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3. Der Trendbruch der siebziger Jahre

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Einführung in das Denken in Szenarien

Francesco KNESCHAUREK, Dr oec. HSG, Professor für Volkswirtschaftslehre und Statistik an der Hochschule SG, Jahrgang 1924. 1961Ernennung zum Direktor des Schweiz Instituts für Aussenwirtschafts-, Struktur- und Marktforschung, 1968 Beauftragter des Schweiz Bundesrates zur Erstellung langfristiger Entwicklungsperspektiven der schweiz Volkswirt- schaft, 1971 Leiter des St. Galler Zentrums für Zukunfts- forschung, 1973-76 Delegierter des Bundesrates für Konjunkturfragen.

Die zunehmende Umweltkomplexität und -diskontinuität haben den Unsicherheitsgrad der Entscheidungen in den Unternehmungen erheb- lich erhöht. Die bisher eindimensional und isoliert erstellten Prognosen können daher nur unvollkommen die notwendigen entscheidungsrele- vanten Prämissen liefern. Die Szenario-Technik stellt nun ein einfaches und wirksames Hilfsmittel für die Gewinnung von Wissen über zukünf- tige Umweltentwicklungen dar.

1. Keine Entscheidung ohne Prognose

Die Unternehmer haben sich seit jeher bei ihlen Entscheidungen mit der Zu- kunft, insbesondere mit der zu erwar- (enden Entwicklung der für sie ent- scheidungsrelevanten Rahmenbedin- gungen des wirtschaftlichen Gesche- hens - ihrer unternehmerischen "Um- welt« - auseinandersetzen müssen.

Tatsächlich gibt es keinen Entscheid ohne vorhergehende Prognose. Im dispositiven Bereich sind diese Prog- nosen naturgemäß kurzfristig ange- legt: die wichtigsten unter ihnen er- strecken sich auf1-1V2Jahre hinaus und dienen vor allem als Grundlage der jährlichen Budgetierungsarbeiten.

Im strategischen Entscheidungsbe- reich muß ihre zeitliche Reichweite auf 5, 10, 20 und mehr Jahre hinaus er- streckt werden. Eine solche langfristige Vorausschau ist unerläßlich, wenn es gilt, Grundsatzentscheide zu treffen, welche langfristige Auswirkungen ha- ben. Das gilt auf staatlicher Ebene für die Entscheide, die auf dem Gebiete der Verkehrs- und Energiewirtschaft, des Bildunqs- und Gesundheitswe- sens, des Umweltschutzes, der Ver- und Entsorgung oder der Sozialpolitik . getroffen werden müssen, oder auf Unternehmungsebene für Entsc.heide über Standortsverlagerungen, Ande- rungen des Produktionssortimentes,

neue Prioritäten in Forschung und Ent- wicklung, den Aufbau neuer Absatz- wege und die Erschließung neuer Märkte oder, ganz allgemein, über grundlegende Umstellungen der be- stehenden Produktions- und Absatz- strukturen. Bei der Klärung dieser Fra- gen kommt man nicht umhin, in län- geren Zeitdimensionen (voraus-) zu denken.

2. Die goldenen Zeiten der Trendextrapolation

In den fünfziger und sechziger Jahren war die Erstellung solcher langfristiger Voraussagen ziemlich einfach und un- kompliziert.

Die westlichen Industrieländer ver- zeichneten einen außerordentlich sta- bilen "Entwicklungstrend«; dies trotz teilweise spektakulärer und aufsehen- erregender Ereignisse wie die Israel- Kriege, die Kuba-Krise, der Vietnam- Krieg, der Einmarsch der Russen in lJl,garn und die Tschechoslowakei, der b ilkolonialisierungsprozeß und die

Ent~;tehungimmer zahlreicherer bluti- ger Krisenfelder in der Dritten Welt, die Jugendrevolte 1968, die Auswüchse des internationalen Terrorismus usw.

Alle diese Ereignisse, die damals Schlagzeilen machten, vermochten den stabilen Verlauf des langfristigen Entwicklungstrends nicht zu erschüt-

terno So kam es zur goldenen Zeit er- folgreicher Trendextrapolationen. Die in allen Ländern unschwer feststellba- ren Entwicklungstrends waren in der Tat so regelmäßig, daß man bis in die späten sechziger Jahre mit Projektio- nen, die sich auf die Entwicklung der jeweils5-6 vorangegangenen Jahre abstützten und diese rein mechanisch extrapolierten, auf mehrere Jahre hin- aus stets ins Schwarze traf. Was brauchte man sich also den Kopf über die schon damals sehr komplexen Zu- sammenhänge zu zerbrechen, welche den Verlauf dieser Trends bestimmten?

Die Prognoseprobleme auf Unterneh- mungsebene stellten sich nicht anders.

Es bedurfte, um es pointiert auszu- drücken, nur eines Lineals, mit wei- chem man die Entwicklung aus der Vergangenheit in die Zukunft hinaus verlängerte, und man lag mit dieser überaus simplen und anspruchslosen

"Methode«, ohne teure Marktanalysen und -prognosen erstaunlich richtig;

und mehr brauchte man ja zum Plenen nicht ...

3. Der Trendbruch der siebziger Jahre

Die Situation hat sich nun grundlegend geändert. Die westlichen Industrielän- der haben den steil nach oben gerich- teten Entwicklungspfad, auf welchem sie über zwanzig Jahre lang beharrlich vorangeschritten waren, verlassen und bewegen sich seit Mitte der siebziger Jahre auf einem viel flacher verlaufen- den Wachstumstrend. Man spricht nicht zu Unrecht von einen ,)frend- bruch", d.h. von einer fundamentalen Richtungsänderung der Wachstums-

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trends sozusagen aller relevanten Wirt- schaftsgrößen. Wie stark dieser Trend- bruch war, zeigt sich am schweizeri- schen Beispiel. Die jährliche Wachs- tumsrate des realen Bruttoinlandpro- duktes, die in der Periode1948-1973 4,7% pro Jahr betrug, schrumpfte in den siebziger Jahren auf knapp mehr als1%zusammen. Das bedeutet aber, daß die Erfahrung aus der Vergangen- heit nicht mehr als Grundlage zur Beur- teilung der Zukunft ausreicht, weil die künftigen Rahmenbedingungen des wirtschaftlichen Geschehens ganz an- ders sein werden als die in den fünfzi- ger und sechziger Jahren herrschen- den. Die Methode der Trendextrapola- tion erweist sich in der heutigen Zeit als unbrauchbar. Es gilt vielmehr, sich ver- mehrt mit der Zukunft auseinanderzu- setzen, über sie nachzudenken, sich in sie hineinzudenken und hineinzufüh- len, sich vor allem der Gefahren be- . wußt werden, die auf uns zukommen könnten aber auch der Chancen, die uns allenthalben offen stehen, wenn wir rechtzeitig über die Frage nach der Bewältigung dieser Zukunftsprobleme nachsinnen.

4. Langfristig sind keine

»Prognosen

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möglich

An dieser Stelle gilt es eine Quelle von ewigen Mißverständnissen und Fehl- beurteilungen auszuräumen. In weiten Kreisen der Wirtschaft herrscht näm- lich immer noch die Meinung vor, die Zielsetzung einer langfristigen Voraus- schau müsse die gleiche sein wie die einer kurzfristigen Konjunkturprogn0- se; nämlich das Aufzeichnen der

»wahrscheinlichsten« oder zumindest vom Prgnostiker als am wahrschein- lichsten erachteten Grundtendenz der uns interessierenden Größen. Eine derartige Voraussage würde indessen prophetische Gaben voraussetzen, die niemand hat und niemals haben wird. Tatsächlich hängt die Entwick- lung einer Volkswirtschaft in entschei- dendem Maße von den gegebenen strukturellen und institutionellen Rah- menbedingungen sowie vom Verhal- ten der Menschen in Wirtschaft und Po- litik ab. Diese ändern sich zwar nicht über Nacht, weshalb es durchaus ge- rechtfertigt ist, sie im Rahmen kurzfristi- ger Konjunkturprognose'n als Konstan- te anzunehmen. Hingegen unterliegen

Strukturen, Institutionen und Verhal- tensweisen langfristig einem mitunter grundlegenden Wandel. So betrachtet gitt es keine Zukunft, die sich als die wahrscheinlichste voraussagen ließe, sondern verschiedene mögliche Zu- künfte; welche von ihnen eintritt, hängt im wesentlichen von der. in Wirtschaft und Politik getroffenen Entscheidun- gen ab. Es geht somit auf lange Sicht weniger ums Voraussagen, als um eine gedankliche Auseinandersetzung mit möglichen Situationen und Entwick- lungen vor allem mit Blick auf ihre wirt- schaftlichen, sozialen und politischen Konsequenzen. Entscheidend ist das Erkennen möglicher Probleme- und KrisenfeldE.lr, um rechtzeitig Strategien zu deren Uberwindung entwickeln zu können. Dazu wird die Szenario-Ana- lyse angewendet. Szenarien zeichnen ein konsistentes und umfassendes Bild der Zukunft auf der Grundlage alterna- tiver Annahmen über wichtige wirt- schafts- und unternehmenspolitische Zielsetzungen und die daraus fließen- den Handlungsweisen auf.

Nun kann man sich fragen, ob sich der damit verbundene Aufwand über- haupt rechtfertigen läßr? Läuft das gan- ze nicht letzten Endes auf ein kostspieli- ges, aber ansonsten für den Praktiker etwas nutzloses Sandkastenspiel hin- aus? Ein Analogieschluß zum Truppen- kommandanten im Gefecht drängt sich hier auf. Auch dieser kann nicht die strategischen Züge und Gegenzüge seines Gegners nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeits- oder Spiel- theorie »prognostizieren« und sich auf die Variante fixieren, die ihm im Augen- blick als die wahrscheinlichste vor- kommt. Seine strategischen Qualitäten werden gerade durch seine Fähigkeit geprägt,in Alternativen zu denken, anstatt sich auf ein einziges mögliches Ablaufsbild festzulegen.

5. Der Ansatz

Abbildung 1 veranschaulicht das Vor- gehen.

1. Schritt: Weltwirtschaftliches Szena- rio

Ausgangspunkt ist stets die Erstellung eines Grundszenarios, welches die weltwirtschaftliche Entwicklung unter der Annahme beschreibt, daß die welt- weiten politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen RahmeIlbedin- gungen keine radikale Änderung ge-

genüber den jeweils herrschenden er- fahren und daß sich ferner auch die Wirtschafts- und Unternehmungspoli- tik an den gleichen Zielsetzungen und Prioritäten orientiert wie während der letzten5-6Jahre. Die Zielsetzung ei- nes solchen Grundszenarios liegt auf der Hand. Es geht in erster Linie dar- um, die Probleme auszuleuchten, die in den einzelnen Ländern und Länder- gruppen bei unveränderten Wertvor- stellungen sowie Verhaltensweisen in Wirtschaft und Politik entstehen könn- ten. Der Vorteil eines solchen Grund- szenarios liegt darin, daß es sehr pra- xisnahe ist: es erhellt nicht nur eine Si- tuation, die jeder aus eigener Erfah- rung kennt, es zeigt auch in systemati- scher und umfassender Weise die viel- fältigen Faktoren und Kräfte ökonomi- scher und außerökonomischer Natur auf, welche diese Situation bewirkt ha- ben.

2. Schritt: Die Konkretisierung dieses Szenarios

Sie erfolgt mit Hilfe ökonometrischer oder kybernetischer Modelle, deren Ergebnisse einer umfassenden quali- tativen Prüfung unterzogen werden.

Man darf sich von solchen Modellen keine Wunder erhoffen und auch nicht dem Zauber ihrer (nur scheinbaren) Genauigkeit erliegen. Andererseits vermögen sie - in den richtigen Hän- den und richtig interpretiert - wichtige Erkenntnisgrundlagen für den Progno- stiker und auch wertvolle Informatio- nen für die Benutzer von Szenarien zu liefern, nicht zuletzt weil sie auf die »stra- tegischen« Einftußgrößen des wirt- schaftlichen Geschehens hinweisen und zahlenmäßige Tendenzaussagen vermitteln, welche die verbalen Schluß- folgerungen aus den Szenarien für den Praktiker klarer und verständlicher er- scheinen lassen.

Ein vom SI. Galler Zentrum für Zu- kunftsforschung bereits 1978 ent- wickeltes weltwirtschaftliches Grund- szenario kommt zum Schluß, daß ohne grundlegende Änderung der wirt- schaftlichen und wirtschaftspolitischen Verhaltensweisen vor allem in den füh- renden Industriestaaten des Westens das Wirtschaftswachstum in den acht- ziger Jahren sich abermals verlangsa- men, die Zahl der Arbeitslosen hinge- gen ansteigen wird, ohne daß man das Inflationsproblem wird lösen können.

Daß diese Perspektiven nicht als Aus- fluß einer pessimistischen Grundhal-

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Abb.1:Die Integration zukunftsgenchteter Informat,onen In die Unternehmung.

KONFRONTATION

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lungsszenario

Es gilt nun, eine vertiefte Perspektive der langfristigen Entwicklung der ein- zelnen Volkswirtschaften zu erarbeiten.

Dabei muß man sich vergegenwärti- gen, daß, obschon jedes Land maß- geblich von den Grundtendenzen in der Weltwirtschaft beeinflußt wird, es auf Grund seiner spezifischen sozio- ökonomischen und -politischen Rah-

menbedingungen eine gewisse Ei- genständigkeit in der Entwicklung auf- weist, die umso ausgeprägter ist, je größer und autarker das Land ist. Es bietet heute keine Schwierigkeiten, von den zahlreichen nationalen For- schungsinstituten, solche längerfristi- ge Perspektivstudien zu beziehen, die mit den Annahmen des weltwirtschaft- lichen Grundszenario konsistenz sind und zugleich den nationalen Beson- derheiten der einzelnen Volkswirtschaf- ten gebührend Rechnung tragen.

4. Schritt: Erarbeitung langfristiger Entwicklungsperspektiven ei nzelner Branchen, Wirtschaftssektoren und Märkte.

Dabei kann von der empirisch verifi- zierten These ausgegangen werden, daß die Entwicklung jedes Marktes - vom jeweiligen Entwicklungsstand

der einzelnen Volkswirtschaften - von ihrem wirtschaftlichen Wachs-

tum und

- von den strukturellen und institutio- nellen Besonderheiten

der untersuchten Märkte abhängt: al- les Faktoren die sich empirisch mittels internationaler Querschnittanalysen untersuchen und demzufolge auch perspektivisch erfassen lassen.

5. Schritt: Alternativszenarien Hat man das Grundszenario bis hinun- ter auf die Ebene der einzelnen Märkte durchdacht und konkretisiert, so er- weist es sich vielfach als zweckmäßig, einige Alternativszenarien zu entwer- fen und auf ihre Auswirkungen auf die Entwicklung der einzelnen Volkswirt- schaften, Branchen und Märkte hin zu untersuchen. Der Hauptzweck dieses Vorgehens besteht darin, das zukünfti- ge Aktionsfeld der Entscheidungsträ- ger in Wirtschaft und Politik abzu- stecken und letztere mit Entwicklungs- möglichkeiten vertraut zu machen, die aus der gegenwärtigen Sicht der Din- ge und unter Berücksichtigung aller vorhandenen Informationen durchaus eintreten könnten.

Mit wenigen Ausnahmen stellen die meisten in neuester Zeit entwickelten Alternativszenarien eigentliche Krisen- situationen dar, und zwar

- politische (z.B. eine krisenhafte Zu- spitzung der politischen Situation im Nahen Osten mit militärischer Ausweitung),

- gesellschaftliche (Zerfall der westli- chen Demokratien durch wachsen- de Unfähigkeit ihrer Regierungen,

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Weltwirtschaft

I.Vergangenheitsanalyse

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tung zu betrachten sind, zeigt Abbil- dung 2, in der die ermittelten Trendwer- te mit der effektiven Entwicklung seit 1980 verglichen werden. Letztere be- wegte sich in allen Ländern auf einem noch tieferen Niveau als die ohnehin schon niedrigen und möglicherweise von vielen als überpessimistisch erach- teten Trendschätzungen.

3. Schritt: Das nationale Entwick-

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Abb. 2: Kurz- und langfristige Perspektiven in Prozenten.

Das Arbeiten mit Szenarien setzt auf bedarf es eines permanenten Dialoges Grund ihrer Komplexität eine vermehr- zwischen Produzenten und Konsu- te Beanspruchung spezialisierter Insti- menten solcher Studien. Hier liegt ge- tute voraus, die international kooperie- genwärtig (vor allem in Westeuropa) ei- ren und allein in der Lage sind, eine ne ausgesprochene Schwachstelle.

Synthese der überaus großen Vielfalt Immer wieder muß man feststellen, der in aller Welt erarbeiteten Entwick- daß in vielen Unternehmungen die lungsszenarien auf die spezifischen Notwendigkeit einer fortlaufenden, un- Bedürfnisse der einzelnen Volkswirt- entwegten und engagierten Auseinan- schaften, Branchen und Unterneh- dersetzung mit den zukünftigen Ent- mungen vorzunehmen. wicklungsproblemen und -alternativen Zur richtigen Informationsübermittlung in Zweifel gezogen oder zu wenig aner-

Effektive Wachstums- Westliche

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--- Tatsächliche Entwicklung ihre existentiellen Probleme zu lö-

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der Weltwirtschaft durch überhand- nehmenden Protektionismus oder Zusammenbruch des WeItfinanzsy- stems als Folge der nicht mehr zu bewältigenden Überschuldungs- frage).

Es geht hier weniger darum, den Teufel an die Wand zu malen als die mögli- chen Gefahren zu verdeutlichen, weI- che durch die aufgezeigten Krisensze- narien entstehen könnten, und recht- zeitig Strategien zu ihrer Überwindung entwickeln zu können.

6. Das Transformations- problem

An diesem Punkt stellt sich für die Ent- .scheidungsträger in Wirtschaft und Po- litik die letztlich entscheidende Frage:

was kann ich konkret mit diesen Infor- mationen machen? Wie kann ich sie in mein strategisches Konzept einbezie- hen und in entsprechende Entschei- dungen ummünzen? Die Schilderung der weltweiten politischen, gesell- schaftlichen, technologischen, demo- graphischen und ökologischen Rah- menbedingungen, wie sie in umfas- sender Weise in Szenarien angeboten wird, mag wohl interessant sein und vielleicht auch wertvolle Denkanstöße vermitteln. Nationale Szenarien und vor allem Marktszenarien mögen das Zukunftsbild weiter konkretisieren, stei- len aber nach der Ansicht vieler Prakti- ker immer noch eine zu »weiche Infor- mation« dar, um als Grundlage zur For- mulierung unternehmungspolitischer Strategien zu dienen. Ist es überhaupt möglich, die vielen, bezüglich ihres Einflusses auf die Entwicklung der ein- zelnen Länder und Märkte unter- schiedlichen Grundtendenzen so aus- zuformulieren, daß sie eine operable Grundlage für eine Unternehmenspo- litik abgeben? Diese Frage ist entschie- den zu bejahen, allerdings nur wenn ei- ne Reihe von Voraussetzungen erfüllt ist, die man bis anhin eher vernachläs- sigt hat.

7. Vermehrtes Nach- denken, Mitdenken, Umdenken

1980 19B5 1990

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Computer:

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Solange all dies geschieht, wird die Be- reitschaft der Politiker und Unterneh- mer, solche Analysen als Entschei- dungsgrundlagen zu verwenden ge- ring bleiben: ein Entscheid, der sich gerade in Zeiten grundlegenden Struk- turwandels, in welchem die Entschei- denden sich vermehrt mit der Zukunft auseinandersetzen müßten, verhäng- nisvoll auswirken kann.

von Perspektivstudien und den ihnen zugrundeliegenden Szenarien vermei- den. Denn immer noch werden Zahlen aus solchen Studien aus ihrem Zusam- menhang herausgerissen und isoliert betrachtet, wodurch ein ihnen wesens- fremdes Bild entsteht. Noch immer wird mit Zahlen argumentiert, ohne Rücksicht darauf, unter welchen Vor- aussetzungen sie überhaupt Gültigkeit beanspruchen können. Noch immer werden alle Erläuterungen, die den Aussagewert von Szenarioanalysen genau umreißen, unter den Tisch ge- kannt wird. Oder man versucht sich

aus vermeintlichen Zeitgründen dem Zwang einer solchen Auseinanderset- zung zu entziehen, indem man sie als Denkaufgabe externen Beratungsfir- men oder internen Stabsstellen über- trägt. Das wäre an sich keineswegs falsch, wenn die Beauftragten nach vollzogener (Denk-)arbeit nicht so oft mit dem Satz empfangen würden:

»Was, ein so umfangreicher Bericht'?

Sie wissen ja, daß wir keine Zeit haben.

Fassen Sie also das Wesentliche zu- sammen, aber bitte auf nicht mehr als 1-2 Schreibmaschinenseiten«. Es ist naheliegend, daß dadurch das Wert- vollste an solchen Perspektivstudien, der gesamte gedankliche Unterbau- völlig verloren geht. Was übrig bleibt, ist in der Mehrzahl der Fälle ein mage- res Skelett quantitativer Angaben, die als solche völlig falsche Vorstellungen erwecken, weil die Begründung, wa- rum man zu solchen Schlußergebnis- sen gekommen ist. fehlt und damit auch die Nachvollziehbarkeit der ein- zelnen Gedankengänge. Es nützt nie- mandem, wenn ein relativ kleiner Kreis von Spezialisten über die Zukunft nachdenkt. wenn die letztlich Entschei- denden nicht oder in nur unzureichen- dem Maße mitdenken. Jungk hat das einmal prägnant festgehalten: »Wenn wir uns alle nicht mehr Zeit nehmen.

um gemeinsam über die Zukunft nach- zudenken. werden wir bald keine mehr haben«.

Die bisherige Form der Informations- vermittlung (abgeschlossene Berich- terstattung, nachfolgende Verarbei- tung in den Stäben und »Ubernahme«

der zusammengefaßten Ergebnisse durch die Entscheidungsträger) kann gerade in Zeiten grundlegender Struk- turumwälzungen nicht befriedigen.

Wenn sich die Forderung, nach wei- cher die Entscheidungsträger diese Studien

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fond studieren sollten, nicht verwirklichen läßt, so muß die unerläßli- che Konfrontation der letztlich Ent- scheidenden mit den Gedanken der Verfasser von Perspektivstudien auf anderem Weg erfolgen. Ein Dialog in Form periodisch wiederkehrender

»Workshops« oder »Brainstormings«

zwischen Produzenten und Konsu- menten von Umweltperspektiven bie- tet hierfür die geeignete Lösung. Sol- che gedankliche Konfrontationen sind unerläßlich, will man die vielen Mißver- ständnisse und Fehlinterpretationen

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