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Archiv "Hämatologie/Onkologie: Mini-Transplantation hat langfristig gute Ergebnisse" (18.11.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 46

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18. November 2011 A 2483 die nur alle 3 bis 6 Monate Kontakt

mit der Arztpraxis hatten. Bei den insulinpflichtigen Patienten dauerte es 10,1 versus 52,8 Monate. Bei häufigem Arztkontakt sank der Blutdruck innerhalb von 1,3 Mona- ten auf den Zielwert, bei seltenen Kontakten dauerte es 13,9 Monate.

Beim LDL-Cholesterol-Wert betrug die Zeit bis zum Erreichen des Ziel- werts bei häufigem Arztkontakt 5,1 Monate, bei seltenem Arztkon- takt 36,9 Monate. Alle Unterschie- de waren signifikant (p < 0,001).

In einem begleitenden Editorial (2) wird darauf hingewiesen, dass die Studienergebnisse noch keine allgemeinen Empfehlungen zur Häufigkeit von Arzt-Patienten- Kontakten erlauben. Zum einen handelt es sich um eine retrospekti-

ve Studie. Zum anderen enthält die Untersuchung wenig Informationen zur Art und insbesondere zur Quali- tät des Arzt-Patienten-Kontakts.

Fazit: Diese retrospektive Kohor- tenstudie belegt, dass häufigere Arzt-Patienten-Kontakte bei Pa- tienten mit Diabetes mellitus mit einer rascheren Einstellung des HbA1c- Werts, des Blutdrucks und des LDL-Cholesterol-Werts ver- bunden sind. Dr. rer. nat. Susanne Heinzl

1. Morrison F, et al.: Encounter frequency and serum glucose level, blood pressure, and cholesterol level control in patients with diabetes mellitus. Arch Intern Med 2011;

171: 1542–50.

2. Goroll AH: When it comes to primary care, more may be more. Arch Intern Med 2011;

171: 1550–1.

Älteren Patienten, für die eine konventionelle hämatopoetische Stammzelltherapie zu riskant wäre, kann eine nichtmyeloablative allo- gene Stammzelltherapie angeboten werden. Dabei wird das Immunsys- tem nicht zerstört, sondern nur so- weit supprimiert, dass das Mini- Transplant nicht abgestoßen wird.

Die Therapie beruht auf dem Kon- zept, dass die Immunzellen des

Transplantates die Lymphom- oder Leukämiezellen bekämpfen (Graft- versus-Leukämie-Effekt).

Eine Arbeitsgruppe um Moha- med Sorror vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle/

USA hat die Ergebnisse aus 18 Zen- tren in den USA und Europa (dar- unter Leipzig, Tübingen, Köln) zu- sammengefasst. 372 Patienten (60 bis 75 Jahre alt) hatten zwischen 1998 und 2008 ein Mini-Transplant erhalten. Die Patienten litten an akuten oder chronischen Leukä- mien, Lymphomen, multiplen Mye- lomen, myelodysplastischen Syn- dromen oder vergleichbaren Er- krankungen. Alle wurden nach demselben Protokoll behandelt.

Bis Mitte 2010 lebten noch 133 Patienten. Die mediane Beobach- tungszeit betrug 55 Monate. Ohne Mini-Transplant wären die meis- ten Patienten gestorben, schreiben die Autoren. Das Mini-Transplant konnte allerdings nicht alle Pa- tienten retten. So starben 135 Pa- tienten an einem Rezidiv der Er- krankung. Bei den übrigen 104 Pa- tienten war der Tod zumeist Folge von Infektionen, einer Graft- versus-Host-Erkrankung (GVHD)

oder einem Multiorganversagen, er war also häufig Folge der The- rapie.

Damit errechnet sich für die ers- ten 5 Jahre eine Gesamtüberlebens- rate von 35 % und ein rezidivfreies Überleben von 32 %. Die kumulati- ve Rezidivrate nach 5 Jahren be- trägt 41 %. Eine wichtige Erkennt- nis ist, dass das Alter der Patienten keinen Einfluss auf den Erfolg der Therapie hatte.

Der wichtigste Risikofaktor wa- ren Begleiterkrankungen, die mit dem Hematopoietic Cell Trans- plant-specific Comorbidity Index (HCT-CI) bewertet wurden. Bei ei- nem hohen ungünstigen Score leb- ten nach 5 Jahren noch 23 % der Patienten, bei einem niedrigen günstigen Score waren es dagegen 69 %. Die Hälfte der Patienten musste nach der Transplantation nicht stationär behandelt werden.

Zwei Drittel konnten die im - munsupprimierenden Medikamente nach zweieinhalb Jahren absetzen.

Die Hazard Ratio für eine schwere, chronische GVHD betrug nach fünf Jahren allerdings noch 1,14. Ein wichtiges Ziel für die Zukunft sei daher, die Therapie weiter zu ver- bessern, heißt es im begleitenden Editorial (2).

Fazit: Die Ergebnisse der Mini- Transplantation als Bestandteil ei- ner Therapie von hämatologischen Malignomen an internationalen Zentren belegen: Die Behandlung kann für ältere Menschen eine sinnvolle Option sein. Sie sollte Patienten nicht aus Altersgründen verweigert werden, meint der Kommentator (2). Daten des Cen- ter of International Blood and Mar- row Transplantation Research zu- folge erhält in der Altersgruppe der Über-60-Jährigen derzeit nur jeder Vierte eine Stamm zelltherapie.

Rüdiger Meyer

1. Sorror ML, Sandmaier BM, Storer BE et al.: Long-term outcomes among older pa- tients following nonmyeloablative condi - tioning and allogeneic hematopoietic cell transplantatin for advanced hematologic malignancies. JAMA 2011; 306:

1874–83.

2. Mineishi S: Overcoming the age barrier in hematopoietic stem cell transplantation.

JAMA 2011; 306: 1918–20.

HÄMATOLOGIE/ONKOLOGIE

Mini-Transplantation hat langfristig gute Ergebnisse

GRAFIK

Gesamtüberleben von Patienten mit hämatologischen Malignomen nach Mini-Transplantation (Kaplan-Meier-Kurven)

Gesamtüberleben (%)

Jahre nach Transplantation Alter (Jahre) 60–64 65–69

≥ 70

Patienten im Risiko

modifiziert nach: JAMA 2011; 306: 1874–83

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