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Archiv "Empirische Chemotherapie bei Patienten mit CUP-Syndrom" (15.11.1990)

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ten mit SJS gefunden werden. Bezo- gen auf einzelne Medikamenten- gruppen überwogen die Antibiotika mit 40 Prozent für TEN und 34 Pro- zent für SJS, gefolgt von den Analge- tika mit 23 Prozent für TEN und 33 Prozent für SJS.

0 Bestimmung der medika- mentenbezogenen Inzidenzen: Die Auswertung nach definierten Tages- dosen ergab Inzidenzen für TEN von 0,005 bis 1,14 pro einer Million DDD. Aus methodischen Gründen sollten sich Vergleiche der Inziden- zen pro eine Million DDD auf ein- zelne Medikamentengruppen be- schränken (Tabelle).

Mit diesen Daten liegt nunmehr weltweit die bisher größte epidemio- logische Studie zur toxischen epider- malen Nekrolyse und zum Stevens- Johnson-Syndrom vor. Bezogen auf die Bundesrepublik Deutschland war es möglich, das Basisrisiko für TEN und SJS zu errechnen. Es konnte gezeigt werden, daß Patien-

ten mit TEN und SJS alters- und ge- schlechterbezogene Charakteristika aufweisen und daß im überwiegen- den Teil der Fälle bei TEN ein Zu- sammenhang mit einer vorangehen- den Medikamenteneinnahme be- steht.

Aufbauend auf den Ergebnissen und Erfahrungen dieser Studie er- folgt seit dem 1. April 1990, unter- stützt durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie, über vorerst vier Jahre die prospekti- ve Erfassung von allen hospitalisier- ten Patienten mit TEN und SJS. In Erweiterung der bisherigen Studie sind nunmehr über 1600 Kliniken in Westdeutschland angeschrieben worden. Fälle von TEN, SJS und sta- phylogenem TEN (staphylococcal scalded skin syndrom oder SSSS) und toxischem Schock-Syndrom (TSS) sollten umgehend telefonisch oder schriftlich dem Dokumentati- onszentrum schwerer Hautreaktio- nen mitgeteilt werden. Anschrift:

Dokumentationszentrum schwerer Hautreaktionen, Universitäts-Haut- klinik, Hauptstraße 7, 7800 Freiburg, Tel.: 07 61/27 08-4 23/4 84, Telefax 07 61/27 08-5 29

Literatur

1. Lyell, A.: A review of toxic epidermal necro- lysis in Britain. Br. J. of Dermatology 79 (1967) 662

2. Schöpf, E.: Skin reactions to Cotrimoxazole.

Infection 15 (1987) 254-258

3. Schöpf, E.; Stühmer, A.; Rzany, B.; Victor, N.; Zentgraf, R.; Kapp, J. F.: Toxic Epider- mal Necrolysis (TEN) and Stevens-Johnson- Syndrome (SJS). An epidemiological study conducted in West-Germany. Zur Veröffent- lichung eingereicht.

4. Roujeau, J. C.; Guillaume, J. C.; Fabre, J. P.;

Fl6chet, M. L., Girre, J. P.: Toxic epidermal necrolysis (Lyell syndrome). Incidence and drug etiology in France, 1981-1985. Arch.

Dermatol 126 (1990) 37-42

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. med. Erwin Schöpf Direktor der

Universitäts-Hautklinik

Hauptstraße 7 • W-7800 Freiburg

Empirische Chemotherapie bei Patienten mit CUP-Syndrom

Unter dem CUP-Syndrom ver- steht man ein metastasierendes Kar- zinom, dessen Primärtumor trotz in- tensiver Diagnostik nicht zu finden war (DÄ 15/1990). Die Autoren ge- ben einen Überblick über Therapie- vorschläge in dieser gar nicht so sel- tenen Situation. Einfach ist es, wenn.

Immunhistochemie und/oder Elek- tronenmikroskopie ein Karzinom der Prostata, ein Lymphom oder neuro- endokrine Tumoren vorschlagen, da hier mit einem Ansprechen auf eine systemische Therapie zu rechnen ist.

Die meisten Chemotherapie-Kombi- nationsprogramme bringen nach derzeitiger Lage eine Ansprechra- te von unter 30 Prozent und ei- ne durchschnittliche Überlebenszeit von weniger als einem Jahr.

Die Autoren empfehlen Kombi- nationen, die Adriamycin und Mit- omycin-C enthalten und eine An- sprechrate von etwa 25 Prozent ge- währleisten, doch ist mit schweren hämatologischen Komplikationen und selten mit einem hämolytisch-u- rämischen Syndrom zu rechnen.

Es sollte eine individuelle Ent- scheidung zwischen Chemotherapie und reinen Supportivmaßnahmen getroffen werden; gerade die Sup- portivtherapie bietet für viele Pa- tienten eine echte Alternative. W

Sporn, J. R., B. R. Greenberg: Empiric Chemotherapy in Patients with Carcinoma of Unknown Primary Site. Am. J. Med. 88, 49-55, 1990.

Univers. of Connecticut Health Center, Farmington, Connecticut 06032, USA

Gastrinome im Duodenum

20 bis 60 Prozent aller Patienten mit einem Zollinger-Ellison-Syn- drom bieten Hinweise auf eine mul- tiple endokrine Neoplasie Typ I (MEN-1), eine autosomal dominant vererbte Erkrankung mit Tumoren der Nebenschilddrüse, des endokri- nen Pankreas und des Hypophysen- vorderlappens.

Wenn man bislang der Ansicht war, daß Gastrinome vorwiegend im

Pankreas lokalisiert sind, so weisen die Autoren darauf hin, daß bei den von ihnen beobachteten acht Patien- ten die Gastrinome im proximalen Duodenum gelegen waren. Es han- delte sich entweder um Solitärtumo- ren mit einem Durchmesser von 6 bis 20 mm (drei Patienten) oder um multiple Mikrotumoren von 2 bis 6 mm Durchmesser (fünf Patienten).

Bei vier Patienten fanden sich para- duodenale Lymphknotenmetastasen.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß bei der multiplen endo- krinen Adenomatose I vor allem nach Gastrinomen in der Duodenal- wandung gesucht werden sollte, doch sind diese Tumoren häufig so klein, daß sie dem makroskopischen Nach- weis entgehen können.

Pipeleers-Marichal, M., G. Somers, G.

Willems et al.: Gastrinomas in the Duode- nums of Patients with Multiple Endocrine Neoplasia Type 1 and the Zollinger-Elli- son-Syndrome. N Engl J Med 322:

723-727, 1990

Departments of Pathology, Medicine and Surgery, Academic Hospital Vrije Univer- siteit Brussel, Belgien

A-3642 (70) Dt. Ärztebl. 87, Heft 46, 15. November 1990

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