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Archiv "Im Aufwind" (19.02.1982)

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DEUTSCHES .ÄRZTE BLATT

Im Aufwind

N

ach einer Phase der Stagna- tion hat sich die Zahl der fachgleichen ärztlichen Ge- meinschaftspraxen in der Bundes- republik seit 1975 stetig erhöht. Hatten sich 1973 erst etwa vier Prozent der niedergelassenen Ärz- te für die Gemeinschaftspraxis entschieden, so sind es inzwi- schen rund elf Prozent. Hierzulan- de dominiert- ganz im Gegensatz etwa zu den USA und den Nieder-

· landen - die Duo-Gemeinschaft.

Ursächlich für den anhaltenden Trend zur gruppenärztlichen Tätig- keit sind offenbar in erster Linie familiäre Gründe ("Ehepartner- Gemeinschaftspraxen") oder die besonders günstig beurteilten Möglichkeiten einer Niederlassung in Form einer Nachfolge-Gemein- schaft. Unter den Niederlassungs- jahrgängen zu Beginn der Siebzi- ger Jahre ist der relative Anteil der in Gemeinschaftspraxen kooperie- renden Allgemein- und Gebiets- ärzte besonders hoch. Anfang der siebziger Jahre ließen sich regel- mäßig ein Sechstel bis ein Fünftel aller Ärzte in Gemeinschaftspra- xen nieder, wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versor- gung (ZI) soeben in einer Analyse feststellte. 1973 wurden rund 1900, 1975 rund 2100 und 1980 bereits 6000 Gruppenpraxen ge- zählt. Trotz der Planungsfreudig- keit der siebziger Jahre und der daraus resultierenden großdimen- sionierten Konzeption gruppen- ärztlicher Tätigkeiten (bis hin zur ideologisch verbrämten Forde- rung, medizinisch-technische Zentren einzurichten)- die koope- rationswilligen Ärzte haben sich für eine überschaubare, patienten- nahe und integrationsoffene Klein- form, eben die ärztliche Gruppen- praxis, entschieden.

S

owohl medizinische als auch ökonomisch-organisatori- sche Gründe waren aus- schlaggebend für den Zusam-

menschluß oder den Anschluß an ärztliche Kooperationsformen, wie Motivanalysen übereinstimmend feststellten. Immer war es das Engagement und die Bereitschaft, mit Kollegen in einem Team zu ko- operieren, zu experimentieren.

Idealismus ist aber selten allein die Triebfeder für eine breite Reali- sierung einer Konzeption. Der Reiz, sich auf bestimmte Lei- stungsfelder zu spezialisieren, zu rationalisieren, die Leistungsinno- vation innerhalb akzeptabler Risi- kogrenzen zu fördern, neue Ver- sorgungsangebote durch gegen- • seitige Ergänzung, Hilfe und Kon- trolle zu ermöglichen und das Ser- vicenetz auszubauen, standen vielfach Pate. Darüber hinaus wird offenbar besonderer Wert darauf gelegt, sich auf eine Tätigkeit kon- zentrieren zu können, die Fortbil- dung zu intensivieren und die Chancen einer Spezialisierung auszuschöpfen. Für Allgemeinärz- te geht es vornehmlich darum, Hausbesuche und Einbestellungen zur Sprechstunde "nach Plan"

vorzunehmen, das Gespräch zu vertiefen.

O

ftmals sind die Betriebsko- sten der Gemeinschaft ge- genüber der Einzelpraxis ge- . ringer. Untersuchungen des Zen- tralinstituts zufolge liegen die Be- triebskosten (je nach Gestaltungs- form) der Gemeinschaftspraxen zwischen 3,5 und 10 Prozent niedriger als die einer vergleich- baren Solopraxis.

Insgesamt ist zu erwarten, daß Schwerpunktpraxen vor allem für jüngere Ärzte in dem Maße attrak- tiver werden, wie "bequeme"

Niederlassungschancen abneh- men. Paradoxerweise haben heute schon in einigen Gebieten mehre- re Ärzte in einer besonderen Zu- sammensetzung eine bessere Chance zur Niederlassung als der

einzelne Arzt. HG

19. Februar 1982 79. Jahrgang

Die Iriformation:

Bericht und Meinung Umbasierung der

Sozialversicherungsbeiträge:

ein Weg zur

Einheitsversicherung? .

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Nachrichten . . . . . . . Krankenhäuser in das Beschäfti- gungsprogramm einplanen! - Welt- gesundheitsorganisation diskrimi- niert die Ärzte - Sechs Bewerber je Studienplatz - Nebentätigkeitsrecht:

Bedenken gegen Gesetzentwurf - Sportliche Wettkämpfe der Mediziner in Cannes - Forschungsprojekt über Infektionskrankheiten

Der Kommentar . . . . . . . . Berufspolitische Verantwortung Dr. med. Karsten Vilmar

Satire . . . . .. . .. . . . . . Zettelwirtschaft - Das Gegenteil ist auch nicht wahr: Eines Tages im Stu- denten-Ausbildungsbereich

Aus den Bundesländern . . . . . Rheinland-Pfalz/Saarland: KVen Trier und Saar: Tour d'horizon - Bayern:

Zum ersten Mal Zulassungsbeschrän- kungen

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

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Dr. med. Hans Harald Bräutigam, Prof. Dr. Heinz Kirchhof!

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Die Kalzium-Antagonisten und das Herz . . . . . . . .

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Für Sie gelesen . . . . . . Sanfte Geburt - Rektumkarzinom nach subtotaler Kaiektomie bei Coli- tis ulcerosa - Hysterosalpingogra- phie (HSG) in der Sterilitätssprech- stunde - Allergische bronchopulmo- nale Aspergillase unter Kortikoid- Dauertherapie- Senkung der TIA-Ra- te auch durch Pentoxifyllin

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Fortsetzung auf Seite 3 ~

Ausgabe NB DEUTSCHES ARZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 7 vom 19. Februar 1982 1

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