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5 Forschungsdesign

5.2 Erhebungsmethode

5.2.2 Qualitative Erhebungsmethode

5.2.2.7 Auswertung der Aufsätze

In diesem Unterkapitel werden die gebildeten Kategorien vorgestellt. Diese beziehen sich alle auf verschiedene Dimensionen des Klimawandels und des Erlebens der Kinder und Jugendlichen. Die Kategorien und die dazu-gehörigen Unterkategorien werden im Folgenden beschrieben und durch Aussagen der TeilnehmerInnen veranschaulicht. Die Interpretation der Er-gebnisse folgt zusammen mit den quantitativen ErEr-gebnissen im nächsten Kapitel. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die gebildeten Über- und Hauptkategorien. (Abbildung 26)

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Überkategorie Hauptkategorien

Bedeutung Persönliches Interesse

Aktualität des Themas

Betroffenheit jedes Einzelnen Thema von großem Ausmaß Aktuelle Auswirkungen

Problembewusstsein Leugnung

Ausreden Solidarität Umdenken Ungleichheit

Emotionen Wunsch

Ärger/Wut Hoffnung Angst

Maßnahmen Verbesserungsvorschläge

Politische Maßnahmen

Gesellschaftliche Maßnahmen Persönliche Maßnahmen

Corona Erholung der Erde

Positive Auswirkungen der Krise Krise führt zu Wandel

Veränderungen möglich Negative Auswirkungen

Abbildung 26: Kategoriensystem für die Aufsätze der SchülerInnen (May-ring 2008)

Es ergaben sich bei der Auswertung der Aufsätze insgesamt 16 Hauptka-tegorien. Da einige Hauptkategorien nochmals zu einem Überbegriff zu-sammengefasst werden konnten, wird der Überbegriff im Folgenden als Überschrift für die jeweiligen Punkte genommen. Die Kategorien werden einzeln vorgestellt, die Reihenfolge ist rein zufällig gewählt und hat nichts mit der Häufigkeit oder Intensität der Kategorien zu tun. Insgesamt ergeben

102 sich fünf Überkategorien, unter welchen jeweils mehrere Hauptkategorien zusammengefasst wurden. Zu Beginn wird zunächst erst erklärt was unter dem Begriff verstanden wird und anschließend welche Hauptkategorien hier zusammengefasst wurden. Die Hauptkategorien werden danach auch je-weils definiert und mit Beispielen der TeilnehmerInnen veranschaulicht.

Bedeutung

Die erste Hauptkategorie wird als Bedeutung bezeichnet, unter diesem Punkt wurden alle Aussagen zusammengefasst, die die Aktualität des Kli-mawandels erkannten. Diese Hauptkategorie umfasst fünf Subkategorien, welche das persönliche Interesse am Klimawandel, die Aktualität des Kli-mawandels, die Betroffenheit jedes Einzelnen, das Ausmaß des Themas und die aktuellen Auswirkungen näher beschreiben. Da das Verfassen der Aufsätze auf freiwilliger Basis beruht, wird davon ausgegangen, dass sich alle beteiligten SchülerInnen für das Thema Klimawandel interessieren. Die meisten begannen ihren Aufsatz auch mit der Betonung ihres Interesses, so schrieb eine Schülerin folgendes:

„Klimawandel- für mich persönlich ein Thema, das einen großen Platz in meinem Leben einnimmt. Besonders für uns jungen Men-schen ist es wichtig zu wissen, wie man am besten damit umgeht und die bereits entstandenen Probleme in den Griff bekommt.“ (Lfnr.

1, Z 1-3)

Auch andere SchülerInnen betonen, dass es ein sehr wichtiges Thema ist und es junge Menschen wie sie beschäftigt. Durch die Aufsätze wird deut-lich, dass junge Menschen sehr wohl über das Thema nachdenken und es sie in ihrem Leben begleitet. Des Weiteren betonen viele der SchülerInnen wie wichtig das Thema gerade jetzt für sie ist und dass es nötig ist, dass wir alle mehr dafür tun. So schreibt ein Schüler:

„Zum Thema Klimawandel muss viel mehr gesprochen und diskutiert werden, damit es schön langsam alle verstehen und einen Beitrag zum Umwelt -und Klimaschutz leisten können.“ (Lfnr. 13, Z 1-3)

103 Aber er ist nicht der Einzige, alle TeilnehmerInnen schreiben, dass sie selbst auf irgendeine Weise vom Klimawandel betroffen sind. Durch andere Hauptkategorien, welche später genauer beschrieben werden, wird dies noch deutlicher. Viele der Aufsätze wurden mit dieser Hauptkategorie be-gonnen und die Kinder und Jugendlichen stellten gleich am Anfang dar, dass sie Interesse am Thema haben und es ein Thema von sehr großer Bedeutung ist. Durch die Aufsätze wird das also nochmal deutlich und das Thema nicht nur aktuell wegen den Freitags-Demonstrationen ist.

Problembewusstsein

Nach Beginn der Auswertung der Kategorien, viel auf, dass sich mehrere Hauptkategorien zu der Kategorie Problembewusstsein zusammenfassen ließen. So wurden in einem weiteren Schritt die Hauptkategorien Leugnung, Ausreden, Umdenken, Solidarität und Ungleichheit zu Subkategorien ge-macht und dem Überbegriff Problembewusstsein untergeordnet.

Mit dieser Hauptkategorie soll gezeigt werden, dass die Kinder und Jugend-lichen ein Bewusstsein für das Thema Klimawandel entwickelt haben. Sie erkennen, dass Handeln notwendig ist und dass sie als junge Generation lernen müssen, wie sie damit umgehen. Sie erkennen also den Ernst der Lage und bringen das in ihren Aufsätzen zum Ausdruck. Durch Aussagen wie „Besonders für uns jungen Menschen ist es wichtig zu wissen, wie man am besten damit umgeht und die bereits entstandenen Probleme in den Griff bekommt. Und noch wichtiger: keine weiteren zu kreieren.“ oder „Ich glaube, dass es noch eine ganze Weile dauern wird bis wir etwas unterneh-men.“ wird deutlich, dass sie über das Wissen verfügen, dass ein Problem vorhanden ist. Durch diese Sätze wird deutlich, dass die Kinder und Ju-gendlichen sehr wohl wissen was der Klimawandle ist und welche Heraus-forderungen dieser mit sich bringt. Als ein Grund für das Problem wird auch sehr oft die Leugnung genannt. So beschreiben die TeilnehmerInnen oft, dass die Gesellschaft das Thema leugnet bzw. nicht mehr hören möchte.

Eine Schülerin schreibt zum Beispiel folgendes:

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„Klimawandel ist zwar ein Thema, das sehr häufig in allen möglichen Kreisen diskutiert wird, allerdings hört man leider viel zu oft, wie irre-levant es doch wäre und niemand mehr Lust hat darüber zu reden, da ja jeder über sonst nichts anderes mehr reden würde.“ (Lfnr. 1, Z 10-13)

Die Verfasserin bringt deutlich auf den Punkt wo die Leugnung der Men-schen zum Thema liegt und liefert auch gleich eine mögliche Erklärung für diese mit. Eine andere Schülerin thematisiert das Wegschauen der Men-schen und bringt so auch die Leugnung in Verbindung mit dem Klimawan-del. Die Schülerinnen sehen also die Leugnung der Menschen als Teil des Problems. Eine Schülerin bringt das gut auf den Punkt:

„Man sieht, dass es der Erde schlecht geht und die meisten Men-schen sehen einfach weg, als hätte der Klimawandel nie existiert.“

(Lfnr. 9, Z 3-5)

Aber die TeilnehmerInnen erkennen dies nicht nur bei den BürgerInnen, sondern zeigen auf, dass sie die Leugnung auch bei PolitikerInnen erken-nen. Eine Teilnehmerin beschreibt das Problem des Leugnens wie folgt:

„Ein großes Problem beim Thema Klimawandel ist, dass es immer noch Menschen gibt, sogar in hohen politischen Ämtern, die die Tat-sachen verharmlosen oder ganz leugnen.“ (Lfnr. 11, Z 1-3)

Die Kinder und Jugendlichen sehen das Leugnen aller Menschen, egal ob diese ein politisches Amt innehaben oder nicht. Dieses Phänomen zieht sich also durch alle Schichten und ist laut den TeilnehmerInnen sehr weit verbreitet.

Ein weiteres häufiges Phänomen, dass zum Nicht-Lösen des Klimawandels beiträgt, sind die Ausreden der Menschen. So leugnen diese das Thema zwar nicht ganz, suchen aber ständig nach Ausreden für ihr Nichts-Tun.

Eine Schülerin glaubt, dass viele Menschen keine Lust haben sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

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„Viele haben - denke ich - einfach keine Lust sich ernsthaft mit die-sem Thema auseinander zu setzen und den Ernst der Lage anzuer-kennen.“ (Lfnr. 1, Z 13-15)

Durch diese Ausrede verschleiern die Menschen den Ernst der Lage und können weitermachen wie bisher. Eine andere Schülerin sieht das Problem in der Schuldzuweisung. So benutzen viele Menschen die Ausrede, dass ihr Handeln alleine eh nichts bringt, solange die Anderen nicht mit machen.

Sie weisen also die Schuld von sich und suchen diese bei anderen. So len-ken sie von dem eigentlichen Problem des Nichts-Tuns ab und bleiben bei ihrem bisherigen Verhalten.

„Alle wissen über den Klimawandel, schieben es aber gerne auf die anderen. Im Sinne von, “Wenn ich jetzt anfange umweltfreundlicher zu leben, wird das eh nichts bringen!” (Lfnr. 18, Z 7-9)

Die Ausreden dienen also zum Verschleiern des Nichts-Tuns und lenken vom eigentlichen Problem ab. Die Kinder und Jugendlichen erkennen dies in ihren Aufsätzen und machen so auf die Problematik aufmerksam.

Ein weiterer Begriff, der zu dieser Hauptkategorie gefasst wird, ist das Um-denken. Die Kinder und Jugendlichen sehen hier eines der Probleme bei den Anreizen und Maßnahmen. So stellen sie fest, dass die Menschen nicht umdenken werden, wenn die günstigere oder einfachere Variante die nicht ökologische bleibt. Eine Schülerin erklärt dies passend:

„Niemand wird von sich aus auf billige Annehmlichkeiten verzichten (z.B. Kurzstreckenflüge innerhalb von Deutschland) wenn die um-weltfreundlichere Variante mehr kostet, länger dauert oder einfach im Moment unbequemer erscheint.“ (Lfnr. 11, Z 5-7)

Es müssen also Alternativen geschaffen werden, welche den Menschen Anreize liefern und das Umdenken in diesen Bereichen attraktiv machen.

Ein weiteres Problem, dass mit dem Umdenken der Menschen in Verbin-dung steht, ist die Flucht auf einen anderen Planeten. So ändern viele Men-schen nichts an ihren Handlungs- und Verhaltensweisen, weil es in Zukunft

106 vielleicht die Möglichkeit geben wird auf einen anderen Planeten auszuwan-dern. Erst wenn die Menschen verstehen, dass ihre Lebensweise das Prob-lem ist und sie auf lange Sicht alle Planeten zerstören, kann ein Umdenken in den Köpfen der Menschen stattfinden.

„Auswandern auf einen anderen ist keine Lösung, auch wenn viele geldige Menschen das so sehen. Das wäre nur ein trauriger Versuch dem selbst gemachten Schaden auszuweichen, im Endeffekt würde der Mensch mit der heutigen Denkweise aber jeden weiteren Planten auch zerstören.“ (Lfnr. 1, Z 19-23)

Mehrere TeilnehmerInnen sehen hier die Verantwortung der PolitikerInnen.

Sie sind der Meinung, dass die PolitikerInnen selbst als erstes umdenken müssen, da sie die Menschen sind, die am schnellsten etwas verändern können. So liegt in der Politik das Problem und die Hoffnung des Umden-kens zugleich.

„Es ist sehr schade, dass viele Politiker das noch nicht begriffen ha-ben, denn vor allen die sind die Leute, die so schnell so viel ändern könnten.“ (Lfnr. 1, Z 23-24)

Aber nicht nur ein Umdenken in der Politik muss stattfinden, sondern jeder Einzelne muss erkennen, dass er etwas für die Umwelt tun kann. Die Men-schen müssen weggehen von dem Denken ich allein bewirke eh nichts und hin zu dem Gedanken „ja ich selbst kann etwas für die Umwelt tun“. Wenn dieses Umdenken in den Köpfen der Menschen gelingt, kann etwas für die Umwelt getan werden. Ganz nach dem Motto Gemeinsam können wir das schaffen.

„Wenn ich jetzt anfange umweltfreundlicher zu leben, wird das eh nichts bringen!”. Wenn wir aber gemeinsam angefangen hätten et-was für die Umwelt zu tun, wäre schon längst ein deutlicher Unter-schied zu sehen.“ (Lfnr. 18, Z 9-11)

107 Außerdem müssen die Leute erkennen, wie wichtig ein Verzicht von Dingen für die Umwelt ist. Erst wenn das in der Routine der Menschen verankert ist, ist ein Umdenken in den Handlungs- und Verhaltensweisen erfolgreich.

„Als Haushalt kann jeder für sich selber etwas für das Klima tun, al-lerdings sind das bis jetzt viel zu wenige Leute, die bereit sind auf Sachen zu verzichten, "nur" um der Umwelt etwas gutes zu tun.“

(Lfnr. 1, Z 24-26)

Eine weitere Subkategorie, die an die des Umdenkens anschließt, ist die Solidarität. So müssen alle Menschen, wie oben bereits erwähnt, zusam-menhalten und an einem Strang ziehen. Erst wenn alle Generationen dies erkennen und solidarisch denken, kann ein Wandel des Problems stattfin-den. Sehr viele der TeilnehmerInnen schreiben dies in ihren Aufsätzen und plädieren für mehr Solidarität zwischen den Generationen. Außerdem for-dern sie ein zukunftsorientiertes Handeln und Denken, welches nachfolgen-den Generationen ein sicheres Leben ermöglicht.

„Für die Zukunft wünsche ich mir jedoch, dass der Menschheit klar wird, dass es wichtig ist unsere Nachfahren in einer behüteten Um-gebung aufwachsen zu lassen.“ (Lfnr. 2, Z 5-7)

Die SchülerInnen sehen also das Problem im egoistischen Verhalten man-cher Generationen, nur wenn mehr Solidarität gewährleistet wird, kann das eigentliche Problem des Klimawandels angegangen werden.

Ein letztes Problem welches mehr in das Bewusstsein der Menschen drin-gen muss, ist die Ungleichheit. So stellen viele der Kinder und Judrin-gendlichen fest, dass es immer noch kein Gleichgewicht zwischen den Generationen gibt. So haben Handlungen der älteren Generationen vor allem Auswirkun-gen auf das zukünftige Leben der junAuswirkun-gen Generationen. Wird nun eine schlechte Entscheidung getroffen oder nichts für das Klima getan, spüren die Auswirkungen erst andere. Die Erwachsenen entscheiden, „Aber wir Kinder müssen dann wegen ihre blödsin[s] leiden“ (Lfnr. 8, Z 6-7). Es wird deutlich, dass ein Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen

108 Generationen herrscht und dass dies zu einem weiteren Problem führt. Eine andere Schülerin sieht in folgender Thematik eine Ungleichheit:

„Genau das ist aber ein großes Problem, da in der Politik eben keine bzw. kaum jüngere und aufgeschlossene Menschen Einfluss haben.“

(Lfnr. 20, Z 4-5)

Dadurch, dass eher ältere Menschen eine höhere Position in der Politik in-nehaben, kann es zu keiner Gleichstellung der Generationen kommen. Es entscheiden nämlich immer noch Menschen über die Zukunft und die Maß-nahmen, die vielleicht die Auswirkungen ihrer Entscheidungen gar nicht mehr mitbekommen. Die SchülerInnen sehen hier eine deutliche Ungleich-heit und fordern mehr Mitspracherecht für ihre Generation.

Diese Hauptkategorie zeigt, dass es durch den Klimawandel zu vielen Prob-lemen innerhalb der Gesellschaft kommt. Die Kinder und Jugendlichen zei-gen diese Probleme auf, da erst wenn die Menschen ein Bewusstsein für diese entwickeln, die eigentliche Problematik des Klimawandels gelöst wer-den kann. Die Kinder und Jugendlichen zeigen durch ihre Aufsätze, dass sie ein Problembewusstsein in Bezug auf den Klimawandel entwickelt ha-ben.

Emotionen

Unter diesem Überbegriff werden vier Hauptkategorien zusammengefasst, welche alle etwas mit dem Erleben der Kinder und Jugendlichen zu tun ha-ben. Erlebt der Mensch etwas, steht er also in Beziehung mit einer Situation oder einem Ereignis, kann dies verschiedene Emotionen hervorrufen. Auch beim Klimawandel stehen die Menschen mit dem Thema in einer Interkation und es werden verschiedenste Emotionen frei. Die Aufsätze der SchülerIn-nen wurden daher auf EmotioSchülerIn-nen analysiert, da so das Erleben und die Be-ziehung zum Thema nachvollziehbarer wird. Da bei der Aufgabenstellung schon nach Angst, Wunsch und Ärger gefragt wurde, wurde in allen Aufsät-zen nach diesen Emotionen gesucht. Es wurde aber auch bei der Kategori-sierung darauf geachtet, ob noch weitere Emotionen in den Aufsätzen zu

109 finden waren. Es fiel auf, dass neben dem Wunsch sehr viele Kinder und Jugendliche auch von der Hoffnung sprachen. Der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer trifft in seinem Werk „Die Welt als Wille und Vorstel-lung“ die folgende Aussage über Hoffnung und Wunsch: „Jeder Wunsch stirbt bald, wenn keine Hoffnung ihm Nahrung gibt.“ (Schopenhauer 2007) Nach dieser Äußerung braucht der Mensch Hoffnung, damit seine Wünsche weiter existieren können. Schopenhauer unternimmt hier eine sinnvolle Un-terscheidung zwischen Hoffnung und Wunsch. Deswegen wurde eine wei-tere Hauptkategorie Hoffnung gebildet, da so nochmal deutlicher gemacht werden soll, ob die Kinder und Jugendlichen an ihren Werten festhalten o-der ob sie sehr negativ in die Zukunft schauen.

Unter dem Überbegriff bzw. der Hauptkategorie Emotionen werden also vier Subkategorien Wunsch, Angst, Hoffnung und Ärger/Wut zusammengefasst.

Durch die Kategorien wird verdeutlichen was die Kinder und Jugendlichen in Bezug auf den Klimawandel fühlen und was sie bewegt. Die Emotionen werden im Folgenden nacheinander genauer erklärt und mit Beispielen aus den Aufsätzen verdeutlicht.

Die erste Subkategorie, die betrachtet werden soll, ist der Wunsch. Da in der Aufgabenstellung nach den Wünschen der Kinder und Jugendlichen zum Thema Klimawandel gefragt wurde, findet sich diese Kategorie in allen Aufsätzen wieder. Außerdem wurde hier zusätzlich die elfte Frage des Frag-bogens mit einbezogen. Wie die SchülerInnen ihre Wünsche zum Ausdruck bringen ist gang unterschiedlich, einige listen ihre Wünsche mit Stichpunk-ten auf, wieder andere bauen ihre Wünsche in ihren Fließtext ein. Viele der SchülerInnen wünschen sich, dass andere Kinder und Jugendlichen in ihrer Generation ein besseres Risikobewusstsein entwickeln.

„Ich würde mir sehr wünschen, dass allen jungen Menschen ein Licht auf gehen würde und sie endlich begreifen, dass so weiter machen wie im Moment keine Option mehr ist.“ (Lfnr. 1, Z 9-10)

Aber nicht nur die jüngere Generation muss etwas verändern, sondern alle Menschen müssen erkennen, wie wichtig es ist etwas zu verändern. Es

110 muss ein Problembewusstsein entwickelt werden, wie es die TeilnehmerIn-nen in ihren Aufsätzen schon beweisen. Dieser Wunsch wird bei vielen der Aufsätze sehr deutlich.

„Ich wünsche mir einfach, dass unsere Zukunft endlich ernst genom-men wird und wir keine Angst mehr darum haben müssen.“ (Lfnr. 1, Z 35-36)

Ein weiteres Anliegen, das die TeilnehmerInnen in ihren Aufsätzen verdeut-lichen, ist ein Zukunftsdenken für die Nachkommen.

„Ich wünsche mir aber für die nachfolgenden Generationen, dass wir das Problem in Ordnung bringen und auch z. B. Meine Kinder in einer genauso schönen Welt leben wie ich das tat/tue.“ (Lfnr. 3, Z 7-10)

Die Kinder und Jugendlichen wünschen sich, dass alle erkennen, wie wich-tig Handlungen heute für die Zukunft von morgen sind. Die TeilnehmerInnen sehen hier die Politik wieder in Zugzwang und verlangen von dieser, dass sie einen Wandel anstreben.

„Dass mehr Politiker sich mit dem Klimawandel beschäftigen oder darauf aufmerksam gemacht werden und dann ebenfalls dazu bei-tragen den Klimawandel zu verlangsamen.“ (Lfnr. 6, Z 12-14)

Aber nicht nur die Politiker werden aufgefordert zu handeln, sondern alle Menschen sollen zusammen nach Lösungen suchen.

„Ich habe den Wunsch, dass mehr Menschen dieses Thema ernst-nehmen, damit gemeinsame Lösungen gefunden werden können.“

(Lfnr. 12, Z 4-8)

„Ich wünsche mir ein Team. Eine große Familie, die ihre Heimat (die Erde) schützt und pflegt.“ (Lfnr. 18, Z 11)

Andere wiederrum wünschen sich im Allgemeinen, dass etwas gegen den Klimawandel unternommen wird. Sie adressieren diesen Wunsch nicht an eine bestimmte Gruppe bzw. fokussieren nur diese, sondern beziehen ihren Wunsch auf alle.

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„Mein Wunsch ist es, dass die Erde nicht mehr erwärmt wird und das wir weiterhin das echte Sommer, Winter, Herbst, Frühling haben.“

(Lfnr. 8, Z 7-8)

Es werden auch konkrete Schritte genannt, die helfen sollen, die Wünsche umzusetzen. So fordern einige von allen Menschen das Große und Ganze im Blick zu haben und langfristig zu denken. Einige nennen aber auch kon-krete Handlungswünsche.

„Ich würde mir wünschen, dass es keine Tierquälerei mehr gibt und keine Lebensmittel Verschwendung.“ (Lfnr. 14, Z 13-14)

Die Kinder und Jugendlichen wünschen sich, dass Handlungen verglichen werden und die Menschen erkennen, welche schlechten Folgen ihr Handeln auch haben kann.

„Ich würde mir wünschen, dass jeder über seinen Schatten springt und das tut, was für alle langfristig am besten ist. Jetzt auf eine große Flugreise zu verzichten, nicht so viel Auto zu fahren und regionale und saisonale Produkte zu kaufen, ist nichts, verglichen mit den Aus-wirkungen, die der Klimawandel noch haben wird.“ (Lfnr. 11, Z 15-18)

Einige SchülerInnen formulieren ihre Wünsche mit Stichpunkten und ord-nen diese bestimmten Bereichen im Leben zu. So wünschen sich viele der Kinder und Jugendlichen Veränderungen, die den Konsum und die Hand-lungen der Menschen betreffen. Sie fordern, dass die Menschen zu einem umweltfreundlichen Leben wechseln.

„Weniger mit dem Auto sondern mehr mit der Bahn fahren. Nur ab und zu fliegen. Öfter das Fahrrad benutzen (das ist für kleine Ein-käufe gut). Jeder sollte Müll richtig trennen, vermeiden und nie in Wald, Wiese, Bach/Fluss werfen.“ (Lfnr. 16, Z 1-16)

Zusammenfassend wünschen sich die TeilnehmerInnen also ein

Zusammenfassend wünschen sich die TeilnehmerInnen also ein