz auf Trompeterkopf, 11.VII.2010 (LF, iA, CCLL).

Die bisherigen Nachweise von B. internella im Untersu-chungsgebiet sind auf die untersten Bereiche (colline Zone) am Trompeterkopf westlich von Ilsenburg beschränkt. Ob sie z. B. auch in den unweit gelegenen Lärchenforsten auftritt, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Zu den montanen Elementen zählt sie jedenfalls nicht.

Oecophora bractella (linnaeuS, 1758)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.22-8 Chorologie: temp–m EUR-KLAS

Flugzeit: univoltin, von Mitte Mai bis in den August zu be-obachten (toKár et al. 2005). Nur einmal im Juli im Untersu-chungsgebiet gefunden.

Raupe: nach toKár et al. (2005) von August, überwinternd, bis Mai, an toter Rinde vermodernder Laub- und seltener auch Nadelbäume, in Ästen, an Flechten bzw. Pilzen von Baum-stümpfen zu finden, dabei werden Fagus und Carpinus be-vorzugt.

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Scharfenstein: Tiefenbach-tal knapp oberhalb Ilse, 21.VII.2006 (LF, 1, CCLP+CFTF) (Abb. 5.22-8).

Die wärmeliebende Art bewohnt sicher nur die untersten Randbereiche des Bearbeitungsgebietes. Wenngleich sie hier durchaus zu den typischen Arten der Buchenwälder gehören könnte – was durch genauere Untersuchungen zu zeigen wäre – wird sie von der Ausdehnung des Buchenwaldgürtels im Hochharz nicht profitieren.

Harpella forficella (Scopoli, 1763)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.22-9 Chorologie: temp–m EUR-KLAS

Flugzeit: nach toKár et al. (2005) von Ende Mai bis August fliegend; einbrütig. Im Hochharz bisher von Mitte Juli bis Mitte August nachgewiesen.

Raupe: ab dem Sommer, überwinternd, bis Mai, an und unter absterbender Rinde von Laubbäumen sowie an Baumpilzen (toKár et al. 2005). Bei Goldenbaum nahe Neustrelitz fand Verfasser sie unter der Rinde an dünneren, abgestorbenen Rotbuchenstämmen.

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Ilsenburg: Köhlerholz auf Trompeterkopf, 02.VIII.2008 (LF, iA, CCLL+(Ei, Fi, La)); id., 11.VII.2010 (LF, 1, CCLL); nordwestlich Ort, 21.VII.2006 (LF, 3, CCL); Plessen-burg: nordwestlich Plessenburg, 22.VII.2006 (LF, iA, CCLL+Fi/TSSR);

Scharfenstein: Großes Sandtal, 20.VII.2006 (LF, 1, CFAS+Fi); Zilier-wald, 01.VIII.1999 (LF, 1, EEEE+(jFi+jLh)+TSSR); Schierke: Elendstal Richtung Schierke, 28.VII.2011 (LF, 1, CCAA+(Fi)); Oberes Elendstal oberhalb Elendsburg, 11.VIII.1996 (LF, 3, CCLL_M+(Fi)).

Harpella forficella ist eine Charakterart des Luzulo-Fagetum im Hochharz. Während sie bisher nur punktuell in solchen Waldge-bieten anzutreffen ist, dürfte sie in der Zukunft vom Waldumbau hin zu Buchenwäldern profitieren und ihr Verbreitungsgebiet deutlich erweitern können. In ihrem Lebensraum kommt H. for-ficella einzeln, in tieferen Lagen auch etwas zahlreicher vor.

Abb. 5.22-8: Fichten-Buchenwald im unteren Tiefenbachtal (Foto: T. Karisch).

Abb. 5.22-9: Vertikale Verbreitung von Harpella forficella.

Carcina quercana (fabriciuS, 1775)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. |

Chorologie: temp–m EUR-KAUK+KANADA (eingeschleppt) Flugzeit: nach toKár et al. (2005) von Mitte Juni bis Mitte Ok-tober fliegend, aber im Gebiet beschränken sich bisher die Nachweise auf einen Zeitraum von Mitte Juli bis Anfang Au-gust, d. h., hier ist die Art sicherlich einbrütig.

Raupe: überwinternd, von August bis Juni, vor allem an Blät-tern von Quercus, aber auch an anderen Laubbäumen (toKár

et al. 2005).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Ilsenburg: Köhlerholz auf Trompeterkopf, 02.VIII.2008 (LF, 3, CCLL+(Ei, Fi, La)); id., 11.VII.2010 (LF, 2, CCLL); nordwestlich Ort, 21.VII.2006 (LF, 1, CCL).

Das Verbreitungsgebiet von C. quercana beschränkt sich im untersuchten Teil des Hochharzes auf die wärmebegünstig-ten, tiefsten Lagen am Trompeterkopf, wo auch reichlicher Ei-chen in den BuEi-chenwald eingestreut sind. Ins Gebirge selbst steigt C. quercana nicht auf.

Pleurota bicostella (clerck, 1759)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.22-10, -11 Chorologie: arct–temp–m/mo EURAS+NAFR

Flugzeit: von Mai bis August, univoltin? (toKár et al. 2005).

Im Hochharz von Anfang Juni bis Anfang August.

Raupe: ab den Sommermonaten bis in den Mai, überwinternd, im seidigen Gespinst an Calluna vulgaris fressend (toKár et al.

2005).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Schon Hoffmann (1888) schreibt, dass P. bicostella auf den Mooren in großer Anzahl zu finden ist. raPP (1936) nennt nur eine Beobachtung Petrys vom Moor zwischen Kö-nigsberg und Brocken am 26.VII.1911.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Brocken: Goethemoor, 09.VII.1991 (LF, 1, YH), id., 11.VII.1991 (LF, 1, YH); id., 23.VII.1991 (TF, 2, YH); id., 03.VIII.1996 (LF, 2, YH); id., 18.VI.2012 (TF, iA, YHS_M); id., 29.VI.2012 (TF, 1, YHS_M); Hochmoor Heinrichshöhe, 09.VI.2007 (TF, 1, YHS_M); Hochmoor Kesselklippe, 07.VII.1996 (TF, 1, YHS_U); id., 07.VII.1996 (LF, 1, YHS_T); id., 29.VI.2012 (TF, 3, YHS_T/YHS_M); id., zwischen Königsberg und Brocken gegenüber Goethemoor, 03.VIII.1996 (TF, iM, YHV+Fi); Drei-Annen-Hohne: Blu-mentopfmoor, 09.VI.2007 (TF, iA, UUUU/YZA); 09.VI.2007 (TF, iA, YHS_M+YHV/UUUU).

Hoffmanns (1888) Charakterisierung ist auch heute noch zutreffend. P. bicostella kann als Charakterart der Reiser-moorvegetation mit Calluna vulgaris auf den Hochmooren des Untersuchungsgebietes bezeichnet werden und ist auf selbigen weit verbreitet und oft zahlreich anzutreffen. Eigen-tümlicherweise stehen aber Funde der Art in den außerhalb der Hochmoore gelegenen Zwergstrauchheiden, insbesonde-re dem Vaccinio-Callunetum, noch aus. Wähinsbesonde-rend P. bicostella also im Hochharz mindestens als tyrphophil zu bezeichnen ist, kommt sie im Flachland, wie z. B. in der Oranienbaumer Heide bei Dessau, in trockenen Calluna-Heideflächen auf Sand vor. Vielleicht spielen bei diesem merkwürdigen