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Beratungsräume (Anne Schlüter und Nadine Feisel)

3 Erfahrungsraum Beratung: Handlungsorientierung

3.4 Beratungsräume (Anne Schlüter und Nadine Feisel)

Anne Schlüter und Nadine Feisel

Warum sich mit Beratungsräumen beschäftigen?

Warum sich mit Räumen für Beratung beschäftigen, wenn es um Methoden und Techniken der Beratung geht? Die Herstellung der Gesprächssituation im Rahmen einer Beratung verläuft über die Bereitstellung eines Raumes. Da-hinter steht die Annahme, dass der gestaltete Raum sowohl bewusst, als auch unbewusst Einfluss auf die Beratungsatmosphäre nimmt.

Methodik lässt sich verstehen als die Kompetenz, Wege zu kennen und auszuwählen, um ein Ziel zu erreichen. Das Ziel in diesem Kontext ist eine gelungene Beratung. Neben den Aktions-, Sozial- und Organisationsformen gehört zur Methodik nach unserem Verständnis die Auswahl und Gestaltung eines Beratungsraumes dazu. Der Brückenschlag von einem öffentlichen Raum hin zu einem Beratungsraum, indem der Fokus auf den Ratsuchenden liegt und eine Atmosphäre herrscht, die signalisiert, dass ‚Raum‘ für

persön-liche Belange gegeben ist, kann durch eine gestaltete Umgebung deutlich un-terstützt werden.

Wird in der herkömmlichen Beratungspraxis allerdings von ‚Setting‘ ge-sprochen, so verengt sich nach Ruth Großmaß (vgl. 2007: 488f.) der Fokus meist auf die konkrete Ausgestaltung der Beratungssituation sowie deren kommunikative Rahmenbedingungen. Eine spezifische Reflexion der Räum-lichkeiten findet eher selten statt, obgleich in der Diskursgeschichte über Beratung seit den 1970er Jahren Erkenntnisse über die Auswirkungen der Räumlichkeit in Beratungssituationen festgehalten wurden. In vergangener Zeit hat sich u.a. Ruth Großmaß (2007) im Spezifischen mit Beratungsräumen und Beratungssettings auseinandergesetzt und ihren Schwerpunkt auf die in-stitutionelle Einbindung, die Räumlichkeiten und das methodische Setting ge-legt. Richard Stang (2010) beschäftigte sich generell mit Beratungsstrukturen in Lernzentren sowie mit dem Themenfeld der Architektur in der Erwachse-nenbildung (u.a. 2012) und Nicole Hoffmann (2015) untersuchte mit Studie-renden die Räumlichkeiten an Hochschulen. Karen Martens-Schmid (2016) präsentiert in ihrem Buch ‚Wo Coaching zu Hause ist‘ Möblierungen, die für ein spezifisches Klientel in der Privatwirtschaft ansprechend sein sollen.

Insbesondere im Coaching ist die Ausgestaltung von Räumen an der Tages-ordnung, die einen Charakter symbolisieren, der das Coaching trägt. Je nach Zielgruppe und Einrichtung sind sehr unterschiedliche Möblierungen üblich.

Der Raum als Weg zum gelingenden Gespräch?

Der Einfluss von Raum und Räumlichkeit auf Bildungsprozesse war immer Thema in der Pädagogik wie philosophische und pädagogische Schriften aus dem 19. und 20. Jahrhundert zeigen, Otto Friedrich Bollnow sei mit seinem Buch „Mensch und Raum“ von 1963 nur ein Beleg dafür. 2016 hat sich der Kongress der DGfE ausführlich mit dieser Thematik beschäftigt. Zu diesem Anlass widmet sich die ‚Zeitschrift für Pädagogik‘ (ZfP) dem Thema: „Raum und Räumlichkeiten in der erziehungswissenschaftlichen Forschung“ in Heft 1/2016. In der Einführung stellen die Herausgeber und Herausgeberinnen fest: „Raum ist wie Zeit eine konstitutive Bedingung des Pädagogischen Tuns“

(ZfP 2016: S. 1). Es wird konstatiert, dass erziehungswissenschaftliche Raum-forschung sich auf die Bedeutsamkeit des Raumes für pädagogische Prozesse zu konzentrieren habe (ebd.). Auf Beratungsräume in der Erwachsenenbil-dung wird nicht eingegangen. Dies erfolgt an dieser Stelle.

Räume für Bildungsberatung

Beratung findet zu verschiedenen Anlässen statt (vgl. Schlüter/Justen 2004).

Ein Format ist die Kursberatung bzw. die Vorfeldberatung (Justen 2010). Sie dient der Einstufung in das Niveau z.B. eines Sprachkurses. Als ein weiteres Format sei die Karriereberatung (Girmes 2010) genannt, die je nach

Frage-stellung stark biographisch konnotiert verlaufen kann sowie auf Zeit und Raum orientiert ist. Abhängig von den Anlässen ist zu überlegen, welche Kri-terien erfüllt sein müssen, Voraussetzungen zu schaffen, um dem Anspruch für ein gelingendes Gespräch gerecht zu werden. Handelt es sich bei dem An-liegen eher um eine persönliche Fragestellung oder um ein faktenbasiertes informatives Gespräch? Inwiefern hat dies Auswirkungen auf die Raumanfor-derungen?

Es gibt kein ‚Patentrezept‘ für alle Fälle der Gestaltung eines Beratungs-raumes. Ruth Großmaß konstatiert:

„Wie eine Beratungsstelle zu situieren und einzurichten ist, lässt sich, gerade weil es ort- und zielgruppenorientiert zu erfolgen hat, nicht allgemein beschreiben. Es lässt sich, da Beratungsbedürfnisse sich verändern und verschieben, auch nicht ein für alle Mal festlegen.“ (Großmaß 2007: 492)

Wichtig ist es also, sich bei der Konzeption und Gestaltung des Raumes aus-führlich und differenziert Gedanken über die zu erreichende Zielgruppe zu machen. Insbesondere die Erkenntnisse Pierre Bourdieus aus seinen Milieu- Forschungen können an dieser Stelle aufschlussreich sein (u.a. Bourdieu 1982) sowie die Forschungen von Heiner Barz, Jutta Reich und Rudolf Tippelt (2007) zur Weiterbildung und sozialen Milieus in Deutschland. Letztere ver-weisen auf die Abhängigkeit der kulturellen Unterschiede bzw. der Ausbildung des Geschmacks. Dementsprechend kann auf die individuellen Belange Ruth Großmaß Ansicht nach in der Raumgestaltung nur bedingt eingegangen wer-den. Denkbar ist in diesem Kontext eine variabel zu nutzende Sitzordnung, die durch verschiedene Elemente veränderbar wäre. Ein wichtiges Moment ist die institutionelle Einbindung der Beratungsstelle in Dachverbände. So wir-ken beispielsweise die jeweilige Arbeitskultur, Verfahrensabläufe, Vernetzun-gen mit anderen Trägern sowie allgemein die institutionelle Atmosphäre, das Image der Einrichtung auf das Beratungssetting (vgl. Großmaß 2007: 489f.).

Ergänzend ist aus unserer Sicht von Bedeutung, ob ein Raum speziell für die Beratungssituation zur Verfügung gestellt werden kann oder ob dieser im Sinne eines Mehrzweckraumes auch anderen Ansprüchen genügen muss. Bei letzterem Fall sollte eine separate Ecke, eventuell optisch durch Grünpflanzen oder Paravant abgetrennt werden, um die Allzweck-Atmosphäre zu brechen.

Grundsätzlich gilt, dass bei Erstbezug einer Einrichtung und der damit einhergehenden Neugestaltung eines Beratungsraumes, die meisten Frei-räume gegeben sind (vgl. Großmaß, 2007: 491). Eine Sensibilisierung für die Reflexion der räumlichen Gestaltung und dessen mögliche Auswirkungen auf die Beratungsatmosphäre bleiben unseres Erachtens aber auch in der Bera-tungspraxis von zentraler Bedeutung. Für Horst Bockelmann, Bildungsbe-rater an der Volkshochschule Essen und Uschi Pavelescu, BildungsbeBildungsbe-raterin an der VHS Duisburg, gehören Fragen wie ‚Ist dies ein Raum, in dem ich eine Beratung durchführen kann?‘, ‚Gibt es Aspekte, die ich optimieren kann?‘ und

‚Kann ich mich dort wohlfühlen?‘ zum alltäglichen Handwerkszeug des pro-fessionellen Beratens dazu.

Auch wenn es, wie oben bereits dargestellt, kein ‚Patentrezept‘ für die Raumgestaltung und -organisation gibt, wollen wir an dieser Stelle eine Sammlung von konkreten Aspekten anführen, welche bei der Gestaltung eines Beratungsraumes zu beachten sind. Diese Auflistung stützt sich einerseits auf die Ausführungen von Ruth Großmaß (2007: 492f.) und Richard Stang/ Tho-mas Vollmer (2012) und andererseits auf die in den Gesprächen mit Horst Bo-ckelmann, Uschi Pavelescu sowie Dr. Ingrid Schöll (Direktorin der VHS Bonn) immer wiederkehrend genannten, relevantesten Parametern:

Geografische Lage/Erreichbarkeit

Das Gebäude, in dessen Räumlichkeiten der Beratungsraum zu finden ist, soll-te möglichst zentral in der Stadt verorsoll-tet und auch mit öffentlichen Verkehrs-mitteln zu erreichen sein. Idealerweise ist dieses insofern Teil des öffentlichen Raumes, sodass ein unauffälliger Zugang gewährleistet ist.

Eingangsbereich/Beschilderung

Der Eingangsbereich des Gebäudes stellt den ersten Kontakt zu dem bzw. der Ratsuchenden dar und sollte daher einladend wirken. Die Signalisierung von Offen-heit und Transparenz kann durch den Einsatz von Be-schilderungen und Wegweisern zum Beratungsraum unterstützt werden. Ist der Weg gut und schnell zu finden, hat dies positive Auswirkungen auf einen ent-spannten Beginn der Beratungssitzung.

Raumgröße/-struktur

Je nach architektonisch vorgegebenen Möglichkeiten sollte darauf geachtet werden, dass die Größe des Rau-mes nicht einengend auf die in der Beratung beteilig-ten Personen wirkt, sich diese allerdings auch nicht im Raum verloren fühlen. Eine übersichtlich, klar struk-turierte Einteilung des Raumes ermöglicht dem bzw.

der Ratsuchenden eine schnelle Erfassung und Orien-tierung innerhalb der Räumlichkeit. Die Raumstruktur sollte zudem so angelegt sein, dass Vertrauliches be-sprochen werden kann, also ein geschützter Rahmen besteht.

Lichtverhältnisse

Soweit wie möglich sind Tageslicht-Bedingungen einer grellen Neonbeleuch-tung vorzuziehen, auf entsprechenden Schutz vor direkter Sonneneinstrah-lung sollte geachtet werden, um nicht geblendet zu werden.

Abb. 4: Wegweiser in der VHS Duisburg (Foto: Nadine Feisel)

Raumtemperatur/Luft

Ein gutes Raumklima hat direkte Auswirkungen auf das körperliche Wohlbe-finden. Frieren, Schwitzen oder abgestandene Luft beeinträchtigen bspw. die Konzentration, wohingegen die Durchlüftung des Raumes mit frischer Luft oder der Einsatz einer entsprechenden Lüftungsanlage förderlich wirken.

Möblierung

Die Möblierung sollte funktional sein, dennoch nicht steril wirken. Eine freundliche, aber reduzierte Wandgestaltung kann die Atmosphäre unterstüt-zen. Da Beratungsräume häufig von verschiedenen Beratern und Beraterin-nen genutzt werden, sind Verstaumöglichkeiten für deren Arbeitsmaterialien sinnvoll.

Sitzgelegenheit

Bequeme Stühle, die eine längere Sitzphase ermöglichen, sowie ein dazu-gehöriger Tisch sollten gegeben sein. Idealerweise ist das Arrangement der Sitzanordnung flexibel zu handhaben, sodass je nach individueller Beratungs-situation diverse Kommunikationssettings schnell und unkompliziert bereit-gestellt werden können. Die Positionierung im Raum, u.a. unter besonderer Berücksichtigung, dass der bzw. die Ratsuchende nicht zwangsweise die Tür im Rücken hat, sollte ebenfalls bedacht werden.

Ausstattung/Funktionalität

Der Beratungsraum sollte über eine technische Ausstattung verfügen, die insbesondere für die Informationsrecherche geeignet ist. Ein Internetzu-gang, Druck- und Kopiermöglichkeiten sind heutzutage selbstverständlich.

Besteht die Möglichkeit zwei Computerbildschirme anzuschließen, kann der bzw. die Ratsuchende die Recherche entspannt mitverfolgen. Ablageflächen für themenbezogene Informationsmaterialien bieten sich in diesem Kontext ebenfalls an, um diese bei Bedarf schnell zur Hand zu haben. Ein Flipchart zur Visualisierung von Fragen, Zielen etc. ist außerdem sinnvoll. Bei intensiver Arbeit ist auch eine Pinnwand angesagt.

Zielgruppengerechte Ästhetik

Grundsätzlich bleibt immer zu beachten, dass bei der Gestaltung des Raumes, der Auswahl der Möbel sowie der Dekoration die Zielgruppenanalyse mit be-rücksichtigt wird. Zu exklusiv eingerichtete Räume können eher als Zugangs-barriere statt als Einladung empfunden werden und Ratsuchende mitunter verunsichern. Ebenso sollte sich der persönliche Stil des Beraters bzw. der Beraterin nur so weit niederschlagen, dass die Ratsuchenden nicht das Ge-fühl bekommen, einen privaten Raum zu betreten. Auch Symbole kultureller wie religiöser Art sollten, wenn überhaupt, mit Bedacht gewählt werden. Ein frischer Blumenstrauß oder eine pflegeleichte Zimmerpflanze am Beratungs-tisch signalisiert eine Wohlfühlatmosphäre und heißt „Willkommen“.

Ergänzend zu dieser Sammlung sei außerdem auf die Beraterpersönlichkeit verwiesen. Auch Beraterinnen und Berater schreiben dem Raum Bedeutung zu und haben individuelle Ansprüche an eine angenehme Atmosphäre. Horst Bockelmann betont in diesem Kontext, dass nicht nur auf die Belange der Ratsuchenden geachtet werden sollte, sondern ebenfalls das Wohlbefinden der Beratungspersonen und deren verschiedene Herangehensweisen der Gesprächsgestaltung und des Methodeneinsatzes Berücksichtigung finden sollten. Bekräftigend lässt sich in diesem Zusammenhang der Hinweis von Richard Stang anführen, dass der Dozent oder die Dozentin bzw. in diesem Falle der Bildungsberater oder die Bildungsberaterin „den Raum ausfüllt“

(Stang 2012: 24). Ein modern ausgestatteter Raum, der allen Anforderungen genügt, garantiert noch keine gelingende Beratung. Im Mittelpunkt steht die konkrete Beratungssituation zwischen Beratenden und Ratsuchenden, für die der Raum nicht unwesentlich zur Atmosphäre beiträgt.

Gestaltung der Beratungsräume: Beispiele aus Volkshochschulen

Um einen Einblick in die konkreten Möglichkeiten der Strukturierung und Ge-staltung eines Beratungsraumes zu geben, fokussieren wir uns an dieser Stelle beispielhaft auf die Räumlichkeiten öffentlicher Weiterbildungseinrichtun-gen. Ausgewählt wurden die Volkshochschulen in Essen, Duisburg und Bonn, da diese 2004 (Essen) bzw. 2015 (Duisburg, Bonn) neue Gebäude bezogen und über ihre Leitungen auf pädagogische Konzepte Bezug genommen haben.

Ihnen gemein ist zudem die bereits genannte institutionelle Einbindung, die nach Ruth Großmaß u.a. (2007: 489f.). Auswirkungen auf die Akzeptanz und die Zuschreibung der Professionalität der Beratung hat. Das Bild der Volkshochschule, welche als eine „von den meisten Menschen nicht nur als die zentrale Weiterbildungseinrichtung wahrgenommen, sondern auch als solche genutzt wird“ (Bastian u.a. 2004: 5), wirkt dementsprechend auf die Beratung und die Wahrnehmung des Beratungsraumes zurück. „Bei einer soliden Ein-richtung mit Niveau wird eine professionelle Beratungssituation erwartet und antizipiert“, so Horst Bockelmann. Die Bedeutung der Raumorganisation muss einerseits der Erwartungshaltung genügen, andererseits wird die Zuschrei-bung der Professionalität der Beratung nicht allein anhand des ersten Eindru-ckes des Beratungsraumes generiert.

Einige der in der oben aufgeführten Sammlung von Aspekten, welche bei der Gestaltung von Beratungsräumen beachtet werden sollten, lassen sich bei diesen Beispielen wiederfinden. Ein Spielraum für Optimierungsvorschläge bleibt grundsätzlich bestehen.

Horst Bockelmann betont, dass die Abgeschirmtheit des Raumes, eine geschützte Atmosphäre, in der keine weitere außenstehende Person zuhören kann, für ihn die wichtigste Voraussetzung für eine gelingende Beratung ist.

In diesem Zusammenhang weist der mit einer Glasfront zum Treppenhaus versehende Beratungsraum der VHS Essen nicht die optimale Bedingung auf.

Zwar kann nicht mitgehört werden, doch ein fehlender Sichtschutz kann ebenfalls zu einem Gefühl führen, sich in der Öffentlich-keit zu befinden.

Ähnliches zeigt sich auch in den Bera-tungsräumen der VHS Bonn. Ingrid Schöll, Direktorin der VHS Bonn, konstatiert, dass die Beraterinnen und Berater mit der dor-tigen Glasfront zum Wartebereich ebenfalls unzufrieden sind und sich bereits mit dem Aufstellen einer Metaplanwand um einen Sichtschutz bemüht haben. Im Falle der VHS Essen sind in der Vergangenheit im-mer wieder große Plakate aufgehängt wor-den. Dieser Aspekt illustriert beispielhaft, dass mit architektonisch vorgegebenen Rahmenbedingungen kreativ umgegangen werden kann, um sie den Beratungsbedürf-nissen anzupassen. Da die Glasfronten wie-derum für natürlichere Lichtverhältnisse sorgen, ist z.T. abzuwägen, welches das

‚kleinere Übel‘ darstellt.

An diesen Räumlichkeiten lässt sich ebenfalls beispielhaft der Aspekt der flexi-blen Sitzordnung wiederfinden. So gibt es in allen drei Beratungsräumen einen Tisch, an dem die Stühle je nach Bedarf platziert werden können. Es ist dementsprechend möglich, dem Bedürfnis von Nähe und Dis-tanz des Ratsuchenden sowie des Beraters oder der Beraterin je nach Anforderun-gen im Gespräch flexibel nachzukommen, so Anne Schlüter. Die von Ingrid Schöll betonte erforderliche Funktionalität der Räumlichkeiten ist bei allen dreien in der technischen Ausstattung (PC/Drucker), als auch in Form von Materialen zur Durchfüh-rung verschiedener Methoden (Flipchart/

Metaplanwand), der Bereitstellung von In-formationsmaterial sowie von Ablage- und Verstaumöglichkeiten zu finden. Im Beratungsraum der VHS Bonn spiegelt sich der Gedanke der Funktionalität auch in der gewählten Ästhetik wider, dessen Gestaltung sachlich und schlicht gehalten ist. In der VHS Duisburg Abb. 5: Beratungsräume der VHS

Essen (Foto: Nadine Feisel)

Abb. 6: Beratungsraum in der VHS Bonn (Foto: Nadine Feisel)

Abb. 7: Beratungsraum in der VHS Duisburg (Foto: Nadine Feisel)

zeigt sich hingegen durch eine farbliche Gestaltung gleich ein wohnlicheres Ambiente und die offene Auslage zahlreicher Informationsmaterialen ver-deutlicht die auf Beratung ausgerichtete Nutzung dieses Raumes.

An allen drei Beratungsräumen lassen sich exemplarisch einige der in der obigen Sammlung genannten Aspekte nachvollziehbar veranschaulichen.

Fazit und Ausblick

Abschließend lässt sich festhalten, dass eigene Forschungen zu Räumlichkei-ten und ihrer Gestaltung speziell im Beratungskontext sinnvoll wären, um die Besonderheiten und Anforderungen der Bildungsberatung detaillierter und differenzierter herauszuarbeiten sowie maßgeschneiderte Konzepte entwi-ckeln zu können. Über verschiedene Darstellungen ist dieser Prozess eingelei-tet, aber noch nicht am Ende.

Interviews und Gespräche

Bockelmann, Horst (Bildungsberater an der VHS Essen) im Gespräch mit Na-dine Feisel am 16.06.2016.

Pavelescu, Uschi (Bildungsberaterin an der VHS Duisburg) im Emailkontakt mit Nadine Feisel am 08.07.2016.

Schöll, Ingrid (Direktorin der VHS Bonn) im Gespräch mit Nadine Feisel am 06.07.2016.