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Archiv "Kanada: Ärzte fordern Einwanderungsstopp" (13.06.1974)

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Academic year: 2022

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Bericht und Meinung AUS ALLER WELT

NIEDERLANDE

Preissenkungen

Die erste niederländische Abortkli- nik hat eine Bilanz gezogen: Seit ihrer Gründung im Jahre 1971 sind in dem „Mildred-Haus" in Arnheim rund 9000 Abtreibungen vorgenom- men worden. Nur in knapp 20 Fäl- len seien dabei Komplikationen eingetreten, die eine Krankenhaus- aufnahme erforderlich machten.

Der Betrieb scheint recht rationell zu sein: Bei der Gründung verlang- te man für eine Abtreibung 400 Gulden, inzwischen nur noch 300 Gulden. MC

UNGARN

Allgemeinärzte werden Facharzt

Seit Anfang dieses Jahres gibt es in Ungarn neben 32 Organ-Fach- arztbezeichnungen auch den Fach- arzttitel für Allgemeinmedizin. Vor- aussetzung für die Erlangung des Titels ist eine fünfjährige Weiterbil- dung, von der drei Jahre im Kran- kenhaus und zwei in Allgemeinpra- xen abgeleistet werden müssen, sowie die Ablegung einer Fachprü- fung. Übergangsregelungen sehen vor, daß Allgemeinärzte, die bereits 15 Jahre in der Allgemeinmedizin gearbeitet haben, den Titel führen dürfen; wer eine andere Facharzt- prüfung abgelegt hat und außer- dem zehn Jahre in der Allgemein- praxis gearbeitet hat, darf den Titel ebenfalls führen. bt

KANADA

Ärzte fordern

Einwanderungsstopp

Die kanadische Ärzteorganisation hat die Regierung aufgefordert, ihre bisher recht großzügige Politik gegenüber einwandernden Ärzten zu überprüfen. Praktisch hätten für einen Ausländer bisher kaum Schwierigkeiten bestanden, ein ka- nadisches Einwanderungsvisum so-

wie die Zulassung zur ärztlichen Tätigkeit zu erhalten. Inzwischen habe jedoch die Arztdichte in ganz Kanada 1:663 erreicht, so daß auch nach den Maßstäben der Welt- gesundheitsorganisation, die eine Arztdichte von 1:650 für normal hal- te, eine ausreichende Zahl von Ärz- ten bald erreicht sein dürfte. Die Canadian Medical Association macht in diesem Zusammenhang die Regierung darauf aufmerksam, daß es insbesondere gegenüber den Entwicklungsländern wesent- lich hilfreicher wäre, wenn man nicht mehr gut ausgebildete Men- schen anziehen würde. Außerdem müsse Kanada sich darauf einrich- ten, daß sich die Bevölkerungszahl insgesamt im nächsten Jahrhun- dert bei 30 bis 35 Millionen stabili- sieren muß, so daß auch von der Bevölkerungsentwicklung her eine Vermehrung der absoluten Zahl der Ärzte nicht mehr wünschbar sei. Eine Ausnahme will die Can- adian Medical Association jedoch auf jeden Fall bestehen lassen: Die großzügige Handhabung der Ein- wanderungsmöglichkeiten für poli- tische Flüchtlinge, die sich in der Vergangenheit beispielsweise ge- genüber Ärzten aus Ungarn, der Tschechoslowakei und den aus Uganda vertriebenen Asiaten be- währt habe, müsse in ähnlichen Fällen gewährleistet bleiben. CMA

MALAYSIA

Blut und Reis

Chinesischer und malayischer Volksglauben sei das Haupthinder- nis für eine ausreichende Versor- gung mit Spenderblut. Dies erklärte Frau Dr. Angela Oh, Leiterin der Blutbank im Allgemeinen Kranken- haus von Penang (Malaysia), in ei- nem Vortrag vor Lehrerstudenten.

Sie forderte die Studenten auf, in ihrer zukünftigen Tätigkeit sol- chen Mythen entgegenzutreten, beispielsweise dem chinesischen Glauben, daß ein Tropfen Blut ei- ner Schale Reis entspreche. Dr. Oh hatte unmittelbaren Erfolg: 70 Stu- denten meldeten sich sofort als Blutspender. GR

SCHWEDEN

Flucht

in die Privatpraxis

Eine Verschärfung der Arbeitsbe- dingungen für freipraktizierende Zahnärzte hat der schwedische So- zialminister Sven Aspling in einer Fragestunde des Reichstages an- gekündigt. Im letzten Jahr haben 145 Zahnärzte, die bisher in den staatlichen Zahnambulatorien im Rahmen der sogenannten „Volks- zahnpflege" tätig waren, den Staatsdienst verlassen und Privat- praxen eröffnet. In den ersten Mo- naten des Jahres 1974 waren es al- lein weitere 60.

Damit gerät die sogenannte

„Volkszahnpflege" in Existenznot.

Hauptaufgabe der Zahnambulatori- en ist die für den Patienten kosten- lose Jugendzahnpflege und die ebenfalls auf Staatskosten durch- geführte Zahnbehandlung bei den Schwangeren. Die danach noch üb- rigbleibende, ohnehin geringe Ar- beitskapazität der Zahnstationen steht dann dem Publikum für die gesamte übrige Zahnbehandlung zur Verfügung — praktisch bedeu- tet das für jede über die aku- te Schmerzstillung hinausgehende Maßnahme monatelange Wartezei- ten. In der gesetzlichen Kranken- versicherung ist bisher die Zahnbe- handlung, die praktisch in dieser Situation nur bei freipraktizieren- den Zahnärzten durchgeführt wer- den kann, nicht gedeckt. Politi- sches Ziel der Regierung ist „na- türlich" die allmähliche Überführung auch der bisher privaten Zahn- behandlung in das System der

„Volkszahnpflege" — die Abwan- derung der bisher vom Staat ange- stellten Zahnärzte würde derartige Bemühungen zunichte machen.

Was der Sozialminister ankündigte, klingt nun recht bedrohlich: Den im Staatsdienst befindlichen Zahnärz- ten soll das bisher bestehende Recht zu gleichzeitiger privater Tä- tigkeit beschränkt werden. Man will die Zulassungsordnung für Zahn- ärzte und die Gebührenordnung als Steuerungsmittel gegen die private Niederlassung anwenden. ewc

1752 Heft 24 vom 13.Juni 1974 DEUTSCHES ÄRZTE BLATT

Referenzen

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