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Archiv "Qualitätssicherung: Krankenkassen fordern Transparenz" (03.09.2012)

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A 1740 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 35–36

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3. September 2012

QUALITÄTSSICHERUNG

Krankenkassen fordern Transparenz

Im September veröffentlicht das AQUA-Institut die Qualitätssicherungsdaten für 2011.

Der GKV-Spitzenverband hat schon im Vorfeld Verbesserungen gefordert – vor allem bei der Transparenz und der sektorübergreifenden Qualitätssicherung.

C

irca vier Millionen Daten- sätze aus Krankenhäusern und 430 Indikatoren – auf dieser Grundlage überprüft das Institut für an gewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheits - wesen (AQUA) die Qualität der stationären Versorgung in Deutsch - land. Der Qualitätsreport für 2011 zeigt, dass die Kliniken sich in vielen Bereichen weiter verbessert haben; lediglich acht Indikatoren weisen auf einen dringenden Nachbesserungsbedarf hin. Wäh- rend das AQUA- Institut in seinem Report die zu sam mengefassten Daten aller Kran kenhäuser präsen- tiert, müssen die einzelnen Ein- richtungen in ihren Qualitätsbe- richten nur einen Teil der Ergeb- nisse veröffentlichen. Aus Sicht des GKV-Spitzenverbands ist das zu wenig: „Wir haben jetzt die Situation, dass knapp 50 Prozent aller Indikatoren ver öffentlicht werden“, sagt Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV- Spitzenverbands.

Dem GKV-Spitzenverband zu- folge gibt es zwei Gründe, warum bestimmte Ergebnisse nicht veröf- fentlicht werden: wegen fehlender Risikoadjustierung – wodurch Kli-

niken mit schwierigeren Fällen schlechtere Ergebnisse aufweisen, da mehr Komplikationen zu erwar- ten sind – oder weil ein Indikator nicht aussagekräftig ist. „Dann brauchen wir diesen aber auch nicht zu erheben“, betonte Bernhard Egger, Leiter der Abteilung Medi- zin beim GKV-Spitzenverband.

Eine geeignete Risiko adjus tie - rung würde das AQUA-Institut gerade erarbeiten, so dass aus Sicht des GKV-Spitzenverbands nichts gegen eine Veröffentlichung aller Indikatoren spricht.

Sektorübergreifende Qualitätssicherung

Der GKV-Spitzenverband setzt auf die Weiterentwicklung der Indika- toren und die sektorübergreifende Qualitätssicherung. „Wir stellen fest, dass es Bereiche gibt, in denen eine Operation sehr gut und ohne Komplikationen durchgeführt wird, im Nachgang aber oft Probleme auftreten“, sagt Pfeiffer. Ein Bei- spiel seien Gallenoperationen, die eine sehr gute Qualität hätten.

„Des halb müssen die Patienten wegen einer solchen Operation nur sehr kurz im Kran kenhaus bleiben.

Wir erfahren aber nicht, ob nach

dem Krankenhaus noch Kompli - kationen auftraten.“

Die dafür notwendigen Daten würden nicht erhoben, betonte die Vorsitzende des GKV-Spitzenver- bands. Eine Wiederaufnahme im selben oder einem anderen Kran- kenhaus solle deshalb künftig von der Qualitätssicherung erfasst wer- den. „Damit wissen wir aber immer noch nicht, was ambulant gemacht wird“, räumte Pfeiffer ein. Sie kri - tisierte die fehlende Transparenz in der ambulanten Versorgung. Nie- dergelassene Ärzte seien bisher nicht verpflichtet, ihre Qualitätssi- cherungsdaten zu veröffentlichen.

„Wir fordern, dass auch Vertrags- ärzte mit in die öffentliche Bericht- erstattung kommen“, sagte Pfeiffer.

Ihrer Ansicht nach ist die Qualitäts- sicherung ein bei den Kassenärztli- chen Vereinigungen (KVen) sehr abgeschotteter Bereich.

Den Vorwurf, intransparent zu arbeiten, wies ein Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereini- gung (KBV) zurück. „Wer sich mit den Qualitätsberichten auseinander- setzt, wird feststellen, dass sie sehr ausführlich sind.“ Darüber hinaus sei der Einheitliche Bewertungs- maßstab eine Garantie für die Qualität , da nur ein Arzt mit der entsprechenden Fachkenntnis eine Behandlung durchführen dürfe.

„Keine KV wird einen Arzt eine Tätigkeit ausführen lassen, für die er nicht die notwendigen Qualifika- tionen nachweisen kann.“

Die Deutsche Krankenhausge- sellschaft (DKG) reagierte auf die Kritik des GKV-Spitzenverbands gelassen. „Im Gemeinsamen Bundes - ausschuss arbeiten wir doch schon zusammen mit den Kassen und der KBV an Lösungen für diese Proble- me“, sagte ein Sprecher der DKG.

Dr. rer. nat. Marc Meißner Doris Pfeiffer, Vor-

standsvorsitzende des GKV-Spitzenver-

bands: „Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, Daten, die erhoben wurden, nicht zu veröffentlichen.“

Foto: dapd

P O L I T I K

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