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Archiv "Allgemeinärzte im Aufwind" (05.11.1982)

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Academic year: 2022

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Anteile der Arztgruppen in zwei Niederlassungsjahrgängen

Arztgruppe

1975 (in Prozent)

1981 (in Prozent)

Veränderung (Prozent-

punkte) Arzt für

Allgemeinmedizin 8 13 + 5

„praktischer Arzt" 24 32 + 8

Internist 20

100

13

100

— 7 sonstige

(Fach-)Gebietsärzte 48 42 — 6

Die Information:

Bericht und Meinung

Stunden monatlich reduziert wer- den. Das geltende Recht sieht hin- gegen seit 1. Januar 1982 eine Höchstgrenze von 50 vergütungs- fähigen Mehrarbeitsstunden pro Monat vor. Aufgrund einer Geset- zesinitiative Bayerns hat der Bun- desrat einen Entwurf eines Geset- zes zur Änderung dienstrechtli- cher Vorschriften vorgelegt, durch den Bund und Ländern gestattet werden soll, den gesetzlich vorge- schriebenen weiteren Abbau der vergütungsfähigen Mehrarbeit auf 50 beziehungsweise 40 Stunden pro Monat für eine Übergangszeit von drei Jahren auszusetzen. Dies würde bedeuten, daß bis zum 31.

Dezember 1984 die Höchstgrenze des Jahres 1981 von 60 Mehrar- beitsstunden pro Monat beibehal- ten werden soll.

Begründet wird der Gesetzentwurf u. a. mit dem Hinweis darauf, daß mit der seit 1. Januar 1982 gelten- den Höchstgrenze von 50 vergü- tungsfähigen Mehrarbeitsstunden pro Monat (ab 1983: 40) weder im Krankenhausbereich noch im Poli- zeivollzugsdienst der tatsächlich erforderliche Bedarf an Mehrar- beit abdeckbar ist, so daß bei der geltenden Rechtslage die ärztliche Versorgung in den Krankenhäu- sern sowie die Sicherheitslage ge- fährdet werden kann. Weiterhin verweist der Bundesrat darauf, daß eine Verringerung der Mehrar- beit auf maximal 50 bzw. 40 Stun- den im Monat die Weiterbildung in den Fächern erheblich verlängern würde, in denen ein definitiver Tä- tigkeitskatalog erfüllt werden muß. Dies hätte zur Folge, daß in der beamtenrechtlich möglichen Beschäftigungszeit eine Weiterbil- dung zum Gebietsarzt nicht mehr möglich ist und sich so die Zahl der Gebietsärzte auf Dauer verrin- gern würde. Um die parlamentari- schen Beratungen des vom Bun- desrat am 30. April 1982 beim Bun- destag eingebrachten Gesetzent- wurfs zu verkürzen, hat die CDU/

CSU-Bundestagsfraktion einen in- haltsgleichen Gesetzentwurf ein- gebracht, der zusammen mit dem früheren an den Innenausschuß überwiesen wurde. HJM

Allgemeinärzte im Aufwind

„Allgemeinmedizin: doch bald am Ende?", lautete die Schlagzeile ei- nes kürzlich erschienenen Artikels

— nicht in dieser Zeitschrift. Der Überschrift folgte eine Tabelle, die eine Zunahme der Internisten und

„sonstigen Fachärzte", einen be- scheideneren Zuwachs der „prak- tischen Ärzte" und einen Rück- gang der „Allgemeinärzte" be- zeugte.

Die Zahlen weisen aber nur die Nettoveränderung aus. Dabei fal- len die jetzt ausscheidenden, nicht voll weitergebildeten Ärzte für All- gemeinmedizin stärker ins Ge- wicht als die Neuzugänge. Nur die Neuzugänge sagen etwas darüber aus, wie die kassenärztliche Ver- sorgung in Zukunft strukturiert sein wird. Die zitierte Tabelle spie- gelt also die Unterlassungssünden der Großväter der Gesundheitspo- litik wider, nicht die neueste Ent- wicklung. Über die Zukunft kann sie gar nichts sagen.

Die jüngsten Zahlen des Zentralin- stituts für die kassenärztliche Ver- sorgung (ZI), Köln, sprechen da- her eine andere Sprache (vgl. Ta- belle). Der Trend zum Internisten ist deutlich gebrochen, Zuwächse

sind nicht nur bei den „prakti- schen Ärzten", sondern auch bei den weitergebildeten Allgemein- ärzten zu verzeichnen. Die Bemü- hungen der letzten Jahre um den Hausarzt waren also nicht ganz fruchtlos. Für eine wachsende An- zahl junger Ärzte ist die Allgemein- medizin ein attraktives Weiterbil- dungsziel.

Bedenklich stimmt aber, daß auch bei ausschließlicher Betrachtung der Neuzugänge der Anteil der Ge- bietsärzte (Fachärzte) in den letz- ten beiden Jahren wieder langsam steigt. Es muß die Frage gestellt werden, ob dieser seit 14 Jahren mühsam errungene Anteil von Ärz- ten für Allgemeinmedizin in der in wenigen Jahren zu erwartenden Masse nicht weitergebildeter Ärz- te die Standarte qualitätsvoller

„Hausärztemedizin" wird hoch- halten können.

Eine Perspektive sieht nach den Statistiken des Kölner Zentralinsti- tuts etwas optimistischer aus:

Während eine Weiterbildung in der Kassenarztpraxis wahrschein- lich wegen der verschieden ausge- bildeten Generationen der Allge- meinärzte bislang so gut wie gar nicht stattgefunden hatte, sind die Voraussetzungen hierfür durch die heranwachsende Generation voll weitergebildeter Allgemein- ärzte jetzt besser. Sie müssen ge- nutzt werden. BK

DER KOMMENTAR NACHRICHTEN

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 44 vom 5. November 1982 23

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