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Archiv "Arbeitsmarkt für Ärzte: Nachfrage nach Fachärzten sprunghaft gestiegen" (10.02.2006)

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A

A364 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 6⏐⏐10. Februar 2006

B

ei allen Negativschlagzei- len gab es 2005 auch ei- ne positive Entwicklung für die Fachärztinnen und Fachärzte: Sie konnten auf deutlich mehr Stellenaus- schreibungen zurückgreifen als im Vorjahr; insgesamt wa- ren es im Deutschen Ärzte- blatt 4 071. Nach zwei Jahren einer (nicht immer ganz frei- willigen) Zurückhaltung bei Neueinstellungen schalteten die Krankenhäuser damit 510 Stellenanzeigen mehr als im Vorjahr. Damit wurde das Rekordergebnis des Jahres 2002 nur knapp verfehlt. Be- sonders günstig sah es dabei für jene Fachärztinnen und Fachärzte aus, die ihre erste Leitungsposition anstrebten:

Mit 1 713 waren noch nie so viele Oberarztpositionen aus- geschrieben wie 2005.

Die Krankenhäuser setzen in Zeiten zunehmender Kon- kurrenz auf die Profilierung durch Spezialisierung und su- chen entsprechend qualifi- zierte Fachärzte. Dies zeigt sich besonders in der Inneren Medizin, wo die Stellenaus- schreibungen für Internisten mit Schwerpunktbezeichnung weit überdurchschnittlich an- stiegen, während diejenigen für Allgemeininternisten sta- gnierten. Dabei wird die Spe- zialisierung vorrangig auf der Oberarztebene realisiert, so- dass 32,7 Prozent mehr Aus- schreibungen auf dieser Funk- tionsebene gezählt wurden.

Die Zahl der Chefarztaus- schreibungen dagegen blieb unverändert.

Da überdurchschnittlich vie- le Krankenhäuser gleichzeitig ähnlich qualifizierte Oberärzte suchten, standen nicht immer genügend potenzielle Bewer- ber zur Verfügung. Das beka-

men in der ersten Hälfte 2005 jene Kliniken zu spüren, die Gastroenterologen suchten; in der zweiten Jahreshälfte mach- te sich dies dann bei den Viszeralchirurgen besonders bemerkbar.Vakanzen ließen sich auch immer seltener über Initiativbewerbungen oder informelle Kontakte beset- zen, was die Zahl der Stellen- ausschreibungen zusätzlich erhöhte.

Derartige „konjunkturell“

bedingte Engpässe treten in den großen Fachgebieten im- mer wieder auf; in der Regel normalisiert sich die Lage in- nerhalb eines Jahres aber wie- der. Allerdings gibt es auch Fachgebiete, in denen ein genereller Bewerbermangel schon seit längerer Zeit zum Alltag der Personalverant- wortlichen gehört, zum Bei- spiel im Bereich Psychiatrie/

Psychotherapie. Wenn im letz- ten Jahr wesentlich mehr Stel- lenanzeigen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ge- schaltet wurden als im Vorjahr (+70 Prozent), hängt dies auch

damit zusammen, dass die Wei- terbildungskapazitäten noch nicht Schritt halten mit dem großen (Nachhol-)Bedarf in diesem Fachgebiet.

In der Frauenheilkunde wurden mit 231 noch nie so viele Oberarztpositionen aus- geschrieben wie im vergange- nen Jahr – und dies trotz wei- terer Abteilungsschließun- gen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um einen gene- rellen Nachwuchsmangel; die Zahl an Facharztanerkennun- gen ist in den letzten Jahren nahezu konstant geblieben.

Mehr als 70 Prozent der Fach- arztanerkennungen werden aber inzwischen von Frauen erworben – und diese wenden in der Regel andere Kriterien bei der Stellensuche an als ihre männlichen Kollegen.

Krankenhäuser, die immer noch nur den männlichen, un- abhängigen Gynäkologen su- chen, lassen den Großteil des vorhandenen Bewerberpo- tenzials außen vor und haben entsprechende Probleme bei Stellenbesetzungen.

Dr. Wolfgang Martin E-Mail: mainmedico@t-online.de S T A T U S

Es ist grotesk. Das, was der tapfere Kieler Kollege Norbert Jäger vor Jahren vor dem Europäischen Gerichtshof mit Blut, Schweiß und Tränen erstritt – eine endliche Anerken- nung der zynisch als Bereitschaftszeit deklarierten und eh schon jämmerlich bezahlten abertausend Nacht- und Wo- chenenddienste –, ist angesichts der realen Umsetzung des deutschen Arbeitszeitgesetzes zum 1. Ja-

nuar 2006 in etlichen deutschen Kranken- häusern zur Farce geworden. Inzwischen hoffen die Kollegen, alles möge doch so

bleiben, wie es ist, weil das, was kommen könnte, noch viel schlechter wäre als das, was wir immer dachten, schon das Schlechteste sei. Die gegenwärtige Diskussion ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die etwas zum Guten ändern wollten. Es ist ihnen nicht gelungen, weil die Arbeitgeber kosten- und personalneutrale Modelle zur scheinheiligen Umsetzung der Arbeitszeitrichtlinie etablieren oder etablie- ren lassen – eine Quadratur des Kreises, ein Pyrrhussieg.

Hört man ältere Kollegen „von früher“ erzählen, dann mag man sich fragen, ob damals nie einer gemeckert hat oder wir heute alle nur Weicheier sind. Haben unsere „Helden“

von damals nicht sogar 72 Stunden am Stück geackert und auch noch Spaß dabei gehabt, vom stetigen „Lernen“ ganz abgesehen? Sind wir heute nur zu verwöhnt? Wollen wir immer nur mehr, wie uns auch die Publi- kumsmedien immer wieder aufs Neue erzählen, wenn Sie uns zu schamlosen Raffkes stempeln? Nein. Ein schlecht be- zahlter Arzt wird irgendwann ein schlechter Arzt – das zu- mindest wussten unsere Vorgänger schon immer. So dürfen wir also gespannt sein, mit welchen Tricks und Potemkin- schen Dörferbauten die „individuellen Umsetzungen“ der Arbeitszeitrichtlinie wohl gestaltet werden. Wir teilen dann nicht nur die Berufskleidung und die olfaktorischen Fines- sen mit den Klofrauen des Landes, sondern auch in etwa den Monatslohn. Dr. med. Michael Feld

Pyrrhussieg

S T A N D P U N K T

In Zeiten, in denen der Wettbewerbsdruck

unvermindert zunimmt, setzen die Krankenhäuser auf Profilierung durch Spezialisierung.

Arbeitsmarkt für Ärzte

Nachfrage nach Fachärzten sprunghaft gestiegen

Stellenausschreibungen für Fachärzte im Deutschen Ärzteblatt 2005 (Veränderungen gegenüber 2004)

Kinder- und Jugendpsychiatrie Innere Medizin mit Schwerpunkt Kinderheilkunde

Innere Medizin Oberarztpositionen Akutbereich Akutkrankenhäuser Stellenausschreibungen insgesamt

+70 %

+45,90%

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

+26,80 %

+25,70 %

+28,40 %

+18,70 %

+17 %

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