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Archiv "Karzinoidose des Magens bei Patienten mit Zollinger-Ellison-Syndrom" (28.03.1991)

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0 Der heutige Stand der Möglichkeiten wä- re unvorstellbar ohne die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Hybridomtechnik, das heißt der Gewinnung und Vermehrung monoklonaler An- tikörper, für die Köhler und Milstein (zusammen mit Jerne) den Nobelpreis erhielten (siehe dazu auch Dt. Ärztebl. 81, Heft 44 vom 31. Oktober 1984).

So lassen sich auch seltene Zellarten in grö- ßeren Mengen gewinnen oder entfernen. Das er- öffnet nicht nur der Grundlagenforschung, be- sonders in der Immunologie, sondern auch der Diagnostik und der Knochenmarktransplantati- on oder Stammzellübertragung neue Möglich- keiten.

0 In der Praxis bietet sich für die neuen biophysikalischen, genetischen und immunologi- schen Techniken an erster Stelle die Hämatolo- gie, vor allem mit ihren malignen Systemerkran- kungen, an. Noch gehört in der Diagnostik an die erste Stelle die panoptische Färbung nach Ehr- lich und seinen Schülern, gefolgt von der Zyto- chemie. Darüber hinaus lassen sich mit Oberflä- chenmarkern prognostisch und in den therapeu- tischen Konsequenzen ganz verschiedene Zellty- pen anreichern und differenzieren (zum Beispiel Doppelfluoreszenz mit der sogenannten Dot- Blot-Quadranten-Statistik) (Literatur bei 5). Sie haben bereits zur sogenannten FAB(French- American-British)-Klassifikation der Leukosen geführt.

Der Beitrag von Radbruch und Mitarbeitern in diesem Heft läßt die außerordentlichen Fort-

schritte erkennen, die in der nächsten Dekade, besonders für die Onkologie und Hämatologie, aber auch für die Klonierung und Charakterisie- rung seltener gut- oder bösartiger Zellen aus praktisch allen Organen Bedeutung gewinnen dürften: In der Diagnostik und Prognostik, in der Charakterisierung und Anreicherung seltener Zellen, in der Vortestung von Medikamenten, in der Remissionsbeurteilung.

Literatur

1. Caspersson, T.: Cell Growth and Cell Function. New York, Norton, 1950

2. Fliedner, Th. U.: Kinetik und Regulationsmechanismen des Granulozytenumsatzes, Schweiz. Med. Wschr. 104 (1974) 98 (dort frühere Arbeiten)

3. Goehde, W.: Automation in der quantitativen Zytologie mit der Impulszytophotometrie. GBK Mitteilg. 6, Heft 2, 1972 (dort frü- here Mitteilungen)

4. Gross, R.: Zytophotometrische und UV-Mikrospektrophoto- metrische Untersuchungen an leukämischen Zellen, bei Merker (6) Seite 53

5. Lohmeyer, J.; Pialle, H.: Klinische Relevanz der Immunphäno- typisierung für die Diagnostik und Verlaufskontrolle hämatologi- scher Erkrankungen. Med. Welt 41 (1990) 858

6. Merker, H. (Edit.): Zyto- und Histochemie in der Hämatologie.

Berlin — Heidelberg, Springer 1963

7. Radbruch, A.; Mechtold, Birgit; Miltenyi, St.: Fortschritte in der Zellmessung und Zellfraktionierung. Dt. Arztebl. 88, Heft 13 (1991)

8. Thorell, B.: Ultraviolet-Microspectrophotometry in Haematolo- gy, bei Merker (6) Seite 22

9. Second MIC Coop. Study Group: Morphologie, immunologic, zytogenetic working classification of the acute myeloid leukaemias.

Brit. J. Haem. 68 (1988) 487

Prof. Dr. med. Dr. h. c. R. Gross Herbert-Lewin-Straße 5

W-5000 Köln 41

Karzinoidose des Magens bei Patienten mit Zollinger-Ellison-Syndrom

Eine Karzinoidose der Korpus- schleimhaut des Magens wird bei ei- ner Reihe von Situationen beobach- tet, die mit einer Hypergastrinämie einhergehen. So sind Hyperplasien der enterochromaffinen Zellen bei der Perniziosa nicht ungewöhnlich.

Unter hohen Dosen von Omeprazol und Ranitidin läßt sich im R attenexp e- riment ebenfalls eine Hyperplasie die- ser endokrinen Zellen nachweisen.

Die Autoren berichten über vier Fälle einer argyrophilen Karzinoido- se der Magenmukosa bei Patienten mit Zollinger-Ellison-Syndrom als Teilsubstrat einer multiplen endokri- nen Neoplasie. Histochemisch und ultrastrukturell ließ sich eine ausge-

prägte Hyperplasie der enterochro- maffinen Zellen (ECL-Zellen) nach- weisen. In der Literatur fanden die Autoren fünf ähnlich gelagerte Fälle.

Man muß wohl davon ausgehen, daß eine langjährige Hypergastrinämie über einen trophischen Reiz zu einer Proliferation dieser vorwiegend in der Korpusschleimhaut angesiedel- ten Zellen führt. Dafür sprechen auch unlängst publizierte Tierversu- che von Ryberg und Mitarbeitern.

Omeprazol, Ranitidin und Gast- rin-17 führten zu einer Stimulation der enterochromaffinen Zellen. Die- ser Effekt konnte durch eine An- trumresektion, wo Gastrin produ- ziert wird, aufgehoben werden. W

FÜR SIE REFERIERT

Solcia, E., C. Capella, R. Fiocca, G. Rindi, J. Rosai: Gastric Argyrophil Carcinoidosis in Patients with Zollinger-Ellison-Syndrom Due to Typ 1 Multiple Endocrine Neopla- sia — A Newly Recognized Association.

Am. J. Surg. Path. 14: 503-513, 1990.

Dr. J. Rosai, Yale University School of Me- dicine, 310 Cedar Street, P. 0. Box 3333, New Haven, CT 06510-8070 USA Ryberg, B., Y. Thielemans, J. Axelson, E.

Carlsson, R. Hakanson, H. Mattsson, F.

Sundler, G. Willems: Gastrin Stimulates the Self-Replication Rate of Enterochro- maffinlike Cells in the Rat Stomach — Ef- fects of Omeprazole, Ranitidin, and Gas- trin-17 in Intact and Antrectomized Rats.

Gastroenterology 1990: 935-942.

Dr. B. Ryberg, Gastrointestinal Research, Department of Biology, S-431 83 Mölndal, Sweden.

Dt. Ärztebl. 88, Heft 13, 28. März 1991 (53) A-1073

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