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B. METHODISCHER TEIL

8. DATENQUALITÄT DER FRAGEBÖGEN 1 Das Untersuchungsinstrument

8.6 DAS AGGRESSIONS - INVENTAR (Buss / Durkee)

Tab.7: Reliabilitäten αααα (Cronbach's Alpha) der Ling-Lügenskala (LL) im Vergleich zu anderen Untersuchungen

Männliche Probanden

N LL-Skala Lügen-Skala Leugnungs-Skala Quelle ααα

α r tt αααα r tt αααα r tt

Freiwillige Probanden 159 .94 Amelang 1970

Schüler 200 .94 .87 .85 Ling 1967

FreiwilligeProbanden 344 .80 Amelang 1981

Untersuchungsgruppe L. 434 .82 .67 .76 Lehmann 2003

Rtt=Reliabilität; Untersuchungsgruppe L=Stichprobe dieser Untersuchung

Um die Möglichkeit diagnostischer Aussagen für den Einzelfall zu klären, wäre eine in dieser Untersuchung, nicht durchgeführte Retestanalyse sinnvoll. Sollte dabei eine geringe Zuverlässigkeit der Unterskalen bestätigt werden, lege die Vermutung nahe, dass die Reliabilität der Lügenskala durch die desolate Situation, in der sich die Probanden befunden haben, eingeschränkt ist. Eine Revision der Skala könnte für diese Zwecke vielleicht zu besseren Ergebnissen führen. Ein Kritikpunkt an die Ling-Lügenskala wird in diesem Zusammenhang deutlich, dass die Konstruktion allein auf freiwilligen Stichproben aufbaute (siehe auch Maschke, P; 1986).

8.5.4 Faktorenanalyse

Die beiden Alpha-Werte für die Unterskalen Ling-plus (lügen, 14 Items, .67) und Ling-minus (soziale Erwünschtheit, 18 Items, .76) sind gemessen an ihrer relativen Länge überzeugend.

Ein Versuch die 32 Items mittels einer Faktorenanalyse auf die beiden Unterskalen zu trennen, zeigte an Hand des Eigenwertverlaufs, das wesentlich mehr als zwei Dimensionen in meiner untersuchten Stichprobe Gegenstand der 32 Items sind. Die ersten beiden Faktoren erklären lediglich 21 % der Varianz der Skala. In der Faktorenanalyse lassen sie sich nicht sauber trennen (Faktorenwert 1). Als Mindestbetrag für eine "wesentliche" Ladung ist der Wert .20 festgelegt.

• die indirekte Aggression ( 9 Items) maximal 9 Punkte

• das Oppositionsverhalten ( 5 Items) maximal 5 Punkte

• Aggressive Reizbarkeit (11 Items) maximal 11 Punkte

• Aggressives Mißtrauen (10 Items) maximal 10 Punkte

• Aggressive Eifersucht und Haß ( 8 Items) maximal 8 Punkte

• Schuldgefühle nach Aggression ( 9 Items) maximal 9 Punkte

1. körperliche Aggression ist die Gewaltanwendung gegen Personen, nicht aber Destruktionen lebloser Gegenstände

2. verbale Aggression drückt sich in Stil und Inhalt des Gesagten aus

3. indirekte Aggression weist auf Verhaltensweisen hin, wie übles "Klatschen" und Aggressionen wie Türen knallen, sofern darunter nicht ein bestimmtes Opfer zu leiden hat 4. Oppositionsverhalten oft in Form mangelhafter Kooperation gegen Autoritäten gerichtet 5. aggressive Reizbarkeit zeigt eine Bereitschaft, schon auf kleine Provokationen hin stark

zu reagieren

6. aggressive Mißtrauen wird, als Projektion von Feindseligkeit und Mißtrauen auf andere gewertet

7. aggressive Eifersucht und Haß läßt auf Ärger über die Welt, wegen wirklicher und eingebildeter Benachteiligungen, schließen

8. Schuldgefühle nach Aggression weisen auf "Gewissensbisse" verschiedenster Art hin Die Gesamtaggression (bestehend aus acht Unterskalen) wird in eine offene und eine gehemmte Aggressionsskala zusammengefaßt:

• offene Aggression: körperliche Aggression, verbale Aggression, indirekte Aggression, Oppositionsverhalten, aggressive Reizbarkeit.

• gehemmte Aggression: aggressive Eifersucht und Haß, aggressive Mißtrauen und Schuldgefühle nach Aggression.

Beispiel-Items für körperliche Aggression

1. Ich habe Leute gekannt, die mich zwangen, ihnen gegenüber handgreiflich zu werden 2. Ich werde so oft in Schlägereien verwickelt, wie andere Leute auch

Beispiel-Items für verbale Aggression

1. Wenn man mich anschreit, schreie ich zurück

2. Ich verlange, daß man auf meine Rechte Rücksicht nimmt Beispiel-Items für indirekte Aggression

1. Ich rede manchmal über Leute, die ich nicht mag 2. Ich mache niemals Schabernack

Beispiel-Items für Oppositionsverhalten

1. Wenn man mich nicht freundlich um etwas bittet, tue ich es nicht

2. Wenn sich einer aufspielt, tue ich das Gegenteil von dem, was er verlangt Beispiel-Items für aggressive Reizbarkeit

1. Ich lasse mich nicht von unwichtigen Dingen aufregen 2. Manchmal stören mich Leute durch ihre bloße Anwesenheit Beispiel-Items für aggressives Mißtrauen

1. Mein Wahlspruch ist: "Vertraue niemals einem Fremden“

2. Ich glaube, es gibt eine Reihe Leute, die mich nicht leiden können Beispiel-Items für aggressive Eifersucht und Haß

1. Ich glaube, daß andere Leute viel mehr Glück haben, als ich 2. Ich glaube, ich bekomme eigentlich nie das, was mir zusteht Beispiel-Items für Schuldgefühle nach Aggression

1. Es bedrückt mich, daß ich nicht mehr für meine Eltern getan habe 2. Ich tue viele Dinge, die mir später Gewissensbisse verursachen

8.6.1 Verteilungskennwerte

Die Mittelwerte, Streuungen und Reliabilitätsschätzungen des Aggressionsfragebogens sind in der nachfolgenden Tabelle 8 aufgeführt. Als Referenz werden zusätzlich die Ergebnisse der Aggressionsskalen anderer Untersuchungen in den Tabellen dargestellt.

Tab.8: Mittelwerte (AM) und Streuungen (s) des Aggressionsfragebogens im Vergleich zu anderen Untersuchungen

Unterskalen Item Buss/Durkee Kornadt et al. Gesamtgruppe

AM S AM S AM S

Körperliche Aggression 10 5.1 2.5 4.5 2.4 3.4 2.6

Verbale Aggression 13 7.6 2.7 8.8 2.1 7.6 2.5

Indirekte Aggression 9 4.5 2.2 5.1 1.9 5.2 2.3

Oppositionsverhalten 5 2.2 1.3 2.7 1.1 2.4 1.4

Aggressive Reizbarkeit 11 5.9 2.7 5.7 2.2 5.1 2.6

Aggressives Mißtrauen 10 3.3 2.1 4.2 2.1 4.5 2.4

Aggressive Eifersucht und Haß 8 2.3 1.9 1.9 1.5 2.7 2.0

Schuldgefühle nach Aggression 9 5.3 1.9 3.7 2.3 4.1 2.2

Gesamtaggression 75 30.9 10.2 35.0 12.4

Offene Aggression 58 23.7 8.6

Gehemmte Aggression 17 11.3 5.6

AM=Mittelwert; S=Standardabweichung

Die Stichproben bestehen ausschließlich aus männlichen Probanden. Die Untersuchung von Buss-Durkee beschränkt sich ausschließlich auf College-Probanden (N=85), die von Kornadt et al. untersuchte Gruppe besteht aus Studenten (N=19, untersucht von Mendel), die Gesamt-stichprobe dieser Untersuchung setzt sich aus unterschiedlichen klinischen Gruppen und Sexualstraftätern zusammen (N= 434).

Die durchschnittlichen Itemmittel der Unterskalen körperliche Aggression, verbale Aggression, indirekte Aggression, Oppositionsverhalten, aggressive Reizbarkeit, aggressives Mißtrauen, aggressive Eifersucht und Haß, Schuldgefühle nach Aggression, der untersuchten Gruppen von Buss-Durkee, Kornadt, H.-J., Zumkley-Muenkel, C., u.a. (1982) und der Gesamtgruppe weichen nicht all zu weit voneinander ab. Bei Buss/Durkee liegen die durchschnittlichen Mittelwerte der Unterskalen körperliche Aggressivität und Schuldgefühle nach Aggression höher, als bei den Stichproben von Kornadt, H.-J., Zumkley-Muenkel, C., u.a. (1982) und der Gesamtgruppe, höhere Mittelwerte in den Unterskalen indirekte Aggression und aggressives Mißtrauen sind bei Kornadt et al. und der Gesamtgruppe im Gegensatz zu Buss/Durkee zu finden.

Die verbale Aggression liegt bei Kornadt insgesamt höher als bei den Untersuchungsgruppen von Buss/Durkee und der Gesamtgruppe.

8.6.2 Mittelwerte und Streuungen

Die Mittelwerte sind in der nachfolgenden Tabelle 9 aufgeführt

Die Gesamtgruppe setzt sich aus folgenden Gruppen zusammen: sexueller Missbrauch von Kindern (n= 80), Vergewaltigungstäter (n=81), Patienten mit sexuellen Funktionsstörungen (n=73), Patienten mit Kinderwunsch (n=100) und Patienten mit koronaren Herzerkrankungen (n=100). Die Gesamtstichprobe besteht ausschließlich aus 434 männlichen Probanden. Die höchsten Mittelwerte sind in der Gruppe der Vergewaltigungstäter in der Gesamtaggression (MW 40.6), der offenen (MW 26.0) und gehemmten Aggression (MW 14.6) vorhanden. In den Unterskalen körperliche- (MW 4.6), verbale- (MW 8.3), indirekte (MW 5.5) Aggression, sowie aggressives Mißtrauen (MW 5.7) und Schuldgefühle nach Aggression (MW 5.1).

Die höchsten Mittelwerte im Oppositionsverhalten und in der aggressiven Reizbarkeit sind bei den Patienten mit koronaren Herzerkrankungen zu finden. Von den untersuchten Gruppen liegen die durchschnittlichen Mittelwerte der Aggressionsskalen bei den männlichen Patienten mit Kinderwunsch am niedrigsten.

Tab.9: Mittelwerte (AM) und Streuungen (s) des Aggressionsfragebogens im Vergleich zu den verschiedenen von mir untersuchten klinischen Untersuchungsgruppen

Unterskalen Item Sex. Miss-brauch N=80

Vergewalti-gung N=81

Herzpatient N=100

SexFStörung N=61

Kindwunsch N=100

AM S AM s AM S AM S AM s

Körperliche Aggression 10 3.4 2.9 4.6 2.9 3.7 2.6 3.17 2.2 2.5 2.1

Verbale Aggression 13 7.6 2.5 8.3 2.4 7.4 2.7 7.3 2.5 7.4 2.4

Indirekte Aggression 9 5.1 2.3 5.5 2.4 5.0 2.2 5.1 2.3 5.2 2.2

Oppositionsverhalten 5 2.4 1.4 2.5 1.4 2.7 1.4 2.3 1.5 1.7 1.3

Aggressive Reizbarkeit 11 5.6 2.7 5.1 2.7 6.0 2.7 5.7 2.9 4.4 2.3

Aggressives Mißtrauen 10 5.0 2.2 5.7 2.2 4.6 2.4 4.0 2.6 3.1 2.0

Aggressive Eifersucht u. Haß 8 3.8 1.8 3.7 2.1 2.4 2.2 2.6 2.1 1.2 1.4 Schuldgefühle n. Aggression 9 4.7 2.1 5.1 2.0 4.0 2.3 3.8 2.2 2.8 1.7

Gesamtaggression 75 37.6 11.4 40.6 13.2 35.8 12.8 33.8 11.0 28.4 9.7

Offene Aggression 58 24.1 9.0 26.0 9.2 24.8 9.1 23.4 8.2 21.3 7.3

Gehemmte Aggression 17 13.5 4.6 14.6 5.3 11.0 5.3 10.5 5.4 7.1 3.8

AM=Mittelwerte, S=Standardabweichung

8.6.3 Reliabilität

Interne Konsistenzwerte (Cronbach´s Alpha) der Skalen körperliche Aggression, verbale Aggression, indirekte Aggression, Oppositionsverhalten, aggressive Reizbarkeit, aggressives Mißtrauen, aggressive Eifersucht und Haß, Schuldgefühle nach Aggression, (N = 434).

Die Reliabilität ist in Tabelle 10 aufgeführt

Tab.10: Reliabilität α (Cronbach's Alpha) des Buss/Durkee Aggressionsfragebogens

Unterskalen Itemzahl Cronbachs Alpha αααα

Körperliche Aggression 10 .776

Verbale Aggression 13 .613

Indirekte Aggression 9 .712

Oppositionsverhalten 5 .518

Aggressive Reizbarkeit 11 .680

Aggressives Mißtrauen 10 .704

Aggressive Eifersucht u. Haß 8 .736

Schuldgefühle n. Aggression 9 .641

Gesamtaggression 75 .875

Offene Aggression 58 .837

Gehemmte Aggression 17 .905

Cronbachs Alpha; Itemzahl

Die internen Konsistenzen fast aller Aggressionsskalen liegen im Akzeptanzbereich des geforderten Reliabilitätsgrades (mindestens .80). Lediglich die Reliabilität der Skala Oppositionsverhalten ist mit .518 unbefriedigend. Der geringe Wert könnte mit der geringen Anzahl der Items dieser Unterskala zusammenhängen, so das dieses möglicherweise auf einen Meßfehleranteil zurückzuführen ist.

8.6.4 Faktorenanalyse

Zur Prüfung der Unabhängigkeit der Unterskalen wurde eine Faktorenanalyse durchgeführt.

Die Daten der Stichproben wurden faktorenanalysiert und varimaxrotiert.

Die Varimaxrotation (nach Einfachstruktur, möglichst nur hohe oder niedrige Ladungen auf den Faktoren) wurde in der vorliegenden Untersuchung mit Kaisers Normalization berechnet.

Bei der Untersuchung von Kornadt wurde beim Vorgehen der Faktorenanalyse der von Buss (1961) gefolgt mit der Centroid-Lösung (Schwerpunkt der einzelnen Werte), simple structure-Rotation (structure-Rotation nach Einfachstruktur). Die folgende Tabelle gibt die Ladungen wieder und zum Vergleich die entsprechenden Ergebnisse von Buss/Durkee, Kornadt und die von mir untersuchte Stichprobe. Die Ähnlichkeit, in der simple structure-Lösung, der Stichprobe von Buss/Durkee, Kornadt und meiner Stichprobe ist recht groß. Bei Buss/Durkee und Kornadt, H.-J., Zumkley-Muenkel, C., u.a. (1982) beschreibt F1 Feindseligkeit, F2 Aggressivität, bei der von mir untersuchten Stichprobe entspricht F1 Aggressivität, F2 Feindseligkeit (s. Tab.

11, Gesamtstichprobe). In den drei Untersuchungen sind nur beim Oppositionsverhalten und aggressive Reizbarkeit unterschiedliche Zuordnungen festzustellen, während sich die anderen Skalen in der Faktorenanalyse als konsistent erwiesen haben. Kornadt, H.-J., Zumkley-Muenkel, C., u.a. (1982) bildeten zwei Cluster, die aus den Unterskalen körperliche Aggression, verbale Aggression, indirekte Aggression, Oppositionsverhalten, aggressive Reizbarkeit und aggressives Mißtrauen, aggressive Eifersucht und Haß, Schuldgefühle nach Aggression, bestehen.

Es wurden zwei unabhängige Dimensionen angenommen, dazu gehören:

• Offene Aggressivität (mit den Unterskalen 1-5) und

• Gehemmte Aggressivität (mit den Unterskalen 6-8)

Tab.11: Faktorenanalyse (Buss/Durkee, Kornadt et al.) dieser Untersuchungsgruppe *

F1=Faktor 1; F2=Faktor 2 Item Buss/Durkee Kornadt et al. Gesamt-Stichprobe *

Skala F1 F2 F1 F2 F1 F2

Körperliche Aggression 10 .17 .54 .09 .40 .73 .28

Verbale Aggression 13 .05 .63 .03 .70 .84 .04

Indirekte Aggression 9 .19 .40 .12 .64 .79 .14

Oppositionsverhalten 5 .23 .22 .00 .42 .50 .44

Aggressive Reizbarkeit 11 .11 .57 .30 .53 .52 .55

Aggressives Mißtrauen 10 .60 -.20 .56 .21 .20 .77

Aggressive Eifersucht u. Haß 8 .59 .12 .68 .19 .19 .81

Schuldgefühle n. Aggression 9 .26 .03 .56 -.18 .06 .76

*Die Reihenfolge der beiden extrahierten Faktoren meiner Analyse ist gegenüber den Faktorenanalysen der anderen Autoren vertauscht. In der Gesamtstichprobe bindet F1 Aggressivität mehr Varianz als bei den Faktorenanalysen von Buss/Durkee und Kornadt et al., wo sich die Dimension F1 Feindseligkeit als Varianz-stärkste erwies.

Werden die acht Unterskalen nach ihren Ladungshöhen auf den extrahierten Faktoren F1 Aggression und F2 Feindseligkeit gruppiert, so ergibt sich nachstehende Tabelle:

Tab. 12: Faktorenanalyse (Rotated Factor Matrix) des BD-Aggressionfragebogens

Unterskalen Item F1

Faktor1 F2 Faktor2

Verbale Aggression 13 .84 .04

Indirekte Aggression 9 .79 .14

Körperliche Aggression 10 .73 .28

Oppositionsverhalten 5 .50 .43

Aggressive Eifersucht u. Haß 8 .19 .81

Aggressives Mißtrauen 10 .20 .77

Schuldgefühle n. Aggression 9 .06 .76

Aggressive Reizbarkeit 11 .52 .56

F1= Feindseligkeit; F2=Aggressivität

Die Faktorenanalyse ergab je 2 Faktoren. Der erste Faktor ist definiert durch Aggressivität, der zweite Faktor durch Feindseligkeit. Zum Faktor 1 Aggressivität zählen die Unterskalen verbale, indirekte und körperliche Aggression, sowie das Oppositionsverhalten. Die höchste Ladung findet sich bei der verbalen Aggression. Die indirekte und verbale Aggression sind fast gleich und das Oppositionsverhalten weist recht hohe Ladungen auf dem Faktor Feindseligkeit auf. Der zweite Faktor 2 Feindseligkeit beschreibt folgende Unterskalen:

aggressive Eifersucht und Haß, Schuldgefühle nach Aggression, aggressives Mißtrauen und aggressive Reizbarkeit. Die Skalen aggressive Eifersucht und Haß, sowie aggressives Mißtrauen haben annähernd gleich hohe Ladungen auf dem Faktor Feindseligkeit. Der höchste Wert ist bei der aggressiven Reizbarkeit zu finden. Die aggressive Reizbarkeit hat auch recht hohe Ladungen zum Faktor Aggressivität.

Die Faktorenanalyse trennt auf die Unterskalen Oppositionsverhalten (Faktor 1 Aggressivität) und aggressive Reizbarkeit (Faktor 2 Feindseligkeit) nicht gut. Dieses kann entweder an der Stichprobe oder an den Fragen liegen. Bei der Reliabilitätsprüfung der Unterskalen mit Cronbachs Alpha erreicht das Oppositionsverhalten mit einem αααα .518 den niedrigsten Wert, was auch daraufhin weist, dass die Zuverlässigkeit dieser Skala nicht so groß ist. Obwohl die aggressive Reizbarkeit auf dem Faktor Feindseligkeit mit .56 am höchsten lädt, möchte ich zu den beiden berichteten Untersuchungen von Kornadt et al. und Buss/Durkee konsistent bleiben und zähle die aggressive Reizbarkeit zum extrahierten Faktor der Aggressivität.

8.6.5 Validität

Buss (1961) erzielte mit dem Aggressionsfragebogen-Verfahren in Faktorenanalysen und anderen Validitätsstudien eine Reihe von Ergebnissen, die er selbst positiv bewertete.

Die Aussagekraft dieser Daten stellte Selg (1968) später in Zweifel. Der Buss-Durkee-Aggressionsfragebogen hat inzwischen internationale Verbreitung gefunden.