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4.1 Vergleich der Rassen Border Collie und Australian Shepherd

4.1.6 Einstellung des Besitzers

Rolle des Hundes aus Sicht des Besitzers

Auf die Frage nach der Sicht des eigenen Hundes gaben 78 Besitzer von Border Collies (52,7%) und 28 Besitzer von Australian Shepherds (19,9%) an, ihren Hund als Mitarbeiter zu sehen (n = 289). Als Familienmitglied betrachteten ihn 148 Besitzer von Border Collies (99,3%) und alle 142 Besitzer von Australian Shepherds (100,0%) (n = 291). 130 Mal wurden Border Collies (87,8%), 126 Mal Australian Shepherds (88,7%) als Freund gesehen (n = 290). Als Gefährten wurden 134 Border Collies (90,5%) und 130 Australian Shepherds (92,9%) wahrgenommen (n = 288). Als Sporthund sahen 35 Border-Collie-Besitzer (23,5%) und 60 Australian-Shepherd-Besitzer (42,9%) ihre Hunde (n = 289).Wie ein Kind wurden 20 Border Collies (13,6%) und 17 Australian Shepherds (12,0%) wahrgenommen (n = 289).

0 20 40 60 80 100 120

Mitarbeiter

Familienmitglied

Freund

Gefährte

Sporthund

Kind

Border Collie Austr. Shepherd

Abbildung 66: Sicht des Hundes (prozentual)

Signifikante Unterschiede bestanden im Hinblick auf die Sicht des Hundes als Mitarbeiter (p

= 0,0001) und als Sporthund (p = 0,0005): Besitzer von Border Collies sahen diese häufiger als Mitarbeiter; Besitzer von Australian Shepherds bezeichneten ihre Hunde häufiger als Sporthunde.

Zusammenleben mit dem Hund

Wie die Besitzer das Zusammenleben mit ihren Hunden empfanden, ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Tabelle 59: Zusammenleben mit dem Hund

Zusammenleben positiv unauffällig anstrengend unerträglich BC (n = 146) 113

(77,4%)

21 (14,4%)

12 (8,2%)

0 (0,0%) AS (n = 140) 118

(84,3%)

16 (11,4%)

6 (4,3%)

0 (0,0%)

Im Hinblick auf das Zusammenleben mit den Hunden bestanden keine statistisch signifikanten Unterschiede.

Abgabe/Anschaffung des Hundes

In 16 Fällen hatten Besitzer von Border Collies (10,7%), in 5 Fällen Besitzer von Australian Shepherds (3,5%) schon einmal überlegt, ihren Hund wieder abzugeben (n = 290). Einen Hund derselben Rasse würden sich 139 Border-Collie-Besitzer (95,2%) und 134 Australian-Shepherd-Besitzer (95,0%) noch einmal anschaffen (n = 287).

Abbildung 67: Abgabe des Hundes (Border Collies, 10,7%; n = 149)

Abbildung 68: Abgabe des Hundes (Australian Shepherds, 3,5%; n = 141)

Ein signifikanter Unterschied bestand im Hinblick auf die Abgabe des Hundes (p = 0,0182):

Border-Collie-Besitzer hatten häufiger überlegt, ihren Hund abzugeben.

Einstellung zu Aussagen über Border Collies und Australian Shepherds

Wie die Besitzer zu allgemeinen Aussagen über Border Collies und Australian Shepherds standen, ist der folgenden Tabelle zu entnehmen:

Tabelle 60: Sicht der Rassen als Modehunde

„Border Collies sind Modehunde“

Ich stimme zu Ich weiß nicht Ich stimme nicht zu BC-Besitzer (n= 147) 116 (78,9%) 16 (10,9%) 15 (10,2%)

AS-Besitzer (n= 137) 77 (56,2%) 31 (22,6%) 29 (21,2%)

„Australian Shepherds sind Modehunde“

BC-Besitzer (n= 147) 91 (61,9%) 46 (31,3%) 10 (6,8%) AS-Besitzer (n= 139) 95 (68,3%) 20 (14,4%) 24 (17,3%)

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

BC ist Modehund

BC Modehund

?

BC kein Modehund

AS ist Modehund

AS Modehund

?

AS kein Modehund

BC-Besitzer AS-Besitzer

Abbildung 69: Sicht der Rassen als Modehunde (prozentual)

Bei der Sicht der Hunderassen als Modehunde bestanden signifikante Unterschiede für die Sicht beider Rassen: Besitzer von Hunden beider Rassen sahen jeweils ihre eigene Rasse häufiger als Modehunde (Border Collies: p = 0,0002; Australian Shepherds: p = 0,0004);

unentschlossen waren Besitzer häufiger in Bezug auf die jeweils andere Rasse; Australian-Shepherd-Besitzer lehnten insgesamt das Image als Modehund in Bezug auf beide Rassen häufiger ab.

Tabelle 61: Sicht der Rassen als Arbeitshunde

Tabelle 62: Haltung der Rassen ohne Arbeit an Vieh

„Border Collies

Abbildung 70: Sicht der Rassen als Arbeitshunde (prozentual)

0 20 40 60 80 100

BC ohne Arbeit

BC ohne Arbeit ?

BC nicht ohne Arbeit

AS ohne Arbeit

AS ohne Arbeit ?

AS nicht ohne Arbeit

BC-Besitzer AS-Besitzer

Abbildung 71: Haltung der Rassen ohne Arbeit (prozentual)

Bei der Sicht der Hunderassen als Arbeitshunde bestanden signifikante Unterschiede für die Sicht der Rasse Australian Shepherd:

Border-Collie-Besitzer hatten häufiger keine Meinung zu der Sicht von Australian Shepherds als Arbeitshunde. Australian-Shepherd-Besitzer sahen ihre eigene Rasse häufiger nicht als Arbeitshunde (p = 0,0001) und waren häufiger der Meinung, dass Australian Shepherds auch ohne Arbeit an Vieh gehalten werden können (p = 0,0001).

Tabelle 63: Sicht der Rassen als Problemhunde

„Border Collies werden oft zu Problemhunden“

Ich stimme zu Ich weiß nicht Ich stimme nicht zu

BC-Besitzer (n= 146) 115 (78,8%) 22 (15,1%) 9 (6,2%) AS-Besitzer (n= 136) 78 (57,4%) 44 (32,4%) 14 (10,3%)

„Australian

Shepherds werden oft zu

Problemhunden“

BC-Besitzer (n= 145) 42 (29,0%) 92 (63,4%) 11 (7,6%) AS-Besitzer (n= 139) 62 (44,6%) 34 (24,5%) 43 (30,9%)

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90

BC ist Problemhund

BC Problemhund

?

BC kein Problemhund

AS ist Problemhund

AS Problemhund

?

AS kein Problemhund

BC-Besitzer AS-Besitzer

Abbildung 72: Sicht der Rassen als Problemhunde (prozentual)

Bei der Sicht der Hunderassen als Problemhunde bestanden signifikante Unterschiede für die Sicht beider Rassen: Der Aussage, dass Border Collies Problemhunde seien, stimmten häufiger auch Border-Collie-Besitzer zu (p = 0,0005). Der Aussage, dass Australian Shepherds Problemhunde seien, stimmten ebenfalls häufiger Australian-Shepherd-Besitzer zu (p = 0,0001); Australian-Shepherd-Besitzer lehnten diese Aussage jedoch ebenfalls auch häufiger ab. Unentschlossen waren Besitzer bei beiden Fragen häufiger in Bezug auf die jeweils andere Rasse.

Tabelle 64: Sicht der Rassen als "leicht erziehbar"

„Border Collies sind leicht zu erziehen“

Ich stimme zu Ich weiß nicht Ich stimme nicht zu BC-Besitzer (n= 145) 95 (65,5%) 14 (9,7%) 36 (24,8%)

AS-Besitzer (n= 136) 42 (30,9%) 51 (37,5%) 43 (31,6%)

„Australian

Shepherds sind leicht zu erziehen“

BC-Besitzer (n= 145) 36 (24,8%) 100 (69,0%) 9 (6,2%)

AS-Besitzer (n= 142) 92 (64,8%) 8 (5,6%) 42 (29,6%)

0 10 20 30 40 50 60 70 80

BC ist leicht erziehbar

BC leicht erziehbar ?

BC nicht leicht erziehbar

AS ist leicht erziehbar

AS leicht erziehbar ?

AS nicht leicht erziehbar

BC-Besitzer AS-Besitzer

Abbildung 73: Sicht der Rassen als "leicht erziehbar" (prozentual)

Bei der Einschätzung der Erziehbarkeit bestanden signifikante Unterschiede für beide Rassen: Border Collies wurden häufiger von ihren eigenen Besitzern als leicht erziehbar angesehen (p = 0,0001). Ebenfalls wurden Australian Shepherds häufiger von ihren eigenen Besitzern für leicht erziehbar gehalten (p = 0,0001). Unentschlossen waren Besitzer bei beiden Fragen häufiger in Bezug auf die jeweils andere Rasse.

Tabelle 65: Sicht von Arbeits- und Ausstellungslinien im Hinblick auf vermutete Problemhäufigkeit

„Hunde aus Arbeitslinien sind häufiger

problematisch“

Ich stimme zu Ich weiß nicht Ich stimme nicht zu

BC-Besitzer (n= 146) 16 (11,0%) 67 (45,9%) 63 (43,2%) AS-Besitzer (n= 139) 51 (36,7%) 51 (36,7%) 37 (26,6%)

„Hunde aus Ausstellungslinien sind häufiger problematisch“

BC-Besitzer (n= 145) 20 (13,7%) 79 (54,1%) 47 (32,2%)

AS-Besitzer (n= 142) 7 (5,0%) 55 (39,6%) 77 (55,4%)

0

Abbildung 74: Sicht von Arbeits- und Ausstellungslinien im Hinblick auf vermutete Problemhäufigkeit (prozentual)

Sowohl bei der Einschätzung von Hunden aus Arbeitslinien als auch bei Hunden aus Ausstellungslinien bestanden signifikante Unterschiede zwischen den beiden Besitzergruppen.

Bei der Einschätzung von Hunden aus Arbeitslinien gaben Australian-Shepherd-Besitzer häufiger an, dass sie diese für problematisch hielten; Border-Collie-Besitzer stimmten dem häufiger nicht zu (p = 0,0001).

Bei der Einschätzung von Hunden aus Ausstellungslinien gaben Australian-Shepherd-Besitzer häufiger an, diese nicht für problematischer zu halten, für problematisch wurden sie häufiger von Border-Collie-Besitzern gehalten (p = 0,0001).

Unentschlossen diesen Aussagen gegenüber waren in beiden Fällen mehr Border-Collie-Besitzer.

Einschätzung von Problemursachen

Auf die Frage nach möglichen Ursachen für Verhaltensprobleme gaben 20 Border-Collie-Besitzer (14,5%) und 64 Australian-Shepherd-Border-Collie-Besitzer (49,2%) an, dass sie die Zucht auf Hüteleistung hierfür mit verantwortlich machten (n = 267). Die Zucht auf ein bestimmtes Aussehen hielten 76 Besitzer von Border Collies (55,5%) und 48 Besitzer von Australian Shepherds (36,6%) für eine mögliche Ursache (n = 268). Eine unüberlegte Auswahl der Elterntiere bei der Zucht machten je 126 Border-Collie- (88,7%) und 120 Australian-Shepherd-Besitzer (88,9%) für das Auftreten von Verhaltensproblemen verantwortlich (n = 277). Eine schlechte Sozialisation der Welpen beim Züchter nannten 132 Besitzer von Border Collies (90,4%) und 79 Besitzer von Australian Shepherds (79,4%) als mögliche

Ursache (n = 282). Eine schlechte Sozialisation beim Welpenkäufer wurde von 133 Besitzern von Border Collies (91,7%) und von 120 Besitzern von Australian Shepherds (88,2%) genannt (n = 281). In 144 Fällen konnten sich Border-Collie-Besitzer (98,6%) und in 128 Fällen Besitzer von Australian Shepherds (92,1%) vorstellen, dass Unterforderung des Hundes eine Rolle spielt (n = 285). Überforderung hielten 104 Border-Collie- (72,2%) und 80 Australian-Shepherd-Besitzer (59,7%) für eine mögliche Problemursache (n = 278). Dass eine nicht rassegerechte Haltung der Hunde zu Problemen führen kann, hielten 139 Besitzer von Border Collies (96,5%) und 122 Besitzer von Australian Shepherds (87,8%) für möglich (n = 283).

0 20 40 60 80 100 120

Zucht teleistung Zucht Aussehen unüberl. Auswahl schlechte Sozial. Züchter schlechte Sozial.ufer Unterforderun g Überforderung nicht rasseger. Haltung

BC-Besitzer AS-Besitzer

Abbildung 75: Einschätzung von möglichen Ursachen für Verhaltensprobleme (prozentual)

Es bestanden signifikante Unterschiede in der Einschätzung der möglichen Problemursachen zwischen beiden Rassegruppen (mit Ausnahme der Fragen im Hinblick auf eine unüberlegte Zuchtauswahl und eine schlechte Sozialisation beim Welpenkäufer):

Als mögliche Problemursache wurde die Zucht auf Hüteleistung häufiger von Australian-Shepherd-Besitzern genannt (p = 0,0001). Die Zucht auf Aussehen (p = 0,0020), eine schlechte Sozialisation beim Züchter (p = 0,0095), Unterforderung (p = 0,0081) und Überforderung (p = 0,0275) sowie eine nicht rassegerechte Haltung (p = 0,0059) wurden jeweils häufiger von Border-Collie-Besitzern genannt.

Beurteilung von Zuchtzielen

Die Beurteilung der Wichtigkeit verschiedener Zuchtziele lässt sich aus der folgenden Tabelle entnehmen:

Tabelle 66: Beurteilung verschiedener Zuchtziele

Zuchtziel Rasse wichtig weniger wichtig unwichtig

Erbgesundheit BC-Besitzer Abb. 50: Beurteilung verschiedener Zuchtziele (prozentual)

10%0%

Abbildung 76: Beurteilung verschiedener Zuchtziele (prozentual)

Es bestanden signifikante Unterschiede hinsichtlich der Zuchtziele außer in der Beurteilung der Eignung als Familienhund: das Zuchtziel Erbgesundheit hielten Australian-Shepherd-Besitzer signifikant häufiger, nämlich in 100% der Fälle für wichtig (p = 0,0277); das Zuchtziel Arbeitsleistung hielten Border-Collie-Besitzer signifikant häufiger für wichtig (p = 0,0001); die Zucht auf Aussehen wurde wiederum häufiger von Besitzern von Australian Shepherds für wichtig gehalten (p = 0,0001).

Beurteilung von Trainingszielen

Die Einschätzung gegenüber verschiedenen Trainingszielen lässt sich aus der folgenden Tabelle entnehmen:

Tabelle 67: Beurteilung verschiedener Trainingsziele

Trainingsziel Rasse wichtig weniger wichtig unwichtig Offenheit ggüb.

0%

20%

40%

60%

80%

100%

BC Offenheit AS Offenheit

BC Verträglichkeit AS Verträglichkeit

BC Umweltsicherh. AS Umweltsicherh.

BC Hüteleistung AS Hüteleistung

BC Hundesport AS Hundesport

unwichtig

weniger wichtig wichtig

Abbildung 77: Beurteilung verschiedener Trainingsziele (prozentual)

Es bestanden signifikante Unterschiede hinsichtlich der Trainingsziele Hüteleistung und Leistung im Hundesport: signifikant mehr Border-Collie-Besitzer hielten die Hüteleistung für wichtig (p = 0,0001) und gute Leistungen im Hundesport für unwichtig (p = 0,0006).

4.2 Untersuchung möglicher Ursachenfaktoren für die Intensität unerwünschter oder