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Archiv "Krankenkassen und Ärzte fordern Senkung der Röntgenfilmpreise" (05.06.1980)

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Gemeinsame Erklärung der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung:

Krankenkassen und Ärzte fordern Senkung der

Röntgenfilmpreise

Mit einem dringenden Appell, um- gehend die Preise für Röntgenfilme zu senken, haben sich die Spitzen- verbände der gesetzlichen Kranken- kassen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am 13.

Mai 1980 an die bundesdeutschen Hersteller von Röntgenfilmen ge- wandt. Krankenkassen und KBV kri- tisieren die noch immer unerträg- lich hohen Filmpreise in der Bun- desrepublik und bedauern, daß of- fenkundig die Marktmechanismen in dieser Branche nicht funktionie- ren. Dies zwinge die Krankenkassen und die Ärzteschaft zu der Überle- gung, den Einkauf von Röntgenfil- men stärker als bisher im Ausland zu organisieren, wird in dem Schreiben an die Röntgenfilmher- steller betont.

Der starke Preisanstieg beim Silber hatte bis zur Jahreswende 1979/80 fast zu einer Verdoppelung der Röntgenfilmpreise geführt und da- durch zu erheblichen Kostensteige- rungen dei den röntgenologisch tä- tigen Ärzten. Nachdem der Silber- preis inzwischen weltweit wieder er- heblich gesunken ist, besteht nach Ansicht der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesver- einigung überhaupt keine Veranlas- sung, die Röntgenfilmpreise in der derzeitigen Höhe zu belassen. Dies gilt, so betonen die Spitzenverbän- de und die KBV, um so mehr, als beispielsweise in den USA die Röntgenfilmpreise zwischenzeitlich mehrfach deutlich reduziert wur- den. „Im Sinne der allseitig als notwendig anerkannten Kosten- dämpfung im Gesundheitswesen halten wir die Senkung der Rönt- genfilmpreise auf das Ursprungsni- veau für dringend geboten", heißt es in dem Schreiben der Kranken- kassen und der KBV an die deut- schen Röntgenfilmhersteller. PdÄ Bericht und Meinung

Zuschlag auf Röntgenhonorare

In Vorbereitung dieser Sitzung der Konzertierten Aktion hatten wie- derum zahlreiche Gespräche zwi- schen den Spitzenverbänden der Krankenkassen und der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung stattgefunden. Dabei hatte Mu- schallik nicht nur auf die enormen Kostensteigerungen bei den rönt- genologisch tätigen Ärzten, son- dern auch auf die überproportio- nale, durch die hohe Preissteige- rungsrate bedingte Praxiskosten- entwicklung aller Ärzte nach- drücklich hingewiesen.

Angesichts dieser Belastung sei, so Muschallik in der Sitzung der Konzertierten Aktion, selbst die Grenze des für die Kassenärzte- schaft Zumutbaren erreicht. Bei allem Verständnis für die gegen-

wärtig überaus komplizierte volks- wirtschaftliche Gesamtlage, für die Notwendigkeit einer ausgewo- genen Kostensituation im Gesund- heitswesen und für das Bemühen um Beitragssatzstabilität in der Krankenversicherung müsse all dem gleichrangig und gleichge- wichtig die Forderung nach der Erhaltung des Realeinkommens des praktizierenden Kassenarztes gegenüberstehen. Die Erhaltung einer qualitativ hochwertigen am- bulanten medizinischen Versor- gung setze auch eine angemesse- ne Honorierung des Arztes voraus, der als Freiberufler das volle wirt- schaftliche Risiko seines Berufes selbst zu tragen habe.

Zwar konnte wegen der unter- schiedlichen Beurteilung der wei-

teren wirtschaftlichen Entwick- lung und der Auswirkung der Ho- norarempfehlung vom März 1979 keine Einigung zwischen den Ver- tragspartnern über sofort zu zie- hende und allen Ärzten zugute kommende Konsequenzen er- reicht werden. Allerdings sagten die Krankenkassen einen speziel- len Ausgleich im Röntgensektor zu. Aber auch die generelle wirt- schaftliche Entwicklung der Arzt- praxen soll noch im Laufe die- ses Jahres erneut überprüft wer- den.

Erkannte Schwierigkeiten sollen wie bisher im partnerschaftlichen Verständnis gelöst werden. Eine entsprechende Erklärung gaben die Vertragspartner gemeinsam in der Sitzung der Konzertierten Ak- tion am 21. März dieses Jahres ab (vgl. Bericht „Gemeinsame Selbst- verwaltung wahrt ihren Hand- lungsspielraum", veröffentlicht im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 14 vom 3. April 1980, Seite 869 ff.).

Kurz nach dieser Frühjahrssitzung der Konzertierten Aktion kam der Silberpreis ins Rutschen. Am 1.

April war das Kilo Silber 1220 DM und am 1. Mai nur noch 850 DM wert. Angesichts dieses rasanten Einbruchs hofften Ärzte und Kran- kenkassen nunmehr auch auf eine umgehende Senkung der überzo- genen Röntgenfilmpreise. Ja, die Krankenkassen stellten sogar ihre Zusage auf Anhebung der Rönt- genhonorare in Frage. Mußte — so fragten sie — eine Höherbewertung der röntgendiagnostischen Lei- stungen in den Gebührenordnun- gen die Hersteller nicht geradezu ermuntern, an den weit überhöh- ten Preisen festzuhalten?

Der Erste Vorsitzende der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung er- klärte sich daraufhin sofort bereit, einen geharnischten Protestbrief an die namhaften Röntgenfilmher- steller zu schreiben. Gleichzeitig aber forderte Muschallik die un- verzügliche Umsetzung der Zusa- ge, die Röntgengebühren zu erhö- hen. Denn immerhin hatten die röntgenologisch tätigen Ärzte

1506 Heft 23 vom 5. Juni 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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