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Archiv "Koloskopie oder Kolon-Doppelkontrast nach Polypektomie" (28.08.2000)

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Academic year: 2022

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Auch eine Übersicht über die verschie- denen Hilfsmittel, ihre Indikationen und Probleme wäre wünschenswert ge- wesen. So gereichen die dargestellte Therapie und Diagnostik hoffentlich vielen „fitten“ Betroffenen zu einer besseren Behandlung und Linderung ihrer Beschwerden, die Hauptzielgrup- pe, die den Alltag des praktischen Arz- tes prägt, bleibt aber wohl fast un- berührt.

Dr. med. Nikolai Wezler

Kontinenzberatungsstelle Bethanien-Krankenhaus Geriatrisches Zentrum, 69117 Heidelberg E-Mail: wezler@aol.com

Schlusswort

Wir danken für den Hinweis, dass eine noch umfassendere Darstellung der Ba- sistherapiemaßnahmen wünschenswert gewesen wäre. Leider ist jedoch auch die Länge eines Übersichtsartikels be- grenzt und wir müssen den Leser für weitere Details auf das umfangreiche Literaturverzeichnis verweisen. Intenti- on unseres Übersichtsartikels war der breiten ärztlichen Leserschaft zu ver- mitteln, dass es nach Ausschöpfen der vom praktisch tätigen Arzt verordneten Basismaßnahmen und Hilfsmittel wei- tere Therapieoptionen gibt, um „fitten“

und durchaus auch nicht mehr (so)

„fitten“ Patienten effektiv helfen zu können.

Keineswegs steht das von uns darge- stellte diagnostische und therapeuti- sche Stufenkonzept der Stuhlinkonti- nenz nur den gesünderen und/oder jungen Patienten zur Verfügung. Auch ältere Patienten, die eine Prävalenz der Stuhlinkontinenz von vier bis elf Prozent aufweisen (4), können effektiv behandelt werden. Prinzipiell kommen auch in dieser Patientengruppe alle konservativen und operativen Verfah- ren infrage. So ist der Erfolg einer Defektnaht unabhängig vom Alter der Patienten, von der Dauer der Stuhl- inkontinenz und von der Zeitdauer zwischen Erwerb des Sphinkterde- fektes und der operativen Versorgung (5, 6). Einschränkungen in der Diffe- renzialindikation zu den einzelnen The- rapieverfahren können bei den üben-

den Verfahren (Beckenbodengymna- stik, Biofeedback-Behandlung und dy- namische Gracilisplastik) durch Defizi- te der körperlichen oder geistigen Lei- stungsfähigkeit gegeben sein. Anson- sten ist zum Beispiel die Biofeedback- Therapie bis ins hohe Alter (bis 97 Jah- re [2]) möglich.

Diese übenden Verfahren können natürlich nicht mehr bei Patienten in Pflegeheimen anwendet werden, die aufgrund ihrer Prävalenz der Stuhlin- kontinenz von 30 bis 60 Prozent wahr- lich ein Problem darstellen (1, 3). Den Stellenwert der Basistherapiemaßnah- men auch bei diesen Patienten zeigt ei- ne Studie in zwölf Alten- und Pflegehei- men mit 2 602 Patienten (1), die bei 44 Prozent mit neu aufgetretener Inkonti- nenz als auslösenden Faktor eine Diar- rhöe und bei 19 Prozent ein Fäkulom mit „Überlaufinkontinenz“ fanden. Ne- ben den in unserem Übersichtsartikel durchaus erwähnten Basismaßnahmen (Behandlung zugrunde liegender Fak- toren, Hygienemaßnahmen wie Versor- gung mit saugfähigen Vorlagen, Exter- na zur Behandlung perianaler Reizer- scheinungen, diätetische und medika- mentöse Maßnahmen) kommen hier Elektrostimulation und, in Zukunft möglicherweise häufiger, ein künstli- cher Sphinkter in Betracht. Allerdings liegen für diese spezielle Patienten- gruppe keine Daten der Evidenced Ba- sed Medicine über Erfolg und Nichter- folg verschiedener Therapiemaßnah- men vor. Auch bei den heutigen fortge- schrittenen diagnostischen und thera- peutischen Möglichkeiten darf nicht vergessen werden, dass zur Vermei- dung von Sekundärkomplikationen ei- ner Stuhlinkontinenz Grad III (Haut- mazeration, rezidivierende Harnwegs- infekte) und aus pflegerischer Sicht die Anlage eines Anus praeter im Einzel- fall erforderlich sein kann.

Dank der heute vorhandenen dia- gnostischen und therapeutischen Mög- lichkeiten können etwa 80 Prozent der betroffenen Patienten erfolgreich be- handelt werden.

Literatur

1. Chassagne P, Landrin I, Neveu C, Czernichow P, Bouaniche M, Doucet J, Denis P, Bercoff E: Fecal in- continence in the institutionalized elderly: Incidence, risk factors, and prognosis. Am J Med 1999; 106:

185–190.

2. Enck P: Biofeedback training in disordered defeca- tion. A critical review. Dig Dis Sci 1993; 38:

1953–1960.

3. Jorge J, Wexner S: Etiology and management of fecal incontinence. Dis Colon Rectum 1993; 36; 77–97.

4. Kraemer M, Sailer M, Fuchs KH, Thiede A: Ätiologie und Epidemiologie der analen Inkontinenz. Zentralbl Chir 1996; 121: 624–631.

5. Simmang C, Birnbaum EH, Kodner IJ, Fry RD, Flesh- man JW: Anal sphincter reconstruction in the elderly;

does advancing age affect outcome? Dis Colon Rec- tum 1994; 37: 1065–1069.

6. Young CJ, Mathur MN, Eyers AA, Solomon MJ: Suc- cessful overlapping anal sphincter repair. Relation- ship to patient age, neuropathy, and colostomy formation. Dis Colon Rectum 1998; 41: 344–349.

Dr. med. Christian Pehl Prof. Dr. med. Wolfgang Schepp Abteilung für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie

Städtisches Krankenhaus München-Bogenhausen Englschalkinger Straße 77

81925 München M E D I Z I N

A

A2250 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 34–35½½½½28. August 2000

Koloskopie oder

Kolon-Doppelkontrast nach Polypektomie

Patienten, bei denen Kolonadenome endoskopisch entfernt wurden, sollten in regelmäßigen Abständen überwacht werden.

Im Rahmen der National Polyp Study wurde bei 580 Patienten im Rahmen der Follow-up-Untersuchung die Aussagekraft der Koloskopie mit dem Röntgen-Doppelkontrast-Verfah- ren verglichen. Beim Röntgenverfah- ren waren 26 Prozent der Untersuchun- gen bezüglich Polyprezidiven positiv, bei der Koloskopie 39 Prozent.

Da zudem bei Röntgenverfahren in erster Linie größere Adenome erfasst wurden, kommen die Autoren zu dem Schluss, dass, wie im Übrigen in Deutschland üblich, die weitere Nachbe- obachtung nicht röntgenologisch, son- dern endoskopisch erfolgen sollte. w Winawer SJ, Stewart ET, Zauber G et al.: A comparison of colonoscopy and double-contrast barium enema for sur- veillance after polypectomy. N Engl J Med 2000; 342:

1766–1772.

Dr. Winawer, Gastroenterology and Nutrition Service, Department of Medicine, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, 1275 York Ave, New York, NY 10021,

Referiert

Referenzen

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