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Familie Coleophoridae – Sackträgermot- Sackträgermot-ten

5 Verzeichnis der im Untersuchungs- Untersuchungs-gebiet nachgewiesenen Untersuchungs-gebiet nachgewiesenen

5.23 Familie Coleophoridae – Sackträgermot- Sackträgermot-ten

Feuchte-verhältnisse eine Rolle.

Stathmopoda pedella (linnaeuS, 1761)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.22-12 Chorologie: (bor)–temp–(m) EUR

Flugzeit: einbrütig, im Juni und Juli (falKovicH 1990). Im Be-arbeitungsgebiet zwischen Anfang Juli und Anfang August gefunden.

Raupe: im August und September, an den Früchten von Alnus fressend (falKovicH 1990).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Drei-Annen-Hohne: Stra-ßenrand Richtung Haus Drei-Annen, 04.VIII.1996 (TF, iA, auf Blat-tunterseite von Alnus incana sitzend, CFAS); Wormketal Richtung Mandelholz, 10.VII.2010 (LF, 2, CFAln inc).

Abb. 5.22-10: Pleurota bicostella, oben Männchen (Goethemoor, 09.VII.1991), unten Weibchen (Goethemoor, 29.VI.2012) (Foto: T.

Karisch).

Abb. 5.22-11: Vertikale Verbreitung von Pleurota bicostella. Abb. 5.22-12: Stathmopoda pedella, Wormketal, 10.VII.2010 (Foto:

T. Karisch).

Eigentlich wäre anzunehmen, dass S. pedella eine Charak-terart der Erlenbrüche (Stellario-Alnetum, Pruno-Fraxinetum) im Hochharz ist, jedoch gelangen die einzigen Nachweise bisher nur im recht eng umgrenzten Gebiet bei Drei-Annen-Hohne und hier überraschenderweise in Alnus incana-An-pflanzungen. Somit kann S. pedella nach bisheriger Kenntnis nicht zum typischen Arteninventar der indigenen Erlenbrüche gerechnet werden.

5.23 Familie Coleophoridae – Sackträgermot-ten

Coleophora flavipennella (DuponcHel, 1843)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: (bor)–temp–m EUR-KLAS

Flugzeit: von Mitte Juni bis Anfang August, univoltin (PatzaK 1974). Einzige Funde im Gebiet bisher Mitte Juli.

Raupe: vom Herbst an, überwinternd, bis Mai, in einem Röh-rensack an Quercus minierend (PatzaK 1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Ilsenburg: Köhlerholz, 11.VII.2010 (LF, 2, CCLL) (Determination duch GU, H. v. D. Wolf).

Coleophora flavipennella ist als Art der Eichen nur in den Laubwaldgebieten am Fuße des Harzes zu erwarten und steigt nicht in das Gebirge auf.

Coleophora serratella (linnaeuS, 1761)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.23-1 Chorologie: (arct)–bor–m EURAS+NAM.

Flugzeit: von Ende Juni bis Anfang August in Ostdeutschland beobachtet; einbrütig (PatzaK 1974). Im Gebiet bisher im Juli beobachtet.

Raupe: überwinternd bis zum Juni in einem Röhrensack an Betula und Corylus avellana minierend (PatzaK 1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Drei-Annen-Hohne:

Hohnewiesen, 09.VII.2010 (LF, iA, MAPM); Regensteiner Köpfe, 29.VII.2011 (LF, 1, CFAS); Wormketal, 10.VII.2010 (LF, 1, CFAln inc);

Ilsenburg: Trompeterkopf, 11.VII.2010 (LF, 2, CCLL) (Determination durch GU, teilweise H. v. D. Wolf)).

Raupe: in einem Blattsack an Vaccinium vitis-idaea, V. myr-tillus und V. uliginosum, im Herbst erst minierend, im letzten Stadium im Frühjahr die Blätter skelettierend (PatzaK 1974;

emmet et al. 1996).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Hoffmann (1888) gibt zwar keine ge-nauen Fundortangaben, bezeichnet C. vacciniella aber als sehr häufig.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Brocken: Goethemoor, 18.VI.2012 (TF, 2, YHS) (Abb. 5.23-2) (Determination durch GU, H.

v. D. Wolf).

Trotz Nachsuche fand der Verfasser bisher im Gebiet keine Säcke, sondern nur die o. g. zwei Falter der Art. So kann zwar eine weitere Verbreitung vermutet werden, häufig ist C. vacci-niella im Moment im Bearbeitungsgebiet aber gewiss nicht.

Coleophora vitisella GreGSon, 1856

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: bor–temp/mo EUR

Flugzeit: von Ende Mai bis in den Juni anzutreffen, einbrütig (PatzaK 1974). Im Gebiet noch keine Freilandfalter gefunden.

Raupe: in einem Blattsack an Vaccinium vitis-idaea und Py-rola minierend (PatzaK 1974), zweijährig. Vom Verfasser ein Sack auf dem Sattelmoor auf der Heinrichshöhe an Vaccini-um vitis-idaea im Vaccinio-PiceetVaccini-um gefunden, aber kein Fal-ter erzogen.

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Hoffmann (1888) berichtet von eini-gen Stücken in der Heinemannschen Sammlung ohne konkrete Fund-ortangabe.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Brocken: Heinrichshöhe, Hochmoor, 2007 (1 Sack).

Die Suche nach C. vitisella ist äußerst mühselig und brachte nur einmal Erfolg, da die Art vielleicht auch nicht sehr zahl-reich auftritt. Eine weitere Verbreitung im Gebiet ist zwar zu vermuten, bedarf aber noch langwieriger Nachsuche.

Coleophora glitzella o. Hofmann, 1869

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: (arct)–bor–temp/mo EUR

Flugzeit: PatzaK (1974) nennt eine Flugzeit von Ende Mai bis Juni; univoltin. Im Bearbeitungsgebiet wurden bisher keine Falter im Freiland gefunden.

Raupe: miniert in einem Blattsack an Vaccinium vitis-idaea und V. uliginosum, zweijährige Entwicklung (PatzaK 1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Petry fand am Kleinen Brocken einen kleinen Sack (raPP 1936).

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: keine.

Für den Bereich zwischen Benneckenstein und Tanne gibt Pe

-try die Säcke als häufig an V. vitis-idaea an (raPP 1936) und auch Hoffmann (1888) berichtet für den westlichen Hochharz von Funden unterhalb der Hopfensäcke. Neuere Funde aus dem Oberharz gibt es nach Kenntnis des Verfassers nicht, aber in Anbetracht der früheren Verbreitung soll nicht ausge-schlossen werden, dass C. glitzella auch heute noch im Un-tersuchungsgebiet vorkommt.

Coleophora juncicolella Stainton, 1851

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: (bor)–temp-(m) EUR

Flugzeit: nach PatzaK (1974) in einer Generation von Ende Mai bis Juni. Ein Tier aus dem Hochharz von Ende Juni bekannt.

Abb. 5.23-1: Coleophora serratella, Eichelsdorf (Hessen) (Foto: T.

Karisch).

Nach PatzaK (1974) gehört C. serratella zu den häufigsten Coleophoridae-Arten Ostdeutschlands. Im Gebiet wurde sie bisher vergleichsweise wenig beobachtet, ist aber zumindest in colliner bis unterer montaner Lage überall dort zu erwarten, wo die Futterpflanzen der Raupen wachsen, d. h. in den un-terholzreichen Laubwäldern, an Waldrändern bzw. in birken-reichen Vorhölzern.

Coleophora vacciniella HerricH-ScHäffer, 1861

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.23-2 Chorologie: arct–temp/(mo) EUR

Flugzeit: univoltin; recht zeitig im Jahr im Mai und Juni zu finden (PatzaK 1974). Im Gebiet bisher nur Mitte Juni beob-achtet.

Abb. 5.23-2: Reisermoorvegetation und Rauschbeeren-Fichten-bestände im Goethemoor, Lebensraum von Coleophora vacciniella (Foto: T. Karisch).

Raupe: von September bis Mai, überwinternd, lebt in einem Lappensack minierend an den Blättern von Calluna vulgaris (PatzaK 1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Hoffmann (1888) führt ein Tier aus der Heinemannschen Sammlung ohne konkrete Fundortangabe an, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass es aus dem Bearbei-tungsgebiet stammt.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: keine.

Nur durch eine intensive Nachsuche in den Calluna-Bestän-den auf Calluna-Bestän-den Mooren und vielleicht auch im Vaccinio-Callune-tum kann in Zukunft Gewissheit darüber erlangt werden, ob C.

juncicolella zur aktuellen Fauna des Hochharzes gehört.

Coleophora orbitella Zeller, 1849

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: bor–temp EUR

Flugzeit: PatzaK (1974) benennt als Flugzeit des Falters Mai und Juni; univoltin. Keine Freilandfunde des Falters im Ge-biet.

Raupe: in einem Blattsack als Minierer vor allem an Betula, aber auch an Carpinus betulus, Corylus avellana und Alnus (PatzaK 1974), von Mitte August bis Ende Oktober, ausge-wachsen überwinternd (emmet et al. 1996).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Ohne genauere Fundortangaben be-schreibt Hoffmann (1888) Funde der Säcke an Birken.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: keine.

PatzaK (1974) nennt einige Nachweise aus dem Harzvorland sowie dem Südharz, so dass der Autor auch für unsere heu-tigen Tage annehmen möchte, dass die Art zumindest im col-linen bis unteren montanen Bereich im Untersuchungsgebiet gefunden werden kann.

Coleophora lithargyrinella Zeller, 1849

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: bor–temp–(sm) EUR

Flugzeit: in einer Generation im Juni und Juli (PatzaK 1974).

Ein Falter aus dem Gebiet von Anfang August gemeldet.

Raupe: vom Herbst an, überwinternd, bis Mai, in einem Röh-rensack an Stellaria und Cerastium minierend (PatzaK 1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Petry nennt einen Fund durch bauer

aus dem Eckertal vom 08.VIII.1915 (raPP 1936).

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: keine.

Das genannte Exemplar bauers wird nicht in der Fauna Patz

-aKs (1974) aufgeführt. Ein Auftreten in den Talausgängen der aus dem Hochharz kommenden Bäche hält der Verfasser aber für durchaus möglich, da hier auch die Futterpflanzen verbreitet zu finden sind.

Coleophora albicostella (DuponcHel, 1842)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: temp–m EUR

Flugzeit: von Ende Mai bis in den Juli gefunden; einbrütig (PatzaK 1974). Der einzige Nachweis im Gebiet erfolgte Ende Mai.Raupe: in einem Blattsack an Rosaceae der Krautschicht, wie Fragaria und Potentilla, minierend, vom Herbst an, überwin-ternd, bis Mai (PatzaK 1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Schierke: Feuersteinwiese, 30.V.2012 (TF, 1, Juncus acutiflorus-Dominanzbestand) (Determinati-on durch GU, H. v. D. Wolf).

Um die Häufigkeit und Verbreitung von C. albicostella im Ge-biet zu ermitteln, sind noch zielgerichtete Nachsuchen auf den Bergwiesen sowie in Feuchtwiesen mit Potentilla-Beständen erforderlich.

Coleophora discordella Zeller, 1849

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: (bor)–temp–m EUR

Flugzeit: in einer Generation von Ende Mai bis Juli aufzufin-den (PatzaK 1974). Im Gebiet bisher nur ein Falter Anfang Juni nachgewiesen.

Raupe: vom Herbst an bis Mai, überwinternd, im Lappen-sack minierend an Blättern von Lotus und Medicago (PatzaK

1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Drei-Annen-Hohne: Regen-steiner Köpfe, 05.VI.2011 (TF, 1, CFAS) (Determination durch GU, H.

v. D. Wolf).

Unter Berücksichtigung der möglichen Raupenfutterpflanzen kann C. discordella im Hochharz eigentlich nur die Bergwiesen bzw. wiesenartigen Säume und gelegentlich auch Wegränder besiedeln. Nur durch intensive Nachforschungen können Ver-breitung und Häufigkeit zuverlässig ermittelt werden.

Coleophora mayrella (Hübner, 1813)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.23-3 Chorologie: bor–m EUR

Flugzeit: nach PatzaK (1974) von Juni bis August in Ost-deutschland beobachtet; einbrütig? Im Bearbeitungsgebiet im Juli nachgewiesen.

Raupe: im Sommer und Herbst, an Blüten und Samen von Trifolium fressend, in einem Röhrensack (PatzaK 1974).

Abb. 5.23-3: Große Hohnewiese, Habitat von Coleophora mayrella (Foto: T. Karisch).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Drei-Annen-Hohne: Hoh-newiese, 09.VII.2010 (LF, 2, MAPM) (Abb. 5.23-3); Ilsenburg: Köh-lerholz, 11.VII.2010 (LF, 1, CCLL) (Determination durch GU, H. v. D. Wolf).

Nach PatzaK (1974) ist C. mayrella eine in Ostdeutschland weit verbreitete Falterart. Ein Vorkommen auf allen größeren Meo-Festuceten im Untersuchungsgebiet ist darum anzuneh-men. Wie der Fund im Köhlerholz vermuten läßt, werden aber auch wiesenartige Säume besiedelt.

Coleophora laricella (Hübner, 1817)

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.23-4 Chorologie: bor–sm EURAS

Flugzeit: nach PatzaK (1974) im Juni und Juli fliegend; univol-tin. Im Gebiet bisher nur im Juni gefunden.

Raupe: ab Herbst, überwinternd, bis Mai, in einem Blattsack an den Nadeln von Larix decidua minierend (PatzaK 1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Drei-Annen-Hohne: Regen-steiner Köpfe, 05.VI.2011 (LF, 3, CFAS/NNNX) (Determination durch GU, H. v. D. Wolf).

Bemerkenswerterweise liegen die aktuellen Nachweise der Art in eher schattigeren Lebensräumen denn im Offenland.

Über die gegenwärtige Verbreitung von C. caespititiella kann anhand des spärlichen Datenmaterials keine Aussage getrof-fen werden.

Coleophora glaucicolella wooD, 1892

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: (arct)–bor–m EUR-VAS

Flugzeit: im Juni und Juli liegend; einbrütige Art (PatzaK 1974).

Im Gebiet bisher nur im Juli beobachtet.

Raupe: vom Herbst bis Mai, überwinternd, in einem Röhren-sack, an den Samen von Juncus fressend (PatzaK 1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Drei-Annen-Hohne: Hoh-newiesen, 09.VII.2010 (LF, 1, MAPM) (Determination durch GU, H.

v. D. Wolf).

Dass der Falter auf dem Meo-Festucetum der Hohnewiese zur Entwicklung kam, ist wegen des Fehlens der Futterpflan-zen zu bezweifeln. Vielmehr könnte er aus dem Bereich des angrenzenden Angelico-Cirsietum stammen, welches darauf-hin noch näher zu untersuchen wäre. Ansonsten erlaubt die Seltenheit des Nachweises der Art keine Aussagen zur Ver-breitung im Gebiet.

Coleophora otidipennella HerricH-ScHäffer, 1861

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: (arct)–bor–sm–(m) EUR

Flugzeit: zeitig im Jahr in einer Generation von Ende April bis Juni (PatzaK 1974). Von Hoffmann (1888) für den Juni ange-geben.

Raupe: in einem Röhrensack von Sommer bis April, überwin-ternd, an den Samen von Luzula lebend (PatzaK 1974), even-tuell auch von Hoffmann (1888) daran gefunden.

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Hoffmanns (1888) Angaben fehlen zwar die genauen Fundorte, aber der Hinweis „einzeln … wo Luzula-Arten wachsen“ läßt sich problemlos auch auf das Untersuchungsge-biet beziehen.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: keine.

Eine Nachsuche in den Luzula-Fluren des oreomontanen Fichtenwaldes sowie in den Buchenwäldern erscheint drin-gend erforderlich, um Aussagen zum aktuellen Vorkommen der Art im Hochharz treffen zu können.

Coleophora alticolella Zeller, 1849

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Chorologie: arct–sm–(m) EUR

Flugzeit: von Ende Mai bis in den Juli sich erstreckend, in ei-ner Geei-neration (PatzaK 1974). Nachweise im Untersuchungs-gebiet erfolgten von Ende Mai bis Mitte Juli.

Raupe: vom Sommer an, überwinternd, bis ins zeitige Früh-jahr, in einem Röhrensack, an den Samen von Juncus (PatzaK

1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: PatzaK (1974) verweist darauf, dass in früherer Zeit nicht zwischen C. caespititiella und C. alticolella un-terschieden wurde und darum Angaben zur ersteren Art sich auch auf die zweite beziehen können. In Anbetracht der für die heutige Zeit festgestellten Lebensraumansprüche bei C. caespititiella beziehen sich vermutlich die folgenden Angaben bei Hoffmann (1888) bzw.

raPP (1936) eigentlich auf C. alticolella: auf allen Grassümpfen vor-Abb. 5.23-4: Coleophora laricella, Ober-Mörlen (Hessen) (Foto: T.

Karisch).

Nach Kison & WernecKe (2004) wurde die Lärche erst im 18.

Jahrhundert im Harz eingeführt und kam hier früher nicht vor.

C. laricella muss darum auch erst später nachgefolgt sein. Mit der Futterpflanze ist der Falter durchaus an vielen Plätzen in der collinen bis montanen Stufe des Untersuchungsgebietes zu erwarten.

Coleophora caespititiella Zeller, 1839

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.23-5 Chorologie: temp–m EUR

Flugzeit: nach PatzaK (1974) fliegt der Falter in einer Genera-tion im Juni. Im Hochharz ebenfalls im Juni beobachtet.

Raupe: frisst im Sommer und Herbst von einem Röhrensack aus an den Samen von Juncus (PatzaK 1974).

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: Wormketal, 22.VI.1915 ? (siehe An-merkungen bei C. alticolella).

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Drei-Annen-Hohne: Regen-steiner Köpfe, 05.VI.2011 (LF, 1, CFAS/NNNX); Schierke: Elendstal, 04.VI.2011 (LF, 2, CCAA) (Determination durch GU, H. v. D. Wolf).

Abb. 5.23-5: Coleophora cespititiella, Vogelsberg (Hessen) (Foto: T.

Karisch).

kommend (Hoffmann 1888), am 15.VII. auf der Brockenspitze (Petry nach raPP 1936).

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Brocken: Nordwesthang, 10.VII.1991 (TF, iA, EEET); Westhang, 10.VII.1991 (TF, iM, EEET_J);

id., 10.VII.1991 (TF, iM, YZ); Goethemoor, 09.VII.1991 (LF, 2, YH);

id., 23.VII.1991 (TF, iM, YH); id., 18.VI.2012 (TF, 1, UUUU); id., 28.VI.2012 (LF, 2, YHS); Hochmoor auf Heinrichshöhe, 28.VI.1996 (LF, 1, YH/UUUU); id., 05.VII.1996 (TF, 1, YZA); Hochmoor Kessel-klippe, 07.VII.1996 (TF, 1, VPPC_M); Drei-Annen-Hohne: Gählings-häu, 12.VII.1991 (LF, iM, NNNB); id., 12.VII.1991 (LF, iA, NNNO);

Regensteiner Köpfe, 04.VI.2011 (TF, 2, CFAS); Scharfenstein: bei ehemaliger Kaserne, 23.V.2009 (LF, 1, MAXC+Sa); Schierke: Schluft-wiesen, 15.VI.2012 (LF, 1, YZN) (Determination nach GU, teilweise H. v. D. Wolf).

Coleophora alticolella ist ohne Zweifel die häufigste Sackträ-germotte im Hochharz. Sie ist zudem in montaner bis altimon-taner Lage weit verbreitet und kommt praktisch überall vor, wo Binsen wachsen (Hoch- und Zwischenmoorränder, quellmoo-rige Stellen in Lichtungsfluren, Wegränder, lichte Erlenbrüche usw.).

Coleophora taeniipennella HerricH-ScHäffer, 1855

RL ST: n. b. | RL D: n. b. | Abb. 5.23-6 Chorologie: bor–sm–(m) EUR

Flugzeit: einbrütig, von Juni bis August (PatzaK 1974). Bisher einmal im Juli im Gebiet gefunden.

Raupe: überwinternd, ab Spätsommer, in einem Samensack an den Samen von Juncus fressend (PatzaK 1974),

Fundorte und -daten

Literaturangaben/Daten Dritter: keine.

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Scharfenstein: Hermanns-klippe, 10.VII.2010 (TF, 2, YZN) (Abb. 5.23-6; Determination nach GU, H. v. D. Wolf).

Unveröffentlichte Nachweise 1989–2012: Brocken: Brockenbett, Hochmoor, 29.VI.2012 (LF, 1, UUUU); Drei-Annen-Hohne: Hoh-newiese, 09.VII.2010 (LF, 2, MAPM) (Determination durch GU, H. v.

D. Wolf).

Das bei Kison & WernecKe (2004) als häufig im Gebiet be-nannte Cerastium holosteoides kommt auch auf der Hoh-newiese vor (siehe Abschnitt 4.9.2) und könnte hier durch C.

striatipennella als Raupenfutterpflanze genutzt werden. Ob es auch z. B. am Wegrand der Brockenstraße auftritt, bedarf der Nachprüfung. Ganz sicher gehört diese Pflanze nicht zur Moorvegetation. Der Falter dürfte eher zur typischen Fauna des Meo-Festucetums zählen.