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Überblick über die nicht-signifikanten Kovariaten

2.3 Diagnosen

3.1.9 Überblick über die nicht-signifikanten Kovariaten

Die nicht-signifikanten Kovariaten stellen den Abschluss dieses Kapitels dar. Sie werden im Hinblick auf ihre Gesamthäufigkeit und ihren Themen-Bezug beschrieben. Soweit möglich wird die Nicht-Signifikanz entsprechend interpretiert und bewertet, die relevanten Werte werden dargestellt.

3.1.9.1 Individuelle Kovariaten 3.1.9.1.1 Geschlecht

Die Kovariate Geschlecht ist nicht signifikant, weil das chi2 klein und p daher <0,05 war (chi2=0,62; df=4; p=>0,05). Die Tatsache, dass hier keine Signifikanzen gefunden werden konnten, bestätigt die Annahme, dass sich die Geschlechter hinsichtlich der Wahrscheinlich-keit, eine bestimmte Diagnose zu erhalten, nicht unterscheiden. Allgemein bestätigt hat sich die empirisch bekannte Tatsache, dass Jungen häufiger von Sprachstörungen betroffen sind, als Mädchen. Die Geschlechter unterscheiden sich jedoch nicht hinsichtlich ihrer Zuordnung zu einer bestimmten Diagnose-Klasse.

3.1.9.1.2 Medizinische Probleme

Medizinische Probleme wurden, soweit in den Akten ersichtlich, in zwei Items erfasst. Einige Kinder hatten mehr als ein medizinisches Problem. Erfasst wurde Allergien, prä- oder perina-tale Beeinträchtigungen des Gehirns, sowie Verhaltensauffälligkeiten. Im Hinblick auf die Diagnosenklassen konnten hier keine Besonderheiten gefunden werden. Die Kovariate me-dizinische Probleme mit ihren Ausprägungen (0=ohne meme-dizinische Probleme, 1=POS ADS ADHS, 2=Epilepsie, 3=Diabetes, 4=Gehirnsymptomatiken) war nicht signifikant (chi2=14,32;

df=8; p=>0,05). Aufgrund dieser Ergebnisse und der Tatsache, dass die zweite Variable zu-sätzliche medizinische Probleme noch geringere Häufigkeiten bei mehreren Merkmalen auf-weist, wurde auf den Einbezug dieser Variablen als Kovariate verzichtet.

3.1.9.1.3 Weitere Mitverursachende Behinderungen

Zwei Ausprägungen dieses Items sind schon in die LCA eingeflossen: Probleme mit der zentral auditiven Wahrnehmung und Probleme in der Sprachmotorik. Dies unter anderem, weil es sich dabei um die Ausprägungen mit der grössten Häufigkeit handelt. Des Weiteren wurden hier noch andere Probleme erfasst, die sich jedoch alle als nicht signifikant erwiesen haben:

 Probleme mit anderen motorischen Bereichen (5,7%), (chi2=0,80; df=2; p=>0,05)

 Probleme mit der Affektivität (5%) (chi2=1,13; df=2; p=>0,05)

 Probleme im sozialen Umfeld (5,5%), (chi2=1,34; df=2; p=>0,05)

 Probleme in anderen Wahrnehmungsbereichen (3,9%) (chi2=0,37; df=2 ; p=>0,05)

 und Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (1,5%). Hier waren zudem die erwarteten Häufig-keiten einiger Zellen zu gering, um das sogenannte Pearson-chi2 gegen die asympto-tische CHI-Quadrat-Verteilung testen zu können (1 Wert <1; mehr als 1/5 der Werte <

5; chi2=1,34; df=2; p=>0,05).

3.1.9.1.4 Hörprobleme

Einige der Kinder hatten Probleme beim Hören und diese wurden in irgendeiner Form in der Akte ersichtlich (7,2%). Diese Kovariate wurde nicht signifikant, weil das chi2 zu klein war (chi2=0,55; df=2; p=>0,05). Eine Gehörprüfung erfolgte in 28% der Fälle, aber auch hier konnte keine Signifikanz nachgewiesen werden (chi2=1,4; df=2; p=>0,05). 5% der untersuch-ten Kinder haben eine Hörgeräteanpassung erhaluntersuch-ten, d.h. sie haben ein Hörgerät getragen.

Auch hier gibt es keine signifikanten Zusammenhänge (chi2=1,67; df=2; p=>0,05).

Vergleicht man die das Hören betreffenden Items so ist folgendes festzustellen. Bei 7,2%

wurde explizit ein Hörproblem in der Akte verzeichnet, mindestens 5% tragen ein Hörgerät, aber bei 28% wurde die Hörfähigkeit überprüft. Dies könnte ein Hinweis auf Kinder sein, die obwohl Sie nach physikalischen Maßstäben gut hören, Probleme bei der auditiven Wahr-nehmung und Verarbeitung haben, bzw. dass es diesbezügliche Vermutungen gab und in der Folge die Überprüfung der Hörfähigkeit durchgeführt wurde (vgl. 2.3.3.13).

3.1.9.1.5 Sämtliche Gutachten

Im Laufe einer Sprachheilschulbiografie wurden unter Umständen aufgrund irgendwelcher Verhaltensauffälligkeiten oder nicht erklärbarer Schulschwierigkeiten Gutachten erstellt. Die-se wurden, je nachdem worin die Probleme des Kindes lagen, von folgenden Personenkrei-sen durchgeführt:

 EineR NeuropädiaterIn (19,9%), (chi2=1,06; df=2; p=>0,05)

 EineR PsychologIn (21,9%) (chi2=4,7; df=2; p=>0,05)

 und dem Sozialpsychologischen Dienst (SPD) (63,3% ein Gutachten, 3.3% mehrere Gutachten / chi2=6,85; df=4; p=>0,05). Der SPD testet und bewertet Kinder im Hin-blick auf ihre weitere Beschulung. Obwohl die Häufigkeiten im Vergleich mit den

an-deren Items doch relativ hoch sind, konnten auch hier keine signifikanten Zusam-menhänge gefunden werden.

 Bei 259 Kindern wurde die Intelligenz getestet. 33 davon wurden als lernbehindert eingestuft, allen anderen wurde eine normale Intelligenz zugeschrieben. Auch hier gibt es keine Zusammenhänge mit den Diagnoseklassen (chi2=5,75; df=4; p=>0,05).

Ob und welche Gutachten erstellt wurden, hat keine erkennbaren Zusammenhänge mit den Diagnoseklassen.

3.1.9.1.6 Sämtliche Therapien

Sofern notwendig erhielten die Kinder neben der obligaten Logopädie noch folgende Thera-pien:

 Ergotherapie (8,5%) (chi2=2,94; df=2; p=>0,05)

 Physiotherapie (17,5%) (chi2=2,08; df=2; p=>0,05)

 Psychotherapie (14,9%) (chi2=4,81; df=2; p=>0,05)

Auch hier konnten keine signifikanten Gemeinsamkeiten mit den Diagnoseklassen gefunden werden. Das bedeutet, dass der Therapiebedarf höchst individuell ist und nichts mit der je-weiligen Diagnosekombination und den berechneten Diagnoseklassen zu tun hat.

3.1.9.2 Familienspezifische Kovariaten

3.1.9.2.1 Berufe der Eltern

Vergröberungen wären zwar möglich gewesen, hätten aber das Berufsprofil verwässert bzw.

dessen Aussagekraft deutlich verschlechtert. Außerdem wurde mit den familienspezifischen Items eine eigene LCA berechnet (vgl. Kapitel 3.2).

 Die Kovariate Beruf Mutter58 kann nicht getestet werden, weil die Bedingungen für die Zellbesetzung nicht zutreffen (2 Werte <1, 6 Werte <5 / chi2=13,17; df=18; p=>0,05).

Vergröberungsversuche durch Zusammenlegen inhaltlich naher Kategorien haben sich auch als nicht signifikant erwiesen, wobei die Zellenbesetzungen dann ausrei-chend war.

58 Falls die Eltern auf dem Aufnahmeformular Hausfrau als Beruf der Mutter angegeben hat, gibt es keine weiteren Informationen darüber, ob die Mutter einen Beruf erlernt hat und falls ja welchen.

 Die Variable Beruf Vater konnte ebenso aufgrund der geringen Zellenbesetzungen nicht getestet werden (2 Werte <1, 7 Werte <5 / chi2=12,17; df=16; p=>0,05). Auch hier hat eine Vergröberung keine Ergebnisse gebracht, die Zellenbesetzungen waren immer noch nicht ausreichend. Von weiteren Vergröberungen wurde im Hinblick auf sinnvolle inhaltliche Kategorien abgesehen.

3.1.9.2.2 Familienstand

Unter der Annahme, dass das Umfeld, die pädagogische Qualität und Kompetenz der Eltern etc. einen Einfluss auf die Sprachfähigkeiten und die Sprechfreude eines Kindes haben, wurde der Familienstand als Kovariate beigezogen. Es hat sich gezeigt, dass hier keine sig-nifikanten Zusammenhänge vorliegen, die Zellenbesetzungen sind nicht ausreichend groß, Vergröberungen inhaltlich nicht begründbar. In der Familien-LCA wird diese Variable in einer vergröberten Form verwendet (vgl. 3.2.2.5). Dabei wurden die von der Häufigkeit her kleinen Items zusammengefasst. Im vorliegenden Fall war dies nicht möglich, da schon die Feldbe-setzung bei der Ausprägung „geschieden“ (8,1%) eine zu geringe Zellbesetzung aufwies.

Der letzte notwendige Vergröberungsschritt hätte dazu geführt, dass nur noch zwischen ver-heirateten und nicht verver-heirateten Elternpaaren unterschieden würde. Auf diese Vergröbe-rung und den gleichzeitig damit einhergehenden Informationsverlust wurde verzichtet. Der Familienstand der Eltern hat deshalb keinen Einfluss, der sich auf Ebene der Diagnose-Klassen niederschlagen würde.

3.1.9.2.3 Familiensituation

In den Akten konnten auch Informationen zur Familiensituation gefunden werden. Dabei wurden die in den Akten verwendeten Begriffe wie „Schwieriges Milieu“ oder „Scheidungs-probleme“ übernommen.

Familiensituation Häufigkeit Prozent Kumulierte Prozente

keine weiteren Angaben zur Familie 388 84,9 84,9

problematisch 51 11,2 96,1

schwieriges Milieu 8 1,8 97,8

Eltern überfordert 9 2,0 99,8

Scheidungsprobleme 1 ,2 100,0

Gesamt 457 100,0

Tabelle 8: Familiensituation, Gesamthäufigkeiten

Angesichts der geringen Häufigkeiten der einzelnen Ausprägungen ist es nicht verwunder-lich, dass hier keine Signifikanzen gefunden werden konnten. Die gefundenen

Diagnose-klassen stehen also in keinem statistischen Zusammenhang mit problematischen Familien-verhältnissen. Schon allein aufgrund der Zellbesetzungen (4 Werte <1) sind hier keine CHI-Quadrat-Tests möglich.

3.1.9.2.4 Elterliche Gewalt

Aus verwaltungstechnischen Gründen wurde auf den Anmeldebögen auch erfasst, wer die elterliche Gewalt innehat. Diese Information ist jedoch im Zusammenhang mit den Diagno-seklassen zum einen wenig aussagekräftig, zum anderen nicht signifikant (chi2=10,47; df=10; p=>0,05) und grundsätzlich eher historisch zu bewerten. Im Untersuchungszeitraum wird die elterliche Gewalt von der Mehrzahl der Eltern (55,4%) gemeinsam ausgeübt. In nur 2% der Fälle wurde eine Vormundschaft ausgeübt (d.h. die elterliche Gewalt lag nicht mehr bei den Eltern). In 12% der Fälle übte die Mutter diese aus, in 14.2% der Vater. Zwar muss der oder diejenige, die die elterliche Gewalt ausübt, über das Kindeswohl entscheiden (z.B. auch ob ein bestimmtes Gutachten erstellt werden darf), andererseits wirkt sich die elterliche Gewalt sonst nur im Austrittsfall aus, und zwar genau dann, wenn die Eltern beschliessen, das Kind gegen die Empfehlung der SHS an eine Regelschule zurück zu bringen.

3.1.9.2.5 Geschwister

3.1.9.2.5.1 Geschwisteranzahl

Angesichts der Tatsache, dass einige Autoren (vgl. z.B. Grohnfeldt, 1999, Klicpera et.al., 2007) auf Häufungen von Sprachproblemen oder Dyslexien bei Familien mit mehreren Ge-schwistern hinweisen, wurde das Item Anzahl der Geschwister als Kovariate eingebunden.

Dabei wurde folgende Vergröberung vorgenommen: 4 und mehr als 4 Geschwister wurden in einer Gruppe zusammengefasst. Allerdings ist auch die vergröberte Variante aufgrund des kleinen CHI-Quadrat-Wertes nicht signifikant (chi2=3,85; df=8; p=>0,05).

3.1.9.2.5.2 Geschwisterreihenfolge

Basierend auf den Informationen über die Geschwister (Jahrgang) wurde die Geschwister-reihenfolge ermittelt. Es ist einzuräumen, dass sich diese Reihenfolge möglicherweise im Laufe der Zeit noch geändert hat (weitere Geschwister nach Anmeldung bzw. Austritt des jeweiligen Kindes). Obwohl Klicpera et. al. darauf hinweisen, dass je später die Kinder in der Geschwisterreihenfolge einzuordnen sind, häufiger Dyslexien auftreten, konnte hier keine Signifikanz gefunden werden (vgl. Klicpera et. al. 2007, S. 186). Dies ist angesichts der

Tat-sache, dass die Latent Class Analyse eine eindeutige Dyslexiegruppe ausgewiesen hat, er-staunlich (chi2=8,87; df=8; p=>0,05).

Im Gegensatz dazu hat sich allerdings die Variable „Geschwister an der SHS“ als signifikant erwiesen, wenngleich hier die grösste Häufung in der SSES-Gruppe gefunden wurde und die Dyslexie-Gruppe deutlich weniger häufig und in einer vergleichbaren Häufigkeit wie die Re-defluss-Gruppe vertreten ist. (vgl. 3.1.8.2.1)

3.1.9.2.5.3 Geschwister mit Sprachproblemen.

Es besteht die Annahme, dass Sprachprobleme auch eine genetische Ursache haben, d.h.

dass in Familien, in denen schon Sprachprobleme aufgetaucht sind, eine erhöhte Vulnerabili-tät für Sprachprobleme besteht. Diese Tatsache zeigt sich auf den ersten Blick auch anhand der Anzahl der Kinder, die gleichzeitig ein oder mehrere Geschwister an der Sprachheilschu-le hatten (14,9%). AlSprachheilschu-lerdings sind diese Zusammenhänge auf Ebene der Diagnose-Klassen nicht signifikant (chi2=2,58; df=4; p=>0,05). Die Variable wurde aus zwei getrennten Variab-len (für das erste und zweite Geschwister) zusammengefasst (0=keine Geschwister mit Sprachproblemen, 1=1 Geschwister mit Sprachproblemen, 2=2 Geschwister mit Sprachprob-lemen).

3.1.9.3 Auf die Schulbiografie bezogene Kovariaten

3.1.9.3.1 Alter bei Schuleintritt

Eine erste Berechnung mit allen Ausprägungen der Variable Alter bei Schuleintritt konnte nicht weitergeführt werden, weil die Bedingungen für die Matrix der erwarteten Häufigkeiten nicht erfüllt waren.

Angesichts der vielen Ausprägungen der Variable Alter bei Schuleintritt und der Tatsache, dass gerade im fortgeschrittenen Alter eher weniger Kinder an der SHS eintraten, wurden Kinder, die beim Eintrittsalter älter als 13 waren sowie alle die 6 und jünger waren, in jeweils einer Gruppe zusammengefasst. Im Folgenden eine Darstellung der ursprünglichen Vertei-lung, die zusammengefassten Kategorien sind farblich gekennzeichnet.

Alter beim

Schulein-tritt Häufigkeit Prozent Kumulierte Prozente

4 2 0,4 0,4

5 20 4,4 4,8

6 41 9,0 13,8

7 128 28,0 41,8

8 55 12,0 53,8

9 69 15,1 68,9

10 40 8,8 77,7

11 35 7,7 85,3

12 34 7,4 92,8

13 15 3,3 96,1

14 11 2,4 98,5

15 3 0,7 99,1

16 4 0,9 100,0

Gesamt 457 100,0

Tabelle 9: Familien-LCA, Nicht signifikante Variable Alter bei Schuleintritt, alle Ausprägungen

Von weiteren Vergröberungen (abgesehen von der oben geschilderten) wurde abgesehen, da sonst jegliche Trennschärfe verloren gegangen wäre. Das Eintrittsalter weist also keine Zusammenhänge mit den Diagnosegruppen auf. Signifikant war allerdings das ähnlich gela-gerte Item „Eintrittsklasse“ (vgl. 3.1.8.3.2), das eine Vergröberung auf Ebene von Schulstu-fen darstellt.

3.1.9.3.2 Aufenthaltsdauer

Die durchschnittlich 3-jährige Aufenthaltsdauer weist keine statistisch erkennbaren Zusam-menhänge mit den Diagnoseklassen auf, die Kovariate konnte nicht weiter berechnet werden weil schon bei der Matrix der empirischen Wahrscheinlichkeiten die Bedingungen nicht erfüllt waren (1 Wert <1, 6 Werte <5). Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Diagnoseklasse scheint sich nicht auf die Aufenthaltsdauer auszuwirken. Die folgende Tabelle zeigt die Vari-able Aufenthaltsdauer mit allen Ausprägungen.

Aufenthaltsdauer

Jahre Häufigkeit Prozent Kumulierte Prozente

0 7 1,5 1,5

1 68 14,9 16,4

2 150 32,8 49,2

3 83 18,2 67,4

4 57 12,5 79,9

5 33 7,2 87,1

6 22 4,8 91,9

7 18 3,9 95,8

8 und mehr Jahre 19 4,2 100,0

Gesamt 457 100,0

Tabelle 10: Familien-LCA, nicht signifikante Kovariate Aufenthaltsdauer, alle Ausprägungen

Da die Daten weit streuen und gerade in den Anfangs- und Endbereichen interessant sind (Frühförderung und Langzeitaufenthalter) wurde auf eine weitere Vergröberung verzichtet.

Die Hypothese „je früher desto besser“, die davon ausgeht, dass bei frühem Therapiebeginn auch ein relativ früher Therapieerfolg zu erwarten ist, konnte also nicht in Kombination mit den Diagnose-Gruppen überprüft werden.

3.1.9.3.3 Austritt in welche Institution

Das Gros der Kinder tritt, den Vorgaben und Wünschen der Sprachheilschule entsprechend, nach durchschnittlich 3 Jahren wieder in eine Regelschule ein. Die anderen Austrittsvarian-ten sind jedoch so breit gestreut und inhaltlich schlecht miteinander kombinierbar, dass hier keine sinnvollen und begründbaren Zusammenlegungen vorgenommen werden konnten. Die Berechnung wurde aufgrund der Tatsache, dass die Bedingungen für die Matrix der empiri-schen Wahrscheinlichkeiten nicht erfüllt war (alle Ausprägungen: 13 Werte <5), nicht fortge-führt. Die folgende Tabelle zeigt die Austrittsvarianten auf, die auch in der Schul-LCA in leicht vergröberter Form (vgl. 3.3.3.1) verwendet wurden.

Austritt in welche Schule Häufigkeit Prozent Kumulierte Prozente

fehlende Angaben 27 5,9 5,9

Regelklasse 306 67,0 72,9

Berufslehre 24 5,3 78,1

berufsvorbereitende Schulen 11 2,4 80,5

Anlehre 5 1,1 81,6

andere SHS / Gehörlosenschule 6 1,3 82,9

Kleinklasse 37 8,1 91,0

Sonderschule 31 6,8 97,8

Sekundarschule 5 1,1 98,9

Privatschule 5 1,1 100,0

Gesamt 457 100,0

Tabelle 11: Schulaustritt in welche Schule, Gesamthäufigkeiten

3.1.9.3.4 Austrittsgrund und Austrittsbemerkung

Auch auf Ebene des Austrittsgrundes, der auf den Austrittspapieren verzeichnet wurde, konnten keine signifikanten Zusammenhänge gefunden werden. Dies zum einen, weil es viele Ausprägungen gibt und andererseits die Ausprägung „gute schulische Leistungen, sprachliche Fortschritte“ so häufig vergeben wurde (51%), dass sie kaum Aussagekraft hat.

Die Berechnung wurde nicht weitergeführt, weil in der Matrix der erwarteten Häufigkeiten 6 Werte <1 waren und somit die Bedingungen nicht erfüllt wurden.

Austrittsgrund Häufigkeit Prozent Kumulierte Prozente

keine Angaben, nicht mehr erschienen 3 0,7 0,7

Ausschluss, Weisung der Vormundschaft 3 0,7 1,3

Heimweh, Umzug der Eltern 20 4,4 5,7

Wechsel an Sonderschule, Einzelbetreuung, keine weiteren Fortschritte, Anforderungen an SHS zu hoch

45 9,8 15,5

Wechsel an andere SHS 2 0,4 16,0

Wunsch der Eltern 67 14,7 30,6

Schulpflicht erfüllt, Werkjahr 53 11,6 42,2

noch vorhandene Schwächen, Teilreststörung 31 6,8 49,0

gute schulische Leistungen, sprachliche Fort-schritte

233 51,0 100,0

Gesamt 457 100,0

Tabelle 12: Austrittsgrund, Gesamthäufigkeiten

Ähnlich breit gestreut sind auch die Austrittsbemerkungen. Auch hier konnten keine Zusam-menhänge hergestellt werden, die Bedingungen für die Zellenbesetzung der erwarteten Häu-figkeiten waren nicht erfüllt (6 Werte <1). Einerseits gibt es in 44,6% der Fälle keine Aus-trittsbemerkung, andererseits gibt es zu viele Ausprägungen, die inhaltlich nicht

zusammen-gelegt werden, d.h. auf Vergröberungsmaßnahmen wurde verzichtet. Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Varianten auf.

Austrittsgrund Bemerkung Häufigkeit Prozent Kumulierte Prozente

fehlende Angaben 204 44,6 44,6

Nähe zum Wohnort, Umzug, Wechsel während des Schuljahres

23 5,0 49,7

gegen Empfehlung der SHS, des SPD 27 5,9 55,6

Lernbehinderung braucht intensive Einzelförderung 17 3,7 59,3

Rest-Symptome 27 5,9 65,2

ausländische gefärbte Sprache, Restsymptome, die auf Zweisprachigkeit zurückzuführen sind

41 9,0 74,2

an der SHS unterfordert 4 0,9 75,1

Wechsel auf Empfehlung der Lehrer / der Logopä-din

77 16,8 91,9

in Absprache / auf Empfehlung des SPD 37 8,1 100,0

Gesamt 457 100,0

Tabelle 13: Austrittsbemerkung, Gesamthäufigkeiten

3.1.9.3.5 Therapieempfehlung nach Austritt.

Auf den Austrittspapieren wurde, falls die Schule das für notwendig erachtet hatte, eine Emp-fehlung für Logopädie, Legasthenie-Therapie, Hausaufgabenhilfe oder Deutsch für Fremd-sprachige usw. gegeben. Die folgende Tabelle zeigt, dass hier zu viele Varianten vorliegen, die sich zudem auch nur schlecht zusammenlegen, d.h. vergröbern lassen. Die Kovariate mit allen Ausprägungen war aufgrund der zu kleinen Zellenbesetzungen (2 Werte <1) nicht signi-fikant. Die folgende Tabelle informiert über die verschiedenen Ausprägungen der Variable.

Therapieempfehlung nach Austritt Häufigkeit Prozent Kumulierte Prozente

keine Angaben 163 35,7 35,7

keine ambulante Sprachtherapie notwendig 39 8,5 44,2

andere Therapien: Psycho-, Ergotherapie, motori-sche Therapie

12 2,6 46,8

Stützunterricht, Nachhilfe, Hausaufgabenhilfe 32 7,0 53,8

Deutsch für Fremdsprachige 6 1,3 55,1

Dyskalkulietherapie 4 0,9 56,0

Ambulante Logopädie 140 30,6 86,7

ambulante Legasthenietherapie 43 9,4 96,1

Therapie nach Einschätzung der Logopädin oder des Klassenlehrers

18 3,9 100,0

Gesamt 457 100,0

Tabelle 14: Therapieempfehlung nach Austritt, Gesamthäufigkeiten