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Archiv "ALLGEMEINÄRZTE: Gleiches Maß für alle" (22.11.1979)

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Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Juristen abzusichern, beteiligt ist, zeigt u. a. im gesamten Sozialbud- get ein Wachstum der Ausgaben von 130 Mrd. 1967 auf 354 Mrd. 1977.

Niemand kann ernsthaft behaupten, daß Gesetze, die sich der Behinder- ten und Sozialschwachen anneh- men und eine Angleichung an europäische Verhältnisse darstellen, schlecht sind. Niemand kann ernst- haft die Abschaffung solcher Geset- ze fordern, nur weil sie mißbraucht werden und ihre Praktizierung be- wußt oder unbewußt ohne Beach- tung des Leistungsvermögens der Gesellschaft erfolgt und damit die- ses gefährdet. Schließlich handelt es sich um Rahmengesetze, deren Aus- wirkungen davon abhängen, wie wir sie handhaben.

Der Arzt ist täglich vor die Aufgabe gestellt, die Wünsche des einzelnen mit den Möglichkeiten der Gemein- schaft in Einklang zu bringen, dabei aber auch die erforderlichen vor- beugenden und heilenden Maßnah- men sicherzustellen. Das allein nur kann für ihn der Maßstab für den Wert seiner Aussage sein, kann ihn aber nicht von der Verpflichtung entbinden, Maßstäbe zu setzen. Um dieser Verpflichtung gerecht werden zu können, bedarf es neben einem fundierten ärztlichen Wissen und der Hinwendung zum Menschen auch der Kenntnis der Fundamente unserer Sozialen Sicherung und ei- nes gesellschaftspolitischen Verant- wortungsbewußtseins.

Bei der Schlüsselstellung, die der Arzt in der Sozialen Sicherung der Bundesrepublik einnimmt, sollte be- reits in der Ausbildung zum Arzt, nicht nur aus ethischen Gründen — die Gesinnung, aus der die Hand- lung hervorgeht, und die Wirkung, die sie erzeugt — sondern auch aus standespolitischer Sicht der gesell- schaftspolitischen Gewissensbil- dung die gleiche Bedeutung beige- messen werden wie dem ärztlichen Fachwissen.

Dr. med. Georg Kirschbaum Arbeitsmedizin

Tabothof 37 5100 Aachen

ALLGEMEINÄRZTE

Der Verfasser ist der Auffassung, Allge- meinärzte seien gegenüber anderen Arztgruppen im Nachteil.

Gleiches Maß für alle

... Die Allgemein-praktischen Ärzte sind benachteiligt, darüber besteht kein Irrtum, desgleichen besteht ein Irrtum darüber, daß die Fachgruppe der Internisten sich ihren Vorteil be- wahren möchten. Was die Durch- schnittsumsätze von Allgemeinme- dizinern 1976 betrifft und diese der Internisten, so sind diese „hochge- jubelten" Umsatzzahlen und dann das davon ausgehende Niederrech- nen „irrelevant" man kennt das Um- satzzahlenspiel zur Verunsicherung und zur Entmachtung von Kassen- ärzten, auch wenn diese Zahlen nicht aus dem Hause Ehrenberg stammen. Ebenso hat 1976 niemand von uns an innerärztliche Querelen gedacht. Wir haben jetzt aber 1979, und das vergangene Jahr hat den tiefsitzenden Schock gebracht. Ent- scheidend sind die Fachgruppen- durchschnitte von Allgemeinärzten und Internisten, diese liegen nach Medical Tribune. einmal bei 44,63 und zum anderen bei 81,61 (Nr. 2/

79). Die gleichmäßige Verteilung der Güter und die bürgerliche Gleichheit gehören zu den Grundrechten unse- res demokratischen Staates. Tatsa- che und kassenärztliche Realität ist, daß man als Allgemeinarzt trotz gu- ter Praxisfrequenz kaum mehr in der Lage ist, seine Bedürfnisse in ange- messenem Rahmen zu befriedigen.

(etwa 800 Patienten/Quartal und 138 000 DM Umsatz 1978). Der Inter- nist erhält annähernd das Doppelte.

Desgleichen ist festzuhalten, daß die jetzige Weiterbildung zum Allge- meinarzt einer vierjährigen Weiter- bildungszeit bedarf und in Güte und Weiterbildungsziel ein hohes Maß von Erfolg aufweist und hier keine andere Idee verfochten werden muß, außer der der angemessenen Hono- rierung, mehr ist dazu nicht notwen- dig. Ebenso ist zu fordern, daß ent- weder alle ambulant tätigen Ärzte, soweit sie weitergebildet sind, zu Fachärzten werden, also auch der Allgemeinarzt eine Fachbezeich-

nung trägt, das Allgemeine schließt das Spezifische keineswegs aus, oder aber daß alle Ärzte, so sie ver- gleichbare Weiterbildungszeiten aufweisen, eben nur Ärzte bleiben, was eigentlich das Vernünftigere wäre, denn die Bezeichnung Fach- arzt für ... ist meist nur eine künst- liche Erhöhung, ein hierarchisches Problem, in den Augen der Öffent- lichkeit werden nur unnötige Stan- desvorteile geschaffen und Gräben gegraben, wo gar keine sind. Wes- halb ein Arzt für ein spezielles Fach- gebiet im herkömmlichen Sinne nun aber (außer Röntgen) mehr Personal und eine höherwertige Praxisaus- stattung in Anspruch nehmen darf, ist nicht einsehbar. Der entschei- dende Aspekt in dieser ganzen An- gelegenheit, die einmal durchge- standen werden muß, ist, neben der Honorierung, die Freiheit der ärztli- chen Berufsausübung, die durch fehlerhafte Eckwerte in unzulässiger Weise eingeengt wird ...

Dr. med, Wolfgang Neher Breslauer Straße 4 7750 Konstanz SPRÜCHE

Was ist Lernen?

„...

gehört die Arbeit in der Schule zur Kategorie der vorwiegend geistigen Tätig- keiten, die durch mentale Beanspruchung, Aufmerk- samkeitsleistung und Kon- zentrationsanspannung ge- kennzeichnet seien. Gerade bei derartigen Tätigkeiten bestehe die Gefahr, daß eine zusätzliche Belastung durch Überbeanspruchung des Sehapparates und eine da- durch bedingte nervöse Er- müdung zu verminderter Leistungsbereitschaft und -fähigkeit führe."

„Landtag intern Nordrhein- Westfalen" über die Anfrage zweier Abgeordneter, die nur wissen wollten, wie viele Klassenräume in den Schu- len künstlich beleuchtet werden müssen. . .

3150 Heft 47 vom 22. November 1979

DEUTSCHES ARZTEBLATT

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