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Archiv "KBV-Krankenkassen-Navigator: Ärzte bewerten Krankenkassen" (19.10.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 42

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19. Oktober 2012 A 2065 KBV-KRANKENKASSEN-NAVIGATOR

Ärzte bewerten Krankenkassen

Seit Ende September können niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten im sogenannten Krankenkassen-Navigator das Verhalten der Kassen im Praxisalltag bewerten. Die Durchschnittsnote 4,1 lässt Raum für Verbesserungen.

B

ei der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung (KBV) zeigt man sich zufrieden. „Der Kranken- kassen-Navigator ist ein seriöses Tool, das von den Ärzten angenom- men wird“, sagt deren Sprecher, Dr. Roland Stahl. Etwa 300 Ärzte und Psychotherapeuten haben seit dem 28. September die Möglich- keit genutzt, das Verhalten der Krankenkassen im Praxisalltag on- line zu bewerten. Mit einer Durch- schnitts(schul)note von 4,1 fällt das Ergebnis dabei aber eher mäßig aus.

Am besten von den bislang elf bewerteten Kassen schneidet die Techniker-Krankenkasse ab (2,8), am schlechtesten die AOK Rhein- land-Pfalz/Saarland (4,9). Freige- schaltet werden Noten und persön- liche Kommentare erst, wenn min- destens zehn seriöse Bewertungen für eine Kasse vorliegen (Kasten).

„Mit diesem Instrument haben wir endlich die Möglichkeit, auch einmal das Verhalten der Kranken- kassen transparent zu machen“, hat- te der KBV-Vorstandsvorsitzende, Dr. med. Andreas Köhler, zum Start des Internetportals erklärt. „Denn wenn die Versicherten Ärzte bewer- ten – was völlig in Ordnung ist, so- lange bestimmte Kriterien eingehal- ten werden –, dann sollen sie auch mal sehen, ob und wie eigentlich ihre Kasse dazu beiträgt, eine gute Versorgung zu unterstützen – oder eben nicht.“ Bislang erführen die Patienten kaum, ob ihr behandeln- der Arzt von der Krankenkasse rei- bungslos unterstützt werde oder ob es bürokratische Hindernisse gebe.

Kritik bleibt sachlich

Eine Aufforderung zum Kassen- Bashing, wie das „Handelsblatt“ ver- mutete? Offenbar nicht. Denn ob- wohl das Verhältnis zwischen Ärz- ten und Krankenkassen aufgrund der Auseinandersetzungen um die

Honorarzuwächse im Jahr 2013 zurzeit stark angespannt ist, überwie- gen bei den Freitexten die sachlichen Kommentare. Ärzte und Psycho - therapeuten kritisieren insbesondere lange Genehmigungs- und Bearbei- tungszeiten für therapeutische Leis- tungen, Heil- oder Hilfsmittel. Und während bei der Bewilligung not- wendiger Leistungen gemauert wer- de, bezahlten manche Kassen un- sinnige alternative Therapien, lautet die Kritik. Für Unmut sorgten bei zahlreichen Kommentatoren auch

„unseriöse Versorgungsversprechen“

der Krankenkassen, nach dem Mot- to: „Wir zahlen alles, was der Arzt verschreibt.“ Aus der wirtschaftli- chen Haftung entlasse man den Arzt aber nicht. Bemängelt wird zudem oft die fachliche Kompetenz der Kassenmitarbeiter.

Der Trend bislang: Die eher kriti- schen Bewertungen überwiegen und

lassen ein deutliches Potenzial für Verbesserungen erkennen. Hierin un- terschiedet sich der Kassen-Naviga- tor von ähnlichen Portalen der Kran- kenkassen, in denen Patienten ihre Ärzte bewerten können: Eine im Februar 2012 veröffentlichte Aus- wertung des IGES-Instituts zu den Bewertungen der „Weissen Liste“ et- wa hatte ergeben, dass die meisten Patienten sehr zufrieden mit ihrem Arzt beziehungsweise seiner Praxis- organisation waren.

Lob für Mitarbeiter „vor Ort“

Doch auch der Kassen-Navigator kennt Lob – vor allem für Kassen- mitarbeiter „vor Ort“: keine Hot - lines, kurze Wege, verlässliche An- sprechpartner, die den chronisch kranken Patienten kennen und mit denen man „telefonisch einiges an Papier vermeiden kann“.

Heike Korzilius, Heike E. Krüger-Brand

www.krankenkassen-navigator.kbv.de: Ver- tragsärzte und -psychotherapeuten müssen sich mit ihrem vollständigen Namen, ihrer lebenslan- gen Arztnummer und einer E-Mail-Adresse regis- trieren, bevor sie eine Bewertung abgeben oder an einer aktuellen Umfrage zum Verhalten der Kassen teilnehmen können. Dies soll Mehrfachbewertungen durch einen Arzt verhindern. Die KBV überprüft zudem in Stichproben, ob die Arztnummer mit der angemeldeten Person übereinstimmt.

Anschließend kann der registrierte Nutzer eine Kasse in fünf Kategorien – Therapiefreiheit, Regresse, Bürokratie, Selektiv- verträge sowie Service und Information – nach Schulnoten von eins bis sechs bewerten. Hierzu ist eine Liste aller rund 140 gesetzlichen Kran- kenkassen hinterlegt. Freitextangaben sind mög- lich. Sie werden redaktionell kontrolliert, um etwa diffamierende Äußerungen auszuschließen.

Erst wenn zehn Bewertungen zu einer Kran- kenkasse vorliegen, werden die Ergebnisse frei zugänglich online veröffentlicht. Angezeigt werden die Anzahl der Bewertungen sowie die gerundete Gesamtbewertung. Durch Klick auf eine bewerte- te Kasse kann der Nutzer zusätzlich eine detail-

lierte Übersicht aller Bewertungen und Kommentare abrufen. Außerdem sind über das „Krankenkassen-Ranking“ auf der Website die jeweils zehn am besten und am schlechtesten bewerteten Krankenkassen aufgeführt.

Achtung: Der Krankenkassen-Navi- gator der KBV ist nicht zu verwechseln mit der Vielzahl von Krankenkassen-Vergleichen, die be- reits im Internet verfügbar sind (wie gesetzliche- krankenkassen.de, krankenkassentarife.de).

Hierbei handelt es sich um Portale für Versicher- te, die über Tarife, Zusatzversicherungen und Leistungen der Kassen informieren.

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