• Keine Ergebnisse gefunden

4 Vegetation und Falterwelt

4.4 Fichtenwälder und -forste

4.4.1 Block-Fichtenwälder

Betulo carpathicae-Piceetum stöcKer 1967, Piceo-Sorbetum aich. ex oBerd. 1973, Anastrepto-Piceetum stöcKer 1967 FFH-LRT 9410 – Bodensaure Fichtenwälder

Lebensraumkürzel: VPPB, TSSP, VPPA

Als Standorte etwas ausgedehnterer Karpatenbirken-Fichtenwälder geben Karste et al. (2011) die Schar-fensteinklippe, die Zeterklippen, die Kapellenklippen sowie – in den flächenmäßig weitaus größten Ausdeh-nung – den Hohnekamm von der Landmannsklippe im Norden bis zum Hohnekopf im Süden an.

stöcKer (1967) widmete dem Karpatenbirken-Fich-tenwald des Hochharzes eine eigene Monographie.

Danach wird in allen Ausbildungsformen der Bestand von der Fichte geprägt, die hier aber schlechte Wuchs-leistungen erreicht und oft von Wipfel- oder Astbrüchen geprägt ist. Betula pubescens ssp. carpatica (v. Wald

-stein & KitaiBel ex WilldenoW) siMonKai und Sorbus aucuparia ssp. glabrata (C. F. H. WiMMer & GraBoWsKi) A. K. caJander (nach 1990 konnte nur Sorbus aucup-aria ssp. aucuparia festgestellt werden; Karste in litt.

2012) treten hingegen nur halb so zahlreich in Erschei-nung und dann besonders an Stellen mit Wind- oder Altersbruch. Tiefe Beastung und ein reicher Besatz mit toten Ästen kennzeichnet die Fichten in dieser Wald-form genauso wie ein üppiges, stehendes Totholz überhaupt. Mit einer gruppenartigen Bestockung erin-nert der Karpatenbirken-Fichtenwald ein wenig an das Piceetum in der Waldgrenzlage auf der Brockenkuppe, jedoch erreichen hier die Bäume Höhen bis zu etwa 15 Metern (Abb. 4.4.1-1, 4.4.1-2).

In der Krautschicht des Betulo carpathicae-Picee-tum (VPPB) herrscht Vaccinium myrtillus mit Deckungs-graden von 50 und mehr Prozent vor. Regelmäßig tritt an Randbereichen der Blöcke auch Vaccinium vitis-idaea L. auf. Darüber hinaus sind nach stöcKer (1967) nur Deschampsia flexuosa, Dryopteris austriaca s. l. und Huperzia selago (L.) v. schranK & c. f. P. v. Martius mit nennenswerter Stetigkeit in dieser Wald-gesellschaft vorhanden (Abb. 4.4.1-3). Die neueren Kartierungen von Karste et al. (2011) weichen hiervon etwas ab. Danach erreichen neben Vaccinium myrtil-lus insbesondere Festuca rubra L. und Calamagros-tis villosa noch höhere Stetigkeiten in der Feldschicht, wenn man von Baumjungwuchs absieht. Nach stöcKer

(1967) und Karste et al. (2011) finden sich sporadisch noch Trientalis europaea und Calluna vulgaris (L.) hull. Besonders reichhaltig ist die Moosflora am Boden des Karpatenbirken-Fichtenwaldes. Arten feuchter bis fri-scher, oligotropher Standorte, wie Rhytidiadelphus loreus (hedW.) Warnst., Pleurozium schreberi (Brid.) Mitt., Polytrichum formosum, Dicranum majus sM. und D. scoparium hedW. besitzen hohe Deckungswerte.

Anastrepta orcadensis (hooK.) schiffn. erreicht als dia-gnostisch bedeutsame Moosart nur örtlich Deckungs-grade von mehr als 25 Prozent. So reich die Moosflora,

Abb. 4.4.1-1: Relativ dichter Karpatenbirken-Fichtenwald auf der Kapellenklippe (Foto: T. Karisch).

Abb. 4.4.1-2: Reste des früher auf der Zinne vermutlich vorhan-denen Betulo carpathicae-Piceetum (Foto: T. Karisch).

Abb. 4.4.1-3: Profilzeichnung durch das Betulo carpathicae-Picee-tum an der Kapellenklippe in der Zone des Hochlagen-Fichten-waldes bei etwa 840 mNN (Aufnahme: 1993, Zeichnung: T. Karisch).

so arm die Flechtenflora: nur Cetraria- und Cladonia-Arten kommen stellenweise zu stärkerer Entwicklung.

stöcKer (1967) unterscheidet zwei Ausbildungs-formen des Karpatenbirken-Fichtenwaldes: eine typische Form und eine Torfmoos-Form (siehe auch Abschnitt 4.4.11). Letztere wird von ihm noch in zwei Varianten gegliedert, die sich im Wesentlichen aber nur durch die Zusammensetzung der Moosflora unterscheiden und somit – höchstens mit einer eher unwahrscheinlichen Ausnahme bei den Crambidae und Scopariinae – ohne Bedeutung für die Besiedlung dieses Waldtypes durch Schmetterlinge sind.

Das Piceo-Sorbetum (TSSP) ist hingegen eine Gesellschaft der stark blockbestreuten Hänge, die sich hier nach Auflichtung von anderen Fichtenwaldgesell-schaften durch Einschlag, Sturmschaden oder Bor-kenkäferbefall einstellt. Größere Piceo-Sorbeten sind nach Karste et al. (2011) am Brockenwesthang, um die Hermannsklippe, am Nord- und Nordosthang des Ren-neckenberges, auf dem Hohnekamm und südlich der Plessenburg anzutreffen. Das in der genannten Arbeit für die Hänge am Trudenstein vermerkte Piceo-Sorbe-tum ist nach Ansicht des Ausführenden eher anderen, laubbaumartenreicheren Vorwaldstadien zuzurechnen.

Gleiches dürfte auch für die Flächen westlich von Ilsen-burg gelten, die jedoch auch mit Laubhölzern (z. B.

Espe, Rot-Buche) bepflanzt wurden (Karste, in litt.

2013). Bezüglich der für die Lepidopterenfauna wich-tigen Phanerogamenflora ist das Piceo-Sorbetum in montaner bis subalpiner Lage dem Betulo carpathicae-Piceetum sehr ähnlich. Auch im Fichten-Ebereschen-Gehölz bedeckt Vaccinium myrtillus weite Flächen der Blöcke. Vaccinium vitis-idaea ist punktuell eingestreut.

Abb. 4.4.1-4: Heute bildet das Piceo-Sorbetum an der Zinne wie-der einen dichten Baumbestand (Foto: T. Karisch).

An etwas abgeflachten Stellen mit dünner Rohhumus-auflage wachsen verstärkt Deschampsia flexuosa, Trientalis europaea und Dryopteris austriaca. An Laub-gehölzen findet sich vor allem Sorbus aucuparia. Gele-gentlich sind aber auch Birken anzutreffen, wobei sich der Verfasser bei deren Zuordnung zu Betula pendula, B. pubescens ssp. pubescens J. F. ehrhardt oder B.

pubescens ssp. carpathica nie richtig sicher war (Abb.

4.4.1-4, 4.4.1-5). Karste et al. (2005) präsentieren Vege-tationsaufnahmen aus einem Piceo-Sorbetum an der Hermannsklippe nördlich des Brockens. Hier bestim-men Calamagrostis villosa (wegen der geringeren Blockbestreuung), Vaccinium myrtillus, Deschampsia flexuosa und Dryopteris dilatata das Bild der Kraut-schicht. Trientalis europaea, Luzula luzuloides, Epilo-bium angustifolium L., E. montanum kommen ebenfalls noch sehr stet vor, nur vereinzelt waren Oxalis aceto-sella, Luzula sylvatica und Rubus idaeus zu finden.

Ein relativer Reichtum an Baumarten, teilweise recht lichte Waldstrukturen, die einen erhöhten Licht-genuss in Bodennähe erlauben, sowie eine an Zwergsträuchern reiche Krautschicht bedingen eine besondere Artenfülle unter den Schmetterlingen des Betulo-Piceetum bzw. Piceo-Sorbetum. So kann eine artenreiche typische Fauna ausgewiesen werden.

Arten der Baumschicht

Parornix scoticella, Diurnea fagella°, Apotomis sororculana (Betulo-Piceetum), Cydia triangulella (Nahrungspflanze der Raupe unbekannt, da keine Eiche vorhanden), Dioryctria abietella, Hylaea fasciaria prasinaria, Cosmia trapezina (ver-mutlich an Sorbus) und Conistra vaccinii°.

Abb. 4.4.1-5: Profilzeichnung durch das Piceo-Sorbetum unter-halb der Zinne bei etwa 800 mNN (Aufnahme: 2012, Zeichnung: T.

Karisch).

Arten der Krautschicht

Neofaculta infernella°, Paramesia gnomana° (hier vielleicht auch an Vaccinium myrtillus), Capua vulgana (Sorbus oder Vaccinium myrtillus), Rhopobota ustomaculana°, Agriphila straminella, Inachis io, Aglais urticae, Habrosyne pyritoides°, Ematurga atomaria, Xanthorhoe spadicearia, Chloroclysta miata, Dysstroma truncata, Colostygia pectinataria (nur im Piceo-Sorbetum zahlreicher), Perizoma alchemillata, Idaea aversata, Acronicta menyanthidis (ab altimontane Stufe), Hypena crassalis°, Plusia putnami, Autographa gamma, Syn-grapha interrogationis° (ab altimontan), Hyppa rectilinea°, Xylena solidaginis, Crypsedra gemmea° (schwach), Apamea monoglypha, Apamea lateritia, Apamea rubrirena, Apamea scolopacina, Polia hepatica, Papestra biren, Noctua fimbriata, Eurois occulta, Xestia speciosa (nur altimontan/subalpin) und Xestia baja° (schwach).

Arten der Kryptogamenvegetation

Scoparia ambigualis, Dipleurina lacustrata, Eudonia truncico-lella und Eudonia sudetica.

Da die Phanerogamen des Block-Fichtenwaldes auch in anderen Wald- und Offenlandgesellschaften anzu-treffen sind, ist die Zahl der bisher für das Betulo-Picee-tum bzw. Piceo-SorbeBetulo-Picee-tum festgestellten Charakterarten sehr gering.

Eine extreme Blockbestreuung kennzeichnet die-sen Standort eines Block-Fichtenwaldes unterhalb des Felsdomes der Zinne. Sorbus aucuparia wächst reichlich; allerdings erreichen die meist ein oder wenig-stämmigen Bäume nur Höhen von 3 bis 5 Metern. Die Kronen älterer Ebereschen sind teilweise durch Wind- oder Reifeinwirkung gekappt. Einzelne Birken, deren Artstatus nicht festgestellt wurde, sind eingestreut, so dass der Gesamtbereich eventuell auch zum Betulo carpathicae-Piceetum gestellt werden könnte. Zwischen den Blöcken findet sich viel Vaccinium myrtillus, in den Spalten wachsen Dryopteris-Arten. Die großen Felsen selbst sind oft nur mit Flechten bedeckt. Liegt ihre Ober-fläche nahe des Bodens, so finden sich hier neben den Erdflechten und Moosen auch Deschampsia flexuosa, Keimlinge von Sorbus aucuparia und lückig Vaccinium myrtillus. In solchen flacheren Abschnitten wächst auch die Fichte reichlicher (Abb. 4.4.1-4, 4.4.1-5).

Die Schmetterlingsfauna des Piceo-Sorbetum an der Zinne entspricht in weitem Umfange der typischen dieser Pflanzengesellschaft. Das Vorkommen der Birke im Klippenbereich bedingt das Auftreten von Arten wie Pandemis cerasana, Apotomis sororculana und Ochropacha duplaris. An Feuchtstellen in unmittelbarer Umgebung des Klippenstandortes wachsen Weiden, und ihnen folgten Schmetterlingsarten wie Lomaspi-lis marginata, Opisthograptis luteolata, Lomographa temerata und Acronicta megacephala. Als Art der Fichtenbestände konnte zusätzlich Assara terebrella gefunden werden. Die Hochstaudenfluren zwischen den Blöcken bringen z. B. Aphelia unitana (Senecio), Deilephila elpenor (Epilobium) und Abrostola tripartita (Urtica) mit sich. An den flechtenreichen Felsen dürfte

sich Cryphia domestica entwickelt haben, die allein hier im Bearbeitungsgebiet nachgewiesen wurde. Zudem befliegt Lasiommata maera gern solche Flächen.

Brockennordwesthang oberhalb des Bahnüber-ganges

Das Piceo-Sorbetum (oder Betulo-Piceetum) stockt hier auf einem ausgesprochenen Blockfeld. Die Eber-esche dominiert und bildet krüppelige, mehrstämmige Bäume. Die Fichte tritt zurück. Die Blöcke selbst sind mit viel Vaccinium myrtillus bestanden, an den Rändern wächst Deschampsia flexuosa. Zwischen den Blöcken finden sich in engen Spalten Senecio hercynicus und verschiedene Farne. Liegen die Blöcke etwas weiter auseinander, so treten auch Luzula luzuloides und Deschampsia cespitosa auf (Abb. 4.4.1-6) (Aufnahme-datum: 25. Juli 2012).

Eine andere Variante des Block-Fichtenwaldes fin-det sich im Hochharz auf oft absonnigen Blockmeeren oder in Blockrinnen (Abb. 4.4.1-7, 4.4.1-8). Sie wurde von stöcKer (1968) als Anastrepto-Piceetum (VPPA) nach dem früher (siehe KoPersKi 2011) typischen Lebermoos Anastrepta orcadensis benannt. schuBert (2001) schließt sie im Calamagrostio villosae-Piceetum ein. Diese Hochlagen-Fichtenwälder sind oftmals recht dicht bestockt, so dass nur wenige Lichtstrahlen den üppig mit Moospolstern überzogenen felsigen Boden erreichen. Während nach stöcKer (1997) Sphagnum fallax (H. KlinGGr.) h. KlinGGr. im Anastrepto-Piceetum zurücktritt, wird S. quinquefarium (BraithW.) Warnst. häufiger. Weiterhin sind die boreomontanen Moose Barbilophozia lycopodioides (Wallr.) loesKe, B. flo-erkei (f. WeBer & d. Mohr) loesKe und B. attenuata (Mart.) loesKe bemerkenswert. An Beersträuchern wächst Vaccinium myrtillus auf den Felsblöcken ver-gleichsweise üppig, während das lichtliebendere Vac-cinium vitis-idaea nicht zu finden ist. Dafür tritt immer wieder Lycopodium annotinum L. in Erscheinung (Abb.

4.4.1-9). Das im Vergleich mit dem Betulo carpathicae-Piceetum mikroklimatisch deutlich weniger begünstigte Anastrepto-Piceetum lässt eine veränderte Zusam-mensetzung der Lepidopterenfauna erwarten, weshalb es in der vorliegenden Arbeit getrennt kartiert wurde. Im tabellarischen Teil sowie bei der Besprechung der Arten

Abb. 4.4.1-6: Profilzeichnung durch das Piceo-Sorbetum unter-halb des Brockengipfels am Hirtenstieg an der Waldgrenze bei etwa 1.120 mNN (Aufnahme: 2012, Zeichnung: T. Karisch).

wird dabei unter dem Block-Fichtenwald ausschließlich das Anastrepto-Piceetum verstanden, während beim Piceo-Sorbetum dieses mit dem Betulo carpathicae-Piceetum subsummiert wird.

Auch am Hirtenstieg entspricht die Schmetterlings-fauna stark der als typisch ausgewiesenen. Somit sei hier nur auf das Vorkommen der folgenden interes-santen Falterarten hingewiesen: Eudonia murana – ein Mooszünsler der Blockfelder, Lithophane ornithopus – ein Eulenfalter, mit dessen Auftreten in hochmontaner Lage nicht zu rechnen war und der hier als Raupe ver-mutlich an Weide lebt, Antitype chi – eine zerstreut im Gebiet vorkommende Noctuide und Litoligia literosa – ein Eulenfalter, dessen Ökologie und Biologie im Gebiet noch der Aufklärung bedarf.

4.4.2 Block-Fichtenforste Lebensraumkürzel: NNNB

Sowohl im Gipfelklippenbereich, als auch an steilen, stark blockbestreuten Hängen findet man im Hochharz Fichtenbestände unterhalb der natürlichen Fichten-waldgrenze, die jedoch in Nordhanglage durchaus auch deutlich unterhalb von 750–800 mNN liegen könnte.

Meist unterscheiden sich diese Fichtenforste zunächst anhand des für die Pflanzung verwendeten Fichtenma-terials, dem kaum autochthone Fichten beigemischt sind, sondern zumeist die wind- und schneebruchanfäl-ligen Kamm-Bürstenfichten. Ansonsten ist die Zusam-mensetzung der Feldschicht meist mit den natürlichen Fichtenwäldern vergleichbar (Abb. 4.4.2-1).

Karste et al. (2011) reiht die Block-Fichtenforste in eine auch noch weniger stark blockbestreute Standorte bewachsende Variante des Heidelbeer-Gabelzahn-moos-Fichtenforstes ein. Hingegen weist schlüter

(1964) für die steilen Hanglagen des Thüringer Waldes einen Farn-Sauerklee-Fichtenforst aus, welcher aber mit einem häufigeren Auftreten von Luzula pilosa, Agrostis capillaris, Calamagrostis arundinacea, Senecio ova-tus und Sorbus aucuparia höchstens Entsprechungen in den tieferen Lagen des Untersuchungsgebietes fin-den dürfte. Für die vergleichenfin-den Schmetterlingskar-tierungen wurde diese Tieflagen-Fichtenforste aber nicht beprobt, sondern nur jene Ausbildungsformen mit einem steten und z. T. dominanten Auftreten von Vac-cinium myrtillus, die hier besonders auf den Felsblö-cken, im Bereich der Wurzelhälse der Fichten sowie auf steilen, flachgründigen Böden wächst. Ob überall Gabelzahnmoos (Dicranum sp.) auftritt, wurde durch den Autor nicht untersucht. Vielleicht sind einige der Forste auch aus vegetationskundlicher Sicht eher zum blockreichen Drahtschmielen-Forst im Sinne reifs &

leonhardts (1991) zu stellen.

Die Untersuchungen zur Lepidopterenfauna der Block-Fichtenforste fielen bisher nicht allzu tiefgründig aus. Doch sicher nicht nur aus jenem Grund, sondern auch der geschilderten klimatischen Ungunst und der relativen Armut an für die Schmetterlinge interessanten Phanerogamen geschuldet, gibt es nur wenige Arten, die geradezu als typisch für diese Forstgesellschaft anzusehen wären:

Abb. 4.4.1-7: Starke Blockbestreuung ist typisch für den Block-Fich-tenwald am Nordosthang der Heinrichshöhe (Foto: T. Karisch).

Abb. 4.4.1-8: Charakteristisch ist für die absonnigen Block-Fich-tenwälder eine dichte Bestockung und eine heidelbeerreiche Krautschicht (Foto: T. Karisch).

Abb. 4.4.1-9: Bärlapp in der Krautschicht des Fichtenwaldes am Königsberg (Foto: T. Karisch).

Arten der Baumschicht

Ectropis crepuscularia, Eupithecia abietaria°, Eupithecia lan-ceata, Eupithecia lariciata° und Orthosia cerasi°.

Arten der Krautschicht

Pharmacis fusconebulosa (Farn), Eupithecia pulchellata° und Hyppa rectilinea.

Arten der Kryptogamenvegetation Catoptria permutatellus.

Charakterarten können für die Block-Fichtenforste keine ausgewiesen werden.

Gählingshäu

Ein alter, 120jähriger Fichtenbestand nimmt die steil nach Nordosten abfallende und stark mit Felsblöcken bestreute Hangfläche im Gählingshäu ein (Abb. 4.4.2-2, 4.4.2-3). Die Fichten stehen relativ dicht, die Boden-oberfläche ist folglich stark beschattet. Die Felsblöcke selbst sind stark bemoost und an den Flanken mit Flech-ten bewachsen. Der Boden zwischen den Felsen ist zu etwa der Hälfte von Nadelstreu bedeckt, während die andere Hälfte von Moosen bewachsen wird. Auf alten Stubben und auf manchen Blöcken wachsen Vaccinium myrtillus-Sträucher, jedoch nicht in jener Häufigkeit, in der sie beispielsweise im Blockfichtenwald am Oberen Buchhorstweg auftreten. Überall dazwischen steht Dry-opteris carthusiana agg. (Abb. 4.4.2-4) An den Füßen der Fichten lassen sich hin und wieder ein paar Halme von Deschampsia flexuosa beobachten, während Oxa-lis acetosella in den Senken zwischen den Blöcken oder zwischen den Stämmen und Stümpfen steht. An einem kleinen Graben kommen auch Athyrium filix-femina und Calamagrostis villosa zur Entwicklung.

Die Schmetterlingsfauna des Block-Fichten-forstes im Gählingshäu ist arm an Besonderheiten.

Nur das relativ zahlreiche Auftreten der ansonsten im Gebiet zwar verbreiteten, aber immer sehr spärlich zu findenden Dioryctria schuetzeella und des Tagfalters Pararge aegeria hält der Autor für erwähnenswert.